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komische Gefühle?

tun euch andere kinder auch oft leid, wenn sie 'anders' erzogen werden? ich bemitleide zB die kinder, dessen mutter so nebenbei schreibt: als ich vor 2 wochen die schlafenszeiten meiner kinder umgestellt habe, ...; oder das 18 monate alte mädchen aus dem babytreffen, dass (sehr sanft) geferbert wurde. oder kinder die nachts alleine schlafen müssen oder die nicht die freiheit haben zu essen, wann sie hunger haben.
mir tun diese kinder immer so leid und ich entwickle teilweise sogar negative gefühle der mutter gegenüber. ich sag schon nichts mehr, weil man redet eh nur gegen eine wand. kennt ihr diese gefühle? bitte sagt mir, dass ich nicht allein bin ;)
lg, julia
Bisherige Antworten

Re: komische Gefühle?

Hallo Julia,
gerade im Moment hab ich was gelesen, wo ich dachte, irgendwer ist hier nicht normal. Da schreibt eine Mutter ihr Kind schreit nachts 2-3 Stunden (1Jahr) und der KiA und alle anderen gehen davon aus, dass es Trotz ist und eine Machtprobe und es wird geraten, das Kind ins Kinderzimmer zu verfrachten. Da wird mir auch ganz anders.
Gruß Annette
*die das auch vor 12 Jahren ohne Internet und alternatives Forum nicht gemacht hat*

Re: komische Gefühle?

Hallo Julia! Ich bin auch gegen das Ferbern und stille meine Tochter. Aber es gibt Kinder die finden keinen Rhythmus, sind dann gereizt, weinerlich usw. Und dazu sind wir Eltern ja auch da, daß wir ihnen unter die Arme greifen wenn sie etwas noch nicht so ganz alleine schaffen. Man sollte nicht immer so über anderen Eltern urteilen, nach dem Motto, alle sind schlecht nur mein Kind bekommt das Beste. Das ist doch alles Käse. Keiner weiß besser, was für sein Kind gut ist, als die eigene Mutter. (Meistens!). Du hast bestimmt auch nicht die Weisheit mit Löffeln gefressen. Meine arme Tochter schläft übrigens auch seit 1 Monat in ihrem eigenen Bett und schläft seitdem durch. Hat sie vorher nie getan, da ihr Mama die schlauen Bücher gelesen hat.( Familienbett usw.) Was für eine Vielzahl von Kindern gut ist, muß nicht zwangsläufig für das einzelne Kind gut sein. LG Manu

Re: komische Gefühle?

Hallo Manu,
klar gibt es unterschiedliche Kinder, die unterschiedliche Bedürfnisse haben. Aber der Satz "eine Mutter weiß doch am besten..." finde ich nicht immer soo toll. Viele heutige Mütter haben noch kein Baby außer ihrem eigenen erlebt, sie haben keine Erfahrung und kein Vorbild. Wie viele sind denn überrascht, dass das Leben mit einem Neugeborenen anstrengend ist?? Dass das Kind nach 2-3 Wochen IMMER noch nicht durchschläft?? Ihre eigenen Mütter haben schon vergessen (zumindest kommt es mir oft so vor) wie es war, oder haben halt nach den damaligen Richtlinien (nur alle 4 Std., nachts gar nicht etc) gehandelt. Wenn eine der ersten Fragen ist: schläft es schon durch?, wenn es als Erziehungsleistung gilt, das Kind möglichst schnell nachts nicht mehr zu sehen, und der eigene Schlaf das höchste Gut ist, frag ich mich wessen Bestes da gemeint ist.
Gruß Annette

Re: komische Gefühle?

