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Weiß nicht weiter!

Hallo Mädels!
Ich brauche mal Euren Rat. Also: Meine Tochter ist jetzt 9 Monate alt. Die ersten 5,5 Monate habe ich zu ca. 2/3 gestillt, zum Schluß war es ca. 1/2 l pro Tag. Ich habe nicht voll gestillt, weil ich abends nicht genug Milch hatte. Habe also von Anfang an per Flasche zugefüttert. Mit 5,5 Monaten bekam mein Kind Zähne und biß mich ein paarmal beim Stillen. Nichts half dagegen, weder gutes Zureden, noch Anschreien, noch vorher was zum Draufrumkauen geben, noch Kamistad-Gel. Ich hab dann schweren Herzens mit dem Stillen aufgehört und ihr durch Abpumpen noch ein wenig MuMi zukommen lassen. Das wurde aber mit der Zeit leider immer weniger (zum Schluß insgesamt 150 g pro Tag), obwohl ich 4 x tgl. je 1/2 Stunde abpumpte. Jetzt ist sie 9 Monate alt, und ich mußte die Milchpumpe abgeben. Ich hatte auch vorgehabt, nach 9 Monaten aufzuhören. Aber jetzt bin ich doch im Zweifel. Stillen macht Spaß, ist auch psychisch gut für das Kind. Muttermilch ist ein wahres Wunderelixier, und ich habe eine diffuse Angst, daß es ihr schadet, wenn sie keine MuMi mehr bekommt. Ich würde so gerne wieder stillen, solange sie und ich es wollen. Wenn sie mich nur nicht beißen würde! Mittlerweile hat sie 6 Zähne, 4 oben, 2 unten. Wenn sie damit beim Stillen auch nur 1x zubeißen würde! Es ist eine sehr schwierige Entscheidung für mich. Ich bin 1,62 m groß und wiege 80 kg, müßte also auch allmählich mal wieder an mich denken und abnehmen.
Fortsetzung folgt
Bisherige Antworten

Weiß nicht weiter! Teil 2

Und während des Stillens soll man ja nicht abnehmen.
Mein Mann beklagt sich seit längerer Zeit, daß wir kaum noch Sex haben. Aber ich habe durch das Abpumpen nur eine sehr unregelmäßige Menstruation und ständig Angst, wieder schwanger zu werden. Die Pille vertrage ich nicht. Neulich habe ich meine Tochter so aus Spaß an die Brust angelegt, seit 2,5 Monaten mal wieder, und sie konnte gar nichts damit anfangen. Heißt das, sie ist entwöhnt? Sie will nicht mehr? Ich dachte, an der Brust saugen ist ein Instinkt bei Babies. Was soll ich bloß tun? Ich wäre der glücklichste Mensch der Welt, wenn ich sie wenigstens noch 1x täglich stillen könnte. Wie habt Ihr Euren Kindern das Beißen abgewöhnt?
Freue mich über jede Antwort!
LG Peggi

Re: Weiß nicht weiter! Teil 2

Das mit der wenigen Milch abends ist häufig, aber dagegen hilft öfter anlegen, viel trinken, und Ruhe udn Geduld, das wird dann irgendwann besser. Zum Teil ist es auch nur das Saugbedürfnis, am Ende eines aufregenden Tages.
Abnehmen kannst Du auch während des Stillens, aber halt keine Radikaldiät, sondern schön langsam. Ist sowieso besser für den Körper. Daß Deine Tochter nach 2,5 Monaten nicths mehr mit der Brust anfangen kann kann ich mir gut vorstellen. Es gibt zwar einen Saugreflex, aber der verliert sich - wie viele Neugeborenenreflexe - mit der Zeit. Dafür kann sie dann lernen, ihren Mund anders zu benutzen.
David hat mich auch ein paar mal gebissen. Ich habe dann laut 'AU' geschrieen (die ersten Male wohl noch zu leise, es hat ihn nicht beeindruckt), ihn von der Brust abgenommen und mindestens eine halbe Stunde nicht gestillt. Ich hab ihn dann auch erst mal für ein oder zwei Minuten alleine gelassen, und ihm dann erklärt, daß er mich nicht beißen darf. Nach ein paar Mal hatte er es dann kapiert. Ich hatte natürlich dann erst auch mal Angst, und immer den Finger im Anschlag, um ihm den sofort in dem Mund zu schieben, wenn er zu beißen versucht, und habe ihn auch sofort abgenommen, wenn er nicht mehr gesaugt hat. Beim Saugen können sie nämlich nicht beißen, weil dann die Zunge über den unteren Zähnen liegt, nur wenn sie aufhören und nur noch nuckeln.
Du kannst versuchen, ein paar Tropfen Milch aus der Brust zu drücken, und schauen, ob Deine Tochter dann wieder saugen mag, aber es kann auch sein, daß sie einfach nicht mehr will jetzt.
Viele Grüße,
Christine

Re: Weiß nicht weiter! Teil 2

Hallo Peggi,
Christine hat eigentlich eh schon das wichtigste geschrieben.
Zu Deinem Gewichtsproblem: Mir geht es ähnlich, nur daß ich noch 10 kg mehr habe. Ich versuche jetzt auch, langsam ein wenig abzuspecken. Begonnen habe ich damit, daß das Abendessen ausfällt (naja, meistens jedenfalls :).
Was das Wundermittel Muttermilch anbelangt - bitte mach' Dir keine Sorgen oder Vorwürfe, weil Deine Tochter jetzt nichts mehr davon bekommt. Du hast getan, wozu Dein Körper und Du in der Lage waren. Du hast Dich bemüht (blödes Wort, mir fällt aber momentan kein besseres ein), hast Deiner Tochter gegeben, was sie gebraucht hat und solltest jetzt nicht in ein tiefes Loch fallen. Liebe, Nähe und Menschlichkeit sind für ein Kind ebenso wichtig wie Muttermilch - und davon kannst Du Deiner Tochter noch viele, viele Jahre Unmengen geben. :-)
Und wer weiß, vielleicht schafft ihr ja noch einen zweiten Stillbeginn. Geh' es aber ruhig und ohne Streß und Zwang an, ich wünsche Dir alles Gute dabei.
Herzliche Grüße, Lydia

