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jetzt schon erziehen ?

Hallo,
ich wende mich mal wieder an dieses Forum, obwohl es gar nicht um`s Stillen geht. Also meine Tochter robbt seit 2-3 Wochen und natürlich geht sie jetzt auch überall ran. Jetzt haben mir schon viele ander Mütter gesagt, das man, wenn sie irgendwo rangehen, wo sie nicht ran sollen ein strenges nein von sich geben soll. Aber können die das jetzt schon verstehen ? Ich ziehe meine Tochter dann immer weg (z.B. von den Blumen) oder ich lenke sie ab. Aber streng war ich bisher noch nicht. Wie wird das bei Euch gehandhabt ? Ist es nicht auch eine normale Entwicklungsstufe, alles erkunden zu wollen ? Sollte das dann verhindert werden ?LG Katja
Bisherige Antworten

Re: jetzt schon erziehen ?

David ist mit 6 monaten gekrabbelt und kam durch die ganze Wohnung, und ich habe dann auch sofort mit 'erziehen' angefangen. Das hat vor allem am Anfang auch sehr gut funktioniert, er hat schnell gelernt, was 'Nein' bedeutet. Ich denke, dadurch war es wahrscheinlich auch einfacher, als wenn er schon älter gewesen wäre bei den ersten 'Erziehungsmaßnahmen'. Natürlich ändert sich das wieder ... Sicher ist es normal, daß die Kinder alles erkunden, aber Putzschränke, Blumentöpfe, heiße Backöfen, Steckdosen und Elektriokabel müssen meiner Meinung nach nicht unbedingt erkundet werden, und es ist für alle etwas entspannender, wenn das Kind das weiß und man es auch mal für ein paar Sekunden aus den Augen lassen kann.
Viele Grüße,
Christine

Re: jetzt schon erziehen ?

Liebe katja, natürlich kannst Du schon jetzt anfangen zu erziehen und das tust Du bestimmt schon auch (auch wenn es dir nciht direkt bewusst ist). Wenn dein Kind dich zum Beispiel an der Brust beisst, reagierst Du ganz bestimmt mit lauten Schreien (instinktiv) oder mit einen klaren "Nein" und konsequent vom Brust abnehemen. Das ist Erziehen, nur altersgerecht. Was deinen speziellen Fall betrifft: natürlich sollte das Kind alles erkunden können was nicht gefährlich oder zerbrechlich ist. Man kann dem Kind auch einen deutlichen "nein" sagen, falls es anfängt etwas "verbotenes" zu tun. Ich habe aber bei meine grosse tochter die Erfahrung gemacht, dass es häufig das gegenteil bewirkt. Die unerwünschte handlung wird durch das "nein" oder "nicht machen" extra betont und wird noch interessanter. Meine Tochter nahm jedes auch so ernst gemeinten "nein" als Witz an, als aufforderung damit zu spielen. Im Babyalter ist es auf jeden Fall besser abzulenken, da dies noch leicht geht. zur konfrontation kommt es sowieso im 2. lebensjahr, wo das "nein" lernen (und "nein" sagen) aktuell wird. Zu diesem zeitpunkt musst Dir klar sein, welche grenzen du setzten möchtest, damit das Kind nicht verwirrt wird.
LG zizzi
Übrigens, ich habe im Ökotest neulich einen interessanten Artikel über Erziehung gelesen. Da würden die Vorteile vom "positive erziehung" bzw. "autoritative erziehung " gepriesen. vielleicht findest du den artikel auch im internet. Das war, glaube ich, im Ökotest Kleinkind.

noch was...

das beste ist es auf jeden fall, die Wohnung GANZ kinder sicher zu machen, wie ein riesiger Laufgitter. Wir haben damls selbst die Regale und Schränke an die Wand befestigt.

