lest mal ...
Babys sterben an "Große-Kopf-Krankheit"
Von Andreas Lorenz, Peking
China ist das Land der Fälscher. Von Automarken bis zum Waschmittel, von Gucci-Taschen bis zur DVD - es gibt kaum eine Ware, die Ganoven nicht billig nachgemacht auf den Markt werfen. Nun hat diese Praxis zu einer unglaublichen Tragödie geführt: Etliche Babys verhungerten, weil sie mit wertlosem Milchpulver ernährt wurden.
In der Provinz Anhui, einer der ärmsten Regionen Chinas, starben nach einem Bericht der Pekinger Jugendzeitung 13 Säuglinge. Das KP-Organ "Volkszeitung" sprach auf seiner Webseite gar von "mehr als 50" Opfern. Die Todesursache: Sie verhungerten. Die Babys waren mit gefälschtem minderwertigen Milchpulver gefüttert worden, in dem sich so gut wie keine Proteine und Mineralien befanden.
Das tödliche Pulver wurde vor allem in der Umgebung der Stadt Fuyang verkauft, in der rund neun Millionen Menschen leben. Die Stadt ist der Ausgangspunkt vieler Wanderarbeiter, die sich kurz nach der Geburt ihres Kindes auf Jobsuche machen. Oft bleiben die Babys bei den Großeltern zurück, die sie mit billigem Milchpulver ernähren.
Seit 20 Jahren, als in der Region noch bittere Armut herrschte, hätten sie keine so unterernährten Säuglinge gesehen, erklärten Ärzte. Manche Kinder seien leichter als bei der Geburt gewesen, heißt es. Die Anwohner haben dem Leiden einen treffenden Namen gegeben. Sie nennen es "die Große-Kopf-Krankheit", weil der Kopf der Säuglinge im Verhältnis zum verschrumpelten Körper überproportional groß ist. Das Gesicht der Babys wird mit Wasser aufgeschwemmt.
Mehr als 100 Kinder, zwischen drei Monaten und einem Jahr alt, liegen noch im Krankenhaus. Das vorläufig letzte Opfer, ein drei Monate altes Mädchen, wurde vor zwei Tagen ins Volkskrankenhaus von Fuyang eingeliefert.
Der Skandal hat jetzt auch Premierminister Wen Jiabao alarmiert, der eine umfassende Untersuchung versprach und den Herstellern des Milchpulvers strenge Strafen ankündigte. Die Funktionäre haben zwei kleine Betriebe in Peking in Verdacht, das Pulver hergestellt zu haben. "In ländlichen Gebieten werden die meisten schlechten und gefälschten Waren verbreitet, sagte Xia Jiechang, Professor der Akademie für Sozialwissenschaften, der englischsprachigen Zeitung "China Daily". "Die Kontrolle ist lax, es mangelt an Informationen." Wenn Produkte nicht die Qualitätskontrollen passierten, borgen sich Hersteller einfach Zertifikate und Warenzeichen von größeren Betrieben aus, offenbarte ein Angestellter einer Lebensmittelfabrik der "Neuen Peking Zeitung".
Die Behörden beschlagnahmten in den vergangenen Tagen auf den Märkten Tausende von Paketen. 33 Marken wurden inzwischen verboten. Doch ob damit weitere Fälle ausgeschlossen werden, ist ungewiss. Ein Funktionär in Fuyang sagte: "Wir können nicht alle 100 Marken auf dem Markt überwachen, weil wir nicht genug Geld haben." Gestern nun wurden fünf Großhändler in Anhui verhaftet.
Das ist eine absolute Schweinerei..normalerweise
ups..vor lauter Zorn zu schnell gedrückt :-))
LG
Sandra und Luisa
Re: ups..vor lauter Zorn zu schnell gedrückt :-))
Viele Grüße,
Christine
Re: lest mal ...
Liebe Grüße
anya
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