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Wegen AP frage hab

Hallo,
wer "praktiziert" denn hier AP? Ich hab mir die in meinem unteren Frageposting gelinkte Seite durchgelesen und frage mich nun, wer es denn so strikt durchzieht (also dass man stillt so lange man möchte, viel trägt, FB... ist schon klar)
LG Claudia
Bisherige Antworten

Re: Wegen AP frage hab

Hallo Claudia,
darf ich verweisen auf http://kind.qualimedic.de/Q-6396026.html ? Ich finde mich in vielem wieder, was durch Attachment Parenting und Continuum Concept umschrieben wird, lernte beide Begriffe aber erst kennen, nachdem ich meiner Sache schon so sicher war, wie man das in solchen Dingen sein kann. Von "strikt durchziehen" kann keine Rede sein; ich habe immer die Individualität meiner Kinder im Blick.
LG Katja

Re: Wegen AP frage hab

Hallo,
ich fragte deshalb, weil ich mich zwar in der Definition von AP wieder finde, aber eben nicht so ganz.
Z.B.kann ich nicht stillen, weil dank einer Brustverkleinerung (und der damit verbundenen fehlenden Aufklärung) meine Milchgänge wohl nicht mehr intakt waren und nach 2 Wochen klar war, dass die Milch nicht mehr kommt, hätte aber gerne und auch so lange wie es uns gefällt gestillt.
Und ich wickle mein Kind *g* Auf der gelinkten Seite wird ja abhalten praktiziert, weil es ja eigentlich widersinnig ist, dem kind zuerst Windeln "aufzuzwingen" und es dann (wenn wir Erwachsenen es für richtig halten) wieder davon zu entwöhnen.
Mich hätte einfach interessiert, wieviele das z.B. machen. Denn das finde ich shcon sehr aufwendig und muss ehrlich zugeben, dass ich es übertrieben finde.
Wa nicht böse gemeint.
LG Claudia

Re: Wegen AP frage hab

Hi Claudia!
Ich habe schon vor meiner ersten SS eine ziemlich genaue Vorstellung im Kopf gehabt, wie ich mit meinen Kindern umgehen möchte. Als Negativbeispiel habe ich meine eigenen Eltern erlebt (vor allem bei meinem um einige Jahre jüngeren Bruder). Ich habe viele Eltern (+ Lehrer) bei der Kindererziehung beobachtet und oft gedacht, dass die Perspektive des Kindes verloren geht.
Ich habe einen Vorteil: Ich kann mich noch sehr sehr gut und detailgenau an meine eigene Kindheit erinnern, an Gefühle in gewissen Situationen.
Mir war klar, in welche Richtung meiner Erziehung gehen würde (Respekt vor dem Kind, Gefühle ernst nehmen, zuhören etc. etc.).
Da habe ich aber noch nichts im Kopf gehabt bzgl. Stillen, Tragen und Familienbett!!! DIESE Aspekte haben mir meine Kinder (vor allem Nico) gezeigt, in dem sie immer wieder ihre Bedürfnisse geäußert und ich darauf eingegangen bin. Bei Nico war das am Anfang noch manchmal schwer, bei Jule ist es jetzt sehr einfach.
In der Anfangszeit mit Nico hab ich viel gelesen und gesurft. Ich war dann positiv überrascht, dass es gewisse Bezeichnungen gab für die Art der Erziehung, die ich befürworte. Ich habe Gleichgesinnte gefunden, nicht nur in diesem Forum, und auch Bücher, in denen ich mich wiedergefunden habe (s. auch mein Profil).
Von daher kann man sagen, dass wir schon "AP praktizieren" - aber darum geht es mir nicht. Wir passen in diese Bezeichnung, weil wir diesen Weg mit unseren Kindern gefunden haben.
Noch ein ganz aktuelles Beispiel zu unserem Erziehungsweg: Nico ist im Dezember 3 geworden, und wir haben uns gegen einen Kigastart in diesem Jahr entschieden. Er wird erst nächstes Jahr mit 4 1/2 in den Kiga gehen. Wenn ich seine Bedürfnisse beachten will, kann ich keinen anderen Schritt gehen.
LG Janet

