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garnicht O.T.: Was denkt Ihr dazu? LG-->

Achten Sie darauf, was Sie sagen!
Originaltext: "Watch Your Language!" von Diane Wiessinger, MS, IBCLC
Aus: Journal of Human Lactation 12(1), 1996, p. 1-4.
Die Laktationsberaterin sagt: "Sie haben die größte Chance Ihrem Baby durch die besondere Verbindung beim Stillen zu dem bestmöglichen Start ins Leben zu verhelfen. Die wunderbaren Vorteile für Sie und Ihr Baby werden Ihr Leben lang bestehen." Und dann füttert die Mutter Flasche. Warum?
Zum Teil, weil dieser Werbeslogan genauso gut aus einer kommerziellen Werbung für Flaschennahrung hätte stammen können. Wenn unsere Formulierungen und die der Babynahrungsindustrie austauschbar sind, macht einer von uns etwas falsch ... und wahrscheinlich sind es nicht die multinationalen Industriekonzerne. Hier sind einige Beispiele für die Sprache, die meiner Meinung nach, jedes Mal, wenn wir sie benutzen, unsere guten Absichten ins Gegenteil verkehrt.
Bestmöglich, ideal, optimal, perfekt.
Sind Sie die bestmöglichen Eltern? Ist Ihr Familienleben ideal? Bereiten Sie optimale Mahlzeiten zu? Natürlich nicht. Das sind erstrebenswerte Ziele, keine Minimalstandards. Formulieren wir es anders. Sind Sie adäquate Eltern? Ist Ihr Familienleben subnormal? Bereiten Sie mangelhafte Mahlzeiten? So ist es nun auch nicht. Vielleicht erwarten Sie nicht, weit über der Norm zu sein, aber mit Sicherheit möchten Sie nicht unterhalb der Norm sein.
Wenn wir (genau wie die Säuglingsnahrungsindustrie) verkünden, dass Stillen der bestmögliche Weg ist, um Babys zu ernähren. Weil sie dabei die ideale Nahrung bekommen, perfekt ausgewogen für die optimale Ernährung des Säuglings, ist die logische Antwort: "Na und?". Unsere eigene Erfahrung sagt uns, dass das Optimale nicht notwendig ist. Normal ist ausreichend und in diesen Worten ist die absolute Normalität verborgen - und damit Sicherheit und Angemessenheit - von künstlicher Säuglingsnahrung. Die Wahrheit ist, dass Stillen nichts weiter als normal ist. Künstliche Säuglingsnahrung ist weder das Gleiche noch höherwertiger, sondern sie ist mangelhaft, unvollständig und minderwertig. Das sind problematische Wörter, aber sie gehören zu unserem Sprachschatz.
Vorteile
Wenn wir über die Vorteile des Stillens sprechen - wie z.B. die "geringeren Raten" bei Krebserkrankungen, das "reduzierte Risiko" für Allergien, das "unterstützte" Bonding, das "stärkere" Immunsystem - bestätigen wir wieder einmal, dass Flasche zu geben, die akzeptierte und akzeptable Norm ist.
Vergleiche des Gesundheitszustandes verwenden eine biologische, nicht eine kulturelle Norm, gleichgültig, ob diese Abweichung von der Norm gefährlich oder hilfreich ist. Raucher haben höhere Erkrankungsraten; zusätzliche Einnahme von Folsäure in der Schwangerschaft kann fetale Missbildungen reduzieren. Weil Stillen die biologische Norm ist, sind nicht die gestillten Babys "gesünder", sondern künstlich ernährte Babys erkranken häufiger und schwerer. Gestillte Babys "riechen nicht besser"; sondern künstliche Säuglingsnahrung führt zu einem abnormalen und unangenehmen Geruch, der Probleme im Verdauungssystem des Säuglings anzeigt. Wir können nicht erwarten, eine Kultur des Stillens zu schaffen, wenn wir in unserer Sprache und unserer Literatur nicht darauf bestehen, dass Stillen das Modell für Gesundheit ist.
Wir dürfen verkehrte Formulierungen durch die Medien oder unsere Kolleginnen nicht durchgehen lassen. Wenn wir es versäumen, die Gefahren der künstlichen Säuglingsnahrung zu beschreiben, rauben wir den Müttern grundlegende Informationen für ihre Entscheidung. Eine Mutter mit Stillschwierigkeiten sucht sich vielleicht keine Hilfe nur um einen "besonderen Bonus" zu erreichen, aber sie wird Hilfe fordern, wenn sie weiß, wie viel sie und ihr Baby verlieren können. Sie wird weniger geneigt sein, künstliche Säuglingsnahrung zu geben, nur "damit es sich an die Flasche gewöhnt", wenn sie weiß, dass der Inhalt dieser Flasche Schaden anrichtet.
Nirgends wird die schöne Illusion der Normalität des Flaschenfütterns sorgfältiger gepflegt als in der Diskussion über die kognitive Entwicklung. Wenn ich Gruppen von Gesundheitspersonal frage, ob ihnen die Studie über elterliches Rauchen und IQ [1] bekannt ist, bekomme ich immer zur Antwort, dass die Kinder von rauchenden Müttern "niedrigere IQ-Werte" haben. Wenn ich nach der Studie frage, in der Frühgeborenen entweder humane Milch oder künstliche Säuglingsnahrung gefüttert wurde [2] weiß immer irgendjemand, dass die mit Frauen-milch ernährten Babys "klüger" waren. Ich habe nie gesehen, dass eine dieser Studien auf eine andere Art in den Medien präsentiert wurde - oder sogar von den Autoren selbst. Sogar Gesundheitspersonal ist schockiert, wenn ich die Ergebnisse umformuliere und dabei Stillen als Norm setze: die mit künstlicher Säuglingsnahrung ernährten Kinder, hatten niedrigere IQ-Werte, so wie Kinder von Raucherinnen.
Die Verdrehung der Realität wird sogar noch irreführender, wenn wir Prozentangaben verwenden, weil die Zahlen sich verändern, abhängig davon, was wir als unsere Basis wählen. Wenn B ¾ von A ist, dann ist A 4/3 von B. Nehmen wir A als Basis, dann ist B 25% weniger. Nehmen wir B als Basis, dann ist A 33,3% mehr. Daraus ergibt sich, wenn ein Gegenstand, der eigentlich 100 Einheiten kostet, als Sonderangebot um "25% reduziert" angeboten wird, ist der Preis 75. Wenn der Sonderverkauf vorüber ist und der Gegenstand wieder zum alten Preis ausgezeichnet wird, muss er um 33,3% erhöht werden, um wieder bei 100 zu liegen. Exakt diese Zahlen wurden in einer neueren Studie [3] genannt, die einen "Rückgang um 25%" bei Brustkrebserkrankungen für Frauen feststellte, die als Säugling selber gestillt worden waren. Anders ausgedrückt, mit der Gesundheit Gestillter als Bezug, fanden die Wissenschaftler einen Anstieg der Brustkrebserkrankungen um 33,3% bei Frauen, die künstlich ernährt worden waren. Stellen Sie sich vor, welch einen unterschiedlichen Einfluss diese beiden Aussagen auf die Bevölkerung hätten.
Besonders.
"Stillen ist eine besondere Beziehung." "Richten Sie sich eine besondere Stillecke ein." In unserer Familie brauchen besondere Mahlzeiten extra Zeit. Besondere Anlässe bedeuten extra Arbeit. Besonderes ist schön, aber es ist kompliziert, es ist kein alltäglicher Teil des Lebens und es ist nichts, was wir sehr oft machen möchten. In den meisten Familien soll das Stillen sich leicht in ein betriebsames Leben einfügen - und, natürlich, macht es das auch. "Besonders" ist eine Empfehlung zum Abstillen, keine Empfehlung für das Stillen.
Stillen ist das Beste; künstliche Nahrung ist das Zweitbeste. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist anderer Meinung, hier ist ihre Rangfolge:
55. Stillen;
56. Abgepumpte und dem Kind auf andere Art gefütterte Milch der eigenen Mutter;
57. gespendete Milch einer anderen Mutter; und
58. künstliche Säuglingsnahrung [4]
Wir müssen uns dies selbst klar machen und es Anderen gegenüber klarstellen. "Die zweite Wahl zur Mutterbrust" kommt ebenfalls aus der Brust, nicht aus der Dose. Die kostenlosen Proben, die so verführerisch auf dem Regal im Sprechzimmer des Arztes platziert sind, sind nur die viertbeste Lösung bei Stillproblemen.
In einigen Situationen gibt es Bedarf für künstliche Säuglingsnahrung. Allerdings ist das nur so, weil wir keine Frauenmilchbanken haben. Ein Mensch, der zusätzliches Blut benötigt, entscheidet sich nicht für den viertbesten Ersatz; schließlich gibt es Blutbanken, die menschliches Spenderblut für Menschen bereitstellen. Er muss sich nicht durch eine spezielle Erkrankung dafür qualifizieren. Das Einzige, was er haben muss, ist ein persönlicher Mangel an Blut. Aber bei Säuglingen sind nur diejenigen, die das Viertbeste nicht vertragen, dazu privilegiert das Drittbeste zu bekommen. Ich frage mich, was passieren würde, wenn ein relativ kostengünstiges kommerzielles künstliches Blut entwickelt würde, das ein deutlich höheres Risiko als Spenderblut mit sich bringen würde. Wer würde als unwichtig genug gelten, um es zu erhalten? Wenn wir bei einer Klientin künstliche Säuglingsnahrung einsetzen, sollten wir sie und ihre medizinischen Berater daran erinnern, dass gespendete Muttermilch aus einer Muttermilch zur Verfügung stehen sollte. Es wird wahrscheinlicher, dass Muttermilchbanken ein Teil unserer Kultur werden, wenn sie erst einmal überhaupt zu einem Gesprächsthema für uns werden.
Wir möchten bei den Flasche gebenden Müttern keine Schuldgefühle hervorrufen.
Schuld ist ein Gefühl, das viele Frauen automatisch entwickeln, selbst wenn sie wissen, dass die Umstände wirklich außerhalb ihrer Kontrolle sind. (Meine Mutter war dafür bekannt, sich für das Wetter zu entschuldigen.)
Die (fast schon) automatische Annahme von Schuld bei Frauen zeigt sich in ihrer Reaktion auf dieses Szenario: Stellen Sie sich vor, Sie haben an einer Fortbildung in Aerodynamik teilgenommen. Sie haben auch schon einmal gesehen, wie Piloten Flugzeuge fliegen. Nun stellen Sie sich vor, Sie wären der Passagier in einem zweisitzigen Flugzeug. Der Pilot hat einen Herzanfall und Sie müssten nun das Flugzeug selbst fliegen. Dabei machen Sie eine Bruchlandung. Würden Sie sich schuldig fühlen?
Wenn ich Männern diese Frage stellte, antworteten sie: "Nein. Wenn man etwas über Aerodynamik weiß, heißt das noch lange nicht, dass man ein Flugzeug fliegen kann." "Nein, weil ich mein Möglichstes getan hätte." "Nein. Es würde mir leid tun, wegen des Flugzeugs und dem Piloten, aber ich würde mich nicht schuldig fühlen." "Nein. Flugzeuge sind schwierig zu fliegen, selbst wenn Du schon jemandem beim Fliegen zugesehen hast."
Und was haben die Frauen geantwortet? "Ich würde mich nicht schuldig fühlen, wegen des Flugzeugs, aber vielleicht wegen dem Piloten, weil es eine gewisse Chance gab, dass ich es hätte schaffen können, das Flugzeug zu landen." "Ja, weil ich bei meinen Fehlern sehr hart mit mir ins Gericht gehe. Mich schlecht zu fühlen und mich schuldig zu fühlen liegen bei mir sehr nah beieinander." "Ja, also natürlich. Ich weiß, ich sollte es nicht, aber wahrscheinlich würde ich es tun." "Habe ich jemanden dabei getötet? Wenn ich niemanden getötet habe, fühle ich mich nicht schuldig."
Beachten Sie die Formulierungen "meine Fehler" "ich weiß, ich sollte es nicht," und "Habe ich jemanden dabei getötet?" bei einem Ereignis, über das diese Frauen keine Kontrolle gehabt hätten!
Eine Mutter, die sich entscheidet nicht zu stillen oder die nicht so lange stillt, wie sie geplant hatte, macht mit den ihr zur Verfügung stehenden Mitteln das Beste, was ihr möglich ist. Vielleicht hatte sie die standardmäßige "Muttermilch-ist-das-Beste"-Anleitung (die Fortbildung in Aerodynamik) und vielleicht hat sie im Einkaufszentrum ein paar Mütter ihre Babys stillen sehen (so wie auf dem Übertragungsbildschirm im Flugzeug dem Piloten beim Fliegen zu zuschauen). Das ist mit Sicherheit nicht genug Information oder Training. Aber sie kann sich trotzdem schuldig fühlen, schließlich ist sie eine Frau.
Viele von uns haben gut informierte Mütter erlebt, die sich erfolglos abgemüht haben zu stillen und sich dann mit einem Gefühl der Akzeptanz für die Flaschenfütterung entschieden, weil sie wissen, dass sie alles versucht haben. Und wir haben weniger gut informierte Mütter erlebt, die sich später über ein System aufregen, das ihnen nicht die Unterstützung gegeben hat, die sie gebraucht hätten, wie sie später herausgefunden haben. Wenn wir einer Mutter mit Schuldgefühlen helfen, ihre Gefühle zu analysieren, werden wir vielleicht ein ganz anderes Gefühl aufdecken. Vor langer Zeit hat irgendjemand diesen Müttern den Ausdruck "Schuldgefühl" zu geschoben. Es ist das falsche Wort.
Ein weiteres Beispiel: Sie wurden in einem schweren Unfall schwer verletzt. Die Ärzte und Krankengymnasten erklären Ihnen, dass ein monatelanges, extrem schmerzhaftes und schwieriges Training nötig seien, um wieder laufen zu lernen, wobei es keine Garantie für einen Erfolg gibt. Sie helfen Ihnen, sich an den Rollstuhl zu gewöhnen und unterstützen Sie bei den Schwierigkeiten, die dabei weiter entstehen. Zwanzig Jahre später, als Ihre Beine hoffnungslos verkümmert sind, treffen Sie eine Frau mit exakt der gleichen Verletzung. "Es war schwierig," sagt sie. "Es waren drei Monate reine Hölle. Aber seitdem kann ich wieder laufen." Würden Sie sich schuldig fühlen?
Die Frauen, denen ich dieses Szenario vorgestellt habe, sagten: Sie würden sich wütend, beraubt oder betrogen fühlen. Sie würden sich wünschen, sie könnten es mit besseren Informationen noch einmal machen. Sie würden die verlorenen Möglichkeiten bedauern. Einige Frauen sagten, sie würden sich schuldig fühlen, weil sie nicht nach weiteren Meinungen gesucht haben, weil sie nicht in der Abwesenheit von Informationen und Unterstützung standhaft geblieben sind. Aber unabhängig von geschlechtsspezifischen Schuldgefühlen, fühlen wir uns nicht schuldig, wenn uns etwas Angenehmes vorenthalten wurde. Eine Mutter, die nicht stillt, gefährdet ihre eigene Gesundheit, vergrößert die Schwierigkeiten und Kosten, um ihr Kind aufzuziehen und versäumt eine der schönsten Beziehungen ihres Lebens. Sie hat etwas Grundlegendes für ihr eigenes Wohlbefinden verloren. Was haben wir für eine Vorstellung von der Befriedigung durch das Stillen, wenn wir den Ausdruck "Schuld" verwenden?
Formulieren wir es mit den Worten neu, die mir von den Frauen selbst genannt wurden: "Wir möchten Flasche fütternde Mütter nicht wütend machen. Wir möchten nicht, dass sie sich beraubt fühlen. Wir möchten nicht, dass sie sich betrogen fühlen." Räumt man die oberflächlichen Aussagen von "wir möchten nicht, dass sie sich schuldig fühlen" beiseite, dann findet sich darunter ein System, das versucht seine eigenen Spuren zu verwischen. Es versucht nicht die Mutter zu schützen. Es versucht, sich selbst zu schützen. Lasst uns mit den Müttern solidarisch sein, sie unterstützen, wenn das Stillen nicht funktioniert, und ihnen helfen, dieses unzutreffende und ineffektive Wort hinter sich zu lassen.
Pro und Kontra, Vorteile und Nachteile.
Stillen ist ganz klar eine Gesundheitsfrage, nicht eine von zwei gleichwertigen Wahlmöglichkeiten. "Ein Nachteil des Nichtrauchens ist, dass einen Passivrauchen wahrscheinlich eher stört. Ein Vorteil des Rauchens, dass es das Abnehmen von überflüssigen Pfunden leichter macht." Das eigentliche Thema ist die unterschiedliche Morbidität und Mortalität. Der Rest - ob wir nun über Tabak oder über künstliche Säuglingsnahrung sprechen - ist nur heiße Luft.
Bisherige Antworten

