Wenn die Kinder selbst zur Brust kommen
gerade habe ich auf einen Beitrag hier geantwortet und nun bschäftigt mich der Gedanke so intensiv, daß ich es nochmal allgemein fragen möchte:
Viele "Stillmuttis" finden die Vorstellung "abstoßend", ihr Kind kommt alleine zur Brust gelaufen, schiebt womöglich noch den BH zur Seite und will gestillt werden. ich weiß nicht,früher fand ich das auch doof für mich, aber bald werde ich mir Gedanken machen müssen, ob es mich zum abstillen bringt, denn Lara ist 10,5 Monate alt und wird bald laufen und ich stille sehr gerne und häufig auch tagsüber (überall - bin auch abgebrüht. Verdecke aber die Brust, so daß eigentlich keiner Brust sehen kann). Ich werde einfach mal schauen wie ich es finde oder vielleicht erledigt sich bis dahin alles von selbst, weil es doch noch länger dauert oder sie nicht mehr die Brust will bis dahin... so vieles kommt anders als man dachte vorher... ;-). Was meint ihr zu dem Thema? LG Renate
P.s. Was ist eigentlich so abstoßend an dem Gedanken, daß das eigene Kind zur Brust kommt und gestillt werden möchte?? *grübel* ist uns das zu "tierisch"/natürlich?? Interessant irgendwie...
Re: Wenn die Kinder selbst zur Brust kommen
mal abgesehen davon, daß ich eigentlich gar nicht stillen wollte und jetzt schon seit 13,5 Monaten stille, gehöre ich aber auch zu denen, die bislang sagen "spätestens, wenn sie laufen kann höre ich auf zu stillen etc.". Tamara läuft noch nicht, insofern habe ich auch noch etwas Zeit und ich bin mir mittlerweile auch nicht mehr so sicher, ob das Laufen wirklich ein Grund für das Stillende ist. Ich habe während der Schwangerschaft und jetzt Baby- und Stillzeit schon praktisch soviel gemacht, was ich vorher in der Theorie immer für mich verneint habe, da schließe ich es auch nicht aus, daß ich auch noch stille wenn Tamara läuft. Jetzt - wo noch alles Theorie ist - denke ich, daß ich mit Stillen auch das Babysein verbinde, das paßt irgendwie zusammen. Wenn Tamara erst läuft ist sie Kleinkind und kein Baby mehr..... ob das der Grund ist??? Ich weiß es ehrlich gesagt auch nicht so genau, möchte auch gar nicht so intensiv drüber nachdenken, sonst muß ich zu oft ans Still-Ende denken .....
Liebe Grßße Danny
Re: Wenn die Kinder selbst zur Brust kommen
mmmhhh, ich weiß auch noch nicht so recht, wie es dann sein wird. Auf der anderen Seite hat sich vor 3 Wochen mein "Liegebaby" verabschiedet, seitdem wird gekrabbelt, bzw. vorzugsweise irgendwo hochgezogen und rumgestanden. Insofern könnte es gut sein, daß die Kleine recht früh laufen lernt. Jetzt ist sie etwas älter als 7 Monate und wenn ich ihr fürs Laufen Lernen jetzt mal so 3, vielleicht auch 4 Monate gebe, dann ist sie ja immer noch kein Jahr... Aufgrund einer schicken Kuhmilchunverträglichkeit fällt Fertigmilch auch irgendwie ziemlich flach - sieht im Moment alles wie langes Stillen, dann ggf. auch beim "Laufkind" aus.
Ich denke mal, ich werde dann sowieso nicht mehr so oft stillen. Im Moment sind es ja auch eher feste Mahlzeiten, warum sollte das Kind dann auf komplette Selbstbedienung umstellen, und immer kommen wenn es plötzlich mal so will?
Derzeit mache ich die Stillgrenze mehr so am Alter fest (ca. 1 Jahr), nicht so am motorischen Entwicklingsstand. Aber grau ist alle Theorie, ich werde dann wohl mal schauen, inwieweit die Kleine dann noch nach Brust verlangt.
LG, Meiki
Re: Wenn die Kinder selbst zur Brust kommen
Auf ein frohes Weiterstillen!! ;-)))
LG
Yvi
Re: Wenn die Kinder selbst zur Brust kommen
ich bin beim Rumlesen auf deinen Beitrag gestoßen, den ich sehr interessant fand. Ich selber bin keine Langzeit-Stillmami gewesen, als unser Sohn knapp ein Jahr alt war, hat er keine Brust mehr bekommen. Er hat es aber auch nicht vermisst und konnte schon sehr bald mit der Brust nichts mehr anfangen, als ich ihn doch noch mal per Stillen beruhigen wollte.
