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akzeptanz von langzeitstillen

was ich ja sehr erstaunlich finde und nie gedacht hätte:
mein mann ist ab und zu mal in konservativen kreisen unterwegs (cdu) und der witz ist: da ist langzeitstillen ja anscheinend total akzeptiert.
heute wurde ich gefragt, wie lange ich noch stillen wolle und aus schlechter erfahrung mit jungen modernen emanzipierten eher linksgerichteten müttern in meiner umgebung druckste ich also so rum.
wollte den nicht verärgern wegen meinem mann.
ich meinte dann, hmm hab mir kein bestimmtes zeitlimit gesetzt. kann ja alles und nix heissen, wobei mein kleiner jetzt 8 monate alt und die anderen ihn fast alle schon zu alt zum stillen finden.
der sagte dann drauf: ja das ist gut, so lange stillen wie nur möglich ist das beste, ein befreundeter arzt hätte ihm gesagt, dass die kinder die am längsten gestillt würden auch immer die gesündesten seien.
dann hat er noch gefragt ob er auch was anderes zu trinken bekommt wie tee und fand es gut, als ich ihm erklärt habe, nein, denn er ist etwas dünn, da möchte ich ihn nicht mit leeren kalorien vollstopfen.
hihihi.
das ist echt konservativ das natürliche bewahrend ;).
lg Julia
Bisherige Antworten

Re: akzeptanz von langzeitstillen

hm, ich bin auch sehr konservativ und 'trotzdem' vom langzeitstillen überzeugt :)
gruß,
julia

dito... LG

Re: akzeptanz von langzeitstillen

hi julia
schön:-)
zeigt aber mal wieder,dass es ein lzs-klischee gibt.
ich hab im hinterhaus ökoleute mit
kräutergärtchen,naturfasern,fernsehlos,nur holzspielzeig u.s.w.(ich find das
nicht schlecht!)
und die haben ihr kind nachts schreien lassen.
hammer war ja der kommentar einer anderen nachbarin auf das still-outing
von mir.ja DENEN (öko`s) würde man SOWAS (lzs) ja eher zutrauen (als
mir!!??).
lg,sylvi

Re: akzeptanz von langzeitstillen

ja komisch, woher das klische kommt?
hab ihm dann noch erklärt dass die antikörper bis 2 jahre in der milch sehr hoch sind. auch das hat ihn nicht geschockt, sondern meinte dann, ja das ist dann gut so lange zu stillen.
und dann meinte er noch drauf, ja er versteht das gar nicht, warum die frauen heute nur so kurz oder gar nicht stillen wollen, ob die zu eitel dazu sind? oder woran das meiner meinung nach liegt. und wenn man schon kinder hat, dann müsse man halt auch sowas wie stillen machen, weil das so wichtig für die kinder ist, ansonsten sollte man sichs besser überlegen, ob man überhaupt ein kind will.
der würde absolut in dieses forum passen. in real hab ich noch nie so jemanden getroffen (ausser mein mann, aber der ist auch relativ konservatig).
lg Julia

Klischee

Hallo ihr zwei,
ich vermute, dass dieses Klischee damit zu tun hat, dass man Müttern, die lange stillen unterstellt sie würden ihren Kindern nicht ausreichend Grenzen setzen und sie in die Laissez-faîre-Schublade steckt. Und diese Schublade passt ja nunmal mehr ins linke Milieu.
Andersherum passt das "Mutti-soll-sich-ruhig-aufopfern-und-nachts-hundertmal-das-Kind-stillen"-Bild doch auch gut in die konservative Ecke. Wer ist Schuld, wenn eine Frau auf dem Zebrastreifen überfahren wird? Die Frau! Sie hätte sich nicht so weit vom Herd entfernen dürfen.
Verzeiht mir meinen Sarkasmus.
LG Katja

Re: Klischee

hihi, ja da ist glaub ich was dran ;).
ist ja auch statistisch gesehen so, je konservativer ein land ist, umso höher ist die vollstillrate?
lg Julia

Re: Klischee

Neeeeee, das stimmt soooo nicht (Gegenbeispiel: USA)
Mal ne kleine Geschichte zum Thema "Klischees"...
In der Schweiz gibts nen voll-ökologischen Verkehrsverband, der seit mittlerweile Jaaaaahren bei jedem Einzelhandelsgrossbauprojekt Beschwerde bei Gericht einlegt, damit die eingeplante Parkplatzzahl reduziert wird (Die Leute sollen nämlich bitte schön ihre neue Küche von Ikea im Bus heimtransportieren (oder am besten garnicht erst bei Ikea kaufen...))
Der Vorsitzende der hiesigen kantonalen Sektion hat sich letztes Jahr während so eines Prozesses bei Gericht für sein Zuspätkommen damit entschuldigt, er wäre mit dem Auto im Stau stecken geblieben. ( Er fährt übrigens so nen schnittigen 2-Sitzer-Sportwagen mit 100kg-Zuladungskofferräumchen...)
Die "umweltverschmutzende" Gegenseite, gegen die er seinen Kreuzzug führt,war pünktlich gewesen. Die haben nämlich den öffentlichen Verkehr benutzt *g*
Lange Rede, kurzer Sinn:
Die politischen, oder sonstigen Überzeugungen sagen nur sehr wenig über das persönliche Verhalten von Menschen aus.
Meine stockkonservativen Schwiegereltern sind auf jeden Fall in etwa so sehr fürs Stillen wie für den EU-Beitritt der Türkei (ums ganz diplomatisch zu formulieren *fg*)
LG,
Darla