Erziehen ist ein blödes Wort

...finde ich.
"Begleiten" wäre wohl eher richtig.
Vom strengen "nein" habe ich noch nie viel gehalten und spätestens als mein Mann es einmal in Anwesenheit seines jüngeren Bruders einmal benutzte, um Arthur von der Steckdose ferzuhalten, und sein Bruder darfaufhin ganz komisch meinte: "Aber Arthur ist doch kein Hund." Vermeide ich es tunlichst, dem Kleinen ein nicht erklärtes "Nein" vor die Nase zu setzen.
Wir haben auch alles relativ sicher gemacht und wenn da doch was war (PC, Kabel, Steckdosen,...) haben wir es so gemacht wie du, mit kurzer Erklärung (Ja, da ist der Strom drinnen.) und nach ein paar Wochen, war es nicht mehr interessant an diese Dinge zu gehen (waren ja auch nicht wirklich verboten und somit nicht sonderlich interessant).
Ansonsten halten wir es so, dass wir uns fragen: "Kann er sich oder jemand anders damit wehtun, kann es kaputtgehen?" Wenn das nicht zutrifft, darf er die Sachen haben/damit spielen.
Mittlerweile sehe ich jeden Tag, dass wir für uns den richtigen Weg eingeschlagen haben. Erstens weil ich mich nicht mit einem im strengen und lauten Tonfall gesagten "Nein" belasten (ärgern) muss, sondern mit einer ruhigen Erklärung auskomme (meist so formuliert wie: Schöne Linien sind da auf dem Glas. Stell es bitte auf den Tisch. Oder: Das Messer ist scharf, lass es liegen.), womit er sich meist auch zufrieden gibt. Und zweitens, weil Arthur bei Sachen, die er nicht darf bzw. bei denen er vermutet, dass er es nicht tun sollte....

Re: Erziehen ist ein blödes Wort

...immer unser Einverständnis einholt, indem er einen fragenden Blick an uns richtet, bevor er z.B. an die Stereoanlage der Freundin ginge. Muntern wir ihn auf: ja, du darfst drücken - dann spielt er damit, geben wir das okey nicht: eine stereoanlage, genau wie bei uns zu Hause - dann ist das Thema für ihn gegessen und er sucht sich etwas anderes.
Wobei ich dazu sagen muss, dass wir anfangs immer Bedenken hatten, ob unsere Art zum gewünschten Ergebnis führen würde. Aber obwohl Arhtur ein Schlingel ist, der alles bis ins Kleinste erkunden muss, geht es prima.
Meine Freundinnen sind oft ganz baff, wenn sie sehen, dass man sein Kind nicht zwangsläufig anschreien oder mit "Neins" bombardieren muss, damit sie etwas nicht tun. Die halten mich aber dennoch für einen Softie *grins* - der bin ich ja auch.
Aber eigentlich gibt es bei uns nicht besonders viel, was Arthur (17 Monate alt) nicht tun/haben darf. Weder Teller, Gläser noch Messer sind für ihn wirklich tabu. Aber der richtige Umgang damit ist mir wichtig. Das heißt: er darf den Tisch decken, aber nicht mit den Trinkgläsern einen Turm bauen; er darf seine Kraftoffel herschneiden oder Butter aufs Brot streichen, aber nicht mit dem Messer durch die Wohnung laufen; er darf den Geschirrspüler ausräumen, aber die Sachen müssen in die richtigen Schränke geräumt werden;...
Wir sind sehr zufrieden mit diesem Weg, den er erspart einem das Gefühl, seinem Kind so viel Tolles verbieten zu müssen (ich bin nicht gern der "Buh-Mann").
..