Das Ungewöhnliche am Kleinkind, das zur Brust kommt, ist wahrscheinlich, dass dieses Bild einfach in der Öffentlichkeit selten oder gar nicht auftaucht und daher nicht in das Bild des Gewohnten hineinpasst. Man sieht halt mehr Mamas mit süßen, kleinen Babys an der Brust als mit Kleinkindern, die hinrennen und womöglich noch "Mama Titti" sagen, wenn sie gestillt werden möchten...
Da hilft wohl nur, Öffentlichkeit herzustellen und sich einfach zu trauen, als Langzeitstillmami aufzutreten. Ich bewundere diese Mamis auch dafür ein bisschen...
LG Karen
Re: Wenn die Kinder selbst zur Brust kommen
Fritz (11 Monate)kann auch noch nicht laufen, aber gut krabbeln und stehen. Und wenn er an die Brust will, stellt er sich oft vor mich und fingert mir im Dekollte rum, so tief wie er kommt ;-)Ich find das total süss und witzig und gar nicht abstossend oder dergleichen. Ich bemühe mich auch nicht besonders meine Brüste zu verstecken, obwohl ich sie nun nicht gerade formschön finde :-(. Aber bei den warmen Temperaturen jetzt will ich nicht auch noch irgendwelches Kleidergetüddel veranstalten. Fritz ist übrigens gross und kräftig und wird häufig viel älter geschätzt. Ich finde übrigens, dass viele Stillsituationen eine gewissen Situationskomik beinhalten die früh abgestillte gar nicht erleben: sich drehen und wenden während des stillens ohne die Brust loszulassen; der Hintern hoch in die Luft, bis er plötzlich loslässt und grinsend anfängt zu plappern; im Park fast auf dem Schoss sitzend das Treiben der anderen weiter verfolgend - ich finde all das hat ganz neue andere Stillqualitäten die ich nicht missen möchte. Und tierisch ? ja irgendwie ist es animalisch und ehrlich gesagt bin ich froh darüber, dass das wenigstens ansatzweise bei uns funktioniert ;-)
Re: Wenn die Kinder selbst zur Brust kommen
es ist ziemlich wichtig, innerhalb der ersten drei Lebensjahre des Kindes eine Trennung vom Kind durchzuführen, das Kind loszulassen!
Ich bin mir nicht so sicher, ob das klappt, wenn ein Kind drei Jahre lang gestillt wird.
Ich habe meine Großen je 22, bzw 21 Monate gestillt.
Deborah kam morgens in mein Bett und hat sich selber bedient - das war praktisch, ich bin einfach auf dem Rücken liegengeblieben und sie hat auf meinem Bacuh gelegen.
Auch im Schwimmbad in der Umziehkabine konnte sie dem Drang nicht wiederstehen und griff zu!
Aber ansonsten ist sie nie auf die Idee gekommen, selber auszupacken, sie hat immer gefragt...
Judith hatte bis zum Schluss nur morgens nach dem Aufstehen und abends vorm Zubettgehen Bedarf - allerdings wollte ich sie schon 4 Monate früher abstillen und sie wollte nicht!
Bei Deborah, die inzwischen 7 ist, stelle ich immer wieder fest, dass sie mir in aller Öffentlichkeit - und nur dort - an die Brust greift - ich bin mir noch nicht ganz sicher, warum sie das macht und hoffe, dass es sich gibt, wenn ich es ignoriere, aber ich schätze mal, dass ich sie daraufhin mal ansprechen muss. Mag sein, dass das die Folge des langen Stillens ist und Auslöser beim Abstillen war ich sie hatte auch anschließend noch Bedarf und wollte bei Judiths Geburt, da war sie 3, auch noch mal "probieren".
Der Gedanke ist nicht abstoßend - die Auswirkun´gen sind es, die mich zum Nachdenken anregen!
Liebe Grüße
Monika
Re: Wenn die Kinder selbst zur Brust kommen
ich finde es nicht abstossend, dass mein Kind mal zur Brust gelaufen kommt. Nur je nachdem in welcher gesellschaft, würde ich schon eine andere Art als diese(anrennen, den Pulli vor allen Leuten hochreissen und ran an die Brust) bevorzugen*gggg*
Ich würde weiter in der Öffentlichkeit stillen, keine Frage, aber dann bitte "unauffällig".