Re: Klischee

herrlich,darla-ich lache!
danke und lg,sylvi

Re: Klischee

*kicher* ...ohjee ;-)
lg,sylvi

Re: akzeptanz von langzeitstillen

Hi Julia,
na ja, so wie sich das anhört vermute ich schon zu wissen, aus was für einer Ecke das kommt. Im nächsten Satz hätte er dann wohl gesagt "und Mütter, die ihr Kind in die Kita geben, sollten doch lieber überlegen, ob sie überhaupt welche bekommen. Das ist ja so wichtig, dass niemand außer der Mutter Kontakt zum Kind hat" - diese Sprüche passen jedenfalls sehr gut in das Weltbild eines Mannes, der mit Sicherheit die Vorzüge einer Hausfrau genießt, die nur für ihn (!) und das Kind da ist.
LG Annalisa

Re: akzeptanz von langzeitstillen

Ehrlich gesagt find ich´s schade, dass Ihr Euch nicht einfach über eine positive Aussage über´s Stillen freuen könnt, egal aus welcher Politischen Ecke sie kommt. Warum muss man dem Mann gleich wieder negative Hintergedanken unterstellen. Hier wird doch auch oft über Flaschen-Mütter gelästert, aber der darf das nicht.
Ich selbst bin auch keine Links-Wählerin (zurZeit), trotzdem Langzeitstillende, dabei aber berufstätig und kann mich, obwohl ich hier gerne lese, auch mit Flaschenkind-Müttern unterhalten.
LG, Columbina

Re: akzeptanz von langzeitstillen

Hallo Columbina,
es ging mir auch nicht darum, diesen Mann in eine politische Ecke zu stellen (das hat er ja schon selbst getan ;-). Klar freue ich mich erstmal darüber, wenn ein Mann zum langen Stillen überhaupt eine Meinung hat, umso mehr, wenn es eine positive ist. Im zweiten Schritt kann ich aber nicht umhin mir Gedanken darüber zu machen, wie diese positive Einstellung zum LZS zum konservativen Gedankengut passt.
Vielleicht tue ich dem Mann damit ja wirklich Unrecht, doch das wird er verkraften können. Als Politiker wird man ja eh ständig missverstanden ;-)
Dass lange Stillende nicht in die Schubladen passen, in die sie gerne gesteckt werden, wurde hier schon oft festgestellt. Ich für meinen Teil rede auch mit Andersgläubigen, Flaschenmüttern und Querdenkern - und bin mit einem Mann befreundet, der einer Partei angehört, die ich nie wählen würde. Also: Bitte die bösen Witze nicht so ernst nehmen.
LG Katja

Re: akzeptanz von langzeitstillen

Hallo Columbina,
"kann mich, obwohl ich hier gerne lese, auch mit Flaschenkind-Müttern unterhalten."
Mir bleibt ja gar nichts anderes übrig, als mich mit Nichtstillmüttern zu unterhalten, denn auf Arbeit hat außer mir noch niemand gestillt (Außer die Frau eines Mannes stillt gerade ein Baby und der fragt mich manchmal in ihrem Auftrag. *g* Wobei ich mich da aber eher zurückhalte - er findet das Schlafbuch toll, hat aber zumindest gestutzt als ich meine Meinung dazu andeutete.
Hier im Ort weiß ich nur, dass die Mutter des Jungen, der mit Tom in den Kiga geht, gerade ein Baby stillt. Mit der komme ich aber nur selten zum reden.
LG Uta

Re: akzeptanz von langzeitstillen

Also ich bin zwar mit meiner 9,5monatigen Tochter noch nicht Langzeitstillend, aber ich kann mich eigentlich nicht über die Akzeptanz des Stillens beklagen. Ich kriege z.B. nirgends was alkoholisches angeboten (bei Freunden, Verwandten), auch bevor das Thema aufs Stillen gekommen ist. Das scheinen alle irgendwie normal zu finden, dass man ein Baby, das noch nicht richtig isst, eben stillt.
Auch mein Vorgesetzter (Kardiologe, Mitte 50, ein erwachsener Sohn) meinte neulich, dass er es toll findet, dass ich noch stille (habs ihm nur auf seine Frage hin gesagt, ansonsten behalte ich das auf der Arbeit für mich). In Mumi seien ja so viele Antikörper, und für die Mutter-Kind-Bindung sei das auch so toll. Er war allerdings erstaunt, dass überhaupt noch Milch kommt, er habe immer gedacht, nach 6 Monaten käme langsam nix mehr *gggg* (das finde ich wiederum für einen Mediziner eine ziemlich frappierende Unkenntnis).
Wo die Akzeptanz langsam nachlässt, sind eher die anderen Mütter!! Einige haben zwischen 6 und 8 Monaten abgestillt und meinen dann, "naja, solange DU das noch kannst und es DIR nicht zuviel wird....", und so langsam habe ich das Gefühl, in eine Schublade zu rutschen (wehre mich ja auch gegen Schlafprogramme etc.).
LG Julia

Re: akzeptanz von langzeitstillen

ja ist bei mir genauso, dass die anderen mütter die sind, die am unverständlichsten auf mein immer noch stillen reagieren.
da kommen dann so sachen wie: ob ich nicht meinen körper mal wieder für mich alleine will.
gestern hat mir eine sekretärin von einer bekannten erzählt, das ARME kind das ist 2 und die STILLT das immer noch. das ist doch abartig. und sie machts nur, damit ihr busen schöner aussieht.
lg Julia

und ich dachte immer, dass der Busen vom Stillen

"häßlicher" wird *ggggggggg*
Wenn ich erwähne, dass ich Michel (9 Monate) noch immer voll stille, bekomme ich häufig zu hören: "Kommt denn noch genug?" (da muss man sich nur Michel ansehen...)
Und wenn ich dann gefragt werde, wie lange ich Carolin gestillt habe (nur 18 Monate), ernte ich in der Regel eher bewundernde als negative Blicke.
LG
Sonja
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