neueste erkenntnisse
mein mann war dort wegen einer geschwollenen brustwarze. der arzt wußte absolut nichts damit anzufangen, stefan hat ziemliche schmerzen damit und es ist richtig hart unter der warze. stefan sagte mehr zum scherz, dass er vielleicht auch versuche milch zu produzieren, weil er den knirps endlich mal selbst nachts beruhigen will. daraus ergab sich die diskussion, dass herr doktor beim letzten seminar für ernährung irgendwo in xyz erfahren habe, muttermilch sei zwar die ersten 12 moante das allerbeste, würde den darm optimal rüsten und schützen. allerdings würde dieser schutz beim längerstillen wieder abgebaut werden, wenn sich ein über 1-jähriges weitgehend von mumi ernährt.
soso: nun weiß ich nicht, ob stefan mich ein wenig schocken wollte um das abstillen in gang zu bringen oder der arzt spinnt. soll ich den mal anrufen?
Re: neueste erkenntnisse
nichtglaub, gaby
Re: neueste erkenntnisse
du könntest schon das Gespräch mit diesem Arzt suchen. Ich vermute aber mal, daß du dich hinterher darüber ärgerst, dir Stillblödsinn von einem Nichtstillexperten angehört zu haben.
Zumindest hast du dann Gewißheit, daß du über dieses Thema mit diesem Arzt nicht mehr reden brauchst.
Mein Hausarzt ist auch nicht für sooo langes Stillen und hat über meine WHO-Weisheiten gelächelt, sich aber jeden negativen Kommentar verkniffen und in einem schlauen Buch nachgelesen, ob das Medikament, das er mir verscheiben wollte, auch stillverträglich ist. ;-)
LG Uta (Tom 27 Monate und geht nicht auf's Klo !! - dabei soll das doch mit 27 Monaten losgehen *lol* naja... 2 Tage hat er noch *gg*)
Re: neueste erkenntnisse
Ich sag ihr ( 26 MOnate +) immer: willst die nicht die "große Kakawurscht" ( Zitat Kind) auf dem Klo machen??? Folgt: "NEEEEEINNN, niiiiicht Klooo!"
Ich bin auch gespannt, wie das weiter geht *g*
LG Gala
Re: neueste erkenntnisse
ach wozu anrufen, dass es genug spinnerte Aerzte gibt, ist doch nun langsam bekannt :-) Vor einiger Zeit habe ich mal gelesen, dass unter bestimmten Umstaenden auch Maenner stillen koennten, weiss aber nicht mehr genau, ob es wirklich ein lebendes Exemplar dazu gab *g* Oh habe grade noch einen Text dazu gefunden, den ich anhaenge.
LG
Berit
Stillende Maenner
Als Alexander von Humboldt (1769 - 1859), wohl der bedeutendste Naturforscher jener Zeiten auf seiner «Reise in die Aequinoktial-Gegenden des neuen Kon-tinents» 1799 nach Arenas, einem Dorf in der Nähe von Cumaná (Venezuela), kam, wurde ihm dort von einem Bauern namens Francisco Lozano berichtet, der seinen Sohn mit der eigenen Milch gestillt habe. Wörtlich: «Als die Mutter krank wurde, nahm der Vater das Kind, um es zu beruhigen, in sein Bett
und drückte es an seine Brust. Lozano war 32 Jahre alt und hatte bis anhin keine Milch in der Brust verspürt; aber die Reizung der Warze, an der das Kind sog, bewirkte eine Ansammlung dieser Flüssigkeit. Die Milch war fett und sehr süss. Der Vater, über das
Anschwellen seiner Brust erstaunt, reichte sie dem Kind und stillte es fünf Monate zwei- bis dreimal täglich. Wir sahen das Protokoll der bemerkenswerten Tatsache, an Ort und Stelle aufgenommen, und die noch lebenden Augenzeugen versicherten uns, der Knabe habe, solange er gestillt wurde, neben der Vatermilch keine andere Nahrung erhalten. Herr Bonpland (der ärztliche Reisbegleiter von Hum-boldt), der des Vaters Brust aufmerksam untersuchte,
fand sie wie bei Frauen, welche Kinder gestillt haben, runzelig. Der Gouverneur der Provinz, Don Vicente Emparán, hat eine ausführliche Beschreibung des Vorfalls nach Cádiz gesandt.»
