bisschen OT - "Essprobleme" Kleinkind
ich frage jetzt mal hier, da ich ein immer wiederkehrendes Gespräch zu führen habe:
Freundin (mit gleichaltem Baby, 15mt), lamentiert bei JEDEM Gespräch das miserable Essverhalten ihrer Tochter.
Sie musste (!!) sie früh abstillen, da das arme Kind nicht genug zunahm (Abgenommen hatte das Kind aber nie!), frühe Beikost + andauerndes Stopfen war angesagt.
Ich habe ihr mal ausgerechnet, wieviele kcal das Mädel doch schon durch Frühstückscerealien (Milupino...), Babyriegel-Kram und Saftschorlen zu sich nähme und dass dann das Anbieten einer Mega-Gläschenprtion doch reichlich übertreiebn sei...all das stösst auf taube Ohren :o(
Nun ist meine aktuelle WC-Lektüre wiedermal Gonzales' Kind will nicht essen und mich graut es, da mir in all diesen schlimmen Antibeispielen wieder und wieder das Bild von M. durch den Kopf schwirrt, wie sie eine Breiportion essen MUSS (Mama ist sonst traurig, Sonne scheint nicht...), früher angeschnallt im maxiCosi, jetzt im Hochstuhl drinnen :o(
Was kann ich ihr denn sagen-raten-empfehlen?
gestern versuchte ich den Weg der früh antrainierten falschen Essgewohnheiten, Verlust von echtem Hunger/Appetit, aber nixnixnix kommt an! Die Mutter selbst gibt zu, eine Essstörung zu haben und zur Befriedigung von Einsamkeit etc zu essen. Zudem war sie als Kind ja auch dicklich u habe nicht gelitten (typische Übergewicht-Schutzsprüche?!)
so langsam NERVT mich das Gelaber zudem, denn ich weiss ja gar nicht, was ich sagen soll: Florence ernähte sich 2-2,5j nur von Milch, Alexis kam von brust an Tisch und ich weiss abends nie,w as meine Kinder in Gramm gegessen/getrunken haben ;o)
ich will wahrlich nicht missionieren, habe aber ein so ungutes Gefühl das sich nicht ignorieren lässt. In der Familie haben wir auch 2 so Kinder, die Grosse im Hungerstreik über Tage/Wochen, weil alle so ein Theater ums essen machen, die Kleine mit 3 um 20kg schwer und isst-isst-isst, da das Lob nach dem Essen ja so toll ist.
AAAAAAAAAARRRGGGH! Schenkt mir guten rat oder Nerven, wahlweise.
LG;
Mélanie mit 2 Bedarfs-Essern
Re: bisschen OT - "Essprobleme" Kleinkind
wenn sie eh lamentiert, kannst Du ja möglichst ruhig was dazu sagen.
Mehr geht nicht - die Mutter würde sich bevormundet fühlen.
LG Gala
Re: bisschen OT - "Essprobleme" Kleinkind
wenn sie sowieso schon so viel darüber redet, besteht anscheinend Kommunikationsbedarf. Verpackst Du es schön, hört sie bestimmt, was Du zu sagen hast.
Ein normales Kind verhungert nicht, wenn es was zu essen gibt. Man kann mit Zwang sooo viel verderben! :0(
Marta mochte ja auch lange nichts, das änderte sich aber von einem Abend auf den anderen, da entdeckte sie Geschmack an...Sushi. Seitdem.... ;0)
LG Caro
Re: bisschen OT - "Essprobleme" Kleinkind
ja, das Thema geht mir auch immer wieder auf den Keks ... 99% der Kinder
aus meinem Bekanntenkreis, die ja alle "nichts essen" laufen, wann immer
man sie sieht, mit nem Keks, Eis, Brötchen etc in der Hand rum.
