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Zur Selbständigkeit...

nach dem Thread weiter unten zu der "Eltern"-Aussage geht mir etwas anderes nicht aus dem Kopf.
Irgendwie ist da ein Widerspruch drin...
Einerseits stimmt das ja alles mit Ellbogenmentalität und Einzelkämpfergesellschaft und die Kinder werden hier dazu angeleitet, möglichst nicht verweichlicht und selbständig zu werden. Andererseits ist das typische Mutterbild doch immer noch: mindestens 3 Jahre lang zuhause, auch später max Teilzeitjob, eben zuhausebleibend und somit für die Kinder da.
Wie paßt das zusammen???
LG Helen, die heute viiiel Zeit zum Nachdenken hat.
Bisherige Antworten

Re: Zur Selbständigkeit...

Man wünscht sich für die Kinder halt nicht immer das, was man selbst hat. Meine Mutter war lange unterforderte Vollzeitmutter und hat ihre nicht erfüllten Selbständigkeitswünsche und ihre aus Unselbständigkeit resultierenden Ängste zum Teil uns zugeschoben. Das halte ich nicht für untypisch (ich fühle mich "der Welt da draußen" nicht gewachsen - was kann ich tun, damit mein Kind sich nicht auch so fühlt). Ich bin promoviert und berufstätig und habe für mein Kind zumindest bewußt kaum Ehrgeiz in Richtung Erfolg/Beruf/Selbständigkeit; allerdings wünsche ich mir, daß er ein Mensch wird, der sich gerne anstrengt, gerne arbeitet. Aber das kann man ja auch, wenn man nachts nicht alleine im Bett liegt ;-)
LG Iris
die als Kind gern zu ihrem Bruder ins Bett gekrochen ist, lange alleine gelebt hat ohne darunter zu leiden und jetzt doch lieber mit ihrem Mann in einem Bett schläft als alleine

Re: Zur Selbständigkeit...

Huhu,
ich denke in letzter Zeit auch darüber nach, wie es kommt, dass ein strenger Erziehungsstil wieder modern ist... Ich hab kürzlich eine BBC-Reportage gesehen, in der eine Art Supernanny ein ungezogenes Kind in eine dunkle Kammer gesperrt hat... Am Ende der Sendung war die Chaosfamilie wieder heile... Sachen wie der stille Stuhl sind doch das gleiche in abgeschwächt... Vielleicht wäre es ja sinnvoller, die Beziehungen der einzelnen Familienmitglieder zueinander zu durchleuchten anstatt mit solchen Brachialmethoden kurzfristige Erfolge zu verbuchen...
Ich weiß es echt nicht, selbst in der modernen Tierdressur wird doch nur gewünschtes Verhalten belohnt, nicht unerwünschtes bestraft... Und Kinder erziehen (oder beim Großwerden begleiten) sollte eigentlich nichts mit Dressur zu tun haben...
Übrigens finde ich die Eltern-Aussage, dass in einer Ellenbogengesellschaft das Alleinsein-Können wichtiger ist als Geborgenheit sehr zynisch... Vielleicht wollte da ja ein Redakteur heimlich rebellieren ;-)?
Ach ja, und sind nicht die meisten Vollzeitmütter ziemlich alleine? Ich hab schon oft die Klage gehört, dass der Austauch mit Erwachsenen nicht reicht...
LG Kerstin
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