Hi manu,
hm, Du redest ziemlich an Julia vorbei. Sie schrieb mit keinem Wort was von Weisheit oder dass sie das Beste tut etc. dass jede MUTTER weiss, was das beste für ihr Kind ist, GENAU DARUM geht es Julia! das Ding ist doch, dass kaum eine Mutter nach dem handelt, was sie EIGENTLICH als das Beste für ihr Kind spürt! Sondern es wird auf andere, auf Kinderärzte auf Herr Ferber und weiss der Kuckuck wen gehört, nur nicht auf den eigenen Mutterinstinkt.
Klar mögen manche Kinder lieber im Elternbett, manche im eigenen usw. schlafen, aber wie oft werden die Kinder denn genau beobachtet und gefragt, wass sie wollen, wo sie sich am sichersten und geborgensten fühlen? Zu 99% wird doch hierzulande über den Kopf der Kinder hinwegentschieden und das Kind muss damit klarkommen.
LG - N.

Re: komische Gefühle?

HI Julia.
Geht mir genauso !
Mir drehen sich die Fußnägel auf, wenn ich an meine Nachbarin gegenüber denke: sie ließ ihr Baby grundsätzlich und so lange wie möglich schreien.
Einziger Kommentar: "Das Baby hats gut, es kann schreien, wenn es schlechte Laune hat. Ich aber muß das Geschrei ertragen!"
LG Gala

Re: komische Gefühle?

Liebe Julia,
ich kenne diese Gefühle und habe mich auch näher damit beschäftigt. Im Grunde MÜSSEN wir so empfinden, wenn wir unseren Weg wirklich als den richtigen ansehen, denn der basiert ja quasi auf den 'Fehlern' anderer 'Erziehungsstile', die wir unseren Kindern ersparen möchten.
Ich relativiere meine Gefühle meist (wenn ich nicht gerade in irgendeinem Hormonchaos stecke) damit, dass ich mir bewusst mache das auch schon andere Gruppen/Generationen sogar gemeint haben ihr Stil sei der einzig richtige. Ich erinnere an die Antiautoritätsbewegung...das stellte sich ja als nicht so großartig heraus.
Bis jetzt reichen unsere 'Langzeitstudien' ja leider noch nicht weiter als ein paar Jahre. Die ältesten Kinder sind vielleicht neun Jahre alt...und wie ich meine sehr wohlgeraten! Das liegt aber auch wieder daran, welche Maßstäbe man ansetzt. In einer meiner Meinung nach normalen Umgebung, mit Menschen die sich gegenseitig respektieren und einen Umgang miteinander pflegen, der auf zum Beispiel Liedloffs Theorie basiert kommt meine große Tochter wunderbar klar. Ein Ereignis wie der brutale Angriff seitens einer Klassenkameradin, dem Lily letztens ausgesetzt war, kann sie aber total aus der Bahn werfen weil sie mit sowas einfach nicht rechnet. Im Nachhinein wundere ich mich, wie sehr sie dieses Ereignis als Unfall betrachtet und der Angreiferin absolut keine Schuld zuweist. Ist das grundsätzlich naiv oder eigentlich richtig und nur in unserer harten Gesellschaft naiv? Kann ein solcher Mensch die Gesellschaft zum Positiven verändern oder wird sie alles was ihr merkwürdig erscheint so hinnehmen? Kommt sie sich vielleicht immer wie ein schräger Aussenseiter vor? Das werden wir erst in ein paar Jahren wissen und solange eben hoffen, das Richtige zu tun!
Wenn ich ganz ehrlich bin fürchte ich mich vor der Erkenntnis, dass unsere geliebten, richtig behandelten Kinder eines Tages von den anderen, deren Gefühle schon im Babyalter einfach niedergetrampelt wurden, so richtig was auf die Mütze bekommen wenn sie erwachsen sind und dann nicht wissen, womit sie es zu tun haben. Lieber Gott, lass das nicht passieren!!!
Liebe Grüße von
Steffi, die inständig hofft, dass irgendwann alle Leute einsehen wieviel schöner das Leben hier sein könnte wenn man ein paar einfache Maßnahmen am Anfang ergreift...

Re: komische Gefühle?

