missionarisch tätig werden?
mein bruder bekommt in zwei monaten sein erstes kind, und die beiden (bruder+freundin) sind schon fleissig dabei allerlei dinge einzukaufen, die ich für überflüssig und fürs stillen kontraproduktiv finde. z.b. sterilisator für flaschen und grundausstattung flaschen....die zukünftige mama möchte zwar stillen, aber wozu dann die flaschen? ich fürchte ja, dass das nicht lange gehen wird, bis das bobbele dann kunstmilch bekommt. jetzt frage ich mich, ob es wohl was nützt mit den beiden mal über meine ansichten zu sprechen, oder ob es vergebne liebesmüh ist. meine erfahrungen bis jetzt gehen nämlich dahin, dass man sozusagen nur auf "fruchtbaren boden säen" kann und man sich sonst die worte auch sparen kann. nur bei so enger verwandtschaft blutet mir ja fast das herz. leider wohnen die beiden auch 130km von mir entfernt, wir sehen uns also auch nicht allzu oft. oder ist mein wollen gar arrogant?
was denkt ihr, kann man überhaupt "missionieren" oder nur mit gutem beispiel vorangehen? mich hat ja auch niemand missioniert, ich bin mehr oder weniger ins langzeitstillen reingerutscht, vor allem auch durch die bereuung der hausgeburtshebammen, die natürlich auch eine andere einstellung haben als der "mainstream".
bin gespannt auf eure antworten
sabine
Re: missionarisch tätig werden?
ich könnte es nicht lassen und würde etwas missionieren.
Es muss allerdings der richtige Zeitpunkt sein.
Vielleicht hat sie ja Lust mal mit Dir über die erste Zeit zu reden. Wenn Du aber kein offenes Ohr findest würde ich es lassen, dann kann es nur das Gegenteil bewirken.
LG Carolin.
Wie wär's mit einem netten Geschenk
wie wär's, wenn Du den beiden ein "Stillbuch" schenkst, ein richtig gutes und ansprechendes, muss ja nicht Hanna Lothrop sein, gibt ja auch andere tolle...
Viele Stillprobleme resultieren meiner Meinung nach einfach aus zu wenig grundlegenden Informationen, und außerdem dann noch den Kommentaren, die die Umwelt dazu gibt...
Ansonsten würde ich der Freundin anbieten, dass sie Dich gerne fragen darf, wenn sie Hilfe braucht oder Probleme hat...
Das mit der Grundausstattung sehe ich nicht so schlimm, "man" hat eben ein paar Flaschen etc., steht doch auch in jeder Liste, die man als unsichere Erst-Mami so kennenlernt...
Der Einfluss der Umgebung ist viel bedeutsamer... von daher kann ich mir vorstellen, dass allein schon Dein "gutes Beispiel" Wirkung zeigt...
Ich denke, Du musst eine Gratwanderung gehen, den Versuch, ihr Tips geben ohne allzu aufdringlich und besserwisserisch zu sein... und empfehle ihr doch eine gute Nachsorgehebamme, die war bei mir auch unendlich wichtig ;-)
LG Doro
Re: missionarisch tätig werden?
ich würd auch mit ihr reden, es ist ja leider so, dass man heutzutage das problemlose Stillen in der Familie gar nicht mehr mitkriegt als junge Frau. Ich würde ihr anbieten, dass sie sich bei Problemen jederzeit an dich wenden kann, vielleicht auch schon mal erwähnen, dass es einfach so Phasen gibt (die ominösen 6 Wochen ;o)), bei denen frau meinen kann, die Milch reicht nicht etc. Oft hilft da einfach dass man die bucklige Verwandtschaft, die da unkt, auf gelungene (Still-)beispiele hinweisen kann. Wenn sie wirklich stillen will, dann wird sie froh drum sein, wenn nicht, hast du dein bestes getan.
Gruß Annette
Re: missionarisch tätig werden?
ich hatte mir vorher aus eine Flasche gekauft, irgendwie ist das so der Schnwangerenhamsterwahn, genauso wie die obligatorischen Fluegelhemdchen, es muss noch nichts bedeuten :-) Ich finde die Idee gut, ihr ein verneunftiges Stillbuch zu schenken, guck mal in den Online-Shop der Lalecheliga. Und falls sie Internet hat, sag ihr, sie ist jederzeit willkommen..
LG
Berit
Ohje, heute Rechtschreibfehler im Sonderangebot oT
Re: Flügelhemdchen
ich hatte ja luxeriöser Weise von einer guten Bekannten für die erste Babyzeit eine große Kiste mit Babysachen geborgt bekommen und die Flügelhemdchen (hätte ich mir vielleicht nicht gekauft) fand ich am Anfang superpraktisch.
LG Uta
Re: Flügelhemdchen
LG
BErit
*grins* oT
Zum Mumi-Bevorraten braucht man viele Flaschen ;-)
Milchflaschen (6 Stück NUCK Plaste) hatte ich mir vor der Geburt auch schon gekauft (für den Fall, dass das Stillen nicht klappt *lol*). Im Nachhinein habe ich mir noch NUCK-Glasflaschen dazugekauft (werden schneller warm) und ein paar von Avent (super praktisch aber teurer).
Mit dem "überzeugen wollen" ist das so eine Sache. Ich weiß noch von mir, dass ich meist sehr allergisch auf "gute Tipps" reagiert habe. Ich habe nur von ganz, ganz wenigen Frauen Rat angenommen und kann nicht sagen, was an diesen Frauen anders war.
Als Geschenk würde ich die Schmuckdruckausgabe der 10 Stillgebote (Link ist unterwegs) schenken. Das können sie ja gut sichtbar aufhängen oder halt wegschmeissen...