Wie Humboldt anschliessend weiter ausführt, hat Lozano, ein Weisser europäischer Abstammung, nicht zu jenen Männern gehört, «die schon zur Zeit der Mannbarkeit eine Brust von beträchtlichem Umfang entwickeln» (Humboldt kannte also bereits das Phänomen der Pubertätsgynäkomastie!). Zitat: «Er hat uns wiederholt versichert, dass ihm einzig der durch das Saugen bewirkte Reiz der Brustwarze die Milch kommen liess. Dies bestätigt
die schon im Altertum gemachte Beobachtung, dass Männer, die wenig Milch haben, sie reichlich geben, sobald man an ihren Warzen saugt. Diese sonderbaren Wirkungen des Nervenreizes waren den Hirten Griechenlands wohlbekannt; die Hirten auf
dem Berge Öta rieben die Zitzen von Ziegen, die noch nicht getragen hatten, mit Nesseln, um ihnen Milch zu verschaffen.»
Dass Männer grundsätzlich Milch haben können, war für ihn also nichts Unglaubhaftes. Er erwähnt auch Anatomen aus St. Petersburg, die behaupten, dass in Russland die Milch in den Brüsten der Männer viel häufiger sei als unter den südlicheren Nationen. Trotzdem seien stillende Männer ausserordentlich selten, er habe auch nach vielen Recherchen nur
zwei oder drei gefunden. So habe z.B. ein Veroneser Anatom des 15. Jahrhunderts, Alexander Benedictus, einen Mann beschrieben, der, um sein schreiendes Kind nach dem Tode seiner Mutter zu besänftigen, es an seine Brust gedrückt habe, worauf die Milch sich
bald in solcher Menge einstellte, dass der Vater sein Kind ganz allein säugen konnte. Daneben zitiert er noch weitere kasuistische Berichte aus der älteren Literatur.
Die Fallbeschreibung und die weiteren Recherchen von Humboldts lassen also kaum einen Zweifel zu: Männer können - wenn auch nur in sehr seltenen Fällen - grundsätzlich stillen. Worauf von Humboldt nicht gestossen ist: Der wohl frühest dokumentierte Fall findet sich im babylonischen Talmud (5./6. Jh. n. Chr.). Wieder die gleiche Geschichte: «Ein Mann verlor seine Frau, und da er kein Geld für eine Amme hatte, ist ihm ein Wunder geschehen: es sind ihm zwei Zitzen geöffnet worden, wie die einer Frau, und so konnte er seinen Sohn stillen.»
Bei all diesen Diskussionen um stillende Männer fehlt selten der Hinweis, dass auch männliche Tiere, z. B. Ziegenböcke, gelegentlich ergiebig Milch produzieren, was nicht nur schon von Aristoteles beschrieben wurde, sondern auch von der modernen Veterinärmedizin bestätigt wird. Im Schulchan Aruch, dem jüdischen Gesetzeskodex, wird sogar darauf verwiesen, dass Milch von männlichen Tieren - im Gegensatz zu derjenigen weiblicher Provenienz - «rein» (im religiösen Sinne) sei, also auch zusammen mit Fleisch verzehrt werden dürfe.
