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Wi lange kann man voll stillen?

Hallo -
ich glaub mal daß ich hier mit meiner Frage richtig bin:
Frederike wird am Dienstag 6 Monate alt. Ich stille noch voll und es klappt nach wie vor total problemlos (außer daß sie sich z.Z. immer mehr abklenken lässt und wir mehr Ruhe brauchen)
Da ich von meinem Gefühl her gerne noch länger voll stillen möchte wurde ich gerne wissen, ob es wissenschaftliche Erkenntnisse gibt, ab wann man zufüttern MUß?
Es heißt ja immer nach 6 Monaten seien die Eisenreserven aufgebraucht - aber in vielen anderen Ländern kann man da ja auch nicht wählen...
Und natürlich will die Breichenindustrie ihre Ware verkaufen...
Mein Sohn hat sich vor 4 Jahren ziemlich schnell selber abgestillt: wollte mit 10 Monaten alles mitessen und hatte immer weniger Interesse and der Brust.
Diesmal fällt mir das "loslassen" aber schwerer :-(
Interesse am Essen zeigt sie schon - darf abends immer mal wieder ein Stück Brotrinde knappern (eigentlich mehr für ihren Gaumen, da sie sich so mit den Zähnen plagt und was beisen möchte). Mittlerweile ist sie schon ganz gierieg wenn sie das Brot sieht. - soll ich das lieber lassen wenn ich noch voll stillen möchte?
So viele Fragen - ich bin ja mal auf Eure Meinungen gespannt!
Liebe Grüße und Danke im vorraus
Simone
Bisherige Antworten

Re: Wi lange kann man voll stillen?

Streng nach Definition ist es kein Vollstillen mehr wenn Du ihr Brot gibst .-) Aber die Frage ist halt, was Du willst. Ich habe neben der Beikost zunächst keine Flüssigkeit gegeben, sondern weiter nach Bedarf gestillt, das reicht aus - und so kommt das Kind auch nicht so schnell auf die Idee die Brust nicht mehr zu brauchen. Aufgebraucht sind die Eisenreserven nicth nach 6 Monaten, so schnell kannst Du die Eisenversorgung ja auch gar nicht umstellen. Mumi enthält auch Eisen, das besser zu verwerten ist als Eisen aus Beikost. Generell würde ich es so sagen: wenn ein Kind noch keine Beikost will fehlt ihm da normalerweise auch nichts, und es gibt ja auch Kinder, die das ganze erste Lebensjahr oder noch länger nichts essen wollen.
Viele Grüße,
Christine

Re: Wi lange kann man voll stillen?

Hallo Simone,
Christine hat ja alles schon sehr gut erklärt. :-)
Ich selber habe Tom NIE Beikost absichtlich vorenthalten, aber ihn auch nie "gezwungen" zu essen. Breiversuche habe ich nur ganz kurz gemacht und mir dann gesagt, dass ICH das Zeug ja auch nicht essen würde. ;-)
Dass mit dem Brot mögen kann auch damit zusammenhängen, dass es beim Zahnen gut tut, auf etwas Hartem zu beißen.
Mit 10 Monaten hatten wir auch eine "Stillkrise", da hat Tom (der sonst ein 1-2-stündlich-Stiller war) eine Woche fast gar nicht gestillt. Da habe ich mich schon sehr gewundert, was ich davon halten soll und aus Angst vor Milchrückgang habe ich den Milchüberschuss abgepumpt. (Ich hatte immer Angst vor zu wenig Milch *g*)
Stillen, essen und trinken sind drei völlig verschiedene Dinge, die sich gegenseitig nicht ausschließen. ;-)
LG Uta

Re: Wi lange kann man voll stillen?

Hi Simone,
anscheinend haben unsere Kleinen nicht nur FAST die gleichen Namen u. sind gleich alt, sondern ihre Mütter plagen sich mit derselben leidigen Beikost - Stillen-Frage....ich will Frederik auch gerne so lange wie möglich voll stillen, ihm aber die Beikost nicht vorenthalten! Mir geht es vor allem wahnsinnig auf die Nerven, dass jeder mich in letzter Zeit so dämlich fragt, ob der Kleine denn schon was "Richtiges" zu essen bekommt. Ich werde es einfach parallel machen - WENN er Beikost möchte, OK. Aber trotzdem werde ich immer noch die Brust anbieten und eine Stillmahlzeit pro Monat ersetzen.
LG Henrieke und Frederik