Abstillen würde ich deshalb nicht, warum auch?Wobei ich kann mich daran erinnern, dass meine 12 Monate alte Tochter recht unhandlich auf dem Schoss war beim stillen*ggggg*
Viele Grüsse
Steffi
Re: Wenn die Kinder selbst zur Brust kommen
ich denke, dass dieses Problem - falls es überhaupt eins ist - mehr von der Gesellschaft herein getragen wird.
Das Stillen ist ja nun -zum Glück- wieder gesellschaftsfähig geworden, aber bitte doch nicht länger als bis die Kinder laufen können !!
Aber wieso nicht auch DAS ändern ?? Was soll denn schlimm daran sein, seinem Kind auch nach dem 1. Geburtstag was gutes zu tun ??? Was soll denn schlimm an der Nähe zwischen Mutter und Kind sein ???
Ich für meinen Teil schwimme gerne gegen den Strom und werde Hannah (11 M) noch eine ganze Weile Stillen. Ich genieße das einfach. Mein Großer wollte leider nach 11 Monaten schon nicht mehr.
LG Steffi
Re: Wenn die Kinder selbst zur Brust kommen
ich konnte mir vor Annikas Geburt auch so gar nicht vorstellen, wie das ist mit einem Baby an der Brust, der Gedanke daran war mir sogar eher etwas unangenehm. Dann war sie da und es klappte vom ersten Tag an prima, war keineswegs unangenehm ;-) Als Annika ein paar Wochen alt war haben wir auf einem Familienfest entfernt Verwandte getroffen, deren damals 9 Monate alter Sohn auch noch gestillt wurde. Wieder fand ich das komisch, so ein großes Kind, das schon sitzt und krabbelt, immer noch an Mamas Brust. Jetzt iat Annika 10 Monate alt und ich stille immer noch ca. 3x am Tag (bzw. in der Nacht ;-) und wieder habe ich meine Meinung geändert und finde es nun vollkommen normal.
Fazit: die Beziehung zum eigenen Baby ist sowas Besonderes, daß diese Nähe beim Stillen einfach nur schön ist, wer noch nicht bzw. nie gestillt hat mag das eigenartig/abstoßend finden, wenn ein größeres Kind noch gestillt wird, was aber sicher an unserer Gesellschaft liegt. Ich bin froh, diese Erfahrung selbst gemacht zu haben und werde Annika sicher noch einige Zeit weiterstillen.
LG Claudia
Danke für Eure interessanten Beiträge!
Re: Danke für Eure interessanten Beiträge!
nur ganz kurz, weil Elias an der Brust...
Pferdekinder trinken auch noch mit über einem Jahr am Euter der Mutter und niemand findet es komisch. Wie wird das eigentlich in anderen Kulturen gehandhabt, weiß das jemand?
VG Christine
Re: Danke für Eure interessanten Beiträge!
Das nur am Rande...
Manchmal glaube ich, daß die Menschen in in sog. Entwicklungsländern in manchen Aspekten näher an der "Wahrheit" sind als wir.
Ich kann mir sehr gut vorstellen, daß längeres Stillen dort sehr üblich und normal ist. Oder???
Christine
Re: Danke für Eure interessanten Beiträge!
Du sprichst ein interessantes Thema an an findest auch gleich den richtigen Einstieg.
Je "technisierter" ein Land, desto unnatürlicher verhalten sich seine Einwohner. Das gilt jetzt nicht nur für das Stillen, das Tragen von Kindern etc.
Dort, wo es keine Babynahrungskonzerne und deren Werbemillionen gibt, dürfen Babies so lange und so ungestört an Mutters Busen trinken, wie man sich das nur wünschen kann. Es ist nicht die Muttermilch, die irgendwann schlecht und weniger nahrhaft wird, es ist die Werbung für Babynahrung, die das viele Mütter glauben läßt.
Habt Ihr Euch schon mal überlegt, warum viele (Kinder)Ärzte zum Zufüttern raten, bestimmte Produkte empfehlen usw.? Weil sie das auf Kongressen, die von der Babynahrungsindustrie gesponsort werden, hören und von denen auch "Werbegeschenke" bekommen.
Aber ich schreib' mich gleicn "in Rage", hab' aber gar keine Zeit dafür, da mein Töchterchen nach mir verlangt. Interessantes Thema, aber dafür braucht man auch viel Zeit.
Herzlichst, Lydia
andere Kulturen
Ist es einfach wunderschön!!!!! o.T.Lg
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