Hi Steffi,
ich kann Dich ein klein wenig beruhigen. Mein 16,5-jähriger Stiefsohn wurde von seinen Eltern äusserst liebevoll behandelt (5 Jahre nach Bedarf gestillt, nie schreien müssen, mit 12 noch neben Papa auf der Matratze usw. usf.). Er bekam auch klare Grenzen, hielt es aber kaum nötig, die "auszutesten", da er wusste, er ist geliebt, er bekommt alles, was er braucht. Als er noch kleiner war, war er manchmal auch geschockt über das rüpelhafte Verhalten anderer Kinder ihm gegenüber. Er wurde für "nicht ganz normal" gehalten, weil er IMMER lachte und glücklich war (!). Heute ist er ein sehr selbständiger, selbstbewusster, verantwortungsvoller Junge. Er ist Klassenbester, leitet seine eigene Theatergruppe und ist sehr beliebt. Um die, die ihn nicht mögen, kümmert er sich keine Sekunde. Wieviel mehr Probleme hatten sein Vater und ich in dem Alter!!!
Er wird seinen Weg sehr erfolgreich gehen, und er zeigt mir, wie gut eine liebevolle, klare Erziehung dem Kind tut!
LG - nat

Liebe Steffi, mein Bruder Max ist so ein

gegluecktes Erziehungsprodukt!
Er ist fantastisch und hat ein Selbstvertrauen von hier bis Tokio ohne arrogant zu sein!
Dafuer mussten meine Eltern aber auch 3 Kinder lang ueben und alle "Luecken" meiner Mutter hat unsere Oma mit Hingabe aufgefuellt!
Leider nur, weil der Max nen Junge war(endlich), aber, egal, ihm hat es gut getan!
Wie man sehen kann!
Also, es wird schon werden!!
LG,
Ana

Re: komische Gefühle?

Hallo Steffi,
also Du hast mir soo aus dem Herz gesprochen. Diese Gedanken habe ich auch.
Ich befürchte auch, unser Kind, wird manchmal ganz schön stutzen, wenn sie in die Welt hinausgeht... (mir gehts auch oft so :)
Also, lG
Jamai

Re: komische Gefühle?

Hi Julia,
wenn Du alleine mit solchen Gefühlen wärst, säh die Welt noch sehr viel schrecklicher aus ... das sind doch ganz normale menschliche Gefühle! es ist einfach so furchtbar traurig, dass die Mütter nicht ihrem natürlichen inneren Wissen folgen und ihre Kinder dementsprechend grossziehen. Mir tun diese Kinder so unendlich leid, was glaubst Du, wie oft ich auf der Strasse heulen könnte! neulich sah ich in der Stadt, wie eine Mutter den Buggy umfallen liess, das ca. anderthalbjährige Kind fiel raus, schrie natürlich furchtbar. was tut die Mutter? Schimpft mit dem Kind und versucht, es wieder in denn wagen zu stopfen!!! Die Kleine hat geschrieen und sich gebäumt, da liess die Mutter es einfach liegen und ging weiter!!! In dem Moment wollte ich aufspringen (sass im Strassencafé) und zu dem Kind hinrennen, zum Glück besann sich die Mutter und tröstete es doch, das Kind hörte sofort auf zu weinen.
Oder oft schieben Eltern ihre vor Hunger, Schmerz, was auch immer schreienden winzigen babys im Kinderwagen rum. Ich ruf dann immer: "Hallo?! Ihr Baby weint!!!" Aber auch mich hören diese tauben Ohren dann nicht ... Solche Situationen sind schwierig, denn wenn man den Eltern was sagt, werden sie wütend, und auch das muss das böse Kind dann ausbaden ...
Ich frage mich ECHT, warum manche Leute Kinder kriegen! Statussymbol?
LG - Natalie

Mir tun auch die Eltern leid...

