Wird sie wirklich satt?? Brauche Hilfe!!!!!!!!!
brauche "fachmännische Hilfe".Komme aus dem Forum geboren in Januar und Februar. Meine 4,5 Monate alte Tochter möchte seit gestern alle 2 STd an die Brust(wir reden jetzt nicht von der Nacht.....). Schreit wie am Spieß wenn ich nicht SOFORT ihr die Brust in den Mund "stopfe" und sie mit voller Gier alles austrinken kann und zwar beide Brüste.
Meine Frage ist nun, wird sie nicht mehr satt? Muss ich schon zufüttern? Was ich eigentlich nicht möchte, möchte die 6 Monate "durchstillen". Wie ist es jetzt, ist die Milch Richtung Abend nicht mehr sättigend?
Könnte es ein Wachstumsschub (in die Länge) sein?
Wäre euch Mädels sehr dankbar, wenn ihr mir helfen könntet.
Konntet ihr mein Wirrwarr verstehen???? Oder muss ich erst eine Tüte Deutsch kaufen gehen für 3 Geld? ;).
GLG Jutta+die hungrige Lana Fiona *25.1.06
Re: Wird sie wirklich satt?? Brauche Hilfe!!!!!!!!
"Oder muss ich erst eine Tüte Deutsch kaufen gehen für 3 Geld? ;)"
Du könntest eine Portion vertrauen und Gelassenheit kaufen. ;-)
LG Uta
PS: Was zum Einlesen in das Thema
Die Milchbildung wird durch den Saugreiz angeregt, deshalb können auch Frauen, die nicht geboren haben, ein Adoptivkind stillen.
Die Milchmenge regelt sich nach Angebot-Nachfrage. Wird mind. 2 Tage lang die 20%-Reserve der Brust abgerufen, produziert sie mehr Milch.
Zu viel trinken hemmt die Milchbildung. Einfach erklärt "schwemmt" es die Milchbildungshormone aus.
Tee ist ein Arzeneimittel, kein Getränk. daher nicht mehr als 2-3 Tassen davon täglich trinken.
Milchbildend ist:
sehr häufig stillen, wechselstillen, Stillöl von Weleda, Ruhe, Wärme, Kartoffelsuppe, ausreichend essen und trinken, mit Müttern reden, die selber erfolgreich gestillt haben, eine Stillberaterin (bzw Hebamme) kommen lassen, eine Stillgruppe besuchen...
Milchhemmend sind:
Streß, nach der Uhr stillen, mit der Waage stillen, Kälte, Salbei, Pfefferminze, Kohlensäure, zufüttern...
Wichtig ist eigentlich nicht, wieviel Milch da ist, sondern daß man sie zum "Laufen" bringt. Dazu gehört Vertrauen, Ruhe, Loslassen können. Die Milch kommt aus dem Kopf.
Die Vormilch ist immer dünn und durstlöschend und die Hintermilch ist immer fettreich und sättigend.
Hier ein paar Buchtipps:
Für den Anfang:
Das Stillbuch
Hannah Lothrop
Kösel Verlag
ISBN 3-466-34431-X
Für mittendrin:
Stillen einfach nur stillen
Gwen Gotsch
La Leche Liga
ISBN 3-932022-08-4
Wenn das Baby dann laufen kann:
Wir stillen noch
Norma Jane Bumgarner
La Leche Liga
ISBN 3-932022-13-0
Die 10 Gebote für stillende Mütter
Du sollst nicht kochen, den Haushalt putzen, Wäsche waschen oder Gäste unterhalten.
Du sollst Dir eine ?Doula*? nehmen.
Du sollst Dein Nachthemd anbehalten und solange wie Du möchtest in Deinem Schaukelstuhl sitzen bleiben.
Du sollst Deinen Mann ehren, indem Du ihm seinen Teil der Hausarbeit übergibst.
Du sollst Dein Baby nicht an eine fremde Kinderbetreuung abgeben.
Du sollst in einem schönen Wald oder auf grünen Wiesen spazieren gehen,
gut essen und genügend trinken.
Du sollst keinen Fremden und nicht hilfsbereiten Gast in Dein Haus lassen.
Du sollst Deine Frisur herrichten und Deinen Körper mit Schönheitspflege verwöhnen.
Du sollst Dich nicht in die Gesellschaft von Menschen begeben, die Dir unsinnige Ratschläge rund um Dich und Dein Baby aufdrängen.
Du sollst schlafen, wenn das Baby schläft.