Fortsetzung

Eine Entbindungsklinik verwendet einen "ausgewogenen" Ansatz für ihre Säuglingsernährungsplanung [5], sie listet auf fünf Zeilen die Vorteile des Stillens, z.B. geruchlosen Stuhlgang des Babys und eine Rückbildung der mütterlichen Gebärmutter zur normalen Größe. (Bedeutet dies, dass die Gebärmutter einer Flasche fütternden Mutter niemals wieder die normale Größe erreicht?). Auf vier Zeilen werden die Nachteile des Stillens aufgeführt, z.B. auslaufende Brüste und die Unmöglichkeit zu erkennen, wie viel das Baby an der Brust getrunken hat. Ein Vorteil der Flaschenernährung ist, dass einige Mütter es "weniger beschämend und peinlich" finden. Die Wochenstation berichtete eine gute Akzeptanz bei der pädiatrischen Belegschaft und keine be-sonderen Veränderungen bei den Raten des Stillens oder Flaschegebens. Das ist keine Überraschung. Die Information unterscheidet sich nicht grundlegend von den "ausgewogenen" Listen, die Vertreter der Säuglingsnahrungsindustrie seit Jahren herunterbeten. Es ist wahrscheinlich jetzt sogar eine bessere Werbung, weil es nun eine sehr klare Unterstützung des Krankenhauses gibt. "Vollständig informiert" fühlt sich die Mutter jetzt sicher eine lebenslange Gesundheitsentscheidung zu treffen, basierend auf relativem Windelgeruch und der Menge an ihrer Haut, die bei der Mahlzeit zu sehen ist.
Warum veröffentlichen die kommerziellen Säuglingsnahrungshersteller Listen mit Vor- und Nachteilen, in denen sie einige Mängel ihrer Produkte zugeben? Weil jeder "ausgewogene" Ansatz, der in einer deutlich voreingenommenen Kultur präsentiert wird, automatisch das Vorurteil unterstützt. Wenn A und B beinahe gleichwertig sind und mehr als 90% der Mütter früher oder später B wählen, wie Mütter in den Vereinigten Staaten es machen (laut einer unveröffentlichten Befragung von Müttern der Ross Laboratorien aus dem Jahr 1992 stillen weniger als 10% der amerikanischen Mütter noch nach einem Jahr), macht es Sinn der Mehrheit zu folgen. Gäbe es einen wichtigen Unterschied, würden die Gesundheitsberufe sicher einen Standpunkt deutlich machen, um sich aus dem Entscheidungsprozess herauszuhalten.
Die Eltern müssen die Entscheidung selber treffen.
Das ist wahr. Aber sich freiwillig aus dem Prozess heraus zu halten, bedeutet, dass die "ausgewogene" Liste richtig war. In einer neueren Ausgabe eines Elternmagazins kommentiert ein Kinderarzt: "Wenn ich eine Mutter zum ersten Mal im Krankenhaus besuche, frage ich: "Geben Sie die Brust oder die Flasche?" Wenn sie antwortet, sie wird die Flasche geben, nicke ich und stelle die nächsten Fragen. Neue Eltern zu unterstützen, heißt, sie zu unterstützen, wofür sie sich auch immer entscheiden. Man kann nicht nach der Geburt zu der Mutter gehen und ihr erzählen, dass sie einen furchtbaren Fehler macht und was sie sich und ihrem Kind damit nimmt." [6]
Aber, wenn eine Frau ihrem Arzt während einer Routineuntersuchung mitteilt, dass sie vor ein paar Tagen wieder angefangen hat zu rauchen, würde der Arzt sicher stellen, dass sie die Gefahren des Rauchens kennt und ihr sagen, dass jetzt die beste Zeit ist, um sich noch anders zu entscheiden. Es ist scheinheilig und unverantwortlich eine klare Position gegenüber dem Rauchen zu beziehen und beim Stillen "die Eltern entscheiden zu lassen" ohne sich zuerst über ihren Informationsstand Sicherheit zu verschaffen. Lebensentscheidungen muss immer der Einzelne treffen. Das bedeutet: weder sollten seine oder ihre Informationsquellen verstummen, noch sollten den Eltern, die sich für Flaschennahrung entschieden haben, Informationen vorenthalten werden, die bei einem späteren Kind zu einer anderen Entscheidung führen könnten.
Mit der Brust ernähren.
Die meisten anderen Säugetiere sehen ihre eigene Milch niemals, und ich bezweifle, dass irgendeine Säugetier-mutter bewusst ihre Jungen "säugt", indem sie die Intervalle zwischen den Mahlzeiten daran anpasst, was sie für einen Hunger bei ihrem Babys erwartet. Säugen beruhigt ihren Nachwuchs und fühlt sich zweifelsohne gut an. Wir sind die einzigen Säuger, die bewusst beim Stillen Kalorien übertragen ? und wir sind die einzigen Säuger die chronische Schwierigkeiten haben, diesen Transfer zu vollziehen.
Frauen sagen vielleicht später, sie "gaben" ihrem Kind drei Monate lang die Brust, aber sie sagen meistens, sie "bemutterten" es für drei Jahre. Einfaches Langzeitstillen bringt es mit sich, dass Nachdenken über "Brust" und "Füttern" (und über die Dauer, das Intervall und die Übertragung der richtigen Nährstoffe in der richtigen Menge und den Unterschied zwischen nutritiven und non-nutritiven Saugbedürfnissen, die alle den Fokus der künstlichen Säuglingsnahrungs-Broschüren ausmachen) zu beenden und stattdessen auf die Beziehung zu fokussieren. Wir sollten den Müttern mitteilen, dass wir hoffen, sie werden nicht die "Brust geben" - sondern, die echte Freude und Befriedigung dieser Erfahrung kennen lernen, wenn sie aufhören "mit der Brust zu füttern" und beginnen mit der Brust Mutter zu sein.
Wir alle, aus den stillberatenden Berufsgruppen, möchten, dass Stillen unser biologischer Bezugspunkt ist. Wir möchten, dass es die kulturelle Norm ist. Wir möchten, dass humane Milch für alle menschlichen Babys, unabhängig von Umständen, verfügbar gemacht wird. Ein bedeutender erster Schritt in Richtung zur Umsetzung dieser Ziele ist für jeden von uns sofort erreichbar. Alles was wir tun müssen, ist ? darauf zu achten, was wir sagen.
Referenzen
1. Olds, DL; Henderson, CR; Tatelbaum, R: Intellectual impairment in children of women who smoke cigarettes during pregnancy. Pediatrics 1994;93:221-27.
2. Lucas, A; Morley, C; Cole, TJ; Lister, G; Leeson-Payne, C: Breast milk and subsequent intelligence quotient in children born preterm. Lancet 1992;339(8788):261-64.
3. Freudenheim, JL; Graham, S; Laughlin, R; Vena, JE; Bandera, E; et al: Exposure to breastmilk in infancy and the risk of breast cancer. Epidemiology 1994, 5:324-30.
4. UNICEF, WHO, UNESCO: Facts for Life: A Communication Challenge, New York: UNICEF 1989; p 20.
5. Bowles, BB; Leache, J; Starr, S; Foster, M: Infant feeding preferences card. J Hum Lact1993; 9:256-58.
6. Klass, P: Decent exposure. Parenting (May) 1994;98-104.
Übersetzung: Regine Gresens, IBCLC, November 2004
(auf stillkinder.de gefunden)