Hsllo Julia,
ich möchte anregen, nicht zu vergessen, dass solche Erziehungsmethoden oft ein Zeichen von Überforderung u. Hilflosigkeit sind, nicht Ausdruck schierer Böswilligkeit gegenüber dem Kind.
Dazu kommen dann oft sehr verwirrende Meinungen aus der Umgebung... klassisch: ein Kind muss in diesem oder jenem Alter dieses oder jenes tun (z.B. Durchschlafen)
Nicht jeder ist durch Internet & Co. darüber informiert, dass es auch Eltern gibt, die da ganz anderer Ansicht sind.
In letzter Zeit dachte ich auch oft: die armen Eltern, kämpfen so gegen ihr Kind, anstatt sich das Leben leichter zu machen und manche Gegebenheiten zu akzeptieren...
LG Doro
froh über die Anregungen aus dem LZS-Forum, was ihr hilft, manchmal von der allgemein üblichen Sichtweise wegzukommen...

Ach, und noch etwas provokant formuliert:

ich denke, auch als Mami darf man egoistisch sein.
Ich lese hier sehr oft, das man seine eigenen Bedürfnisse zugunsten des Kindes zurückstellen können sollte.
Um ehrlich zu sein: nach 10 Monaten unterbrochenen Nächten halte ich es nicht für allzu egoistsich, mir mal wieder ungestörten Schlaf zu wünschen.
Hat man dazu ein anstrengendes Kind, verstehe ich wohl, dass man schnell an die Grenzen seiner Kräfte kommt.
Wenn die Mutter halbwegs fit und ausgeglichen ist, profitiert doch auch das Kind davon...
Nochmal lg
Doro
eindeutig gegen "Ferbern", aber mit Teilzeit-Familienbett, weil bei uns so Mutter und Tochter zu mehr Schlaf und Ruhe kommen

Re: komische Gefühle?

Hallo Julia,
mir geht es ganz aehnlich.
Mein eh schon kleiner Freundeskreis hat sich seit Lieves Geburt gefuehlsmaessig drastisch verkleinert.
Es tut mir in der Seele weh, wenn ich babys weinen sehe oder hoere oder Eltern offensichtlich (in meinen Augen) Murks mit ihren Kindern veranstalten.
Ich sage oft nichts, weil ich dann in meiner super-emotionalen Art meilenweit uebers Ziel hinausschiesse!
Ich versuche ihnen meine Meinung zu einem spaeteren Zeitpunkt vernueftig deutlich zu machen, ohne sie anzugreifen(bei Freunden&Bekannten).
Das Problem ist nur, dass ich Lieve noch nicht als Produkt einer geglueckten Erziehung vorweisen kann, sie ist ja erst 8,5 Monate und wir werden noch sehen was fuer einen verwoehnten Rotzloeffel wir uns heranziehen! ;-)
Ich bin gespannt.
Leider muessen da noch einige Jahre ins Land gehen....vielleicht hat die naechste Generation mehr Glueck?
Wer weiss?
Liebe Gruesse,
Deine Ana

Re: komische Gefühle?

hallo julia,
geht mir auch so. gestern im park gabs eine mutter, die schob zwei kinder im wagen vor sich her. das eine schrie aus leibeskräften und weinte. und die mutter unterhielt sich seelenruhig mit einer frau, die daneben herging. hin und wieder schnauzte sie das kind an.
ich habe richtige aggressionen gegen diese frau gekriegt und auch versucht, ihr das durch blicke mitzuteilen. fazit: sie schnauzte das kind wieder mal an.
man kann einfach nichts dagegen tun. und ich frage mich auch, welches recht ich denn habe, mich in fremde angelegenheiten zu mischen. manchmal komm ich mir richtig blöd vor, wenn mir das so nahe geht.
eltern können im prinzip leider mit ihren kindern machen was sie wollen (solange sie natürlich nicht über irgendwelche gesetze verstossen). man sollte wirklich eine charta der rechte von kindern propagieren oder etwas in der richtung.
lg gerti