Re: Wegen AP frage hab

Re: Wegen AP frage hab

*ggg* - du weißt schon warum....
Lg KAtja

Re: Wegen AP frage hab

Hallo Claudia (und alle anderen :-)),
mir ging's ein bisschen wie Janet - nur umgekehrt :-) Ich hatte eine wunderschöne Kindheit, erinnere mich auch an sehr viel und dachte immer, ich möchte meinem Kind/ meinen Kindern viel von der Liebe, Wärme, aber auch Sicherheit weitergeben, die mir meine Eltern mitgegeben haben. Solche Sachen wie (sehr) langes Stillen, Familien- (besser gesagt Frauenbett), Tragen... haben sich dann auch erst konkretisiert, als es eben konkert wurde. Den Begriff AP habe ich erst über dieses Forum kennen gelernt, in das ich auch so zufällig reingestolpert bin - und mich dann eben sehr sehr wohl gefühlt und in vielem wiedergefunden habe.
LG Christiane und Rahel *12.11.2003

@JaneS

Wollte nur noch kurz anfügen, dass ich's toll finde, dass Ihr Nico noch nicht in den Kiga gebt. Mir gefällt einfach dieser Trend nicht, Kinder unabhängig davon, wie "weit" sie sind, mit (spätestens!) 3 in den Kiga zu geben. Manchmal muss es sicher sein, wenn die Mutter eben arbeiten MUSS, manchen Kindern tut es auch sicher gut - aber eben nicht allen. Und ich finde es super, wenn jemand dann im Sinne seines Kindes handelt!
LG Christiane und Rahel (noch lang nicht kindergartenreif ;-))

Re: @JaneS

Hi Christiane!
Aber so eine Entscheidung gegen den allgemeinen Trend zu fällen, ist echt nicht einfach. Alle Kids aus Nicos Spielgruppe gehen jetzt in den Kiga (fast alle in den gleichen, in den Nico später auch gehen wird).
LG Janet

Re: @JaneS

Eben! Umso bewundernswerter ist es, dass Ihr Eure Überzeugung bezüglich dessen, was IHR für EUREN Sohn für gut haltet (und wer sollte es besser beurteilen als ihr?) durchzieht *hutab* Ich selbst kam übrigens auch erst mit 4 1/2 in den Kiga, und es hat mir nicht geschadet :-), ich denke eher im Gegenteil: wie heute schon mal geschrieben, hatte ich eine total schöne Kindheit, und ich sehe das als ganz wichtiges Fundament fürs spätere Leben. Und bei Rahel werden wir mal sehen...
LG Christiane

@schnurpsi/bertr. KiGa

Liebe Christiane,
und ich möchte anfügen, dass ich auch umgekehrt die strikte Altersbegrenzung von 3 Jahren KiGa, 6 Jahre Schule nicht gut finde. Unsere Tochter wäre auch im August, zum Start des KiGa-jahres und damit 2 Monate VOR ihrem 3. Geburtstag "reif" für den KiGa gewesen und konnte den ersten Tag kaum erwarten - sie durfte aber erst nach den Herbstferien starten (und zum Glück musste sie nicht warten bis sie fast 4 geworden wäre).
Ich halte den Kindergarten (und damit meine ich eine qualifizierte Betreuung von Kindern im Vorschulalter in kleinen Gruppen für 3-5 Stunden am Tag) für enorm wichtig - denn die meisten Kinder wachsen heute in Kleinfamilien auf, haben zudem oft keine intakten Familien und daher fehlen häufig Strukturen und Halt. Das Lernen in kleinen Gruppen ist im Vorschulalter enorm effizient (da gibt es sogar Studien darüber), nicht nur was "Sachwissen", sondern auch was soziale Kompetenz angeht. Grundvoraussetzung hierfür ist aber natürlich ein "guter" Kindergarten - in Zeiten, in denen vor allem an den Kindern gespart wird (in unserem KiGa haben sie gerade gleichzeitig die Betreuungszeiten um eine Stunde als auch den Monatsbeitrag erhöht und gleichzeitig eine Kürzung einer Erzieherin von 15 Stunden/woche verordnet bekommen - aufgrund eines Senatsbeschlusses der Stadt Hamburg). Ich bin daher absolut für Kindergärten ab ca. 2 1/2 (wobei es sicher sein kann, dass einige Kinder erst mit 4 1/2 starten sollten), WENN die Qualität stimmt (gut ausgebildete, motivierte ErzieherInnen für kleine Gruppen).
Die Kinderbetreuung durch Oma, TAgesmutter, Krippe oder Kindertagesstätte, wenn "die Mutter eben arbeiten MUSS" (oder MÖCHTE!!!) ist für mich ein ganz anderes Thema (das ich hier auch nicht diskutieren möchte).
sorry, ist länger geworden, aber ich konnte das einfach nicht so stehen lassen.
LG, Meritxell

Re: Wegen AP frage hab

Hallo,
darf ich fragen, wieso ihr Nico noch nicht für Kigareif haltet?
LG Claudia