Der moderne Mediziner kennt keine stillenden Männer. Zwar sind aus dem 19. Jahrhundert noch etliche Fälle von Knott überliefert worden: immer Väter bzw. Witwer, die nach dem Tod ihrer Frau das Kind an ihren Brustwarzen saugen liessen - nicht um es zu ernähren, sondern zu beruhigen und zu trösten, worauf es unverhofft zur Milchbildung kam. In einem
Falle ergab sich daraus gar eine männliche Amme. Seither sind säugende Väter in der Fachliteratur nie mehr in Erscheinung getreten. Wohl ist unbestritten, dass der Mann eigentlich «alles notwendige» für eine Laktation besitzt: eine angelegte, wenn auch
rudimentäre Drüse, die beim Neugeborenen immerhin «Hexenmilch» produzieren kann, Mammillen,
Prolactin, Oxytocin und Östrogen, letzteres allerdings in zu geringer Dosis. Immerhin genügt der leichte pubertäre Östrogenanstieg, um bei manchem jungen Mann die Drüse im Sinne einer Gynäkomastie zur Entfaltung zu bringen. Auch gibt es Männer, die unter einer Galaktorrhoe - meist im Rahmen einer nachweisbaren endokrinen Erkrankung - leiden.
Der Schreibende erinnert sich ausserdem an die Fallvorstellung eines Zürcher Polizisten durch Prof. Bleuler, eines Patienten, der wegen seines Wunsches nach Geschlechtsumwandlung Anfang der 50er Jahre im Burghölzli zur Abklärung weilte. Trotz normaler männlicher körperlicher und hormoneller Befunde (Prolactin konnte man damals allerdings noch nicht
bestimmen), gab er an, dass ihm beim Anblick eines Säuglings immer Milch aus den Brustwarzen spritze. Kann die tiefgreifende psychische Belastung eines Vaters, der durch den Verlust seiner Frau das Leben des Kindes bedroht sieht, genügen, um diese hormonellen Umstellungen auszulösen, so dass, zusammen mit dem peripheren Saugreiz, eine Laktation möglich
wird? Offensichtlich ja; aber wahrscheinlich nicht im Regelfall. Es ist anzunehmen, dass nebst einer intensiven Empfindung «mütterlicher» Gefühle, die die Ausschüttung der entsprechenden Releasinghormone auslösen mag, auch eine ausserordentlich hohe Ansprechbarkeit des Drüsengewebes auf die hormonelle Stimulation und eine besondere Sensibilität für die taktilen Reize von seiten des saugenden Kindes vorliegen müssen.
Letzteres scheint wohl das wichtigste Glied in der gesamten Ursachenkette zu sein; jedenfalls hat Rohn Galaktorrhoen bei jungen Männern mit Pubertätsgynäkomastie beschrieben, die einzig und allein auf Grund von Manipulationen an den Brustwarzen zustande kamen. Dasselbe vermutete ja offensichtlich auch von Humboldt bzw. sein Proband Francisco Lozano. Kolodny et al. haben ausserdem gezeigt, dass es bei Männern durch Selbststimulation der Mammillen - im Gegensatz zu Frauen - zwar nicht zur Prolactinerhöhung kommt, hingegen zu einer Steigerung um das Vierfache bei Stimulation durch ihre Ehefrauen. Psychologische Faktoren spielen hier also eine unerlässliche Zusatzrolle.
Dass es für eine erfolgreiche Laktation nicht unbedingt einer unmittelbar vorangegangenen Schwangerschaft und Geburt bedarf, ist unbestritten; es gibt nicht nur «relaktierende» Grossmütter, sondern auch nie entbundene Frauen, die ihr frisch adoptiertes Kind stillen können. Es wurde früher wiederholt dokumentiert, dass selbst Virgines, z. B. ältere Schwestern bei mütterlichem Tod sub partu oder im Kindbett notfalls als Ammen für ein Geschwister «eingesprungen» sind. Die Jüngste war ein von Baudelocque im 18. Jahrhundert beschriebenes, 8jähriges Mädchen (wohl etwas frühreif!), das sein neugeborenes Brüderchen während 5 Wochen gestillt hat.
Klasse! hab ich gespeichert! o.T.
Re: Stillende Maenner
LG, Anja.
Re: Stillende Maenner
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