Von Dr. William Sears
Übersetzt aus der amerik. Elternzeitschrift Ausgabe 1993, Titel: a family is born
Ins Deutsche übersetzt von Birgit Persch und Diedra Pulver
Überreicht von Elizabeth Hormann
* Eine Frau, die für die Erfüllung der Bedürfnisse der jungen Mutter um die Geburt herum da ist, wird »Doula« genannt, ein aus dem Griechischen stammendes Wort, welches Dienen bedeutet. Vielleicht findest du für dich eine »Doula« (siehe auch S. 96), wenn auch nur für kurze Zeit, jemand, die dir den Anfang deiner Beziehung zu deinem Kind erleichtert. Umsorgt zu sein ist gut für den Milchfluss. Manchmal übernehmen auch Partner stellvertretend die »Doula«-Rolle. (Hannah Lothtrop)
Beim Stillen haben 3 Hormone Bedeutung:
Prolaktin
Milchbildungshormon
wird angeregt durch häufigen Saug- oder Pumpreiz an der Brust und durch gründliche Entleerung der Brust über mind. 2 Tage.
Oxytocin
Milchflußhormon
Dieses Hormon bewirkt ein Zusammenziehen der Alveolen (Ort der Milchbildung). Die Milch wird in die Milchseen gedrückt - die Milch fließt.
Dieses Hormon ist auch für Orgasmus und Geburt verantwortlich.
Es kann nur bei Entspannung wirken.
Adrenalin
DAS ist der gefähliche Gegenspieler des Oxytocins!
Es hebt dessen Wirkung auf.
Es ist das Fluchthormon. Evolutionär hat es den Zweck der Selbsterhaltung. Selbsterhaltung geht vor Arterhaltung (Zeugung, Geburt, Stillen).
Die Natur verzichtet im Gefahrenmoment auf das EINE Nachkomme, weil die Mutter noch viele andere Nachkommen bringen kann.
Re: Wird sie wirklich satt?? Brauche Hilfe!!!!!!!!
(komme erst heute wieder ins internet.....)
vielen Dank für deine Ausführliche Antwort, werde sie noch ganz genau studieren. Zu meiner Schande, muss ich gestehen, dass ich das Buch von Hannah Lothrop habe und jeden empfehle...........
Meine Motte ist wird nur die Brust bekommen und ich würde für sie alle tun. Werde deine Worte beherzigen. Vielen lieben Dank.
Nun habe ichdie nächste Frage vergessen (Stilldemenz *GG*)
GLG Jutta
Re: Wird sie wirklich satt?? Brauche Hilfe!!!!!!!!!
das ist ein ganzer normaler Stillabstand, zwei Stunden! ( siehe unten, ich zitiere das "österreichische Ärtzemagazin" ( also nicht lll oder andere rabiate Orgs ;-)
Natürlich wollen sie nicht durchgehend bis zum Schuleintritt alle zwei Stunden - das ist immer eine heftigere Phase von max. ein paar Tagen und danach passt a) die Brust ihre Produktion auf die neuen Bedürfnisse an und b) findet das Baby wieder neue Beschäftigungen.
Arbeitest Du viel ?
Ansonsten: ich hab mir ne Zeitung/Buch geschnappt ( was in dem Alter ja noch geht - sobald sie mobil werden kannste das vergessen) und halt immer wieder die Stillpausen eingelegt - da ist doch nichts dabei ;-)
Das nervt einen auch manchmal mehr als an anderen Tagen, man hat ja auch seine Stimmungen....
So und hier das versprochene Zitat:
" 4 ?Ein Neugeborenes soll an jeder Brust 20 (10, 15, 7) Minuten trinken.?
Grundsätzlich sollten gesunde Neugeborene und Säuglinge ad libitum gestillt werden. Das bedeutet, dass das Neugeborene und der Säugling die Häufigkeit und die Dauer der Mahlzeiten und auch die ?Anzahl der Gänge im Menü? selbst bestimmen. Dazu sollte im Krankenhaus uneingeschränktes Stillen 8- bis 12-mal in 24 Stunden ermöglicht werden. Während der Stillmahlzeit sollte an der ersten Brust ohne zeitliche Begrenzung (ungefähr 15 bis 20 Minuten) gestillt werden, bevor die zweite Brust angeboten wird. Besonders wichtig wäre die Aufgabe des Gesundheitspersonals, den Eltern zu vermitteln, wie sie auf frühe Hungerzeichen angemessen reagieren, was die Zeichen des Milchtransfers während der Stillmahlzeit sind und welche Anzeichen für effektives und ineffektives Stillen auch nach der Krankenhausentlassung vorliegen. Grundvoraussetzung dafür ist jedoch, dass die ?Profis? (dazu gehören auch wir Ärzte) selbst diese Kenntnisse besitzen.
5 ?Zwischen den Stillmahlzeiten sollte ein Abstand von mindestens 2 Stunden bestehen, insbesondere bei kindlichen Koliken.?