Klar darfst du fragen :-)

Hi Claudia!
Es sind einige Gründe:
- er will noch nicht hin
- er trennt sich noch recht schwer von mir (für 1-1,5 Std. geht's, aber länger nicht)
- er würde in einer Gruppe mit 20 Kids untergehen, da er noch sehr den Bezug zu den Erwachsenen braucht
- er spricht zwar sehr sehr gut, aber kann noch nicht alles berichten, was vorgefallen ist inkl. Gefühle (z.B. dass er sich in einer Situation ungerecht behandelt fühlte etc)
Der letzte Aspekt gilt eigentlich für alle 3jährigen, viele sprechen ja sogar längst nicht so gut wie Nico. Ich persönlich finde die sprachliche Ausdrucksmöglichkeit sehr wichtig, und möchte schon direkt mit meinem Kind über Vorgefallenes reden können.
Zum anderen möchte ich, dass er in seiner Persönlichkeit noch mehr gefestigt wird. Er ist gerade dabei sich zu öffnen, da will ich nichts kaputt machen.
Und noch zwei weitere, eher nebensächliche Gründe: Ich bin sowieso zu Hause und er wird dann in Zukunft auch zusammen mit Jule spielen können und so viel mit ihr zusammen sein können.
Ich denke auch, dass 2 Jahre Kiga reichen und finde, dass der Kiga in der heutigen Gesellschaft häufig überbewertet wird. (Meine persönliche Meinung)
Ich sehe meinen 3jährigen noch als "ziemlich klein" - er muss noch nicht "institutionalisiert" werden, er muss noch nicht jeden Tag für 3-4 Stunden in einer Kindergruppe von Mama getrennt verbringen. Nico braucht noch ganz viel "Nestwärme" :-).
Für Jule ist das übrigens genauso geplant: mit 4 in den Kiga = 2 Jahre lang hin. Es sei denn, sie will mit 3 unbedingt!
LG Janet
P.S. Bitte nicht falsch verstehen: Das ist meine Meinung, zu der ich nach einigem Nachdenken und viel Bauchschmerzen *g* gekommen bin. Was andere Mütter machen, hat damit nichts zu tun, das muss jeder für sich entscheiden.

Re: Klar darfst du fragen :-)

Huhu,
nein ich habe nur aus Interesse gefragt, finde es ja gut, dass ihr euch so bewusst entschieden habt. Als Sophia 3 wurde, war ich auch froh, dass sie noch nicht in den Kiga muss, weil ich ja eh zu Hause war und dann zwei Monate später hatte sie auf einmal so einen riesen Entwicklungsschritt gemacht, dass ich die Tage bis September gezählt habe *gg* Für sie war der Kigastart mit 3 Jahren und 7 monaten richtig, für Nico vielleicht nicht und er kann ja mit seiner Schwester "soziale Kontakte" pflegen *gg*
Überbewertet ist der Kiga nicht, aber man muss sich die Einrichtung m.M. nach schon anschauen, denn nur weil`s ein Kindergarten ist, ist er noch lange nicht gut fürs kind...
LG Claudia

Re: Klar darfst du fragen :-)

Hallo Janet,
ich denke auch, dass man das im Einzelfall entscheiden muss, Kinder sind auch unterschiedlich "belastbar". Zwanzig Kinder in einer Gruppe sind für den Start auch echt viel (das war/ist der Vorteil an unserer Kita: meine Tochter ist in einer Gruppe mit 10 Kindern mit zwei festen Betreuerinnen und einer, die zwischen den beiden Gruppen je nach Bedarf wechselt. Das ist super, da die Kinder hier wirklich betreut werden, in manchen Kigas ist das bei den riesigen Gruppengrößen ja gar nicht so möglich).
Ich hatte das schonmal geschrieben: man sollte nicht unbedingt von einer punktuellen Gruppenerfahrung auf den Kindergarten Rückschlüsse ziehen, das ist doch eine andere Situation, da regelmäßiger/ täglich und so nicht unbedingt vergleichbar. Aber du kannst dein Kind natürlich am besten einschätzen, da möchte ich auch gar nicht dreinreden.
Als letzten Punkt möchte ich nur noch eine Sache einwerfen: so wie ich das mitgelesen habe, ist dein Junge ein ganz Sensibler und du reagierst darauf - das ist völlig in Ordnung, keine Frage. Von deinem Töchterchen liest man dagegen kaum was und irgendwie hat mich so das Gefühl beschlichen, dass dein Sohn mit seiner Art wohl viel Raum besetzt - ist es denn für deine Tochter fair, dass sie selbst dann Mama nicht mal für sich haben kann, wenn der ältere Bruder eigentlich auch schon autonomer sein könnte - nur weil sie pflegeleichter zu sein scheint, darf sie nicht exklusiv betüdelt werden? Ich spreche das mal bewusst an, da ein guter Freund von mir eine Schwester hat, die bis heute lamentiert, sie sei als Kind immer nur die zweite Geige gewesen - und wenn man die Familie betrachtet, dann stimmt das auch. Bei dieser Familie hat sich auch immer alles um den älteren Sohn gedreht, das Mädchen konnte machen, was es wollte (schulische Leistung bringen, rebellieren, was auch immer) - sie wurde nie für gleichwertig genommen und zwar nie materiell, aber emotional kürzer gehalten.
Bei euch ist die Situation wieder ganz anders, aber mir ist aufgefallen, dass dein zweites Kind ja schon immer teilen musste und vielleicht auch mal Zeit ohne ihren Bruder verbringen wollen würde? Ich würde die Entscheidung nicht nur mit der Perspektive des älteren Kindes fällen, sondern auch überlegen, ob das für sie ebenfalls optimal ist? Wenn ja, dann ist eure Entscheidung richtig.
Grüße
Annalisa