Die Charta gibt es -

die UN hat eine Charta der Kinderrechte veröffentlicht - allerdings stehen da natürlich - bezogen auf die ärmeren Länder der Welt - andere Dinge drin, z. B. dass Kinder nicht in den Krieg ziehen dürfen (Stichwort Kindersoldaten) oder ein Recht auf Bildung haben. Aber solche Chartas nützen leider nicht viel, so lange die Regierungen sie nicht mit Gesetzen durchsetzen (und selbst das Durchsetzen gestaltet sich oft schwierig).
LG Simone

Plädoyer für mehr Toleranz

Liebe Julia,
eines vorweg: Nein, es geht mir nicht ganz so wie dir. Ich bemitleide Kinder vielleicht aus anderen Gründen (z. B. weil sich niemand um sie kümmert oder sie geschlagen werden), aber nicht unbedingt deshalb, weil sie nicht gestillt werden oder nicht im Familienbett schlafen dürfen (wenn sie allerdings längere Zeit schreien müssen, bemitleide ich sie schon). Der Grund: Ich glaube, dass die meisten anderen Mütter ihre Kinder genauso lieben wie ich, auch wenn sie sie nicht stillen wollen oder können oder ihre Kinder ins eigene Bett legen.
Wenn ich von allen anderen erwarte, dass sie genauso leben wie ich (Paul schläft im Familienbett ? ich konnte bei meinen Söhnen vom Bauch her gar nicht anders ? und wird nach wie vor gestillt), würde ich meiner Meinung nach genau den gleichen Tunnelblick aufsetzen, wie z. B. die Eltern, die meinen, ein Kind nur dann richtig ?erziehen? zu können, wenn es ?ab und an mal ne Tracht Prügel kriegt? und diese Meinung anderen gegenüber oft und lautstark kundtun.
Ich halte es daher lieber mit dem Motto: Ein wenig mehr Toleranz von allen Seiten könnte nicht schaden. Es ist schließlich nicht alles schwarz oder weiß, sondern dazwischen gibt es viel Grau in allen Schattierungen. Und Eltern haben immer ihre Gründe, warum sie so oder so handeln (wobei ich dabei auch nur bis zu einem gewissen Maß tolerant bin).
Liebe Grüße schickt dir Simone

Re: Plädoyer für mehr Toleranz

Hallo Simone,
ich stimme dir zu, ein mit Aggressionen gestilltes Kind zB ist bestimmt nicht besser dran, als eines das mit Liebe die Flasche bekommt. Aber ich krieg schon mal die Krise, wenn dieses "jede Mutter weiß doch am besten ... blabla" als Todschlagargument angeführt wird, um alles mögliche zu rechtfertigen.
Gruß Annette

Re: komische Gefühle?

Hallo Julia,
geht mir auch so. Ich bin heute auf dem Spielplatz aufgefallen, weil ich doch allen Enstes das Essen (den Brei also) meines Kindes selbst koche! Auweia. Jetzt bin ich bei denen als Öko unten durch *gg*.
Obwohl ich zugeben muß, dass meine Kleine gestern im Kinderwagen auch geheult hat. Sie war satt, trocken und müde. Konnte aber nicht schlafen weil sie gerade zahnt. Ich kann ihr aufgrund einer homöopathischen Konstitutionsbehandlung leider kein Osanit, Chamomilla o.ä. geben, sondern sie nur trösten. Wenn mich jemand zwischen den Feldern gesehen hat, muß der doch denken, ich bin die totale Rabenmutter. Was ich damit meine, der Eindruck täuscht vielleicht manchmal (das ist eher auf einige Antwortpostings bezogen). Auch wenn meine Tochter niemals schreien muß um ihre Bedürfnisse anzumelden läßt sie sich doch manchmal nicht trösten und weint bis es ihr wieder besser geht. Da hilft auch das Tragetuch nicht (das ist meine neue leidvolle Erfahrung dieser Zahn-Woche).
Neuerdings sag ich aber wieder was zu solchen Themen - dank diesem Forum. Janet und Uta haben mich überzeugt. :)
Liebe Grüße
Annett

Hallo????? lang, muß aber raus....