Re: Fortsetzung

Hallo Birgit,
aber sie werden doch auch so groß und es hat ihnen nicht geschadet...
LG Uta

Rest

sorry, war wohl etwas größer als gedacht:
35. Koenig JS, Davies AM, Thach BT: Coordination of breathing, sucking, and swallowing during bottle feedings in human infants. J Appl Physiol 69:1623-29, 1990
36. Mathew O, Clark ML, Pronske MH: Apnea, bradycardia, and cyanosis during oral feeding in term neonates (letter). J Pediatr 106 857, 1985
37. Mathew O: Science of bottle feeding. J Pediatr 119:511-19, 1991
38. Bahna SL: Milk allergy in infancy. Ann Allergy 59:131-36, 1987
39. Burks AW, Casteel HB, Fiedorek SC, et al: A prospective food challenge study of two different types of soy protein isolates in patients with possible milk or soy protein intolerance. Presented at the Southern Society for Pediatric Research; New Orleans; January, 1991
40. Merrett TG, Burr ML, Butland BK, et al: Infant feeding and allergy: twelve month prospective study of 500 babies born in allergic families. Ann Allergy 61(6 Pt 2):13-20, 1988
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88. McJunkin JE, Bithoney WG, McCormick MC: Errors in formula concentration in an outpatient population. J Pediatr 1987;111:8248-50
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92. Fomon SJ: Bioavailability of supplemental iron in commercially prepared dry infant cereals. J Pediatr 1987;110:660-61
93. Lawrence RA: Breastfeeding. A Guide for the Medical Profession. St. Louis, MO:CV Mosby Company, 1989; p.180.
Übersetzung: Regine Gresens, IBCLC, 1995

Re: Rest

Hi Birgit!
Ich kenn die Texte beide schon und ich find sie sehr beeindruckend, vorallem den ersten.
Allerdings gibts so Tage wie heute (hab gerade ne Woche mit sämtlichen meiner Nichten und Neffen in meiner Wohnung verbracht und mir währenddessen noch nen Weisheitszahn ziehen lassen...), an denen ich mir echt überlege, ob es überhaupt irgendeinen Sinn macht, in irgendeine Richtung Aufklärung übers Stillen zu betreiben.
Gerade und besonders was die Wortwahl angeht.
Katinas Posting und die Folgethreads im Mai/Juni-Forum sind da ja ein schönes Beispiel. Wenn da von 5 % aller Folgeposterinnen wahrgenommen wurde, dass es NIRGENDWO um die Frage "Stillen oder Premilch?" ging, dann ist die Zahl wirklich hochgegriffen. :(
Sofort wird das altbekannte "Freu Dich doch, wenn Du soviel Milch hattest und unproblematisch Stillen konneste"-Totschlagargument rausgeholt, weil ja jeder automatisch annimmt, dass Frauen, die stillen mit dem Stillen nie Probleme hatten. *nerv*
Wenn man das macht, um was es in dem Artikel geht, nämlich das Stillen sprachlich zu normalisieren und Flaschen, Ersatznahrung und letzendlich auch Schnuller eine Ersatzfunktion zuweist, dann bringt das keinen Bewusstseinswandeln, sondern man wird nur als überhebliche, intolerante, egoistischen Übermutter hingestellt, die ihr Kind an die Brust zwingt, obwohl es doch sooooviel zufriedener mit der Flasche wäre.
Vielleicht bin ich da aber auch heute nur extrem empfindlich, weil ich in den letzten 2 Wochen mal wieder ne Reihe ganz "tolle" Dinge über Kindererziehung und übers (Ab-)Stillen anhören "durfte"...
Aber mal als Ergängzung: Ich hab gerade den neuen Roman von Rafik Schami auf dem Nachttisch liegen, darinne geht es um das Leben in Syrien im letzten Jahrhundert (knapp 900-Seiten-Wälzer). Es geht nebenbei auch öfters mal ums Stillen, Stillprobleme, die dazugehörigen Lösungsansätze und das allgemeine Verhältnis zum Stillen.
Ist sehr, sehr spannend, weil die Option "Ersatznahrung" für Herrn Schami wohl schlichtweg nicht existent ist.
Ich warte geradezu auf die ersten Kritiken, in dem ihm vorgeworfen wird, radikales Mitglied der LLL zu sein. *grins*.
Wenn ich durch bin, gibts hier auf jeden Fall ne Kurzzusammenfassung. :-)
Mein Mann hat parallel dazu je ganze Palette Bücher über die indische Kultur gebunkert, aus beruflichen Gründen.
Auch die fallen allesamt in die Kategorie "Für Nicht-Langzeitstiller nicht geeignet".
Dort wird auch immer wieder erwähnt, wie verpönnt das Abstillen vorm 4. Geburtstag in weiten Teilen Indiens sei und wie wichtig das doch für die kindliche Entwicklung wäre usw.
Das trau ich mich hier ja bald nicht hier im Orginallaut abzutippen, geschweige denn beim Kaffeetrinken mit den Omas zu erzählen... ;-)
Liebe Grüsse,
Darla

Re: Rest

Hi Darla!
Jaja, wegen Katinas Posting bin ich auch drauf gekommen das hier reinzustellen.
Und ich habe mich auch gewundert dass keiner dort die Option "Premilch 6 Monate lang" auch nur in Erwägung gezogen hat - vielleicht ist unterschwellig doch die Meinung drin dass Pulvermilch nicht so gut (nahrhaft?) ist wie Mumi und deswegen nicht so lange ausreichen würde?
Und ich hoffe nur dass es doch irgendwann wieder normal ist zu stillen (in 2 Generationen??), jetzt gibt es ja 4jährige die garnicht wissen was das Baby da macht :-((
LG Birgit

Re: Rest

Hallo,
ich könnte mir vorstellen, dass sich viele Frauen nicht vorstellen können Pre für mind. 6 Monate zu füttern, weil Pre von den Eigenschaften her der MuMi ja am ähnlichsten ist. Heißt, dass viele Kinder wahrscheinlich dann auch alle 2-3 Stunden Hunger bekommen und ich denke das es vielen "lästig" ist, alle 2-3 Stunden ne Flasche anzurühren oder wenn sie unterwegs sind für mehrere Flaschen Zeug mitzunehmen. Oder sie denken, wenn das Baby alle 2 Stunden Hunger hat wird es nicht mehr satt es bleibt gar nichts anderes übrig als 1er, 2er oder gar 3er Milch oder dann halt gleich nen Brei zu geben.
Die Texte finde ich übrigens total gut. Ich habe mir letzte Woche das Öko-Test Heft "Kinderernährung" gekauft. Dort ist ja auch ein Test mit Pre und 1er Nahrung drin. Die Produkte haben fast alle mit "Sehr gut" abgeschnitten. Ich wusste nicht ob ich mich drüber freuen soll. Auf der einen Seite ist es natürlich total schön, dass auch nicht gestillte Babys so hochwertige Nahrung bekommen können, auf der anderen Seite macht es das den Mütter wahrscheinlich nochmal eine Spur leichter nicht zu stillen, bzw. es nicht mal zu versuchen, denn die Kunstmilch ist ja "Sehr gut" getestet und "Muttermilchnah"...
LG Janna

Re: Rest

Hi Janna!
Ich kenne garnicht so wenige Frauen, bei denen die Kinder sogar länger als 6 Monate vollgepret ;-) worden sind und für die das überhaupt kein Problem war.
Aber Mumi oder Pre war ja eigentlich überhaupt nicht das Thema ;-)
Ich stell nur immer wieder fest, dass ich mit Stillkind, dass aus dem Premilchalter schon ne halbe Ewigkeit draussen ist, immer noch mehr von Ersatznahrung und deren korrekter Anwendung weiss als so manche überzeugte Käuferin. Zu mancher kreativen Verfütterungsidee fällt mir nämlich nix mehr ein. ;-)
LG,
Darla

Re: Rest

Oh ja, das kenne ich. Das hatten wir vor einigen Monaten in der Spielgruppe. Ich war damals die einzige Mutter die noch gestillt hat und habe den Müttern erstmal erklärt wie das mit der Folgemilch ist und das die nicht nach Bedarf gefüttert werden darf etc. . Ist doch echt erschreckend.
Ich kenne übrigens mehr Mütter die ihren Kindern schon mit 8 (!) Wochen 2er Milch geben aus den von mir genannten Gründen.
LG Janna

Re: Rest

Indische Programmierer machen uns was vor, weil das hiesige Brain nicht ausreicht...und wer ist schuld: tataaaaa...die Pulvermilch ;-)
lg kazita

