Hallo jessy,
ich habe meinen Sohn nur 6W lang gestilllt, weil mir damals alle Welt eingeredet
hat, meine Milch würde nicht reichen, da er nicht zunahm. Dass er danach mit
der Flasche auch nicht zugenommen hat, zählte dann irgendwie nicht ;-)
Ich habe meine Tochter dann ganz bewusst gestillt, habe mir eine gute
Nachsorgehebamme und Stillberaterin gesucht. Ich wollte sie mindestens 1J
stillen. Jetzt sind es schon fast 3J und es geht uns gut dabei :-)
Meinem Sohn war es ünrigens egal, aber er war ja auch schon 9J alt, als seine
Schwester auf die Welt kam.
LG Lili m. Katharina *24.09.03

Liebe Jessy,
ich habe zwar beide Kinder gestillt (bzw stille den Kleinen noch) - wollte aber dennoch antworten. Mein Großer hat sich während der Schwangerschaft aus Milchmangel abgestillt, bzw. er ist auf Reismilchflaschen umgestiegen (und ich hatte bisher nicht die Energie, ihm die madig zu machen). Ob er sich daran erinnert, dass er gestillt wurde, weiß ich nicht - ganz klar ist aber, dass Stillen in seinen Augen etwas für Babys ist, während er zur Zeit sehr betont, wie groß er schon ist (kommt mit allen möglichen Lebensmitteln an, bietet die dem Baby an und ist unglaublich stolz, wenn wir ihm erklären, dass das Baby all das nicht essen darf, weil es noch zu klein ist). Klar ist er auf das Stillen manchmal eifersüchtig - aber das sieht nicht anders aus, wenn ich arbeite und mein Mann die abgepumpte Muttermilch mit dem Fläschchen füttert. Und: dass er selbst als Baby auch gestillt wurde, ist ihm in dem Moment völlig egal. Ich glaube, die Vergleiche, die Du im Kopf hast, kommen erst in einem späteren Alter - für 2-3jährige zählt die Gegenwart. Und wenn sie älter sind, kann man das ja erklären (falls dann überhaupt Fragen kommen - gilt auch für all die vielen anderen Punkte, in denen man die Kinder unterschiedlich behandelt). Ich hätte gern Tandem gestillt, es tut mir immer noch leid, dass das nicht geklappt hat, aber das Problem habe ganz offensichtlich nur ich, der Große hat es nicht ;-)
Das einzige, was aus meiner Erfahrung ganz, ganz wichtig ist, ist, wenn schon Stillkissen, dann gleich mindestens zwei anzuschaffen. Dass nämlich das Baby beim Essen mit Mama kuscheln darf UND so ein tolles Kissen hat, das ist definitiv zu viel, das wird ganz schnell okkupiert.
http://kind.qualimedic.de/LeserBild-211417.html
Und noch so ein Gedanke am Rande: klar, das große Kind verliert erst einmal etwas, wenn ein Baby dazu kommt. Natürlich hat man als Mutter Sorgen deswegen. Kann es vielleicht sein, dass diese Sorgen sich bei Dir einfach an irgendeinem Punkt festmachen und dieser Punkt ist eher zufällig das Stillen? Es wird anders mit zwei Kindern und die Zeit und Aufmerksamkeit, die man für das große Kind hatte, hat man so nie wieder - da verlieren alle etwas; aber es kommt eben etwas neues dazu und das Familienleben sortiert sich neu und anders.
Lieber Gruß
Iris

Hallo Jessy,
ich kann deine Sorgen sehr gut nachvollziehen.
Emma wurde geboren, kurz bevor Pascal zwei Jahre wurde. Pascal war 10 Wochen lang bis zur Geburt bei seinen Großeltern, weil ich wegen vorzeitigen Wehen liegen musste und mich nicht kümmern konnte. Ich wollte Emma sehr gern stillen, denn ich habe Pascal leider mit 2 Monaten abgestillt, weil ich dachte er würde nicht satt werden, obwohl er nur einen Wachstumsschub hatte. Ich hatte grosse Sorgen, auch ob er dann auch trinken wolle, weil er solange weg war und weil er behindert ist und natürlich noch nicht das Verständnis eines 2jährigen hatte.
Emma war da und wollte nichts anderes als Brust!!! Non stop!!! 4 Monate lang. Pascal hat das nicht gestört. Er war wohl sehr neugierig und wollte immer zusehen und anfassen (er ist seit dem ein Busengrabscher!), aber ansonsten fand er es wohl okay. Die ersten Wochen kam er so gegen 22Uhr in unser Bett und wollte auf meinem Bauch kuscheln. Jeden Abend, für maximal eine Stunde. Ich habe das zugelassen, es war seine Art uns zu sagen, das er jetzt dran ist. Das war dann auch schön und irgendwann hat er einfach von selbst damit aufgehört.
Und noch heute muss er immer genau aufpassen und ab und zu mal grabschen!
Liebe Grüsse, Maria

Hallo Jessy,
meine Schwägerin macht das gerade und eigentlich ist es kein Problem. Stillen kann man auch liegend im Bett und das dann z.B. mit Vorlesen oder Kuscheln fürs andere Kind kombinieren. Ich habe auch den Eindruck, daß ein reines Flaschenkind keine richtige Vorstellung davon hat, was da abläuft. Was hilft, ist die Große auf Verlangen probieren zu lassen. Es kommt dann nichts raus und damit ist es eigentlich gut.
Probier es aus, ein schlechtes Gewissen brauchst Du nicht zu haben. Der Große hatte seine Mama für eine lange Zeit exklusiv. Das wird Kind Nr. 2 nie erleben und von daher kannst Du ihm als "Ausgleich" das Stillen schenken. Meine Schwägerin bereut es jedenfalls nicht.
LG
Claudia