Hallo Julia!
Wenn ich das so lese, dann bin ich ja wohl die Anführerin aller Rabenmütter....
Ich fahre grundsätzlich ein schreiendes Kind durch die Gegend, sie haßt es nämlich, in der Karre zu sitzen, nur ich habe nicht immer Zeit, für den Weg zum Supermarkt 1,5 Std. statt 10 Minuten zu brauchen und wenn meine Kleine meint, ich sei ihre Oma, die ihr alles und jedes kauft, dann lasse ich sie auch im Supermarkt die anderen Kunden mit ihrem Trotzgesang beglücken....ich habe da mittlerweile ein dickes Fell, ganz ehrlich. Ich kaufe an der Kasse keine Schokoriegel oder lasse sie den ganzen Laden auseinandernehmen. Das frustiert sie natürlich ungemein und sie bockt und brüllt alles über...Soll ich da sagen: "Na gut, meine Süße...ich gebe Dir jetzt 5 Hanuta und gut versichert sind wir auch, nun lauf und mach, wonach Dir gerade das Bedürfnis steht???".
Sie ist ein sehr temperamentvolles Wesen, das einfach weiß, was sie will und wenn sie es nicht bekommt, dann ist aber was los! Das ist phasenweise bei ihr. Es gibt auch Zeiten, da ist sie super lieb und auf ein Nein (und ich versuche die Neins wirklich gering zu halten) gibt es kein Theater. Aber es gibt eben auch andere Phasen.
Da muß man doch als Mutter versuchen, sie sanft und liebevoll durch diese Phasen zu bringen oder? Aber sie ist in ihrem Rausch nicht ansprechbar und ich diskutiere an der Kasse auch nicht mit meiner fast 2-jährigen, sorry.
Sie ist für mich jeden Tag aufs neue ein Wunder und auch trotz (oder wegen?) dieser Phasen - von denen ich meine, es ist ihre Charaktereigenschaft - liebe ich sie abgöttisch. Das macht sie einzigartig. Es ist natürlich oft sehr anstrengend, aber sie gleicht das durch ihre super süße Art und ihr Wesen 100fach wieder aus. Ich war als Kind auch so, nur daß meine Mutter alles durchgehen ließ und wir niemals Grenzen aufgezeigt bekamen und das hat mir das Leben als Heran- und Erwachsener nicht immer leicht gemacht, ganz ehrlich.
So, nun habe ich einen Roman geschrieben, ich wollte damit eigentlich auch nur sagen, daß jedes Kind anders ist und es gibt Trotzreaktionen, die ich persönlich mit Nichtbeachten registriere. Das mag für Außenstehende vielleicht ganz bösartig aussehen. Aber ich liebe mein Kind genauso wie ihr und sie ist ein glückliches, fröhliches Kind, obwohl sie nicht gestillt wurde, von Anfang alleine schlief und als Baby nicht getragen wurde (also schon, aber nicht im Tuch und stundenlang usw. - ihr wisst schon).
Auch ich würde von mir als Anders-Seinende sprechen, einfach weil ich gewisse Grenzen aufzeige, und auch im ?Nahkampf? nicht um des lieben Friedens-Willen oder weil die Leute gucken nachgebe. Obwohl ich das Wort nachgeben blöd finde, ich kämpfe nicht gegen mein Kind und muß gewinnen.
So, ich hoffe, irgend jemand kann mein Kauderwelsch verstehen!!!
Liebe Grüße
Tanja (mit Victoria *18.08.2002)

