Was würdet IHR dem Arzt schreiben?
ich stehe ja im Dauer-Beschuss durch meine diversen Ärzte. Die Dame hatte ja beim letzten Termin keinerlei Äusserung zum Stillen übrig (vergleiche hierzu: http://kind.qualimedic.de/Q-7991377.html, http://kind.qualimedic.de/Q-8040467.html), ich war begeistert-erstaunt.
Nun rief mich gestern der Nephrologe aus dem Klinikum an, unter dessen Behandlung ich hätte abstillen müssen ("unnötig in dem Alter"), jedoch nachdem ICH mit Embryotox telefoniert hatte, er bereitwillig mir die Alternativmedikamente zur Verfügung stellte.
Für mich war damals klar, dass er verstanden&gesehen(!!) hat, dass ich unter diesen ausgewählten Medikamenten *nicht* abstillen würde da das unnötig wäre ;o)
- Höre ich doch gestern von ihm, wie entsetzt er sei, dass ich noch stille, wie ihm die Ärztin mitteilte und er das definitiv nicht gutheissen könne und klarstellen müsse, dass er das selbst unter den anderen Medikamenten strikt ablehne. Schliesslich stünde ja im Beipackzettel...
Meine Einwürfe zum Thema Halbwertszeit, Stillabstände und Muttermilchgängigkeit in % interessierten ihn nicht die Bohne :o( ob er Embryotox kennt oder sich je die Mühe geben würde, dort anzurufen??!!
Morgen stehe ich nun wieder bei der Ärztin im Zimmer und würde ihr gerne erklären, dass ich meine Brust nicht zum Thema ihrer Telefonate mit dem anderen Doc gemacht haben möchte und zudem möchte ich dem Arzt schlicht+einfach mal was mailen - den Artikel im neuen Wirbelwind fand ich ganz nett, in dem es ums Abstillen bzw den Abstillzeitpunkt geht.
Darin werden auch die üblichen Richtlinien wie WHO+AAP benannt.
Ist das Perlen vor die S*ue?!
Oder meine Pflicht, damit beide nicht dumm sterben eines Tages?
LG, Mélanie
Re: Was würdet IHR dem Arzt schreiben?
Du musst die Ärzte in ihre Schranken weisen, ihnen ihre Position zeigen. Sie dürfen allenfalls BERATEN, aber nicht BESTIMMEN. Das sage ich meinen Ärzten, sie beraten mich und ich entscheide...daher habe ich seltenst Probleme mit den mir bekannten Ärzten. Wenn Du den beiden weiterhin begegnest, sage dem Arzt, dass er so nicht mit Dir zu reden hat. Nicht vergessen: ER BERÄT, DU ENTSCHEIDEST!
In schlimmen Krankheitssituationen mit doofen Vertretungsärzten oder schnöseligen Chirurgen trifft es mich dann allerdings auch sehr mit den blöden Kommentaren...da würde ich auch nachträglich nichts richtigstellen...
LG Steffi mit 8monatigem StillBABY, aber trotzdem schon Zielscheibe ärztlichen Stillspotts...
Re: Was würdet IHR dem Arzt schreiben?
"ER BERÄT, DU ENTSCHEIDEST!"
Da hast Du voellig recht!
Leider ist der Alltag ein anderer; es gibt nur sehr wenige Patienten, die in der Behandlung ihrer Erkrankung ein gleichberechtigter und muendiger Partner sind oder sein wollen. Viele moechten die letztendliche Entscheidung und damit auch Verantwortung dem Arzt ueberlassen.
Die aufgrund einer guten Beratung und Aufklaerung zu einem Entschluss gelangenden Patienten sind oftmals auch eher "schwierig" (anstrengend?); mir aber 1000mal lieber :)
Zum Thema "aerztlicher Stillspott": m.E. nach eignet sich daraufhin wirklich nur ein kuehles (!) Erwaehnen der aktuellen Datenlage ("Triggerwort" bei Aerzten *g* ;), sowie der Empfehlungen der WHO (auch das duerfte jeder Arzt schon mal gehoert haben).
"Warum sollte man die von der WHO empfohlene Stillpraxis nicht genauso durchfuehren, wie z.B. die von der WHO festgelegte Therapie der Hypertonie oder das Stufenschema der Schmerztherapie?"
