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Wen es interessiert - Stillen in den USA

Als werdende Mutter, die mit Nr. 2 demnächst in den USA entbinden wird, stelle ich fest, dass hier doch eine andere Stillkultur herrscht als in Deutschland. Es wird hier mehr zum Stillen motiviert und auch aufgeklärt als in D. In den Schwangerschafts- und Babyzeitschriften gibts mehr Infos mit Bildern, wie man z.B. das Baby anlegt. In D habe ich so etwas nur im Buch von Hanna Lothrop gefunden. In der Klinik, in der ich entbinden will, wird angeblich erst Formula zugefüttert, wenn die Mutter es will. Und es gibt dort 5 Lactation Consultants. Angeblich gibt es auch Kinderarztpraxen mit Lactation Consultants. Milchpumpen gibt es in allen Versionen in den Babyläden. Für die prüden Amerikanerinnen gibt es in den Maternity Shops spezielle Stillbekleidung (damit man seine Brust beim STillen schön verdecken kann). Aber immerhin sehen die Sachen wenigstens tragbar aus und sind nicht so hässlich wie in D.
Haken an der Sache: Viele Amerikanerinnen pumpen die Milch ab, weil sie ruckzuck nach der Entbindung wieder arbeiten gehen müssen, um den Job nicht zu verlieren. Die Babies bekommen anscheinend die Milch im Daycare verabreicht.
Aber wie ich gehört habe, sollen wohl viele den Ehrgeiz haben, mehr als 6 Monate zu stillen (ist ja gut für das Kind).
LG aus Virginia
Martina
Bisherige Antworten

echt?

Hallo Martina,
ich hatte eher den Eindruck, dass Stillen in den USA eher den kriminellen Beigeschmack sexuellen Missbrauchs Minderjähriger hat ?
LG aus dem Vogtland, Uta :-)

vor allem wir Langzeitstillenden o.T.

Re: echt?

Haette es nicht besser formulieren koennen....!!! KLASSE!!
LG aus USA,
Bettina

Nach fünf Monaten Stillen in den USA.....

... kann ich sagen, dass beides stimmt. Einiges in den USA ist sehr stillfreundlich, etwa die Auswahl bei Milchpumpen, das Angebot an Zubehör aller Art (wobei ich mich aber immer gefragt habe, warum frau außer sich selbst und dem Baby noch eine Menge Zeug brauchen soll) und auch die stillfreundliche Politik einiger (nicht aller) Krankenhäuser. Auf der Positivseite außerdem, dass die offizielle Stillempfehlung mindestens 12 Monate lautet, von 6 Monaten wie hier ist nirgendwo die Rede. Öffentlich stillen ist in den Großstädten zwar nicht besonders verbreitet, aber kein Problem, auf dem flachen Land schon eher, wie etwa in Utah, wo Anfang des Jahres eine Frau im Burger Kind gebeten wurde, ihre 14 Monate alte Tochter doch bitte auf der Toilette zu stillen (was ein US-weites Medienecho fand). Aaaaber es gibt gewaltige Stillhürden. Die größte die völlig fehlende Unterstützung für stillwillige Mütter. In meinem Krankenhaus gab es Lactation Consultants, aber trotz mehrerer Anfragen hatte keine davon Zeit für mich, und ich war wegen KS immerhin dreieinhalb Tage dort. Nachbetreuung ist Fehlanzeige, eine Nachsorgehebamme hätte ich selbst bezahlen müssen, und die Beratung durch die LLL ist zumindest in New York sehr schlecht und sporadisch. Und als ich mal wegen Milchstaus mit Fieber meinen Frauenarzt anrief, erklärte der sich für nicht zuständig. So, jetzt habe ich Euch zugetextet, aber das Thema bewegt mich ;-) LG Ulli, jetzt wieder in D

Re: Wen es interessiert - Stillen in den USA

salut martina,
wäre schön, wenn du das in 6 monaten mal wiederaufgreifen könntest und von deinen beobachtungen berichten könntest.
in D wird auch nicht zugefüttert ohne mamas zustimmung, aber die wird eben bisweilen mehr dahin gedrängt als die situation eigentlich erfordert. günstig ist in den USA evtl. das glaube ich viel mehr ambulant entbunden wird als hierzulande.
ich wünsche dir alles gute für die geburt und das stillen!
LG gonschi

Re: Wen es interessiert - Stillen in den USA

Hallo Gonschi,
ob das ambulante Entbinden oder der kurze Aufenthalt im KH so günstig ist, wage ich schon zu bezweifeln. Hier wird man mit vaginaler Geburt schon nach zwei Tagen aus dem Krankenhaus rausgeschmissen, mit Kaiserschnitt nach drei Tagen, weil die Krankenhauskosten so irre hoch sind. Insbesondere hier im Raum Washington DC. Zahlen nenne ich hier lieber nicht.
LG Martina

Re: Wen es interessiert - Stillen in den USA

salut,
über den KS kann man streiten, aber bei einer nmormalen entbindung würde ich es immer wieder so machen, dass ich ambulant entbinden würde (wenn nicht sowieso dem nächst hausgeburt), das ist ja gerade auch fürs stillen sehr gut, schnell zuhause zu sein, wo du 1. entspannung und heimelige athmosphäre hast und 2. nur eine beraterin, nämlich deine hebi, so dass nicht ein chor von meinungen auf dich einprasselt, wie es im KH leider sehr oft geschieht.
LG gonschi

Wieso Haken?