@tanja

hallo tanja,
ich stimme dir in dem, was du schreibst im grossen und ganzen eigentlich zu.
ich vermeide auch nicht tränen um jeden preis und trotzgeschreie / protestgeweine ist mir von annika durchaus bekannt.
das steht ihr zu, ich lasse sie dabei nicht allein, aber deshalb bekommt sie trotzdem nicht alles, was sie grad möchte.
aaaaaber:
wenn ich julia richtig verstanden habe, ging es ihr gar nicht um diese art von tränen.
ich glaube, sie meinte das allein weinen lassen im zusammenhang mit "das kind muss lernen zu schlafen".
was das thema angeht, lassen wir annika auch nicht allein im bett liegen und weinen.
@julia
trotzdem habe ich nicht immer gleich mitleid mit kindern, deren eltern einen anderen umgang mit ihren kindern pflegen, als wir.
geferberte kinder tut mir leid. ja.
geschlagene kinder sowieso.
hungernde auch.
kinder, die kein freundliches wort kennen ebenso.
usw.
es tun mir aber nicht sofort alle kinder leid, die nicht gestillt werden oder die weinend in papas liebevollen armen einschlafen sollen, obwohl sie lieber mamas brust hätten...
es ist nicht mein weg für jeden der passende.
lg,
maria

@ maria

hallo maria...
unter deinen beitrag muss ich doch mal eben eine fette unterschrift setzen. argh! wenn du wüsstest, was du mir für eine tipperei erspart hast!
lg, suzanne

Re: Hallo????? lang, muß aber raus....

Hi Tanja,
mich würde interessieren, worin Deine Probleme lagen als Teenager und inwiefern Du das auf die lasche Erziehung zu Hause zurückführst.
Spannendes Thema , irgendwie scheint wasdran zu sein, daß auf eine strenge Generation immer eine milde folgt und umgekehrt.
LG Gala

Re: Hallo????? lang, muß aber raus....

Dieses Phänomen kann man glaube ich an vielen Punkten im Leben entdecken, das Leben ist ein Pendel, das zwischen Extremen hin und her schwingt, so ist mein Bild. LG tine

Re: komische Gefühle?

Liebe Julia,
ich muss ehrlich sagen, dass ich mir mein Mitleid doch
für schlimmere Dinge aufhebe. Mir tun Kinder leid, die
geschlagen werden. Die missbraucht werden. Die
ausgesetzt werden. Die nicht geliebt werden.
Aber obwohl ich selbst begeistert stille, glaube ich
doch, dass es auch Flaschenkindern gut gehen kann.
Und obwohl Mattis jeden Morgen zum Kuscheln zu uns
geholt wird, schläft er doch nachts (und zwar ohne
jegliches Tamtam) in seinem eigenen Bettchen.
Deswegen hab ich ihn aber kein Stück weniger lieb.
Und auch wenn er natürlich der Mittelpunkt unsere
kleinen Familie ist würde auch ich versuchen,
Angewohnheiten, die mir und meinem Mann extrem
gegen den Rhythmus gehen zu ändern. Natürlich soll
er essen wenn er Hunger hat. Aber er ist 8 Monate alt
und nimmt sicherlich keinen Schaden, wenn er mal ne
halbe Stunde warten muss, weil wir unterwegs sind
und ich Mr. Guck-in-die-Luft ungern irgendwo in der
Öffentlichkeit stille. Genauso würde ich es mir
vorbehalten, zumindest einen Versuch zu unternehmen
ihn nachts zum Durchschlafen zu bringen, wenn er
mich mit 18 Monaten immer noch mehrfach die Nacht
aus dem Bett schmeisst (ich weiss ja nicht was du mit
sehr sanft ferbern meinst, aber das Mittel meiner Wahl
wäre Tee anbieten und ihn rumtragen bis er wieder
schläft). Ich glaube aber nicht, dass er dafür schon
bemitleidet werden müsste, ich hab eigentlich den
Eindruck es geht ihm ganz gut bei uns ;-)
LG
Zora

Re: komische Gefühle?

