Zusammenhang Mumi und Karies?
Gestern Abend kam in den Schweizer Spätnachrichten ein Beitrag über Kinderkaries. Da sagte die KiÄ in einem ziemlich überheblichen Ton (naja, den hörte ich zumindest raus), auch Mumi enthalten sehr viel Zucker, nämlich Milchzucker und es sei erwiesen, dass Kinder die sehr (!) lange, nämlich bis zu einem Jahr (!) gestillt würden, oft besonders viel Karies hätten.
AAAAARGHH!
Ich weiss zwar nichts Genaues über die tatsächliche Gefahr von Mumi-Karies, aber mein Gefühl sagt, mir dass diese Aussage mal wieder stillfeindlich ist. Ich stelle mir vor, dass Dauernuckeln an der Brust auch nicht besonders gut ist, weil die Zähne dann halt auch von etwas Zuckerhaltigem umspült werden. Aber so darf man doch nicht generalisieren! Das Problem ist sicher nicht das Langzeitstillen, sondern grundsätzlich mangelnde Kariesprophylaxe wie schlechtes Zähneputzen und zuviel Zucker in der Nahrung allgemein.
Hmpf. Werde einfach muffig, wenn solche Aussagen gemacht werden...
Was mich aber interessieren würde, sind Fakten zu Mumi und Karies, beispielsweise sollte man einem Kleinkind nach dem Stillen die Zähne putzen? Fände ich doof, denn Einschlafstillen oder nächtliches Stillen geht einfach nicht mit Zähneputzen einher und hat dennoch so viele andere positive Aspekte.
Oder aber ist es vielleicht so, dass unsere gute Mumi zwar Milchzucker enthält, aber vielleicht in einer Form, die die Zähne nicht angreift? Das kann ich mir gut vorstellen, so clever wie Mutter Natur sonst so ist..
LG, Karin
Re: Zusammenhang Mumi und Karies?
Dauernuckeln an der Brust ist sicher nicth gut, selbst Wasserflasche ist nicth gut weil der Speichel, der eine Schutzfunktion hat, damit verdünnt und weggespült wird. Aber beim normalen stillen kommen die Zähne kaum mit Milch in berührung, weil die Brustwarze ja sehr weit hinten im Mund liegt. Außerdem enthält Muttermilch Stoffe, die Kariesbakterien aktiv bekämpfen. Gefährlich ist nur eine Mischung aus Zucker und Muttermilch, das ist agressiver als Zucker alleine. Deshalb jedenfalls vor dem Einschlafstillen Zähne putzen.
Viele Grüße,
Christine
Re: Zusammenhang Mumi und Karies?
Meine Grosse wurde gut 2 1/2 Jahre gestillt und ihre Zähne sehen auch 1A aus. Sie bekam aber auch bis zu ihrem 1. Geburtstag keine Süssigkeiten und überhaupt kaum Zucker (auch nur Naturjoghurt und kein Fruchtjoghurt, weil das nämlich auch versteckte Zuckerbomben sind).
Nun ja, ich stille weiter fröhlich und ohne Kariesbedenken!
Re: Zusammenhang Mumi und Karies?
Sind ja auch Zucker - kann das kritisch werden, wenn regelmäßig nach Globuli-Gabe gestillt wird, oder spielt das bei so geringer Zuckermenge keine Rolle?
Osanit ist ja nicht das Problem, aber momentan geb ich Julius nachts z.B. Ferrum, weil er stark erkältet ist, und danach stille ich ja gleich.
LG
Doro
Re: Zusammenhang Mumi und Karies?
hattte mir diesbezüglich mal von biggi folgendes rauskopiert.
lg
yvonne
**
Selbstverständlich ist Zahnpflege ab dem ersten Zahn bei gestillten Kindern wichtig. Da gibt es überhaupt keine Diskussion, aber Stillen führt nicht zu Karies. Muttermilch greift die Zähne nicht an. Auslöser für Karies ist ein Bakterium mit dem Namen Streptokokkus mutans.
Weder Langzeitstillen noch nächtliche Stillen leistet - entgegen der immer wieder geäußerten Meinung - dem Karies keinen Vorschub. Lange gestillte Kinder, die auch zum Einschlafen und während der Nacht gestillt werden haben nicht mehr Karies als andere Kinder, eher im Gegenteil. Beim Stillen werden die Zähne nicht ständig mit Milch umspült, da im Gegensatz zu einem mit der Flasche gefütterten Kind, die Milch erst weit hinter den Zahnleisten in den Mund gelangt und von dort geschluckt wird. Die Milch läuft aus der Brust nicht einfach aus (wie das bei der Flasche der Fall ist), das Kind muss aktiv arbeiten und schluckt dann auch. Gestillte Kinder und auch langzeitgestillte
Kinder bzw. noch lange während der Nacht gestillte Kinder haben nicht mehr Karies als nicht gestillte Kinder und wenn es zu Karies kommt, dann nicht wegen, sondern trotz des Stillens.