Ist doch super, wenn sie stillen trotz Arbeit! Da ich das demnächst auch mache (allerdings arbeite ich nur halbtags) und gerade einen kleinen Vorrat anlege, kann ich nur sagen, dass das ziemlich viel Disziplin erfordert!!! Und ich find es gut, dass die Frauen das auf sich nehmen.
LG und viel Spaß in Amiland!!!
Clara

Stillen in den USA - nochmal ganz anders...!!!

Hallo Martina,
ich finde deine Informationen schon sehr erstaunlich, denn die Mehrheit in den USA empfindet Stillen immernoch als irgendwie igittigitt, vor allem, wenn es ueber die ersten 3-4 Monate hinausgeht. Die Stillkultur in Dtschld. ist bei Weitem offener und motivierender als hier, es herrscht nach wie vor die Einstellung, man koenne es ja versuchen, aber es klappe eben nicht immer. Die Pumperei steht zwar wie du schon richtig bemerkt hast vor allem wegen dem schnellen Wiedereinstieg ins Arbeitsleben im Vordergrund, wird aber gemeinhin auch gerne einfach so eingesetzt, weil ja Flaeschchen nicht so 'igittigitt' sind......hier auf der Parkbank ein Baby anzulegen ist fast schon Erregung oeffentlichen Aergernisses. Ich weiss ja nicht wo du deine Informationen herhast, aber ich habe meine Tochter in Berlin entbunden, dann dort ein Jahr gestillt und als wir dann in die USA uebergesiedelt sind noch fast 2 weitere Jahre hier. Ich bin mit Abstand in meinem amerikanischen Freundeskreis die Einzige Langzeitstillende und auch wenn die Haelfte mich dafuer bewundert (die andere Haelfte findet das wie schon erwaehnt abartig), haette ich hier wenig Unterstuetzung gefunden. Es gibt ja nicht mal nachbetreuende Hebammen, die bei Problemen helfen. Und die von dir erwaehnten Laktationsberaterinnen sind nur ueber's Telefon zu erreichen. Da zeigt einem niemand das richtige Anlegen, wenn man einmal das Krankenhaus verlassen hat. Und Zufuettern besonders von cereal etc. wird ab dem 4. Monat

Stillen in den USA - nochmal ganz anders...2.Teil

empfohlen. Die Schwangerschafts- und Babyzeitschriften, in denen du tatsaechliche Bilder einer entbloessten Brust gesehen haben willst, die muesstest du mir doch mal beim Titel nennen, nackte Tatsachen duerfen selbst in Parents etc. nicht gedruckt werden. Mich hat das ganze medizinisch Sterile hier so entsetzt und abgeschreckt, dass ich meine 2. Tochter, die im Juli auf die Welt kommt im Geburtshaus entbinden werde. Das ist die einzige Einrichtung, wo tatsaechliche Hebammen das Sagen haben. Und das einem immer wieder an's Herz gelegt wird, sich auf jeden Fall eine elektrische Milchpumpe zuzulegen, auch wenn man nicht wieder arbeiten geht, finde ich nach wie vor albern, schliesslich weiss jede Hebamme, das oefter Anlegen viel mehr bringt. Ansonsten kann ich mich nur Uta L.'s Kommentar anschliessen und hoffe fuer dich, dass du den einzigen Staat erwischt hast, in dem alles so zugeht, wie du in deinem Posting geschrieben hast.
LG aus PA,
Bettina mit Ashley (*14.05.01) und Baby Mia 26.Woche

Re: Stillen in den USA - nochmal ganz anders...2.T

Hallo Bettina,
einiges habe ich hier so beobachtet, ein paar Infos habe ich aus Gesprächen mit Müttern aus meiner Playgroup entnommen, von denen auch einige mehr als ein Jahr (eine sogar drei Jahre) gestillt haben. Gut, Langzeitstillende werden auch hier schief angeguckt.
Und nun zu den Schwangerschaftszeitschriften mit Brust:
- EPregnancy 4/2004 P. 114 (Sexy Spring Nursing Wear)
- American Baby 1/2004 P. 42 (What Breastfeeding is really like)
- Healthy Pregnancy Fall 03/Winter 04 P. 85 (Breastfeeding 101)- mit Fotos von Stillpositionen
- Lamaze Parents Edition 2003 P. 68 (How to breastfeed with confidence)- mit Fotos von Stillpositionen
- Pampers Childbirth Education Program P. 14 (Breastfeeding) - Zeichnungen zu Stillpositionen
Was Stillunterstützung nach der Geburt betrifft, bin ich in ein paar Wochen schlauer. Dass es hier üblicherweise keine Nachsorgehebammen gibt, habe ich auch mitbekommen. Bin daher schon froh, (Langzeit-)Stillerfahrung zu haben.
Im übrigen habe ich damals in D die meiste und beste Stillunterstützung von einer Freundin und nicht von der Hebamme bekommen, die hat mich nämlich bei einem Milchstauproblem nur am Telefon abgespeist.
LG Martina
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