naja, wirklich? Dazu gibts da auch was. LG

Die Risiken der künstlichen Säuglingsnahrung -
neu betrachtet
UNICEF Breastfeeding Paper of the Month October 1993
Originaltext: A Fresh Look at the Risks of Artificial Infant Feeding
von Marsha Walker, RN, IBCLC
Aus: Journal of Human Lactation 9(2), 1993, p. 97-107.
Zusammenfassung
Der allgemeine Rückgang des Stillens und die aggressive Werbung für Muttermilchersatzprodukte haben zur Folge, dass die Unterschiede zwischen Muttermilch und künstlicher Milchnahrung in Vergessenheit geraten. Es werden Behauptungen in Frage gestellt, Säuglingsnahrung sei sicher, ökonomisch und einfach im Gebrauch. Die Absicht dieses Artikels ist es, das Bewusstsein des Gesundheitspersonals für die unveröffentlichten Seiten der Milchersatznahrung zu vergrößern. Zahlreiche Daten mit Quellennachweisen werden aufgeführt. Diese zeigen, dass Muttermilch und Milchnahrung nicht gleichwertig sind und dass sich, abhängig von der Ernährungsform, die gesundheitliche Entwicklung von Kindern unterscheiden kann. Als Begründung für ihre mangelhafte Information über die Risiken der Milchnahrungen, geben im Gesund-heitsbereich Tätige häufig an, Schuldgefühle der Eltern vermeiden zu wollen. Es werden Vorschläge für den Umgang mit diesen Gefühlen gemacht.
Keywords: Stillen, Muttermilch, Risiken, Formelnahrung
Einleitung:
Wie und womit Kinder ernährt werden, wurde schon immer von religiösen, kulturellen und wissenschaftlichen Überzeugungen beeinflusst. Seit dem Altertum gibt es künstliche Babynahrung, dazu gehören: Milch von Säugetieren, Brei, Haferschleim, Brühe u.a.. Die schnelle Entwicklung in Forschung, Technologie und Medizin und die Veränderungen der sozialen und ökonomischen Tendenzen im späten 19. Jahrhundert führten zur Entstehung einer neuen Form der Babynahrung: der industriell hergestellten Flaschenmilch [1]. Von wenigstens 17 Ländern ist bekannt, dass dort bereits um die Jahrhundertwende Fla-schennahrung kommerziell verkauft wurde. Arzte und die Industrie entwickelten die frühen Rezepturen und warben bei Eltern und Gesundheitspersonal dafür. Heutzutage erfolgt die öffentliche Werbung durch multimediale Anzeigekampagnen.
In dem vorliegenden Artikel werden nicht alle bekannten oder potentiellen Gefahren der künstlichen Milchnahrung diskutiert. Die nachgewiesenen Quellen wurden ausgewählt, weil sie die untersuchte Gruppe und die Unterschiede der gesundheitlichen Entwicklung von flaschen- oder zwiemilchernährten und gestillten Kindern klar und deutlich darlegen.
Gesteigerte Krankheitshäufigkeit und Sterblichkeit
Die überwältigende Menge an veröffentlichten Forschungsergebnissen in den letzten 10 Jahren widerspricht dem weit verbreiteten Glauben, dass die gesundheitlichen Vorteile der Muttermilch nur in Entwicklungsländern zum Tragen kommen. In nicht Entwicklungsländern werden Eltern häufig von den Klinikern informiert, dass Flaschennahrung und Muttermilch gleichwertig seien und die gesundheitliche Entwicklung der Kinder ebenfalls die gleichen sind. Dabei wurde bereits 1981 eine Untersuchung über Krankenhausaufenthalte von Angehörigen einer homogenen, weißen Mittelklasse in den USA veröffentlicht. Der Autor schloss schon damals aus den Ergebnissen: "Ich würde erwarten, dass 77 von 1000 formelernährten Kindern innerhalb der ersten 4 Lebensmonate wegen einer Krankheit in einem Krankenhaus aufgenommen werden müssen. Die vergleichbare Zahl für gestillte Kinder lautet: 5 Krankenhausaufnahmen." [2]
Krankheitshäufigkeit
Flaschenkinder erkranken öfter an akuten Krankheiten.
Mittelohrentzündung tritt bei Flaschenkindern 3-4mal häufiger auf [3]. Die Kinderärzte in den USA werden jährlich 30millionen-mal wegen Mittelohrentzündungen aufgesucht, die Kosten dafür belaufen sich auf 1 Milliarde Dollar [4].
 7% aller Kinder werden wegen Atemwegsinfektionen in ein Krankenhaus eingewiesen, dies in erster Linie auf Grund des zusätzlichen Risikos durch Formulaernährung [5]. Die Schutzwirkung der Muttermilch richtet sich besonders gegen ernste Atemwegserkrankungen (wie Bronchitis, Bronchiolitis, Lungenentzündung) [6]. Der RS-Virus, zum Beispiel, ist der gefährlichste Erreger von Atemwegserkrankungen bei Kindern in Westeuropa und Nordamerika. Flaschenkinder erhalten, anders als gestillte Kinder, dagegen keinen Immunschutz [7].
 Flaschenkinder in den USA haben ein 10faches Risiko wegen einer bakteriellen Infektion ins Krankenhaus zu kommen und ein 4faches Risiko an einer Bakteriämie und einer Meningitis zu erkranken [8,9].
 In Industrieländern haben Flaschenkinder ein 3-4faches Risiko für Durchfallerkrankungen.
 Das Risiko einer mittelschweren bis schweren Magen-Darm-Entzündung durch Rotaviren steigt bei Flaschenernährung 5fach an [10].
Formelernährung geht mit Störungen des Immunsystems einher. Formula:
 beschleunigt die Entwicklung von Zöliakie (Dünndarmentzündung im Kindesalter, oft durch Glutenunverträglichkeit) [11];
 ist ein Risikofaktor für Morbus Crohn und Colitis ulcerosa (entzündliche Magen-Darm Erkrankungen) bei Erwachsenen [12,13];
 verursacht 2-26% des im Kindesalter auftretenden, insulin-pflichtigen Diabetes mellitus [14];
 steigert bei Kindern unter 15 Jahren das Risiko Lymphome (Lymphknotenvergrößerungen) zu entwickeln um das 5-8fache, wenn sie Milchnahrung erhalten haben oder weniger als sechs Monate gestillt wurden [15];
 kann, verglichen mit Stillkindern, die Antikörperbildung nach einer oralen oder parenteralen Impfung beeinträchtigen.
Stillen steigert die Reaktionen des körpereigenen Immunsystems auf die gebräuchlichen Impfstoffe; z. B. können bei Stillkindern noch 1-2 Jahre nach einer Impfung besonders hohe Antikörpertiter für Diphterie und Polio festgestellt werden. Als Ursache wird angenommen, dass die Muttermilch das Kind darauf vorbereitet, selbst Antikörper zu produzieren. Milchnahrung hat keine derartige Wirkung [16].
Sterblichkeit
Eine Analyse der Risiken und Vorteile der Säuglingsernährung durch das US National Institute of Environmental Health Sciences kam zu einer Schätzung, dass von 1000 jährlich in den USA geborenen Kindern 4 sterben, weil sie nicht gestillt wurden [17]. Die meisten Todesfälle im Zusammenhang mit künstlicher Nahrung bei Kindern auf der gesamten Welt (1,5 Millionen/Jahr) werden von Durchfallerkrankungen verursacht. In den USA sterben jedes Jahr 500 Kinder im Alter von 1 Monat bis 4 Jahren an Durchfällen [18]. Mindestens 70% der Todesfälle bei Kindern im Alter von 4-36 Monaten werden durch Rotavirusinfektionen verursacht, gegen die Muttermilch bekanntermaßen einen Schutzeffekt aufweist [10]. Auf 1000 Lebendgeburten kommt es in den westlichen Industrieländern aufgrund des Nichtstillens zu einem Fall des plötzlichen Kindstods (Krippentod, SIDS= sudden infant death syndrome) [19,20]. Die SIDS-Studie des National Institut of Child Health and Human Development ergab, dass Flaschenernährung einer der Risikofaktoren für den plötzlichen Kindstod ist [21]. 79% der SIDS-Fälle in Neuseeland sind drei Faktoren zuzuschreiben: Rauchen der Mutter. Schlafen in Bauchlage und Nichtstillen [22].
Eine Studie an mehreren britischen Neonatologie-Stationen zeigte, dass Stillen die einfachste, effektivste Methode ist, um bei Frühgeborenen eine nekrotisierende Enterokolitis (=NEC, gewebszerstörende Entzündung des Dünn- und Dickdarms) zu verhindern. Nach der 30. Schwangerschaftswoche geborene Babys, deren Ernährung auch nur geringe Mengen Muttermilch enthielt, erkrankten kaum an NEC. Bei Babys, die nur künstliche Milch erhielten, war diese Erkrankung 20mal häufiger anzutreffen. Die Autoren schätzten, dass ausschließliche Formelernährung für 500 zusätzliche Fälle von NEC pro Jahr verantwortlich sein kann und somit für den Tod von 100(20%) dieser Kinder [23].
Formelernährte Frühgeborene haben ein höheres Risiko für eine respiratorische Insuffizienz, bronchopulmonale Fehlentwicklung und Netzhauterkrankungen durch Unreife, wenn ihre Ernährung in den ersten Lebenswochen nicht mit Inosit ergänzt wird [24]. Inosit ist ein Bestandteil der Membranphospholipide. Es reduziert wesentlich die Schwere des Atemnotsyndroms bei Frühgeborenen, indem es die Bildung und Sekretion von Surfactant (surface active agent = oberflächenaktive Substanz) in dem unreifen Lungengewebe steigert [25]. In Muttermilch ist die Inositkonzentration um ein mehrfaches höher als in Milchersatznahrung und nach einer Frühgeburt werden im Kolostrum der Mutter sogar noch höhere Werte gefunden. Viele Formelnahrungen enthalten überhaupt kein Inosit. Wenn Frühgeborene die inositreiche Muttermilch erhalten, steigen ihre Inositwerte im Blutserum; Frühgeborene, die Formelnahrung erhalten, zeigen keine solche Begleiterscheinung bei ihren Seruminositwerten [26].
Die gesteigerte Krankheitshäufigkeit und Sterblichkeit von Flaschenkindern spiegelt sich in den höheren Ausgaben für die Gesundheitspflege dieser Kinder wieder. Addiert man sämtliche Ausgaben, die notwendig sind, um die zusätzlichen Krankenhausaufenthalte, ambulante Krankenversorgung und Notdiensteinrichtungen zu finanzieren, ergibt sich eine Summe von Hunderten von Millionen Dollar. Für das Jahr 1981 wurde diese Summe auf 300 Millionen Dollar geschätzt [2].
Formulaernährung ist mit Lernschwächen verbunden
Formelnahrungen stellen Nährstoffe zur Verfügung, die das Wachstum des Kindes unterstützen sollen. Sie sind nicht, wie die Nährstoffe der Muttermilch, darauf abgestimmt, das Wachstum und die Entwicklung des Gehirns und des zentralen Nervensystems - dem charakteristischen Organ und System des Menschen - zu steigern. Geringere intellektuelle Leistungen von Flaschenkindern wurden von Morrow-Tlucak et al. dokumentiert. Sie fanden heraus, dass Flaschenkinder im Alter von 1-2 Jahren bei einem Test ihrer mentalen Entwicklung weniger Punkte erzielten. Dabei korrelierten die Ergebnisse direkt mit der Dauer der Brusternährung [27]. Bauer et al. zeigten, dass bei einem Test der Fähigkeiten von 3jährigen Kindern, diejenigen wesentlich niedrigere Ergebnisse erzielten, die am wenigsten gestillt worden waren [28]. Auch Taylor und Wadsworth stellten, bei Entwicklungstests mit 5jährigen Kindern, geringere Leistungen von Flaschenkindern fest [29]. Morley et al. untersuchten den Entwicklungsstand von 771 Frühgeborenen im Alter von 18 Monaten, auf einem Index der mentalen Entwicklung erhielten die formelernährten Frühgeborenen deutlich niedrigere Werte [30]. Im Alter von 7-8 Jahren hatten formelernährte Frühgeborene, selbst unter Berücksichtigung der Bildung der Mutter und der sozialen Klassenzugehörigkeit, geringere IQ-Werte als mit Muttermilch ernährte Frühgeborene [31].
Störungen der Atmungs- und Herztätigkeit während der Flaschenfütterung
Während Fütterungen von Formulanahrung mit der Flasche wurden, sowohl bei reifgeborenen als auch bei frühgeborenen Kindern, bedeutsame Veränderungen des Atemmusters beobachtet. Der schnelle Milchfluss von künstlichen Flaschensaugern führt zu häufigem Schlucken und damit verbunden zu einem Verschließen der Atemwege, wodurch sich die Zeit zum Atmen verringert. Bei Frühgeborenen werden bei Flaschenfütterungen oft Abnahmen des transkutanen Sauerstoffpartialdrucks und der 02-Sättigung beobachtet. Häufig kommt es dabei auch zu Apnoen (Atemstillstand für >20 sec), Bradykardien (
Formula führt zu häufigeren und schwereren Manifestationen von Allergien