Hi Julia,
ich mag's bunt und finde Deine Einstellung recht eingeschraenkt und arrogant. Solange Du nicht konsequent einschreitest, wenn Du ein "leidendes" Kind siehst, solltest Du einfach wegsehen und Dich um Dein eigenes Sueppchen kuemmern und andere Muetter machen lassen, wie sie es fuer richtig oder in der Situation fuer moeglich oder angemessen befinden.
Warum denn eigentlich nicht gegen vermeintliche Waende reden?!
Ich wuerde es wirklich tun und mich nicht hier im Forum ueber die Ungerechtigkeit in der Welt ausheulen... und ehrlich, es gibt echt schlimmere Schicksale, als "konventionell" erzogen zu werden ;-)
Alex

Re: komische Gefühle?

natürlich muss wieder wer dabei sein, der mich gleich mal verurteilt ... naja, damit bin ich dann wenigstens nicht allein in meiner eingeschränktheit und arroganz

Re: komische Gefühle?

Hallo Julia,
ja, ich habe in vielen Situationen mit Kindern Mitleid.
Mit dem Dreijährigen, der nicht zu Ende erzählen kann, welche Dinosaurier-Geschichte er im KiKa gesehen hat, weil er mit den Worten: "Du immer mit deinen Phantasiegeschichten!" abgewürgt wird.
Mit dem Kind, das sich alleine vor der Tür ausweinen muss und erst wieder hereinkommen darf, wenn es sich beruhigt hat.
Mit dem Mädchen, das offensichtlich schmerzhaft vom Klettergerüst fällt und zu hören bekommt: "War doch gar nicht so schlimm."
Mit den Kindern, die hungern und frieren.
Auch ich sage oft nichts, weil es meistens nichts bringt. Trotzdem fühle ich mich nicht handlungsunfähig. Die Kinder, mit denen ich zu tun habe, nehme ich ernst und höre ihnen zu. Damit kann ich nicht viel bewegen, aber ein bisschen.
LG Katja

Re: komische Gefühle?

Hallo,
im Prinzip hast Du ja recht, nur manchmal geht es wohl nicht anders. Vermutlich hast Du nur ein Kind oder zumindest keine Zwillinge so wie ich. Ich habe meine Zwillis fast 6 Monate nach Bedarf gestillt, dann war ich total am Ende und habe feste Mahlzeiten eingeführt. Als mit 8 Monaten endlich ein Rhythmus vorhanden war ging es allen besser. Eine völlig entkräftete Mutter hilft den lieben nämlich auch nicht. Auch ich habe meinen Sohn aufs heftigste "geferbert", das war reiner Selbsterhaltungstrieb. Nach 6 Monaten mit maximal 2 Std. Schlaf am Stück bzw. 5 Std. Schlaf insgesamt pro 24 Std. gab es keine andere Möglichkeit. Bitte urteile nicht zu hart. Ich beneide Dich, dass Du ohne diese Maßnahmen klar kommst, aber das ist nunmal bei Zwillis nicht möglich.
Gruß Marion

schon komisch

wer hier alles antortet...wie kommen all die nicht-lsz-muetter bloss hierher...*lach*...mir hat das am anfang auch alles sehr leid getan, aber nun nicht mehr. oder naja, verdraengt oder so. ich bin froh, dass ich mit meinem sohn so umgehen kann, wie ich es tue. gruss, lucia

Re: schon komisch

Hi Lucia,
"wer hier alles antortet...wie kommen all die nicht-lsz-muetter bloss hierher...*lach*"
Meinst Du so jemanden wie mich? Da man laut QM mit 9 Monaten Stillen LZS-Mutter ist, gehoere ich offiziell auch hierher, bin aber nur noch 'ne Ex-LZS-M, weil meine Kleine mit 10 1/2 Monaten den Hahn zugedreht hat ;-)
Mitlesen tue ich seit jeher, wenn auch nicht regelmaessig, und nun war mir eben auch mal danach, etwas zu schreiben.
Schoenen Gruss, Alex
PS: Ich denke, hier sind sehr viele mehr, als es scheint!
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