Keine Stillmahlzeit pro Monat ersetzen, dann ist

ja nach 5-6 Monaten Schluß, oder? Einfach weiter vorher oder nachher stillen und zwischendurch stillen... Die Beikost soll zusätzlich gegeben werden, nicht stattdessen. Außerdem hat sie auch nicht so viele Kalorien, dass sie ernsthaft eine Stillmahlzeit ersetzen könnte.
LG Birgit
PS: Ich hänge Euch noch einen Text von der Stillberaterin Biggi Welter ran
Wann und wie mit Beikost beginnen?
In den ersten sechs Monaten ist der Organismus eines Babys auf eine ausschließliche Ernährung mit Milch (entweder Muttermilch oder als Ersatz künstliche Säuglingsnahrung) ausgerichtet.
Beikost sollte frühestens ab dem fünften Monate eingeführt werden und auch dann nur, wenn das Kind deutlich signalisiert, dass es bereit für Beikost ist.
Anzeichen für die Bereitschaft des Babys für Beikost sind:
? es ist in der Lage aufrecht zu sitzen,
? der Zungenstreckreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem und herausschiebt, hat sich abgeschwächt,
? es zeigt Bereitschaft zum Kauen,
? es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken und interessiert sich dafür,
? es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt.
Dies ist meist etwa mit sechs Monaten der Fall, bei wenigen Kindern früher, bei gar nicht so wenigen später.
Die zu frühe Einführung der Beikost hat keine Vorteile, aber viele Nachteile.
Es ist wirklich nicht so einfach, wenn die Beikost ansteht, denn das Angebot an Babynahrung in jeder Form ist unüberschaubar und von allen Seiten hagelt es Ratschläge.
Die Einführung der Beikost sollte langsam erfolgen. Es ist am günstigsten mit einem Nahrungsmittel zu beginnen, zunächst nur eine geringe Menge anzubieten (jeweils nur mit ein paar Löffeln beginnen) und diese dann langsam zu steigern. Am Anfang sollte nur eine neue Nahrung, ein- oder zweimal am Tag gegeben werden und etwa eine Woche gewartet werden, bevor wieder etwas Neues angeboten wird. (Also nur Karotte, nur Kartoffel, nur Banane, nur geriebener Apfel usw.).
Der Sinn dieser Vorgehensweise ist folgender: Falls sich eine allergische Reaktion zeigt, kann man auf diese Art leichter feststellen, was sie verursacht hat. Auch wenn das Risiko einer allergischen Reaktion nach dem ersten halben Jahr nicht mehr so groß ist, besteht die Möglichkeit dass eine Speise eine allergische Reaktion auslöst (Ausschlag, Durchfall, Erbrechen). Wurde immer nur ein neues Nahrungsmittel eingeführt, dann lässt sich leichter feststellen, welches Nahrungsmittel nicht vertragen wurde. Die betreffende Speise sollte dann aus dem Speiseplan gestrichen und erst zu einem späteren Zeitpunkt wieder angeboten werden. Bereits eingeführte Nahrungsmittel, die gut vertragen werden, können miteinander gemischt werden.
Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden.
Im ersten Lebensjahr braucht ein Baby noch keine reichhaltige Speisekarte mit viel Abwechslung, weniger ist hier mehr.
Gerade Stillkinder verfügen über einen sehr guten Würgereflex, so dass die Gefahr, dass sie sich verschlucken relativ gering ist. Dennoch sollte ein Kind nie beim Essen alleine gelassen werden. Sie können Ihrem Baby durchaus ein Stück Brotrinde zum Kauen geben, aber bitte bleiben Sie dabei. Stückige Kost können Sie so anbieten, wie es sich bei Ihrem Kind anbietet, da hat jedes Kind seinen eigenen Zeitplan.
So lange Sie weiterhin zusätzlich zur Beikost nach Bedarf stillen, genügt auch die Muttermilch, ansonsten können Sie Ihrem Kind Wasser aus dem Becher anbieten. Wasser ist das optimale Getränk für Babys und ältere Kinder wie für Erwachsene. Eine Flasche mit Sauger ist nicht notwendig, es ist möglich ein Baby von der Brust an den Becher (mit oder ohne Trinklernaufsatz) zu gewöhnen.
Ob Selberkochen oder Gläschen ist eine Frage, die jede Mutter für sich selbst beantworten muss. Viele Mütter lösen es auch so, dass sie zum Teil selbst kochen und bei bestimmten Gelegenheiten auf Fertignahrung zurückgreifen. Was die Fleischkonzentrate angeht, so lesen Sie doch einmal die Zutatenliste auf dem Gläschen, dann dürfte schon klar sein, dass diese Gläschen nicht nur absolut überteuert sind.
Die Verbraucherzentrale Hamburg e.V. hat einen guten Ratgeber für die Ernährung im Babyalter herausgegeben. Er heißt ?Gesunde Ernährung von Anfang an" und kann bei der Verbraucherzentrale Hamburg, Kirchenallee 222, 20099 Hamburg bestellt werden. Dort finden Sie sehr viele gute Informationen für die Ernährung eines Babys und Kleinkind, die unabhängig von der Säuglingsnahrungsindustrie ist. Vor allem auch das Kapitel über das kritische Etikettenlesen der Fertignahrung ist sehr interessant und Sie finden auch Rezepte zum Selberkochen.
LLLiebe Grüße
Biggi Welter