Dagegen duerfte schwer anzukommen sein;) Jeder Arzt wuerde sich damit der subjektiven Voreingenommenheit versus tatseachlicher Kenntnis entlarven ;)
LG, Karen
oder impfen...
Ungefähr 9 von 19 Ärzten halten es ja auch für völlig unverantwortlich, vom vorgegebenen Impfschema abzuweichen (das beruht ja im Endeffekt auch auf einer Interpretation der Empfehlungen der WHO...)
aaaaaber beim Stillen ist das ja was gaaaaaaaaaanz anderes *seufz*
LG,
Darla
Re: oder impfen...
auch hier gilt: EIGENE Verantwortung nach ausfuehrlicher Beratung. Die meisten Eltern, die sich GEGEN das Impfschema entscheiden, haben sich ja meist recht gut informiert.
Ob man das dann gutheisst, ist wieder eine andere Sache.
Da besteht aber die aerztliche Pflicht hauptseachlich in einer Aufklaerung der Vor- und Nachteile und weniger in einer Wertung.
Ich behalt ja auch fuer mich, was ich ueber einzelne Patienten so denke ;)
Waehrend Impfen ja weiterhin heiss diskutiert wird, hat zumindest fuers Stillen meines Wissens nach noch keiner einen definitiven Nachweis (!) gebracht, dass es SCHADEN koennte ;)
LG, Karen
Re: Was würdet IHR dem Arzt schreiben?
danke für die Techniken! *g*
"Der Kinderarzt hat gesagt, dass Johanna jetzt den zweiten Brei am Tag bekommt und nachts nur noch Wasser. Sie muss auch jetzt im Kinderbett schlafen, nicht mehr bei uns. Und abstillen muss ich jetzt auch, sonst wird sie zu unselbständig!"
Im Ernst, ich lese und höre so oft, dass gerade Eltern mit ihren Kindern etwas machen, weil der Kinderarzt oder irgendein Experte es 'angeordnet' oder beschlossen hat...da biegen sich mir die Fußnägel hoch! Selbstverständlich lasse ich mich von Experten beraten, aber die Entscheidung treffe ich. Letztlich trage ich ja auch die Verantwortung.
Da mag es um banale Dinge gehen, wie den zweiten Brei am Tag oder auch um schwierige, komplexe Dinge, wie die Medikation von Colin. Selbstverständlich informiere ich mich über die Risiken, über den zu erwartenden Nutzen und entscheide sehr häufig konform mit den Ratschlägen der Ärzte. Aber eben nicht immer. Manchmal schiebe ich auch etwas auf, was eigentlich bald gemacht werden müsste...dafür trage ich dann die Verantwortung und kann meine Schmerzen etc. dann aber niemandem in die Schuhe schieben. Vielleicht ist das der Punkt, ich habe niemanden,a uf den ich böse sein kann, wenn es nicht gut läuft. DEN haben die anderen Eltern ja in so einem Fall...und dann wird der Kinderarzt gewechselt! ;o)
LG Steffi
Re: Was würdet IHR dem Arzt schreiben?
was die Kinderaerzte so manchmal raten, wundert mich auch. Ich frage mich manchmal ob es da eine Korrelation zum Alter der Kinderaerzte gibt...;)
Das Lehrbuch gibt eigentlich z.B. bezuegl. Ernaehrung das wieder, was empfohlen wird (langes Stillen, spaete Beikosteinfuehrung - zumindest nicht vor dem vollendeten 6. Monat etc.)
LG, Karen
Re: Was würdet IHR dem Arzt schreiben?
vielleicht ist die Embryotox eine Stillsekte? *fg*
Sorry, ich habe keine Ahnung, wie man mit solchen Ärzten umgehen soll. Am Ende sind die alle überlastet/genervt/schlecht ausgebildet und man kann froh sein, wenn man gesund ist. :-(
Liebe Grüße, Uta
Re: Was würdet IHR dem Arzt schreiben?
ich würde auch gerne drüber lachen, was ich mit viel Abstand auch schaffe, MUSS denen aber wieder und wieder unter die Augen :o(( und auf Dauerkonfrontation bei der ich zudem im Recht bin, habe ich keinen Nerv.
Und bei so viel Sturheit, Unflexibilität und auch Vorurteilen fällt es mir zudem immer schwerer, mich vertrauensvoll in die Hände der Götter in weiss zu geben.