Kuhmilch ist das häufigste Allergen bei Kindern. Bis zu 7,5% der formelernährten Kinder zeigen Allergien auf Kuhmilchformula [38]. Bis zu 50% der Kinder mit einer Kuhmilchallergie zeigen auch eine Überem-pfindlichkeit auf Soja [39]. Die allergischen Reaktionen sind: Hautrötung, Keuchen, Husten, Erbrechen, Durchfall, Ausschlag, Verdauungsinsuffizienz, Gedeihstörungen. Merrett et al. untersuchten 500 Babys aus allergiebelasteten Familien und stellten dabei fest, dass selbst kurzes Stillen mit seltenerem Auftreten von Keuchen, verlängerten Erkältungen, Durchfällen oder Erbrechen verbunden war [40]. Harris et al. dokumentieren, dass formel- oder zwiemilchernährte Kinder im Alter von 3-4 Monaten deutlich erhöhte IRE- und IgG-Antikörper gegen Kuhmilchprotein aufwiesen, nur mit Muttermilch ernährte Kinder zeigten diese Erhöhungen nicht. 62% der Kinder, die Formelnahrung erhalten hatten, zeigten allergische Symptome wie chronische Verstopfung der Nase und Durchfall, verglichen mit 13% der gestillten Kinder [41]. Host et al. berichtet, dass 2,5% (39/1539) der Kinder, die auf der Neugeborenenstation auf Kuhmilch basierende Formelnahrung erhalten hatten, eine Kuhmilchallergie entwickelten, verglichen mit 0% (0/210) der Kinder, die keine Formelnahrung erhalten hatten. Neun voll gestillte Kinder zeigten Symptome von Kuhmilchallergie als ihre Mütter Kuhmilch tranken. Alle neun Kinder hatten auf der Neugeborenenstation Milchersatznahrung erhalten, allerdings wusste nur eine der Mütter davon. Die Autoren sind der Meinung, dass der frühe Kontakt mit dem Kuhmilchprotein die Ursache für die Sensibilisierung der Kinder ist [42]. Bei einigen Formelnahrungen wird versucht diese Allergenität zu reduzieren, indem die Proteine aus hydrolysiertem (unter Aufnahme von Wasser gespaltenem) Kasein und hydrolysierter Molke von Kühen hergestellt werden. Diese Nahrungen werden allgemein als "hypoallergen" bezeichnet. Auch Formelnahrungen auf Sojabasis sind allergieauslösend und können bei Kindern mit einer Kuhmilchallergie negative Reaktionen auslösen. Es wird daher von der American Academy of Pediatrics (AAP) empfohlen, sie Kindern mit bestehender Kuhmilchallergie nicht zu geben [43]. Nahrungen aus Kaseinhydrolysat und in letzter Zeit auch vermehrt aus Molkehydrolysat werden oft für Kinder mit IgE-vermittelter Kuhmilchallergie empfohlen; dazu erklärt AAP: "Es gibt keinen veröffentlichten, gut kontrollierten Doppelblindversuch, der die Verwendung von Kasein- oder Molkehydrolysaten zur Prophylaxe oder Behandlung von Kindern mit Milchüberempfindlichkeit stützt" [44]. Von einigen Kaseinhydrolysat-Nahrungen (Nutramigen [45], Alimentum [46] und Pregestimil [47]) und Molkehydrolysat-Nahrungen (Carnation Good Start [48] und Alfare (Nestle) [49]) wurden anaphylaktische Reaktionen (lebensgefährliche Schockzustände) berichtet.
Die AAP stellt fest, dass Molkehydrolysat-Nahrung für Kinder, die zwar intolerant, aber nicht allergisch auf Kuhmilch sind, eine akzeptable Alternative zu auf Kuhmilch basierenden oder Soja-Nahrungen sein kann [44]. "Hypoallergen" bedeutet nicht "non-allergen". In Anbetracht der oben berichteten lebensgefährlichen Reaktionen bei mit diesen Nahrungen gefütterten Kindern, ist es irreführend, weiterhin den Begriff "hypoallergen" zu gebrauchen. Die Verbraucher, Eltern und Gesundheitspersonal, könnten durch diese Bezeichnung irritiert werden und möglicherweise ein hoch sensibilisiertes Kind nicht erkennen.
In all diesen Nahrungen (insbesondere Good Start) existieren noch Eiweißteile, die bei empfindlichen Kindern Reaktionen verursachen können. Sampson et al. empfehlen daher: "Milchallergischen Kindern, die nach der Aufnahme von Milch eine schwere lebensbedrohliche Reaktion gezeigt haben, als Vorsichtsmaßnahme die erste Dosis Alimentum in einer ärztlichen Praxis zu verabreichen, damit für den Fall, dass sich allergische Symptome entwickeln, unverzüglich eine Wiederbelebung durchgeführt werden kann." [50].
"Hypoallergen" ist laut Definition eine Nahrung, die von 90% der Menschen mit Kuhmilch-Allergie ohne Symptome toleriert wird. Damit besteht für die restlichen 10% das Risiko eine Nahrung zu sich zu nehmen, deren Sicherheit für sie fraglich ist. Der amerikanische Bundesgerichtshof verlangte von der Carnation Company (einer Tochterfirma von Nestle) die Unterlassung von Werbeaussagen, ihre Nahrung verursache keine allergischen Reaktionen, der Bezeichnung ihres Produkts als "hypoallergen" und der Anführung von wissenschaftlichen Beweisen für ihre gesundheitliche Unbedenklichkeit. Zur Zeit wird in den USA und England eine neue von Aminosäuren abgeleitete Säuglingsnahrung (Neocate) klinisch getestet, um ihre Sicherheit als Nahrung für kuhmilchallergische Kinder zu überprüfen.
Mängel bei der Zusammensetzung von Formelnahrungen
Der Nährstoffbedarf von Kindern wurde vom Ernährungskomittee der AAP ermittelt und 1980 vom amerikanischen Congress durch den Infant Formula Act kodifiziert. Dieses Gesetz ist die Reaktion auf einen Fehler bei einer Formulaproduktion, durch den 20.000-50.000 Kinder einer Nahrung mit Mangel an Chlorid ausgesetzt worden waren. Trotzdem gibt es weiter hin kontroverse Meinungen in Bezug auf die Zusammensetzung von Formelnahrung. Empfehlungen für Ober- und Untergrenzen für Nährstoffe basieren oft auf begrenztem Datenmaterial, Daten von Erwachsenen oder anderen Spezies. Die Bestandteile der Formelnahrungen sind der Zusammensetzung von Muttermilch nachgebildet; diese allerdings verändert sich mit der Zeit, um dem veränderten Bedarf des sich entwickelnden Kindes zu entsprechen. Formelnahrung ist kein vollständiges Lebensmittel, ihre Bestandteile werden nur hinzugefügt, wenn sich herausstellt, dass sie wichtig und in der Muttermilch vorhanden sind. Ein Neugeborenes ist während der kritischen ersten Phase seines Wachstums und seiner Entwicklung vollständig von einem einzigen Lebensmittel abhängig. Die Mengen und Arten der Nährstoffe der Nahrung können kurz- und langfristige Konsequenzen für das Wachstum und die Gesundheit des Kindes haben. In Formulanahrung fehlen verschiedene essentielle Fettsäuren (z. B. Docosahexaensäure = DHA), die für die Entwicklung des Gehirns notwendig sind [51]. DHA wurde in großen Mengen in dem sich schnell entwickelnden Gehirn und dem Netzhautgewebe von Kindern gefunden sowie in Muttermilch. Manche Formelnahrungen enthalten deshalb Alpha-Linolensäure, die vom Körner des Kindes nur teilweise in DHA umgewandelt werden kann. Bei Frühgeborenen ist diese Umwandlung besonders eingeschränkt. Die meisten Nahrungen für Frühgeborene, insbesondere Pulvernahrungen, enthalten keine Linolensäure. Carlson [52] zeigte, dass Frühgeborene, die keine Muttermilch erhielten, einen Monat nach der Geburt in ihrem Blutplasma ein DHA aufwiesen, wie es bei mit Färberdiestelöl gefütterten Affen vorkommt. Auch die niedrigen DHA-Konzentrationen entsprechen denen von Affenjungen, bei denen es zu offensichtlichen Schwächen der Sehschärfe kommt. Uauy [53] stellte fest, dass es eine signifikante Korrelation zwischen Formelnahrung und mangelnder Sehschärfe bei Frühgeborenen gibt, verglichen mit muttermilchernährten Frühchen. Er beschrieb mangelhafte Funktionen der Netzhaut und einen steilen Rückgang von DHA in den ersten Lebensmonaten bei Frühgeborenen, die mit Formelnahrung ernährt wurden. Farquharson et al. [54] berichten von Autopsieergebnissen mit deutlich niedrigeren DHA-Werten in den Gehirnen von formelernährten Kindern, als in denen von Stillkindern. Im Gehirn eines Frühgeborenen, das nur Flaschennahrung erhalten hatte, wurde ein deutlicher Mangel an DHA festgestellt. Die Autoren erklären: "Die Struktur und Funktion der kortikalen Membran-Phospholipide ist wahrscheinlich während der frühen Entwicklung extrem wichtig. Gelingt es nicht, eine Aufnahme von Fettsäuren aufrecht zu erhalten, wie sie von der reifen Muttermilch bereitgestellt wird, kann dies zu permanenten negativen Auswirkungen führen."
Formelernährte Kinder haben in ihrem Plasma viel höhere Werte der meisten Aminosäuren und ständig erhöhte Harnstoffwerte im Blut. Dies bedeutet: eine verminderte Fähigkeit die Proteine aus der Nahrung zu verwerten. Verschiedene Nahrungen mit gleicher Stickstoffkonzentration können unterschiedliche Mengen von proteingebundenem und nicht an Protein gebundenem Stickstoff enthalten, abhängig von der Zubereitungsmethode. Die Langzeitauswirkungen einer hohen Proteinaufnahme auf die Nierenfunktion von reifgeborenen Kindern sind nicht bekannt. Da die Obergrenzen der erlaubten Proteinmenge in Formula sehr hoch sind, kann es sein, dass Kinder eine 2,5-3fach erhöhte Proteinmenge erhalten als sie benötigen. Diese hohen Obergrenzen bringen keine Vorteile in Hinsicht auf das Wachstum, sondern bedeuten für die formelernährten Kinder ein erhöhtes Risiko einer hypernatriämischen Dehydration (Abnahme des Körperwassers mit Erhöhung der Serum-Natriumkonzentration), vor allem in dem nicht seltenen Falle einer Reduktion der Körperwassers (z. B. durch verringerte Aufnahme von Formula, Durchfall, vermehrtem Schwitzen bei Fieber oder hoher Außentemperatur). Kinder, die mit Folgemilchnahrungen mit höheren Proteinwerten (2.0 und 2.9 g/dl) gefüttert wurden, hatten niedrigere Plasma-Zinkwerte und eine größere Wahrscheinlichkeit für nichtoptimales Wachstum und Entwicklung [55]. Formelernährte Kinder sind einer unnötigen Stoffwechselbelastung ihrer unreifen Organe ausgesetzt: einige Forscher haben empfohlen, die Proteinwerte in Formula zu reduzieren, indem für eine genauere Berechnung der Proteinaufnahme, die Nichtproteinanteile von den echten Proteinwerten abgezogen werden [56].
Die Zusammensetzung des Körpers, vor allem des Fettgewebes und die Fettsäurenzusammensetzung der Phospholipide des Gehirns, eines formelernährten Babys kann sich beträchtlich von der eines gestillten Kindes unterscheiden. Fettsäuren, die in der Fetal- oder frühen Neugeborenenphase angelegt wurden, haben das gleiche Muster wie es in Frühgeborenenkolostrum, Frühgeborenenmuttermilch und reifer Muttermilch vorliegt. Die Fettsäurenmuster in normaler und Spezialformelnahrung (für Babys mit geringem Geburtsgewicht) zeigen im Vergleich dazu große Unterschiede. Die meisten anderen Fette werden weniger gut aufgenommen als menschliches Muttermilchfett, daher ist es notwendig für die andersartigen Fettsäuren der Formula Obergrenzen anzusetzen. Dies dient der Verhütung von Problemen, wie z. B. Calziumverlust durch zu viel Fett. Die Anteile der unterschiedlichen Fettsauren, die in der Formula enthalten sind, werden berechnet basie-rend auf Erfahrungen bei welchen Werten damit ernährte Kinder keine Schädigung gezeigt haben. Es herrscht Uneinigkeit, zu welchen Anteilen die verschiedenen Fettsäuren enthalten sein sollten. Ein Beispiel: Einige Forscher sind der Meinung, Linolsäure sollte, wie in Muttermilch, nicht mehr als 20% der gesamten Fettsäuren in der Formula ausmachen. Dies soll eine Störung der Bildung von sehr langkettigen Fettsäuren verhindern, z. B. bei der Bildung von Prostaglandinen und immunologischen Reaktionen [57]. Andere Forscher sind der Meinung, dass 30% ein akzeptabler Wert ist, da bis jetzt keine Daten vorliegen, die auf ein Risiko bei diesem Wert hinweisen. Die Empfehlungen für das optimale Gleichgewicht zwischen den essentiellen Omega-6- und Omega-3-Fettsäuren in Formelnahrungen werden willkürlich aufgrund von unzureichenden Daten gegeben. Die Auswahl der Fette wird oft vom Hersteller der Formula festgelegt und basiert einerseits auf den Kosten und andererseits auf der Strenge der gesetzlichen Regelung von Ober- und Untergrenzen. Bei formelernährten Kindern besteht ein Risiko für neonatale, hypokalzämische Tetanien, mit typischen Zuckungen, Ver-krampfungen und Krampfanfällen oder anderen hypertonischen Symptomen innerhalb der ersten 10 Lebenstage. Diese sind die Folge des hohen Phosphatgehalts der Formula und der verringerten Calziumretention (zu starke Calziumausscheidung) von formelernährten Neugeborenen. Gardner [58] weist daraufhin, dass die neonatale Tetanie aufgrund der Phosphatbelastung reduziert werden könnte, wenn nicht gestillte Neugeborene in den ersten 10 Lebenstagen eine spezielle, wenig phosphorsaure Formelnahrung erhalten würden. Nach dieser Zeitspanne kann überschüssiges Phosphat mit dem Urin ausgeschieden werden, da die kindliche Nebenschilddrüse reift und besser kompensieren kann. Auch humanisierte Kuhmilchformula besitzt, aufgrund des Phosphors im Protein und dem geringeren Verhältnis von Calzium zu Phosphor als Muttermilch, noch einen hohen Phosphatgehalt, der von den Herstellern nicht korrigiert werden kann. Das Risiko einer Hypocalzämie ist 30/10.000 bei formelernährten Neugeborenen, verglichen mit 1/10.000 bei gestillten Kindern [59].
Formelernährte Kinder erhalten eine Nahrung, die etwa 20mal mehr Eisen enthält als Muttermilch. Dies führt zu der Besorgnis, es könnte die Widerstandskräfte gegen Infektionen und die Aufnahme von Spurenelementen, wie Zink und Kupfer, bei den Kindern stören. Andererseits besteht bei Kindern, die eine Formelnahrung mit niedrigem Eisengehalt erhalten, das Risiko einer Eisenmangelanämie, die möglicherweise zu einer irreparablen Verzögerung der kognitiven Entwicklung führen kann [60]. Der Anteil des aus der Nahrung absorbierten Eisens steigt, wenn die Anreicherung der Nahrung mit Eisen absinkt, z. B.: Aus einer Formelnahrung mit einem Eisengehalt von 6 mg/l werden 6% Eisen als Eisensulfat aufgenommen; wird der Eisengehalt auf 12 mg/l verdop-pelt, sinkt der aufgenommene Anteil auf 4%, was bedeutet, dass trotz der doppelten Eisenkonzentration nur 1/3 mehr Eisen aufgenommen wurde [61]. Zur Zeit liegt in den USA der Höchstwert für Eisen in Formula bei 20 mg/l, wobei bei der Herstellung eine Schwankung von +/-10% von einer Charge zur nächsten erlaubt ist.