Ich habe meiner Freundin mit Nicht-Essender Tochter auch mal vorgerechnet,
dass diese mit ihren zwei Milch-Pullas zu je 300 ml ihren Kalorienbedarf fast
komplett abdeckt. Aber so richtig glaubt einem das keiner. Trinken ist ja
schliesslich kein Essen ;-) Heute trinkt das Mädel 2-3 l (mit 26 Monaten!)
leicht verdünnten Saft - und isst natürlich immer noch "nichts". Leider gilt
meine Meinung eh nichts, denn Mattis (fr)isst wie eine Raupe. Er darf aber
auch essen wie er will.
Wenn sie zu sehr jammert, würde ich ihr mal das Buch unterschieben.
Ansonsten hab ich nur ein paar kaum gebrauchte Nerven anzubieten ;-)
LG
Zora mit Mattis, der immer nur essen möchte
Re: bisschen OT - "Essprobleme" Kleinkind
also ich mache es immer so, dass ich meine
(ungefragten) Ratschläge sehr schön verpacke und eher so im Sinne von "dazu hab ich mal was interessantes gelesen" oder "die haben jetzt herausgefunden, dass" bei jedem entsprechenden Gespräch als Info-Input gebe. Oder ich erzähle einfach ganz allgemein, wie ich das üblicherweise mache und was bei mir funktioniert hat. Das können die Leute immer ganz gut nehmen, weil es ja nicht als, "mach es so und so" rüberkommt. Ob sie es allerdings befolgen oder nicht, steht natürlich auf einem anderen Blatt...
Wenn es gute Freundinnen sind, die wiederholt nach Rat fragen, bzw. jammern, kommt es aber schon vor, dass ich auch mal sage "wieso probierst du denn nicht mal das, was ich dir vorgeschlagen habe, probieren kostet ja nichts". Einer guten Freundin würde ich auch das Gonzales-Buch in die Hand drücken! Ich finde es macht nichts, wenn dann auch bissel rüberkommt, dass man von dem Gejammer genervt ist. Dann kann sie sich ja überlegen, ob sie deine Ratschläge mal ausprobieren will, oder ob sie in Zukunft nicht mehr bei dir jammert. Das fand ich bisher immer beides O.K., wenn ich von Gejammer genervt war. Kommt halt immer bisschen drauf an, wie gut man befreundet ist. Ich finde echte Freunde sollten schon mal die Wahrheit vertragen können.
Ich verweise auch gern auf Fachleute oder andere Informationsquellen ("geh doch mal zur Ernährungsberatung", "schau mal in qualimedic" *g*). Wird aber - wie fast alle Ratschläge - nur nach vielfacher Wiederholung und insgesamt äußerst selten - angenommen.
So, jetzt wünsche ich dir weiterhin gute Nerven und taube Ohren und viel Freude an deinen Bedarfs-Essern.
Liebe Grüße,
Daniela
Re: bisschen OT - "Essprobleme" Kleinkind
Probier es mal mit Garnichtssagen ;-)
DU hast ja kein Problem damit, dass das Kind zuwenig isst (und Du weiss ja auch, dass es nicht verhungern wird).
DAS KIND hat wohl auch keine Essprobleme, denn es isst ja anscheindend genug.
SIE hat ein Problem. Ihr Problem ist, dass eine unkorrekte Wahrnehmung des Essverhalten ihres Kindes hat. Was daran liegt, dass sie selbst kein sonderlich normales (=unproblematisches) Verhältnis zu ihrem Essen hat.
Solange sie nicht anfängt, an ihrer eigenen Essstörung zu arbeiten (und an der gesamten dahinterliegenden Problematik) wird sie sich mit dem Essverhalten ihrer Kinder nicht auseinandersetzen können.
Sämtliche Ratschläge werden da immer ins Nichts laufen, weil sie sich einfach nicht damit beschäftigen KANN, selbst wenn sie wollte.
Wenn Du ihr wirklich helfen willst, dann muss Dir das immer bewusst sein, wenn Ihr über dieses Thema redet.
Grundsätzlich müsste man zuerst an ihre Essstörung ran, dann normalisiert sich das mit der Kinderernährung von ganz alleine (das ist ja nur ein Symptom)·
Das muss sie aber von sich aus wollen.