Abgeschweift...ich werde BEIDEN den Artikel kopieren sowie die Startseite der Embryotox ausdrucken. Mehr doer weniger mache ich nicht, zudem werde ich in Zukunft (also ab morgen) jeden Verbalausbruch zum Thema S. abblocken.
LG; Mélanie
Re: Was würdet IHR dem Arzt schreiben?
zu dem Arzt würde ich vermutlich nichts weiter sagen, ihm den Artikel auch nicht unkommentiert zukommen lassen, sondern nur ggf. bei einer erneuten Begegnung, und falls ER das Thema noch einmal anschneidet, den Artikel parat haben, rüberreichen und höchstens etwas dazu sagen iSv: "Hiermit müssten all Ihre Fragen beantwortet sein. An die zuständigen medizinischen Beratungsstellen können Sie sich für weitere Informationen problemlos wenden. Da wir die Medikationsfrage ja geklärt haben, denke ich, dass wir das Thema daher abschließen können."
Zu der Ärztin würde ich prinzipiell dasselbe sagen, aber schon noch einmal ganz deutlich machen, dass du mit der Art der Weitergabe dieser Informationen so nicht einverstanden bist und dir dies ausdrücklich verbittest. Punkt. Auf Diskussionen würde ich mich nicht einlassen, sondern deutlich machen, dass du das Thema nicht weiter mit ihr erörtern möchtest.
Und ja, ich denke, alles andere ist leider Perlen vor die Säue... aber ich kann mich auch immer nicht zurückhalten;-)
LG
die Netzmaus
in ca. 2oder3W wieder stillend ;-)
Re: Was würdet IHR dem Arzt schreiben?
Was ist das denn für ne Klinik? Was spezielles oder ein ganz normales KH? und wenn letztes: Haben die da ne Gebärabteilung?
Wenn ja, dann versuch doch mal rauszubekommen, ob die dort eine IBCLC haben oder sonst eine hauptberufliche Stillberaterin oder ob die vielleicht sogar als stillfreundliches Krankenhaus zertifiziert sind oder damit werben.
Ich für meinen Teil würde dann mal die krankenhausinterne Stillberatung anrufen oder dort vorbei gehen und um ein Gespräch und um Unterstützug bitten.
LG,
Darla
Re: Was würdet IHR dem Arzt schreiben?
ich würde ihm das zur Verfügung stellen und schlicht und einfach kommentieren, dass er als Arzt sich ja permanent weiterbilden mußt und Du ihm gern dabei behilflich bist, seinen Erfahrungshorizont zum Thema Stillen zu erweitern. Und selbstverständlich dass Du überzeugt davon bist, dass er seine subjektive Einstellung zum Thema Stillen von der fachlichen Inhalten dieses Themas trennen kann...
LG Conny
Re: Was würdet IHR dem Arzt schreiben?
"Nun rief mich gestern der Nephrologe aus dem Klinikum an, unter dessen Behandlung ich hätte abstillen müssen ("unnötig in dem Alter"), jedoch nachdem ICH mit Embryotox telefoniert hatte, er bereitwillig mir die Alternativmedikamente zur Verfügung stellte."
Na, das ist doch prima :) Vor allem wenn die Medikamente die gleiche Wirkung erzielen, auch wenn sie eventuell nicht Mittel der ersten Wahl sind.
"Höre ich doch gestern von ihm, wie entsetzt er sei, dass ich noch stille, wie ihm die Ärztin mitteilte und er das definitiv nicht gutheissen könne und klarstellen müsse, dass er das selbst unter den anderen Medikamenten strikt ablehne. Schliesslich stünde ja im Beipackzettel..."
Ja, so steht viel im Beipackzettel. Und das Problem ist; man ist juristisch angreifbar, wenn man gegen die dortigen Empfehlungen verstoesst. Es sei denn, es gibt eine gute Studienlage, die die dortigen Empfehlungen entkräftigt bzw. relativiert. Und Studien sind recht rar bei Schwangeren und Stillenden, da ethisch schwer vertretbar.
Embroytox schoepft da eher aus einem groesseren Erfahrungsschatz von bisher verwendeten Medikamenten (ggfs. ausserhalb der "strengen" Empfehlungen der Roten Liste) und deren Ausiwrkungen oder eben ausbleibenden Auswirkungen auf Fetus und gestilltem Saeugling/Kind.