Re: Keine Stillmahlzeit pro Monat ersetzen, dann ist

Hi Birgit,
vielen Dank für die Info(s) - ist gar nicht so leicht, sich im Beikostdschungel zurechtzufinden. Vor allem dann nicht, wenn man beabsichtigt, weiterzustillen.
Schönen Sonntag noch
LG Henrieke

Re: Wi lange kann man voll stillen?

liebe simone,
ja,diese eisen-panik-mache;-) ich kann mich gut erinnern.
alwin hat erst mit 14 mon (!) nennenswerte mengen gegessen und weder er
noch ich haben einen eisenmangel.den hauptbdarf bestreitet immer noch das
stillen bzw.den gesamtbedarf,wenn er krank ist.
lg,sylvi mit alwin,16mon

Re: Wi lange kann man voll stillen?

Hallo Simone,
ich hab mir zu diesem Thema damals WAHNSINNIG viele Gedanken gemacht - und im Nachhinein weiß ich: es ist eigentlich viel weniger kompliziert als man denkt, irgendwie ging das dann alles so von selber. So mit 9 Monaten hat Rahel ganz deutlich (unübersehbar!) nach Esssen verlangt, und dann hab ich ihr gegeben, was sie wollte (wenn's nicht gerade Schnapspralinen waren ;-)). Bis vor nicht allzu langer Zeit waren's nur winzige Mengen, inzwischen "frisst" sie (stillt daneben frühlich weiter).
Mein Tipp: Lass es einfach laufen, lass sie machen! Wenn sie gerne will, lass sie ausprobieren, ansonsten ist es sicher kein Problem, auch noch längere Zeit voll zu stillen.
LG Christiane und Rahel *12.11.2003

Danke für eure Antworten

Hallo,
Danke erst mal für Eure Atnworten.
Ihr habt mich echt in meinem Gefühl bestätigt. Ich möchte auch noch etwas weiter voll stillen - obwohl Frderike schon sehr nach dem Essen schielt.....
Mal sehen - aber ihr habt mir geholfen, daß ich wieder besser auf mein Gespür hören kann. Leider läßt man sich viel zu sehr von "außen" beinflussen und verunsichern.
Die Brotrinde habe ich ihr übrigens auch nur zum kauen gegeben, da sie sich sehr mit dem ersten Zahr ärgern muß (will auf allem rum beißen, knallrote Backen, unruhig....).
Gegessen hat sie eigentlich kaum was davon, das meiste hat sie mit der Zunge wieder rasugeschoben. Wohl auch ein Zeichen noch warten zu können (den Geschmack hat sie aber wohl schon gemocht).
Mal sehn, bei meienm Großen hats ja auch ohne Probleme funkrioniert.
GLG Simone

Re: Wi lange kann man voll stillen?

Hi Simone,
ich stille Kendrick jetzt fast 7 Monate voll und es fehlt ihm an nichts. Dies bestätigte auch der KA letzte Woche bei der U5. Er ist zeitgerecht entwickelt und wiegt schon 10 kg.
Da wir morgen ins KH müssen um abzuklären ob Kendrick auch Bluter ist, werde ich gleich mal ein Blutbild erstellen lassen, werde dann mal berichten.
LG Savi
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