Die 10 Gebote für stillende Mütter
Du sollst nicht kochen, den Haushalt putzen, Wäsche waschen oder Gäste unterhalten.
Du sollst Dir eine ?Doula*? nehmen.
Du sollst Dein Nachthemd anbehalten und solange wie Du möchtest in Deinem Schaukelstuhl sitzen bleiben.
Du sollst Deinen Mann ehren, indem Du ihm seinen Teil der Hausarbeit übergibst.
Du sollst Dein Baby nicht an eine fremde Kinderbetreuung abgeben.
Du sollst in einem schönen Wald oder auf grünen Wiesen spazieren gehen,
gut essen und genügend trinken.
Du sollst keinen Fremden und nicht hilfsbereiten Gast in Dein Haus lassen.
Du sollst Deine Frisur herrichten und Deinen Körper mit Schönheitspflege verwöhnen.
Du sollst Dich nicht in die Gesellschaft von Menschen begeben, die Dir unsinnige Ratschläge rund um Dich und Dein Baby aufdrängen.
Du sollst schlafen, wenn das Baby schläft.
Von Dr. William Sears
Übersetzt aus der amerik. Elternzeitschrift Ausgabe 1993, Titel: a family is born
Ins Deutsche übersetzt von Birgit Persch und Diedra Pulver
Überreicht von Elizabeth Hormann
* Eine Frau, die für die Erfüllung der Bedürfnisse der jungen Mutter um die Geburt herum da ist, wird »Doula« genannt, ein aus dem Griechischen stammendes Wort, welches Dienen bedeutet. Vielleicht findest du für dich eine »Doula« (siehe auch S. 96), wenn auch nur für kurze Zeit, jemand, die dir den Anfang deiner Beziehung zu deinem Kind erleichtert. Umsorgt zu sein ist gut für den Milchfluss. Manchmal übernehmen auch Partner stellvertretend die »Doula«-Rolle. (Hannah Lothtrop)
LG Uta
Re: missionarisch tätig werden?
kann mir denn eine ein gutes stillbuch empfehlen?
lg
sabine
Re: missionarisch tätig werden?
Die Flaschen, die hier rumstanden, hatten mich nie zum Zufuettern "ermutigt". Ich habe sie aber gebraucht, da ich 'ne Menge abgepumpt hatte ;)
Und natuerlich unter Wahnvorstellungen (berufsbedingt) litt, es koennte ja mal ein Notfall mit mir passieren und zum Fuettern der abgepumpten Muttermilch braucht man ja das passende Behaeltnis (und das bekommt man Samstags nachts, wenn halt Notfaelle so passieren, ziemlich schlecht ;))
Ist / war natuerlich voellig uebertrieben ....
Flaschen, Sterilisatoren etc. im Haus zu haben, bedeutet noch lange nicht automatisch, dass man dann zufuettert.
Auch das Vorraetighalten von z.B. Probepackungen von PRE-Milch z.B. wird auch nicht zum Zufuettern verfuehren.
Wer WIRKLICH stillen MOECHTE, wird das zeugs vergammeln lassen. Aber wem erzaehle ich das hier ;)
LG, Karen
Re: missionarisch tätig werden?
LG Buffy
Re: missionarisch tätig werden?
Re: missionarisch tätig werden?
also, vor der Geburt hatten mein Mann und ich auch noch ziemlich klare Vorstellungen, wie es so laufen soll. Nach der Geburt auch noch - und dann änderte sich alles. Große Ratlosigkeit. Und dann das akzeptieren, dass es halt auch anders gehen kann und muß. Und dann kamen die anderen Informationen, von der Stillgruppe, von den LLL Büchern, etc.
Vielleicht hilft es ja Deiner Schwägerin, einfach nur "gerüstet" zu sein. Schenk ihr doch das Stillhandbuch von der LLL und such ihr schon mal die Stillberaterin in ihrer Nähe raus. Überflute sie nicht mit Informationen - das ist zum Teil absolut kontraproduktiv. Ich habe so eine Freundin, die überschwemmte mich in der Schwangerschaft mit Informationen - grauenhaft. Wir liegen sowieso meilenweit mit unseren Einstellungen auseinander, aber ihr Verhalten hat auch gut dazu beigetragen, dass sich bestimmt Dinge bei mir noch mehr verfestigt haben. Und Du weißt ja bestimmt noch, wie sensibel wir Frauen in der Schwangerschaft manchmal auf gutgemeinte Ratschläge reagieren können.
Hilfe anbieten, aber nicht aufdrängen!
Liebe Grüße
sabine
Bloß nicht!
außerdem: wenn Du mit deiner Art ein gutes Beispiel hinterläßt werdens sie es eh nachmachen.
Und: ich hab vor der Geburt auch allen Krempel - gedacht - besorgen zu müssen ( habs dann doch sein lassen, aber fast mit schlechtem Gewissen) : das tut man nur, weil man Angst hat und keine Ahnung - sagt wenig aus über das, was danach kommt.
Außerdem hört meiner Erfahrung nach niemand auf andere, wenns um die Kinder geht...
LG Gala
Re: missionarisch tätig werden?
Ich schließe mich an:
Nicht missionieren: Bringt eh nix ;o)
Wenn sie stillen möchte: Fragen,ob sie Interesse hat, schon vorher etwas zu lesen. Ich kann da auch das Handbuch für die stillende Muter der LLL empfehlen.
Biete ihr 1x ohne großes Blabla an, daß sie sich jederzeit an Dich wenden kann, wenn sie irgendetwas zum Stillen fragen möchte, auch wenn`s ihr noch so doof vorkommen sollte.
LG
Tuti
ich hab auch noch ne vorsorglich gekaufte Packung Beba Pre oder so auf`m Schrank stehen. Kann man die eigentlich in die Balkonpflanzen streuen oder so? *GG*
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