Der Arzt hat Dich nun damit aufgeklaert, dass zumindest anhand *seiner* Datenlage (Rote Liste, Beipackzettel) vom Stillen abgeraten wird. Was DU als muendige Patientin mit dieser Information und Deinen anderen Informationen, die Du Dir muehevoll zusammengesucht hast daraus machst, bleibt in Deiner Verantwortung. Und wenn DU davon ueberzeugt bist, dass es richtig ist, dann lass es doch dabei :)
"Meine Einwürfe zum Thema Halbwertszeit, Stillabstände und Muttermilchgängigkeit in % interessierten ihn nicht die Bohne :o( ob er Embryotox kennt oder sich je die Mühe geben würde, dort anzurufen??!!"
Es reicht doch voellig, wenn DU das weisst; schliesslich musst DU die Tabletten nehmen in Abwaegung der Vor- und Nachteile des weiteren Stillens.
Ihn als Nephrologen interessiert die Kinetik der Medikamente in der Muttermilch wahrscheinlich genauso wenig , wie mich als Anaesthesist die aktuellen Leitlinien zur Behandlung der Schuppenflechte ;) (nur um ein hinkendes Beispiel zu nennen)
"Morgen stehe ich nun wieder bei der Ärztin im Zimmer und würde ihr gerne erklären, dass ich meine Brust nicht zum Thema ihrer Telefonate mit dem anderen Doc gemacht haben möchte"
DAS wuerde ich auch machen. Das hat nun wirklich ueberhaupt nichts mit der Behandlung Deiner Erkrankung zu tun. Du hast fuer Dich akzeptable Medikamente gefunden, die Du mit dem Stillen vereinbaren kannst. Und mit denen Deine Aerzte offensichtlich auch zufrieden sind.
Ob Du Dein Kind noch zur Abiturpruefung stillst, hat die genauso wenig zu interessieren, wie die Frequenz Eures ehelichen Sexlebens.
" und zudem möchte ich dem Arzt schlicht+einfach mal was mailen - den Artikel im neuen Wirbelwind fand ich ganz nett, in dem es ums Abstillen bzw den Abstillzeitpunkt geht.
Darin werden auch die üblichen Richtlinien wie WHO+AAP benannt.
Ist das Perlen vor die S*ue?!
Oder meine Pflicht, damit beide nicht dumm sterben eines Tages?"
Nein, es ist nicht Deine Pflicht. Ich kann zwar ein gewisses Sendungsbewusstsein verstehen, aber sie werden schon nicht dumm sterben - offensichtlich sind sie ja auf *ihrem* Fachgebiet ganz gut, sonst haettest Du Dir schon laengst andere Aerzte suchen koennen.
Ich wuerde es Ihnen vielleicht anbieten, die Literatur. Wenn Du merkst, dass sie nur abfaellig dreingucken, wuerde ich die Literatur lieber jemandem geben, der dies auch zu schaetzen weiss :)
Bitte nicht falsch verstehen; ich moechte sicher nicht die Ignoranz verteidigen...
LG, Karen
Re: Was würdet IHR dem Arzt schreiben?
genau die Gedanken hatte ich auch vor ein paar Wochen, als ich mit Sanja wegen ihrer MD-Sache in der Klinik war und der Oberarzt auf der Kinderstation mit blöden Sprüchen wegen Stillen kam, als sie zwar Brot und Kartoffeln drinbehielt, die MuMi aber wieder rauskam.
Ich habs dann gelassen, weil ich nich dran glaube, dass ein Arzt von einem Laien sich da was sagen lässt. Meine Zeit und meine Nerven waren mir dann dafür zu schade. Aber falls Du was rauskriegen solltest, obs dort eine Stillberaterin gibt (handelt sich doch auch ums Städtische?) - die würde ich vielleicht auch noch darüber informieren.
LG, Beate
Re: Was würdet IHR dem Arzt schreiben?
ansonsten gibt es doch viele dumme mensche, warum sollte es gerade unter den ärzten anders sein?
wie wärs, wenn du ihm erzählst, du weisst auch gar nicht, ob du wieder schwanger bist? dann müssen sie ja eh aufpassen und können aber nicht so rumspiessen mit, er ist entsetzt, dass du vielleicht wieder schwanger bist ;).
guck mal, wenn man die gleichen medis in der SS und beim stillen nehmen darf, wäre das doch vieleicht auch passend.
lg Julia
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