Re: Erziehen ist ein blödes Wort

Ich hätte da zwei Buchtipps, falls du Interesse hast.
Von Deborah Jackson "Das respektierte Kind" oder von Jean Liedhoff "Auf der Suche nach dem verlorenen Glück" (finde da die Beispiele aus dem Leben der Kinder so schön - das andere ist eher Geschmacksache).
Und ich muss dazu sagen, dass das wirklich wie in den Büchern beschrieben gehen kann (z.B. dass ein Kind hinter der Mutter herläuft und nicht die Mutter ständig hinter dem Kind herennen muss oder es locken muss, damit es kommt - Arthur geht ohne jegliche Aufforderung in einem kurzen Abstand hinter mir her, ohne, dass ich mich um ihn kümmern müsste, wenn ich zu schnell bin, lässt er es mich wissen; oder: dass Kinder ein Bewusstsein für (natürliche) Gefahren haben - z.B. erkennen, dass sie runterfallen können. Ich brauchte mich nie darum zu kümmern, dass Arthur nicht vom Bett fällt oder vom Sofa, denn er hielt/hält immer verlässlich an der Kante (selbst als er grade mal robben konnte) - Unfälle kann man dennoch nicht ganz ausschließen, auch Erwachsene fallen manchmal ungeschickterweise von irgendwo runter - aber eben nicht bewusst/mit Absicht).
Gibt man Kindern die Möglichkeit all das zu erkunden, werden sie es dankbar annehmen und sicherlich das Beste draus machen.
lg dea (die sich heute mal wieder die Finger wundschreibt)

Re: Erziehen ist ein blödes Wort

Hallo Dea,
du schreibst mir hier gerade aus der Seele und obwohl ich keines der von dir aufgefuehrten Buecher gelesen habe gehe ich mit Ashley ganz genauso um, wie du mit Arthur. Da wir hier in den USA leben, ist es meiner Umwelt meist noch viel schleierhafter wieso Ashley so ein ausgeglichenes freundliches Kind ist, als in Dschtld., da hier noch viel mehr nach dem Prinzip des good/bad Verhalten geht und keiner bei so kleinen Menschen viel rumerklaert (wichtig ist nur dass sie gehorchen, oft wird auch draufgehauen, schrecklich!). Aber es macht sich, wie du ja auch an Arthur sehen kannst, bezahlt sich auch fuer kleine Menschen Zeit und Respekt zu nehmen. Find ich toll, mal einen Gleichgesinnten zu treffen, Arthur und Ashley koennten sicher toll zusammen spielen..... euch frohe Weihnachten!
Liebe Gruesse Bettina mit Ashley (19 Monate)

Re: Erziehen ist ein blödes Wort

hi dea! es hat mir gut getan, dein posting zu lesen!!! genau so möchte ich mit nico umgehen, auch wenn ich mich jetzt ertappt habe, doch oft ein (nicht fruchtendes) lautes nein von mir zu geben. den ersten buchtipp hab ich mir aufgeschrieben, werd ich mir wohl mal besorgen. lg und danke, janet

Re: Erziehen ist ein blödes Wort

Hi Janet!
Leider gibt es nicht mehr zu kaufen "Erziehung ohne Elternstress" ´von Elisabeth Dessai, ein ganz tolles Buch, das in dieselbe Richtung geht. Falls man es irgendwo zu leihen oder antiquarisch sieht, lass Dich vom Titel nicht verwirren, das ist super geschrieben. LG tihe

Das kenn ich *freu*!!!

Hab ich eben im Regal liegen, aus der Bücherei ausgeliehen. Muss sagen, ich hab`s in einem Zug durchgelesen und find`s auch total super!!! Schade, dass es nicht mehr zu kaufen ist :-(. LG Janet

Re: Erziehen ist ein blödes Wort

Hab ich eben im Regal liegen, aus der Bücherei ausgeliehen. Muss sagen, ich hab`s in einem Zug durchgelesen und find`s auch total super!!! Schade, dass es nicht mehr zu kaufen ist :-(. LG Janet

Re: Erziehen ist ein blödes Wort

Hallo Dea,
das Buch "Auf der Suche nach dem verlorenen Glück" lese ich auch zur Zeit. Deswegen habe ich hier auch mal in die Runde gefragt wg. des "Erziehens". Ich bin nämlich auch eher ein Typ, der meint, man müßte Kindern den WEg leiten. Und nicht zeigen wie autoritär man ist. Bisher habe ich auch noch kein "nein" von mir gegeben. Wir haben hier auch nichts gefährliches. Aber Dein Posting gibt mir Mut, weiter auf meine eigene Stimme zu hören. Lg Katja
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