An Christine und Lydia

Hallo Ihr beiden, vielen Dank für Eure Antworten!
Gestern habe ich es erneut mit dem Anlegen versucht. Ich schob ihr die Brustwarze in den Mund, sie schloß ihren Mund, biß leicht auf die Brustwarze, öffnete den Mund wieder und machte ein angeekeltes Gesicht!!! Frechheit ;-)
Danach habe ich den Versuch erstmal abgebrochen.
Ich hatte gedacht, man soll während des Stillens nicht abnehmen, weil im Fettgewebe Giftstoffe gespeichert sind, und wenn man dann abnimmt, werden diese Gifte freigesetzt, schwirren im Körper rum und geraten in die MuMi!
An Lydia: Doch, ich mache mir sogar sehr große Vorwürfe. Wenn ich Weichei bei der Entbindung nicht so viel Schmerzmittel gebraucht hätte, wäre mein Kleines in den ersten Tagen vielleicht nicht so müde und trinkfaul gewesen, und der Milchfluß wäre besser in Gang gekommen. Wenn ich ihr nicht abends absichtlich diese sättigende Plastikmilch gegeben hätte, damit sie schön durchschläft (und ich auch...), wäre sie vielleicht nachts mal wachgeworden, und das nächtliche Stillen hätte die Milchbildung angeregt. Usw., usw. Ich hab das Gefühl, versagt zu haben. Ich habe das Gefühl, alles falsch gemacht zu haben, und zwar aus Egoismus. Bei jeder Krankheit, die sie in ihrem Leben haben wird, werde ich mir Vorwürfe machen. "Hätte ich mehr gestillt, hätte sie diese Krankheit jetzt nicht."
An Christine: Ich weiß, daß beim Saugen die Zunge über den unteren Zähnen liegt. Aber die oberen sind doch auch noch da...!
Was haltet Ihr von Stillhütchen?

Aufmunterung für Peggi :-)

Liebe Peggi,
bitte, bitte, bitte verlasse diese Vorwurfsschiene schnell wieder! Das bringt nichts und ist so auch nicht richtig. ALLES im Leben hat irgendeinen Sinn. Nicht immer sofort, nicht immer ersichtlich, aber bestimmt irgendwann richtig. Das solltest Du einfach mal glauben und Dir zum neuen Mantra machen. :-)
Du warst kein "Weichei", weil Du Schmerzmittel bei der Geburt gebraucht hast. Oder meinst Du, ich sollte mir auch Vorwürfe machen, weil bei mir ein Kaiserschnitt notwendig war? Sollte ich mir Versagen vorwerfen, weil meine Tochter 10 Wochen zu früh auf die Welt gekommen ist? Na aber sicher nicht! Freilich, auch für mich was dieser Beginn kein Honiglecken - auch das Stillen hat erst nach ca. 2 Wochen geklappt (bis dahin habe ich abgepumpt, war auch nicht lustig). Was glaubst Du, was bei uns alles verloren gegangen ist durch den Start auf der Neonatologie. Aber ich würde nie auf die Idee kommen, irgendwelche zukünftigen Krankheiten, Ergeignisse oder was auch immer damit in direkten Zusammenhang zu bringen. Dafür liebe ich meine Tochter und mein Leben viel zu sehr. Warum sollte ich mir täglich Vorwürfe machen, wo ich in der Zeit doch mit Patricia lachen und froh sein kann?
Bitte Peggi, es hat nicht nur keinen Sinn, wenn Du Dir Vorwürfe machst, es ist auch noch dazu grundfalsch. Auch ewig vollgestillte Kinder werden mal krank. Also leide nicht vor Dich hin, falls Deine Tochter mal darnieder liegt, sondern verwende Deine Kräfte dazu,... (tbc)

Aufmunterung für Peggi :-) (Teil 2)

... sie wieder auf die Beine zu bringen. Dadurch ist ihr dann sicher mehr geholfen.
Das Stillen ist nicht nur eine sehr natürliche Sache, sondern auch eine entspannte. Mit Gewalt und Streß läßt sich nichts erreichen. Für Dich nicht und auch nicht für Deine Tochter. Nimm' sie doch einfach nur so in den Arm, drück' sie ganz fest und sag' ihr, wie lieb Du sie hast - auch wenn sie nicht (mehr) von Deiner Brust trinkt.
Es ist sehr schwer, über das Medium Internet jemandem nahe zu sein und ihm zu helfen, wenn es wirklich nötig ist. Aber vielleicht läßt Du Dich ja trotzdem aufheitern und hörst mit den Vorwürfen auf. Sie bringen nichts und ändern nichts an Eurer Situation.
Vielleicht magst Du ja mal ein zweites Kind haben, dann kannst Du den Beginn Eurer Stillbeziehung vielleicht anders gestalten. Ich halte Dir jedenfalls die Daumen, daß körperlich und mental alles wieder ins Lot kommt bei Dir.
Herzlichst, Lydia
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