In Massachusetts/USA wurde kürzlich eine Untersuchung des Vitamin-D-Gehalts in Milch durchgeführt, dabei wurde festgestellt, dass formelernährte Kinder mit ihrer Nahrung überhöhte Vitamin-D-Gaben erhielten. 10 Proben von fünf verschiedenen Säuglingsnahrungsmarken enthielten 756-1700 IU/l Vitamin D (IU = Internationale Einheiten). Muttermilch enthält 20-80 IU/1 Vitamin D. Zur Zeit ist eine Anreicherung der Formulas mit Vitamin D von 40-100 IU/l00 Kcal vorgeschrieben. 7 von 10 Proben dieser Untersuchung enthielten mehr als 200% des auf dem Etikett angegebenen Vitamin-D-Gehalts, eine Probe enthielt 419% des angegebenen Vitamin D [62]. Vitamin D ist in hohen Dosen toxisch. Die mangelhafte Überwachung der Inhaltstoffe von Formelnahrung birgt für formelernährte Kinder das Risiko von physiologischen Unausgewogenheiten und der Giftigkeit ihrer Nahrung.
Formelernährte Kinder sind angewiesen auf Produkte, die sehr unterschiedlich sein können. In Vergleichen mit Muttermilch werden in Formulas immer wieder Mängel an essentiellen Nährstoffen festgestellt. Diese Nährstoffe werden dann hinzugefügt, meistens nachdem Kinder geschädigt wurden oder das Produktmarketing diese Entscheidung erzwingt. Die folgende Liste nennt dazu einige Beispiele [63]:
 Eine Formula mit Mangel an Zink führte zu Entwicklungsrückständen, Wachstumsstörungen und Hautveränderungen bei Kindern.
 Vitamin-B6-Mangel in Formula verursachte Krampfanfälle bei Kindern.
 Zu niedrige Folsäurewerte und das Fehlen von Vitamin C führten zu megaloblastischer Anämie.
 Tiere mit Mangel an Biotin starben an einem Syndrom, das dem SIDS ähnelte, deshalb wurde allen Formulas Biotin zugefügt.
 Die (am Aufbau des Taurins beteiligte) Aminosäure Zystin wird heute hinzugefügt, weil Kinder noch nicht fähig sind sie zu syn-thetisieren.
 Taurin, notwendig für die Myelinisation des ZNS, fehlte bis 1984 fast vollständig in Formulas.
 Unsachgemäß erhitzte Sojaformula und/oder der Mangel von Jod verursachte Fälle von Kropfbildung.
 Vitamin-K-Mangel führte zu verlängerten Prothrombinzeiten bei Kindern.
 Sojaformulas mit Mangel an Carnitin (ein Transportprotein) bedeuten für bestimmte Kinder, besonders Mukoviszidosekranke, ein Risiko für die Ablagerung von Fett in der Leber [64].
 5 Nukleotide (Bausteine der Nukleinsäuren) werden seit kurzem einer amerikanischen Formula hinzugefügt. Den Anlass gaben Untersuchungen, die Hinweise lieferten, dass dies zu einer erhöhten Immunität und Eisenabsorption führen sowie Vorteile für die Dünndarmflora, den Fettstoffwechsel und Darmreifung mit sich bringen würde. Auch einigen europäischen und japanischen Formulas werden bereits Nukleotide zugefügt. In menschlicher Muttermilch sind Nukleotide in großen Mengen vorhanden. In Formelnahrungen jedoch können die Wirkung und die Absorption der zugefügten Nukleotide durch bestimmte Inhaltsstoffe oder deren Fehlen in der Formula verändert werden. So können etwa große Mengen diätetisches Adenin (eine der 4 Basen der DNS) die Nieren schädigen. Die Hitzebehandlung von Pulvernahrungen führt zu einem Abbau von Pyrimidinen (z. B. die organischen Basen der DNS: Cytosin und Thymin). Nukleotide werden vor der Absorption von Körper verändert, das macht es schwer sichere Werte für eine Anreicherung festzulegen [65]. Die Addition von Nukleotiden zu Formula kann die Interleukin-2-Produktion (Signalsubstanz zur Immunregulation, von T-Helferzellen produziert, aktiviert T-Lymphozyten und Killerzellen) und die Effektivität der natürlichen Killerzellen steigern, aber bisher hat dies noch keine Vorteile für formelernährte Kinder gezeigt [66].
 Einer amerikanischen Formula wurde Sojaöl hinzugefügt, um eine Quelle für Alpha-Linolensäure (eine essentielle Omega-3-Fettsäure) bereitzustellen. Babys können diese nur zum Teil in Docosahexaensäure (eine der wichtigsten langkettigen, hoch ungesättigten Fettsäuren, notwendig für den Membranaufbau des Nervensystems) umwandeln.
 Zwei Formulas mit zu geringem Gehalt an Chlorid verursachten schwere Stoffwechsel- und Gedeihstörungen bei Kindern.
 Die Menge und Eigenschaften der Sojaproteine, die in Formelnahrungen verwendet werden, basieren auf der Gewichtszunahme von Ratten in standardisierten Fütterungsversuchen. Ratten haben aber, wegen dem erhöhten Schwefelgehalts ihres Felles, einen hohen Bedarf an schwefelhaltigen Aminosäuren. Sie bieten daher keine geeignete Orientierung für die Richtlinien der Verwendung von Sojaprotein in Säuglingsnahrung.
Immer wieder werden Formelnahrungen neue wichtige Nährstoffe hinzugefügt. Folglich haben die Säuglinge vor der Veränderung der Zusammensetzung eine Nahrung erhalten, der essentielle Substanzen für ein optimales Wachstum und eine gesunde Entwicklung gefehlt haben. Bei jeder Formula besteht außerdem die Möglichkeit von unbeabsichtigten Unter- oder Überdosierungen während der industriellen Herstellung. Die davon betroffenen Säuglinge und Kinder müssen diese Fehler teuer bezahlen, wie das Beispiel der Kinder zeigt, die 1978 und 1979 eine Formelnahrung mit zu wenig Chloriden erhalten haben und heute bereits im Schulalter sind. Die Säuglinge entwickelten damals ein Syndrom mit den Symptomen: Appetitminderung, mangelnde Gewichtszu-nahme, Muskelschwäche, Lethargie, Erbrechen und schwere hypochlorämische, hypokaliämische metabolische Alkalose [67]. Fast alle betroffenen Säuglinge zeigten eine verlangsamte Zunahme an Länge, Ge-wicht und Kopfumfang [68]. Weitere Untersuchungen ergaben:
 Im Alter von 2-4 Jahren wurden durch niedrigere Ergebnisse bei einem Entwicklungstest kognitive Verzögerungen festgestellt. Auch die Wahrnehmungs- und feinmotorischen Fähigkeiten zeigten Verzögerungen [69].
 Als Erst- und Zweitklässler erreichten sie, im Vergleich mit Kontrollgruppen, signifikant niedrigere Ergebnisse bei einer allgemeinen Untersuchung der kognitiven Entwicklung und deutlich niedrigere Werte bei quantitativen Teilergebnissen [70].
 Das Gehirnwachstum ist gegenüber einem Chloridmangel der Nahrung besonders empfindlich. Nach 4-9 Jahren wurden bei einigen Kindern auffällige kognitive Beeinträchtigungen beob-achtet, z. B. Störungen der Aussprache, Wortfindung und Benennung, visuell-motorische und feinmotorische Schwierigkeiten sowie Konzentrationstörungen, häufig verbunden mit repititivem Verhalten, Rückzug und Overfocusing [71].
Bei einem Interview mit der amerikanischen Zeitschrift Wall Street Journal im Jahre 1980 fasste der bekannte Kinderarzt Dr. Derrick Jeliffe dieses Geschehen folgendermaßen zusammen:
"Rückblickend stellt sich die Geschichte der Formulaproduktion als eine Kette von Fehlern dar. Jedes Stolpern wurde überwunden, sogleich als neuer Durchbruch angekündigt und führte dennoch zu weiteren Unausgewogenheiten und noch mehr Veränderungen." [72]
Schadstoffe in Säuglingsnahrung
Formelernährte Säuglinge haben ein erhöhtes Risiko für die Aufnahme von Blei, Aluminium und anderen Schwermetallen sowie Jod. Der Blei-gehalt von Formelnahrungen ist in den letzten 10 Jahren immer mehr zurückgegangen und auch mit Blei verlötete Nahrungsbehälter wurden inzwischen aus dem Verkehr gezogen. Selbst eine geringfügige Auf-nahme von Blei, sogar Werte von nur 5-10 g/dl (1 g = 1 x 10-6 g), kann die kognitive Entwicklung von Säuglingen und kleinen Kindern negativ beeinflussen. Bleivergiftungen bei Säuglingen kommen häufiger vor, als bisher angenommen wurde. Oft ist die Ursache das Kochen des Wassers vor dem Auflösen des Nahrungspulver oder -konzentrats. Die Zubereitungshinweise auf der Verpackung geben meist an, das Wasser vor dem Mischen mit der Formula 5 Minuten kochen zu lassen. Allerdings wird damit das im Wasser enthaltene Blei konzentriert, folglich erhalten die Säuglinge bei jeder Mahlzeit eine beträchtliche Menge Blei, abhängig vom Bleigehalt des Wassers und der Kochzeit. Die Verwendung von Formula, die wenig oder kein Eisen enthält, steigert ebenfalls die Aufnahme von Blei aus der Nahrung. Um den Bleigehalt von Formelnahrung zu verringern, sollte das Wasser nicht gekocht werden, außer wenn dies bakteriologisch notwendig ist. Der Bleigehalt des öffentlichen Trinkwassers sollte kontrolliert werden. Die Wasserleitungen in Wohnungen sollten überprüft und ersetzt werden, wenn sie Blei enthalten oder die Verbindungen der Rohre mit Blei geschweißt sind. Das erste morgendliche Wasser aus einer Leitung sollte nicht zur Nahrungszubereitung genommen werden. Eltern sollten am Morgen den Wasserhahn 1-5 Minuten laufen lassen, um weniger bleihaltiges Wasser zu erhalten. Forscher empfehlen, bei Kindern, die möglicherweise einer höheren Gefahr der Bleiaufnahme ausgesetzt sind, was bei den mit pulverisierter oder konzentrierter Formula ernährten Babys der Fall ist, ab dem 7. Lebensmonat Untersuchungen auf Blei durch zu führen [73].
Aluminiumwerte können in Formula bis zu 60mal höher sein als in Muttermilch. Säuglinge mit Problemen der Nieren neigen zu Einlagerungen großer Mengen Aluminium im Gehirn und in den Knochen. Zwei Säuglinge mit Nierenproblemen starben an Vergiftungen durch Aluminium aus pulverisierter Säuglingsnahrung [74]. Die potentiellen Quellen der Aluminiumverunreinigungen in Formelnahrung sind die Rohstoffe, besonders Sojabohnen, verunreinigte Zusätze, wie Calzium oder Phos-phate, der Herstellungsprozess an sich und die Aufbewahrungsbehälter. Frauenmilch enthält >5-45 g/l Aluminium, wogegen in einer Sojaformula 684-2346 g/l Aluminium gemessen wurde [75]. Der Calzium- und Phosphorstoffwechsel kann durch die Aluminiumverunreinigungen der Nährstoffe gestört werden. Bei reifgeborenen Säuglingen, die Soja-formula erhielten, wurden verringerte Mineraliengehalte der Knochen [76] und im Alter von 3 Monaten kleinere Handwurzelknochen im Rönt-genbild [77] festgestellt. Frühgeborene Säuglinge, die mit Sojaformula ernährt werden, können eine Demineralisation der Knochen und Rachitis entwickeln. Die gesteigerten Mengen Calzium und Phosphor, die diesen Formulas hinzugesetzt werden, um die Konzentration von Aluminium im Serum zu reduzieren [78], können bei den Säuglingen zu einem höheren Risiko einer hypocalzämischen Tetanie führen, wie weiter vorne ausgeführt wurde.
Formelernährte Säuglinge können Jodwerten ausgesetzt sein, die beinahe 10mal so hoch sind wie die der Muttermilch. Das Jod gelangt in die Formula durch die Milch von Kühen, die sehr jodhaltiges Futter fressen und bei der industriellen Milchverarbeitung durch die Reinigung des Euters und die Desinfektionslösungen für die Melkgeräte. Eine hohe Jodaufnahme kann zu Schilddrüsenunterfunktionen führen. Einige Forscher vertreten die Auffassung, die Jodwerte der Formelnahrungen seien zu hoch; vor allem weil es nur wenige Untersuchungsergebnisse über die Jodwerte von formelernährten Säuglingen und die möglichen Auswirkungen auf die neonatale Schilddrüsenfunktion gibt.
In Michigan/USA wurde 1983 festgestellt, dass Säuglingsfertignahrung dort mit halogenierten organischen Lösungsmitteln, wie Trichloräthylen und Perchloräthylen kontaminiert war, die aus Brunnenwasser stammten, das für die Herstellung von Formula benutzt wurde. Die Brunnen waren zwar auf Verunreinigungen untersucht worden, allerdings nicht auf halogenierte organische Verbindungen, die die häufigsten Verunreinigungen des Grundwassers darstellen. Bakterielle Verunreinigungen von Formula bleiben eine weitere Sorge, da es öfter zu Zwischenfällen kommt und verdorbene Produkte zu klinischen Krankheiten führen. Im November/Dezember 1985 kam es in England zum Ausbruch einer Salmonellose (Infektion und Lebensmittelvergiftung durch Salmonellen), die bei einem Säugling zum Tode und bei 15% der betroffenen Säuglinge zur Krankenhausaufnahme führte. Die Ursache war eine bei der Herstellung mit Salmonellen kontaminierte Pulvernahrung. Beim Herstellungsprozess von Pulvernahrung können Bakterien durch rohe oder nicht ausreichend pasteurisierte Milch in das Trocknungsprodukt gelangen [79]. In 13 Ländern, darunter die USA, wurde die gramnegative Stäbchenbakteriengattung Enterobakter sakazakii als häufige Verunreinigung von Pulvernahrungen identifiziert [80]. Es wurde festgestellt, dass Neugeborene, die mit diesen Bakterien verunreinigte Formula erhielten, an Sepsis und Meningitis erkrankten [82].