Selbstverständlich ist aber auch für gestillte Kinder Zahnpflege notwendig.
Noch mehr Informationen zum Thema Stillen und Zahngesundheit findest Du unter www.stillen.org/docs/ls-3_2003-stillen-und-zahngesundheit.pdf.
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
Re: Zusammenhang Mumi und Karies?
war letztens bei einem Vortrag einer Kinderzahnärztin, die ich dann direkt darauf angesprochen habe (sie selbst hat es von sich aus im Vortrag nicht erwähnt, weil dieser in einem stillfreundlichen Sanatorium war und die Oberschwester anwesend war, welche sehr für's lange Stillen ist ;-))
Die KZA meinte, Mumi sei tatsächlich kariesfördernd, sie meinte aber, dass man einerseits als Elternteil entscheiden müsse, was einem wichtig ist und andererseits, wenn die Zahnhygiene passt, es eigentlich kein Problem sei. Sie riet mir nach dem abendlichen/nächtlichen Stillen (wir putzen ja vor dem Einschlafstillen die Zähne) einfach mit einem nassen Waschlappen oder einer nassen Stoffwindel über die Zähne zu wischen - machen wir seither und Marja wartet direkt darauf ;-)
LG Tina
Re: Zusammenhang Mumi und Karies?
Also ehrlich gesagt wär mir das zu blöd, dann ist ja der Einschlaf-Effekt völlig dahin, Julius jedenfalls wär da sofort wieder wach und würde wieder stillen wollen...
LG
Doro, die glaubt dass es nicht nur von einem einzigen Faktor abhängig ist, ob ein Kind Karies bekommt
Re: Zusammenhang Mumi und Karies?
immer nur nach dem 1. Stillen nach dem Zähne putzen, in der Nacht nur,
wenn sie beim Stillen noch in ihrem Zimmer ist. Aufwachen tut sie dabei
nicht, weil das geht ja ruckezucke; Windel um den Finger und unten und oben
(innen) über die Zähne gewischt.
Ich denke auch, dass es mehrere Faktoren sind (darunter sehr viel
Veranlagung - ich zB habe super Zähne, obwohl ich es als Kind mit dem
Zähne putzen nicht so genau nahm, mein Mann hat katastrophale Zähne und
der war immer sehr genau dabei und hat viel weniger Süßes gegessen ...),
aber je mehr Faktoren man ausschaltet desto besser.
LG tina
Re: Zusammenhang Mumi und Karies?
wenn es absolut problemlos funktioniert, warum nicht?
Auch wenn es nicht direkt kariesmindernd wirken sollte, so schult es doch das Zahngesundheitsbewusstsein. :-)
LG Uta
meine ganz persönliche Theorie...
dadurch, daß Langzeitgestillte auch Nachts trinken, kommt es nicht zu der sonst üblichen Bewegungslosigkeit des Speichels um die Zähne herum, die die Bakterienvermehrung fördert und deshalb zumindest abendliches Zähneputzen als Gegenmaßnahme erfordert.
Im Gegenteil werden die Zähne auch Nachts immer wieder umspült und somit sinkt die Gefahr von Karies.
*g*
LG emaille, ohne jegliche medizinische Vorbildung, aber mit 5 und knapp 3jährigen Töchtern, die zumindest bisher keinerlei Kariesprobleme hatten, trotz seltenen Zähneputzens in der Stillzeit
*finger heb*
das steht leider in einigen medizinischen Fachbüchern drin - aber wie das oft so ist, einer behauptet etwas, und das wird dann dutzendmal abgeschrieben. Evidenzbasierte Sutdien gibt es zu diesem Thema (wie zu vielen anderen meidzinischen Themen) keine, aber einer ist sicher: Karies entsteht erst durch das zusammenwirken mehrerer Faktoren, nicht alleine durch Langzeitstillen. Zu diesen Faktoren gehören 1)Ungenügend harte Zahnsubstanz(Gegenmaßnahme: Fluoridieren, z.B. durch Zahnpasta) 2)Anwesenheit von Bakterien (immer, aber Art und Anzahl hängt von Vererbung, Umwelt, Ernährung und Zahnpflege ab) 3)Zeitfaktor (d.h. Dauer des "bakterienangriffes", sprich wie oft und wie gründlich werden die Zahnbeläge von den Zähnen entfernt. MuMi alleine macht keine Beläge - aber wenn dein Kind zum Abendessen z.B. Bananenbrei gegessen hat, hat es danach Beläge auf den Zähne, und wenn die nicht entfernt werden, kommt es irgendwann zu Karies, egal, ob das Kind gestillt wird, oder aus dem Becher/der Flasche trinkt. Also traue deiner Inmtuition - nicht alles, wa im TV gesagt wird ist wahr!
LG, Meritxell (studierte Zahnärztin ;-))
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