Re: Klar darfst du fragen :-)

hi annalisa!
sich darüber gedanken zu machen, ist wichtig, da stimme ich dir zu.
aber in unserem fall passt das so nicht. denn jule bekommt emotional mindestens genauso viel wie nico. schon allein dadurch, dass sie tagsüber immer noch mehrere stunden im tragetuch verbringt und ich diese besondere bindung nzu ihr genieße.
dass ich nicht so viel von ihr schreibe, hat einen ganz einfachen grund: ich fühle mich mit ihr einfach nur richtig. es passt einfach alles und ich weiß, wie ich mich verhalten soll/will. bei nico brauchte ich früher immer sehr viel bestätigung auf meinem weg, bei jule habe ich diesen weg verinnerlicht.
und nur am rande: sie ist nicht viel "pflegeleichter" :-), aber ich kann besser damit umgehen.
und wenn du in meinem geborenen-forum liest, wirst du auch einiges von jule finden :-).
trotzdem ist mir zeit mit ihr allein auch ganz wichtig (und mit zunehmendem alter immer mehr): nico verbringt einen ganzen Tag pro woche bei der oma, da bin ich mit julchen allein.
LG Janet

Re: Klar darfst du fragen :-)

Hallo Janet,
das ist ja schön! Stimmt, die "geboren in..."-Foren sind ja für sie der richtige Austauschplatz, das hatte ich ganz vergessen, da ich selbst in gar keinem beheimatet bin (hatte Qualimedic zu dem Zeitpunkt noch gar nicht entdeckt). Wenn du diesen einen Oma-Tag pro Woche machst, ist das toll - das war der Punkt, den ich meinte. Das zweite Kind hat eben meistens nicht so die Chance, auch mal alleine im Mittelpunkt zu stehen. Aber wenn ihr das so organisieren könnt, ist das prima. Und da jeder individuell entscheiden kann, finde ich es auch völlig in Ordnung, dass ihr euren Sohn noch zu Hause lasst - in einem anderen Forum habe ich kürzlich gelesen, dass es in der Schweiz erst Kindergärten ab fünf Jahre gibt, also dort ist das dann wieder "normal für die Mehrheit".
Schönen Gruß
Annalisa

Re: Wegen AP frage hab

Hallo Claudia,
Ich muß ehrlich zugeben, ich habe mir nie genau angeschaut wie AP definiert ist und würde die Bezeichnung für mich auch nicht nutzen. Wir gehen mit Wiebke einfach so um, wie es uns sinnvoll erscheint. Einiges paßt zum AP, einiges vielleicht nicht so (Wiebke war z.B. von Anfang an ein extrem mobiles Kind daß nicht gerne getragen wurde, sie hat mit nicht mal 5 Monaten schon lieber selbst robbend die Wohnung erforscht). Aber genauso wie wir unser Kind als Individuum sehen und in keine theoretische Schublade stopfen wollen wollen wir selbst uns auch nicht von irgendeiner Theorie einschränken lassen. Wir praktizieren unseren eigenen Weg (wie auch immer der aussehen mag ...).
Schöne Grüße, Meike