Im Juni 1990 sprach die amerikanische FDA (= Food and Drug Admin-istration, Behörde zur Überwachung von Nahrungsmitteln, Medikamen-ten und medizinischen Geräten) einen Rückruf der Klasse 1 für 241.357 l Konzentrat einer flüssigen Sojaformelnahrung aus. Rückruf der Klasse 1 bedeutet, dass der Gebrauch des Produkts zu schweren gesundheitlichen Folgen oder sogar zum Tode führt. Den Inspektoren der FDA waren aufgeblähte Dosen mit Formula aufgefallen, von denen einige kurz davor waren zu platzen. Eine Dose dieses Postens hätte für einen Säugling lebensgefährlich werden können. Die Firma bestimmte die Ursache der Verunreinigung nicht und einen Monat später stellten sie fest, dass sämtliche Dosen einer weiteren Produktionsserie dabei waren anzuschwellen. Die Fabrik wurde daraufhin von der Firmenleitung geschlossen [83]. Das FDA hat Richtlinien für die bakterielle Untersuchung von Pulvernahrungen herausgeben, wobei aufgeführt ist, welche und wie viele Mikroorganismen zum Verderben eines Produkts führen würden. Das Bakterium Listeria monocytogenes ist in dieser Liste nicht aufgeführt, obwohl es in Milch und Milchprodukten vorkommt. Vertreter der FDA haben erklärt: "Wenn diese Organismen in einer Säuglingsformelnahrung auftreten, ist das eine potentiell lebensgefährliche Situation." [84]
Weitere Möglichkeiten von negativen Effekten
Es werden weiter viele Babys durch künstliche Säuglingsnahrung geschädigt. Bei Säuglingen, die ohne Aufsicht aus einer abgestützten Flasche trinken, besteht ein höheres Risiko für eine Aspiration und sie erhalten außerdem weniger Kontakt durch ihre Betreuungsperson. In einem Mikrowellenherd erwärmte Formula kann Verbrühungen in Mund und Speiseröhre der Babys verursachen [85]. Durch lang anhaltende Exposition von Formula zu Mikrowellen können sich einige Aminosäuren von ihrer Trans- zur Cis-Form verändern. Einige Cis-Formen, die sich in Mikrowellenherden bilden, sind toxisch für Nieren, Leber und Nervengewebe [86]. Da Glasflaschen springen oder platzen können, sollten sie nicht in der Mikrowelle erhitzt werden [87]. Fehlerhaft zubereitete Formelnahrung kann schwere gesundheitliche Probleme verursachen, etwa Unterernährung, Überfütterungsdyspepsie, Hypernatriämie und Stoffwechselstörungen. Bei einer Untersuchung der Konzentration von 133 Proben zeigten 21% Ungenauigkeiten, die mehr als 10% von der Norm abwichen, und 11% variierten sogar um 17,5% von der vorschriftsmäßigen Konzentration. Die Mütter hatten am WIC-Programm (Special Supplemental Food Program for Women, Infants and Children) teilgenommen und sollten dort in die richtige Zubereitung der Säuglingsnahrung eingewiesen worden sein. Oft berichteten Mütter, die zu wenig Pulver oder Konzentrat nahmen, von finanziellen Schwierigkeiten, um die benötigte Nahrung zu bezahlen, da ihre Kinder mehr als die täglich vorgesehene Menge konsumierten. Zu geringe Größe des Kindes war ein Risikofaktor für zu stark konzentrierte Formula, weil die Eltern auf diese Weise versuchten ein schnelleres Wachstum des Kindes zu fördern [88]. Die Mengen der pulverisierten Formelnahrung, die mit dem vom Hersteller bereitgestellten Portionierbecher abgemessen wurden, variierten stark. Bei einer Untersuchung von 28 Müttern stellte sich heraus, dass 19 von ihnen das Pulver in dem Portionierer mit dem Finger oder einem Messer glattstrichen, während die 9 anderen Mütter dies nicht taten. Die größte auf diese Weise abgemessene Pulvermenge für eine normale Flaschenmahlzeit wog doppelt so viel wie die kleinste. Die Autoren vertreten die Auffassung, dass es besser wäre, die richtige Menge Pulver in Einzelpackungen abzugeben, um die Zubereitung der Formula in der korrekten Konzentration sicherzustellen, da das Abmessen mit dem Portionierer zu ungenau sei [89]. Mütter, die zwischen verschiedenen Nahrungsmarken wechseln, müssen darüber informiert werden, dass der Portionierer bei einigen Marken glatt gestrichen werden muss, während mindestens ein Hersteller angibt, dass der Becher gehäuft werden soll. Viele Flaschenmahlzeiten sind zu stark konzentriert, weil Mütter, Großmütter oder andere Betreuungspersonen einen Extralöffel Pulver hinzufügen, um das Baby "ruhig zu stellen". Die Unfähigkeit die Zubereitungsanweisungen auf der Packung zu befolgen, z. B. wenn die Formelnahrung zu stark konzentriert wird oder nicht in ausreichender Menge vorhanden ist, kann schwere gesundheitliche Folgen für die Säuglinge haben, besonders für Mangelgeborene (small-for-date-babys), Frühgeborene oder Säuglinge mit Gedeihstörungen.
Der Preisanstieg für Formula von 172% innerhalb der letzten 10 Jahre hatte als alarmierende Folge eine Epidemie von Wasservergiftungen bei Säuglingen in Familien mit geringem Einkommen. Orale Wasserintoxikation ist eine akute neurologische Störung, die durch schnelle Aufnahme von zu viel Wasser, ohne darin gelösten Stoffen, entsteht. Dabei kann eine Schwellung des Gehirns zu Atemversagen und Krämpfen führen. Die meisten Säuglinge erholen sich davon wieder, aber es kann auch zu bleibenden neurologischen Schäden, Koma oder Tod des Kindes kommen. Eine der Hauptursachen war das Fehlen von ausreichender Formelnahrung. Die Mehrzahl der Mütter gab an, dass sie Wasser gefüttert hätten, weil ihr Vorrat an Formula erschöpft gewesen sei. Die derzeit vom WIC-Programm verteilte Menge Formula befriedigt den Nahrungsbedarf der meisten 3 Monate alten Babys, aber für einen gesunden 4-5 Monate alten Säugling kann dies zu wenig sein, um ihn zufrieden zu stellen. Die meisten Berichte über dieses Problem handelten von Säuglingen im Alter von 4-6 Monaten [90].
Eine weniger teure Alternative zu Formelnahrung ist Kuhmilch. Die AAP empfahl kürzlich. dass jegliche Art von Kuhmilch oder Formula mit wenig Eisen im ersten Lebensjahr? nicht gegeben werden sollte [91]. Wenn ein 6 Monate alter Säugling statt mit Muttermilch oder mit Eisen angereicherter Formula mit Kuhvollmilch ernährt wird, besteht die Gefahr einer Eisenmangelanämie, schweren Darmblutungen, verstärkter Belastung der Nieren und Dehydration, einer unausgewogenen, man-gelhaften Ernährung und Verhaltensproblemen im Zusammenhang mit dem Eisenmangel. Auch mit Eisen angereicherte Getreideflocken reichen nicht aus um den Eisenbedarf eines mit Kuhvollmilch gefütterten Kleinkindes zu decken [92].
Zuckerkaries (Baby-Bottle-Syndrom oder Nursing-Bottle-Syndrom) nennt man den Zustand zerstörter Zähne, der entsteht, wenn ein Baby mit einer Flasche mit Formula, Milch, Saft oder einer anderen Flüssig-keit mit einem hohen Kohlenhydratgehalt zum Schlafen gelegt wird. Die Flüssigkeit sammelt sich während des Schlafs in der Mundhöhle und führt zu einem Verfaulen der Schneidezähne, da die Zähne in ein Medium eintauchen, in dem sich Bakterien vermehren und die Zerstörung der Zähne möglich gemacht wird. Die zahnmedizinische Behandlung eines solchen Zustands kann mehrere Tausend DM kosten.
Fundierte Entscheidungen statt Schuldgefühle
Nur wenige Eltern sind sich über die Gefahren im Klaren, die mit künstlicher Säuglingsernährung verbunden sind. Gesundheitsfachleute weichen der Frage nach den Unterschieden zwischen Formula und Muttermilch aus, indem sie die Eltern nicht über die Gefahren der künstlichen Säuglingsnahrung informieren. Als Entschuldigung erklären sie, dass diese Informationen bei flaschenfütternden Müttern zu Schuldgefühlen fuhren könnten. Diese patriarchalische Sichtweise versucht Frauen vor dem Wissen zu schützen, dass eine schlechte Wahl mögliche Konsequenzen für sie selbst und ihre Kinder haben kann. Damit wird den Eltern das Recht auf eine eigene Entscheidung, die auf Informationen beruht, geraubt. Wenn Eltern erfahren, dass es doch einen Unterschied gibt und ihnen diese Informationen vorenthalten wurden, erzeugt dies mehr Zorn als Schuldgefühle. Lawrence [93] erinnert Ärzte: "Eltern haben ein Recht darauf, diese Informationen zu erfahren. Sie können selbst eine Entscheidung treffen. Die Angst, einer Mutter Schuldgefühle einzuflößen, ist ein schlechter Grund, der Mutter eine fundierte eigene Entscheidung vorzuenthalten."
Zusammenfassung
Einige Angehörige des Gesundheitspersonals versichern Eltern, dass ihren Babys jegliche Ernährung gleichermaßen gut bekomme. Sie beruhigen sie, dass es in entwickelten Ländern keinen Unterschied bei den gesundheitlichen Ergebnissen der beiden Ernährungsmethoden gäbe. Andere haben nur wenig Wissen über Laktationsmanagement und fühlen sich im Umgang mit stillenden Müttern unsicher.
Dennoch nimmt das Beweismaterial weiter zu, das zeigt, dass die gesundheitlichen Ergebnisse und kognitiven Fähigkeiten von formelernährten und gestillten Kindern unterschiedlich sein können. Formelernährte Kinder können ihre gesundheitlichen und kognitiven Fähigkeiten nicht in der Weise entwickeln, wie ihr natürliches Potential es erlaubt hätte. Angesichts dieser Daten ist der Trend "weniger zu stillen" besonders besorgniserregend. Unter der voranschreitenden Zunahme von neuen Forschungsergebnissen über Stillen und Muttermilch sollte das Gesundheitspersonal mehr als eine neutrale Haltung gegenüber den verschiedenen Ernährungsmethoden für Säuglinge einnehmen.
Die Angehörigen des Gesundheitspersonals können einen wichtigen Beitrag zu einer auf vollständigen Informationen fundierten Entscheidungsfindung der Eltern leisten. Dazu sollten sie bei passenden Gelegenheiten während einer Schwangerschaft Anstöße zu Diskussionen über Säuglingsernährung geben. Dies können routinemäßige Vorsorgeuntersuchungen, Geburtsvorbereitungs-, Still- und Säuglingspflegekurse, Stillvorträge u.s.w. sein. Ich betone in den Stillkursen vor der Geburt die folgenden Informationen:
 Formula und Muttermilch sind nicht gleich;
 ihr Gebrauch führt zu unterschiedlichen gesundheitlichen Ergebnissen;
 Muttermilch ist spezifisch für den Menschen zugeschnitten, um das Gehirnwachstum zu fördern und gegen akute sowie chronische Krankheiten zu schützen;
 Formula hat keine dieser Effekte;
 Entscheidungen über die Ernährung sind weder richtig noch falsch, noch sind sie gut oder schlecht;
 Muttermilch fördert die Entwicklung des genetischen Potentials des Säuglings;
 es ist ein Unterschied, in Ordnung zu sein oder sein optimales gesundheitliches und kognitives Potential zu entwickeln;
 es gibt verschiedene Formelnahrungen. Normale Standardnahrungen basieren auf Kuhmilch, darüber sind sich viele Eltern nicht bewußt. 7-8% aller Babys reagieren auf Kuhmilchformel-nahrungen allergisch: 50% dieser Babys reagieren ebenfalls allergisch auf Sojaformelnahrung. Das Füttern von Kuhmilch ist im ersten Lebensjahr nicht zu empfehlen;
 das Füttern von Formelnahrungen ist kostspielig; die Nahrungsmenge für ein Jahr kostet ca. DM 750-1500;
 bei der Verwendung von Leitungswasser zum Verdünnen von Formulapulver oder -konzentrat, sollte das Wasser vorher auf seinen Bleigehalt untersucht werden. Das Wasser sollte nicht gekocht werden, die Nahrung der Anleitung entsprechend zubereitet werden und die Flaschen und Sauger sorgfältig gereinigt werden. Das Füttern von Säuglingsformelnahrung ist zeitaufwendig.
Eltern haben ein Recht darauf, die Wahrheit zu erfahren. Elterliche Entscheidungen sind nicht immer einfach und schnell zu treffen. Das Verschweigen von Informationen trägt nicht zum Gelingen einer vertrauensvollen Beziehung zwischen den Eltern und der Ratgebenden bei. Die Entscheidung, Eltern ehrlich und umfassend über diese Fakten zu informieren, kann Missfallen oder sogar Feindseligkeit bei Kollegen oder anderen Beratungsstellen erzeugen, da diese Herangehensweise dem üblichen Umgang widerspricht. Jedoch sollten sich alle, die Familien mit kleinen Kindern betreuen, über ihre Verantwortung in Hinblick auf die fundierte Entscheidungsfindung der Eltern im Klaren sein.
Die Verfasserin des Artikels ist Marsha Walker, Krankenschwester, Laktationsberaterin und Präsidentin der Lactation Associates und Direktorin des Breastfeeding Support Program des Harvard Community Health Plan in Wellesley, Massachusetts, USA.
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75. Koo WWK, Kaplan LA, Krug-Wispe SK: Aluminum contamination of infant formulas. J Parent Enter Nutr 1988;12:170-73
76. Steichen JJ, Tsang RC: Bone mineralization and growth in term infants prospectively fed soy based or cow milk based formula. J Pediatr 1987;110:687-92
77. Kohler L, Meeuwisse G, Mortensson W: Food intake and growth of infants between six and twenty-six weeks of age on breastmilk, cow's milk formula, or soy formula. Acta Paediatr Scand 1984;73:40-48
78. Koo WWK, Kaplan LA: Aluminum and bone disorders: with specific reference to aluminum contamination of infant nut