Dieser unglaubliche, jedoch sehr weit verbreitete Nonsens entbehrt jeglicher physiologischen Grundlage und jeglicher Kenntnisse darüber, was Stillen ad libitum bedeutet. Vielmehr sind es sehr häufig Fehler im Stillmanagement - besonders das Beschränken der Stilldauer -, die dazu führen, dass Säuglinge unter Koliken leiden, da sie verhältnismäßig viel Milch mit hohem Laktosegehalt (am Beginn der Stillmahlzeit) und geringem Fettgehalt (steigt mit Dauer der Stillmahlzeit) erhalten. Abgesehen davon, entbehrt dieser Mythos jeglichen Hausverstandes. Bitte überlegen Sie, dass nach dieser Theorie Millionen von jungen Säugetieren aktuell von Meteorismus und Koliken geplagt in der Steppe und im Wald herumlaufen bzw. in den Bäumen am Fell der Mutter hängen müssten, da sie über keine technischen Möglichkeit der Zeitmessung verfügen."
LG Gala
Re: Wird sie wirklich satt?? Brauche Hilfe!!!!!!!!!
vielen lieben Dank für die Super Tipps. Hier wird man ja schlau, werde auch deine Zeilen noch genauer "studieren".
Lana schläft satt und zufrieden bei uns im Bett.....
GLG Jutta
Re: Wird sie wirklich satt?? Brauche Hilfe!!!!!!!!
Solange Du Deine Tochter Stillen läßt, wann, wie lange und wie oft sie will, wird sie IMMER satt. Vielleicht nicht unbedingt für lange, wenn sie gerade in einem Wachstumsschub steckt und die Milchmenge erhöhen möchte, aber das ist auch nur ein temporärer Effekt, bis sich die Brust wieder angepaßt hat.
Gründe für kürzere Stillabstände können neben Wachstumsschüben auch Krankheiten, Zahnschmerzen durch einschießende oder durchbrechende Zähne oder auch einfach Unruhe (aufregender Tag etc.) sein. Wiebke, die als Säugling meist nur 4-5 mal am Tag stillen wollte, hat beispielsweise mit über 2 Jahren beim Durchbrechen der letzten Backenzähne über mehrere Tage hinweg rund um die Uhr alle 1-2 Stunden gestillt, um die Zahnschmerzen zu lindern. Wir waren zu der Zeit gerade im Urlaub in Griechenland (natürlich ohne Osanit im Gepäck *grummel*) und hatten dank des Stillens trotzdem ein paar schöne entspannte Tage.
Wenn Du insbesondere abends den Eindruck hast, daß Deine Tochter verstärkt stillt, dann liegt das in der Regel daran, daß eine von Euch einen zu stressigen Tag hatte. Svenja ist rund 2 Monate jünger als Deine Tochter und muß häufig mit, wenn die große Schwester irgendeine Einladung, Verabredung, Termin etc. hat, so daß sie eben häufiger auch den Wirbel von vielen Kindern um sie herum ertragen muß. An solchen Tagen hängt sie mir abends schon mal 2 Stunden am Stück an der Brust, weil sie die vielen Eindrücke des Tages erst mal verarbeiten muß. Bei Wiebke, die als "Erstkind" damals nicht solchem Trubel ausgesetzt war, waren es meist die Tage, an denen ich gestreßt war und die Milch dementsprechend weniger gut floß, an denen sie abends verstärkt gestillt hat.
Versuch, Dich zu entspannen, und schau einfach nicht mehr auf die Uhr. Ob Deine Tochter nun alle 2 oder 4 Stunden oder gar alle 30 Minuten stillen möchte ist völlig egal. Satt wird sie auch in einem Jahr noch nur von MuMi, wenn ihr der Sinn danach steht. Ich habe gerade vorletzte Woche plötzlich beide Kinder voll gestillt, da Wiebke einen fiesen Infekt hatte und außer MuMi und Wasser nichts zu sich nehmen mochte. Svenja hat sich dann eben häufiger gemeldet und ich hab tatsächlich einen recht großen Teil des Tages mit Stillen verbracht, aber satt wurden sie beide absolut (und dazu viel schneller wieder fit als es irgendwelche Medizin hätte bewirken können ;-).
Schöne Grüße, Meike mit Wiebke (3,5 Jahre) und Svenja (11,5 Wochen)
Re: Wird sie wirklich satt?? Brauche Hilfe!!!!!!!!
vielen dank für deine Antwort, werde nun durch eure Wörter beruhigter. Lana scheint wirklich zu wachsen und Zähne zu bekommen....... Am liebsten beide Hände im Mund oder von andren reinschieben.....
Habe hier viel gelernt.
GLG Jutta
Re: Wird sie wirklich satt?? Brauche Hilfe!!!!!!!!!
guck mal in meinem profil nach der hp von biggi, die hat diesbezüglich gute texte, habe leider gerade keine zeit ausführlicher zu schreiben.
lg
yvonne
Re: Wird sie wirklich satt?? Brauche Hilfe!!!!!!!!!
Vielen Dank für den Tipp, werde mich morgen auf der Website tummeln gehen.
GLG Jutta
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