Re: Wegen AP frage hab

Hallo Claudia,
ich kenen den Ausdruck AP auch erst seit einigen Monaten und zwar aus diesem Forum, sonst ist er mir noch nicht begegnet. Wenn es Dich interessiert, schreibe ich gerne kurz auf wie wir zu AP-ähnlichem Umgang mit unserem knapp 16 Monate alten Kind kamen.
In der Schwangerschaft war mir schon klar, dass ich so lange stillen würde wie mein Kind das möchte. Das lag zum einen daran, dass ich TV-Sendungen zum Thema gesehen hatte und das Buch von Eva Herman "Vom Glück des Stilens" für meine Arbeit besprechen musste. Mir war sofort (für mich) klar, dass Stillen natürlich und gesund für Kind wie Mutter ist. Auch mein Mann war von vorneherein dieser Ansicht. Wichtig war mir zudem eine sanfte Geburt, ich wollte gerne in einem Geburtshaus entbinden, was dann aber nicht klappte, da Ben schon in SSW 35 zur Welt kam - in der Uniklinik.
Über das Tragen hatte ich mir indes kaum Gedanken gemacht, aber zumindest ein gebrauchtes Tragetuch gekauft. Die ersten Wochen trug ich Ben gar nicht im Tuch, da man mir in der Klinik davon abgeraten hatte. Ich sollte den errechneten ET abwarten. Mit ca. 6 Wochen begann Ben viel zu schreien, hatte abendliche Schreistunden, war oft unglücklich. Nur im Tragetuch und an der Brust (leider nicht immer) fand er Ruhe und Zufriedenheit. Da wir das Schreien nicht ertragen konnten und wollten, trugen mein Mann und ich Ben fortan nahezu ständig. Ich würde heute schätzen ca. 8-10 Stunden am Tag. Es war immer das Gleiche, kaum legten wir Ben ab, begann er zu Weinen. Da ich überall las und mir auch im KH gesagt worden war, man könne einen Säugling bis zum Alter von 6 Monaten nicht verwöhnen, waren wir unserer Sache sehr sicher. Auch das Liedloff-Buch "Auf der Suche nach dem verlorenen Glück", bestärkte mich. Letztendlich haben wir Ben bis zum Alter von 8 Monaten (korrigiertes Alter: 6 1/2 Monate) nahezu ständig getragen. Erst dann fing er an, auch mal phasenweise am Boden zufrieden zu sein. Heute mit 16 Monaten trage ich ihn nur noch selten im Tuch oder Ergo, schlicht und ergreifend, weil er es nicht mehr so gerne hat. In weinerlichen Phasen aber greifen wir noch oft auf die altbewährte Beruhigungsmethode zurück.
Für das Familienbett haben wir etwas länger gebraucht und es erst richtig eingeführt (in Form eines Babybalkons)als Ben 4 Monate alt war. Da Ben kein Kinderzimmer hat, schlief er aber immer bei uns im Zimmer, anfangs in seiner Wiege. Allerdings schlief er oft nach dem Stillen in unserem Bett ein und ich ließ ihn dann oft dort liegen (beim Umlegen wachte er oft wieder auf). Außerdem fand er in seiner Wiege nie allein in den Schlaf, er schlief eigentlich nur an der Brust ein. Hier im Forum las ich dann vom Babybalkon, mein Mann und ich fanden und finden diese Lösung noch heute optimal. Inzwischen arbeite ich an 4 Tagen die Woche, sehe Ben in dieser Zeit ca. 2-3 Std. am Tag. Da entspricht es übrigens auch meinen Bedürfnissen, nachts Körperkontakt zu meinem Kind zu haben.
Generell würde ich sagen, dass wir von Anfang an einige AP-Ansätze hatten. Letztendlich hat uns aber unser - nicht immer ganz einfacher - Sohn den Weg gewiesen. Er zeigte seine Bedürfnisse sehr vehement, dazu gehörte eben Stillen, Tragen und gemeinsames Schlafen. Hätten wir ein sehr pflegeleichtes Kind bekommen, würde es heute sicher im eigenen Bett schlafen und wäre sicher auch nicht so viel getragen worden.
Liebe Grüße
Madeleine
PS: Meine Schwägerin hatte übrigens eine sehr pflegeleichte Tochter, die zwar recht lange gestillt (14 Monate) wurde, aber kaum getragen und im eigenen Bett schlief. Kind Nr. 2 ist sehr viel fordernder. Inzwischen hat sie ein Tragetuch (Die frühere Aussage "Ich bin kein Tragetuch-Typ" hat sie inzwischenzurücknehmen müssen.)und Sohnemann schläft mit seinen 4 Monaten viel im Elternbett, schlicht und ergreifend, weil er in seinem Bett sehr schlecht schläft und oft aufwacht.
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