Re: naja, wirklich? Dazu gibts da auch was. LG

Ich weiß auch nicht, es rauchen ja auch viele obwohl es erwiesen ist, wie schädlich eine hohe Dosis ist. Ich glaube, es MUSS einfach richtig sein, wenn es ALLE machen. Dann braucht man nicht mehr darüber nachdenken, weil sich die anderen ja sicher schon was Kluges dabei gedacht haben. *hmm*
LG Uta

beeindruckender Beitrag. Danke! LG

Re: garnicht O.T.: Was denkt Ihr dazu? LG-->

Hallo,
ich finde alles absolut richtig, was du sagst, dennoch bin ich froh, dass die künstliche Nahrung nicht von allen verteufelt wird, denn es gibt (sehr wenige vielleicht) Frauen, die tatsächlich nicht stillen können oder so wie ich durch einen operativen Eingriff keine Milch produzieren können... ich wohne in Hintertupfing und wüsste nicht, wie ich an gespendete Frauenmilch kommen sollte und ob ich mir das dann im Fall der Fälle leisten könnte. Stell dir mal vor, jeder würde so formulieren, wie du es machst (und wie es ja eigentlich stimmt), dann würden so Frauen wie ich noch mehr unter ihrem Nicht-Stillen leiden! Ich habe fast 4 Monate gebraucht, um es einigermassen akzeptieren zu können, dass ich keine schlechtere Mutter bin, nur weil mein Kind künstliche Nahrung bekommt. Es gibt eben immer zwei Seiten. Ich setze aber voraus, dass jede Frau, wenn sie logisch denken würde, wissen müsste, dass Stillen das einzig Richtige ist. Deshalb bin ich längst nicht mehr so verbissen, wenn mir gegenüber jemand behauptet, Flaschennahrung wäre genauso gut wie stillen, denn ich weiss, dass diese Person es noch nicht von der logischen Seite betrachtet hat und das ist dann leider ihr (bzw. das ihres Babys) Problem.
LG Claudia

Re: garnicht O.T.: Was denkt Ihr dazu? LG-->

Hallo Claudia!
Das ist nicht von mir, sondern von Diane Wiessinger, übersetzt von Regine Gresens und gefunden bei stillkinder.de. Er richtet sich an Stillberaterinnen, Hebammen und andere...
Da er aus Amerika kommt ist die Problematik der Muttermilchbanken erwähnt, hier gibt es m.M.n. nur einige an Geburtskliniken für Frühchen.
Und das mit den Schuldgefühlen der Nicht-Stillenden: Dazu steht ja auch was da drin.
Ich sehe manches auch als recht krass an, aber eigentlich ist es ja doch richtig. Und beim Thema Rauchen wird ja auch so krass formuliert, dabei gibt es da ja wegen Abhängigkeit auch Mütter die nicht davon loskommen...
Mit nachdenklichen Grüßen
Birgit

Re: garnicht O.T.: Was denkt Ihr dazu? LG-->

Huhu,
achso ich hab ihn nur überflogen, weil ich mich heut irgendwie nicht mehr konzentrieren konnte, ich sehs aber vielleicht auch etwas zu eng, weil ich wie gesagt, schon drunter leide, dass ich auch so denke... ach doofes Thema und wird bald wieder brandaktuell für mich sein, ich hoffe, ich kann dieses Mal besser damit umgehen...
LG Claudia
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