Um Dein Problem zu lösen, nämlich das es Dir an die Nerven geht und damit Eure Beziehung belastet, können helfen:
-Aktives Zuhören
-Viel zusammen essen (auch Erwachsene lernen mehr durch Imitation und Übung als durch logische Überlegungen)
- Nicht auf fruchtlose Diskussionen einlassen
LG,
Darla
Re: bisschen OT - "Essprobleme" Kleinkind
ich finde die Idee mit dem Buch gut und würde es bei der Freundin mal aus Versehen vergessen. Wenn Du es nicht siehst, schaut sie vielleicht doch mal rein ;)
LG Jamai
Re: bisschen OT - "Essprobleme" Kleinkind
ich hab auch schon zwei Freundinnen das Gonzales-Buch in die Hand gedrückt. Beide hat es nicht wirklich "kuriert", aber immerhin ist es besser geworden und sie können verstandesmäßig akzeptieren, dass die Kinder nicht verhungern werden. Das Gefühl geht aber immer noch wieder mit ihnen durch.
Nette Anekdote am Rand: Sohnemann (gut 4 Jahre) war kürzlich bei der einen Freundin über Mittag. Dort hat er überraschenderweise Hühnerfrikasse mit Reis gegessen (beides würde er daheim nicht mit der Kneifzange anfassen ...). Als ich nachgefragt habe, wie sie das geschafft hat - sie hat ihn gefüttert, macht sie mit ihrem 4jährigen auch noch öfter mal (der auch recht gut im Futter steht und angeblich nichts essen mag). Ah ja - auf die Idee wär ich nun wirklich nicht gekommen und meiner war wahrscheinlich so verblüfft, dass er deswegen gegessen hat. Ich bin ja eher auf dem Standpunkt, dass ein Kind in dem Alter schon selber weiß, was und wieviel es möchte. Und den hungrigen Kindern in Afrika ist es auch piepsegal, ob meine aufessen oder nicht.
LG, Beate
Re: bisschen OT - "Essprobleme" Kleinkind
ich fürchte, solchen leuten kann man nur aus dem weg gehen bis diese phase vorüüber ist und hoffen, dass man sich dann wieder ähnlicher ist. das tut sehr weh, wenn man sich auf die art gerade von freundinnen fremd fühlt. aber so ist es nunmal: fremd und weiiiit weg. ich mache auch solche erfahrungen, immer wieder mal... vor allem habe ich den eindruck, dass mein stillverhalten andere eher motiviert, schneller den absprung zu suchen als umgekehrt. echt komisch.
ich bin bei so personen so mega unbequem, dass ich die verabredungen auf das absolute minnimum begrenze, wenn es familiär unumgänglich ist. (jetzt am samstag steht mal wieder so ein date bei einem 9-monatigen bevor... milch (welche auch immer) gibt es erst zum einschlafen, vorher auch bei gemecker nur anderes essen (wobei er ja gerne normales isst, aber manchmal halt nach milch ruft!), kinderzimmer-bett-gewöhnung etc. pp...).
LG gonschi
Re: bisschen OT - "Essprobleme" Kleinkind
auch wenn es traurig ist: vergiß es. In dieser Beziehung lebt ihr auf 2 völlig unterschiedlichen Planeten und es ist zu 99,99999999% unmöglich, da bis ins Gehirn vorzudringen. Baby / Kleinkind mit Unmengen an Kindernahrungsmittel stopfen ist so üblich, das machen fast alle Mütter. Ich kanns so langsam nicht mehr hören, wir ziehen jetzt unser Ding durch, versuchen zu verhindern, daß die Große allzuviel von dem Schrott angeboten bekommt und versuchen ansonsten eine halbwegs gesunde Ernährung zu Hause zu machen.
Wenn jemand eingreifen kann, dann ein Kinderarzt, auf den würde sie vielleicht hören.
LG
Claudia
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