Was ist ein Stillstreik?
Heute Nacht hat Noa (und das war nicht das erste Mal) die Brust verweigert, obwohl sie sehr hungrig war. Langsam habe ich echt keinen Bock mehr auf dieses Theater. Was ist denn eigentlich ein Stiullstreik? Trinkt da ein baby gar nicht mehr an der Brust?
Ich überlege so lose :-) abzustillen, wenn sich nicht bald was bessert. Ohne mich gleich davon abbringen zu wollen, könnt Ihr mir bitte einen Rat geben, wie ich meine Tochter, die kaum was aus der Flasche trinkt (und schon gar nicht Milch) und ansonsten erst ein bisschen Keks isst, abstillen kann, ohne dass ihr nährstoffmässig was fehlt?
Danke und lG - Natalie mit Noa (knapp 7,5 M)
Re: Was ist ein Stillstreik?
ich hab inzwischen schon viel Erfahrung mit Stillstreiks - Laura ist leider kein Brust-Junkie, trinkt aber erst recht nicht aus der Flasche, Tasse etc und nur mal so 3-4 EL Wasser vom Löffel. Also mühen wir uns weiter mit dem Stillen und tun das schon seit Anfang Februar so!
Bei Laura hilft es immer mal die Position zu wechseln (öfter mal was Neues), recht gut auch gleich nach dem Schlaf bevor sie anfängt zu meckern oder im Tragen/Herumlaufen. Vielleicht ist Noa ja auch alles andere viel interessanter als das altbekannte Mamanuckeln. Mein Tipp ist deshalb, so ganz entspannte Situationen zu nutzen bzw. das Trinken abwechslungsreich anzubieten.
Manchmal muß ich Laura auch schon ziemlich 'Überreden', d.h. immer wieder Brust in den Mund stecken (habe aber einen Heidenrespeckt vor ihren 6 Zähnen!), bis sie endlich andockt.
Ansonsten üben wir weiter mit dem Becher; erst wenn das halbwegs klappt, mach ich mir über's abstillen Gedanken, denn wie soll das denn sonst funktionieren?
Also verlier nicht den Mut,
LG Helen
Re: Was ist ein Stillstreik?
Was Ihr versuchen könnt, ist ob sie die Flasche vielleicht
besser nimmt, wenn Du nicht da bist.
Ansonsten mit Becher, Löffel, Siggflasche, Schabeltasse,
Trinklernbecher, etc.
Wie sieht das verweigern denn aus?
Re: Was ist ein Stillstreik?
LG - Nat
Re: Was ist ein Stillstreik?
in meinem profil ist der link zu meinen stillstreik-erfahrungen. ich kenne es nicht als absoluten streik, sondern als situationsabhängigen. wenn sie wirklich hungrig ist und das tirnken an der brust beherrscht, wird sie auch trinken. vielleicht ist sie zu aufgekratzt oder zu müde (das saugen beim stillen ist ziemlich anstrengend!) und meckert deshalb. ich würde erstmal einfach nichts weiter tun, als mich vom kind führen zu lassen. also wenn sie nicht will: nicht stillen und was anderes machen. vielleicht unterschätzt du auch, was sie an kalorien schon kriegt durch ihre ernährungstechnik. aber das stimmt schon, ich hatte auch nicht soo oft das vergnügen dieses süßen stillkindes, was einen am ende zufrieden mit milchbart anhimmelt... echt nicht. auch wenn sie nicht gestreikt hat ist das verlassen der brust meistens alles andere als romantisch.
LG gonschi
@Gonschi
ich hab die Links aus Deinem Profil zum Thema Stillstreik gelesen - das passt so haargenau auch auf Laura. Bei uns hat es auch mit 7/8 Wochen begonnen und oft will sie einfach nicht, sondern lieber schlafen. Wir haben das ganze Repartoire auch drauf, das Du beschrieben hast. Fast immer 'bedankt' sie sich nach dem Stillen mit einem kräftigen Gemecker (uäh...jetzt ist aber gut...nimm mich weg...). Wie Du schon schreibst: sehr uncharmant. Aber inzwischen kuschelt sie auch so ganz gern und wir haben uns beide arrangiert. Hab meine Erwartungen an unsere Stillbeziehung halt an mein Baby anpassen müssen.
LG Helen
Re: Muttersein
LG Uta
PS: Sind halt immer mal diese guten und schlechten Phasen der Kleinen. In den guten muß man Kraft schöpfen, um die schlechten zu überstehen. ;-)
Dieses "von Kind führen lassen", das Gonschi beschrieb, kann ich nur bestätigen.
Re: Muttersein
also bei mir dauerten die problematischen zeiten so lange, dass es wirklich wichtig war, dass ich sehr genau wußte, dass ich das will und länger will und dass ich vor allem die alternative (humana etc) nicht will. dafür war es gut, mich schon vor dem mutter sein viel mit stillen beschäftigt zu haben (lesen über das stillen, stillende mütter um mich herum).
heute ist es auch wieder ziemlich entspannt, auch wenn sie, außer wenn sie einschläft immernoch den busen eher so verläßt, dass sie flöhe im popo hat und was entdecken will und mich nicht sehr freundlich verabschiedet und aus der "pflicht" entläßt :-\
LG gonschi
Beikost geben heißt nicht gleich abstillen...
gibst Du denn noch gar keine Beikost (außer Keksen *g*)?
Eigentlich wäre jetzt schon Gemüsebrei mittags "dran", auch Obstbrei - s. auch http://kind.qualimedic.de/Ernaehrungstabelle_saeugling.html
Aus der flasche getrucnken hat meine Tochter auch nicht, mit 7 Monaten ungefähr angefangen mit Fencheltee ("Verdünnt") aus dem trinklernbecher ohne Ventil von NUK.
Stillen hat ab ca. dem 7. LM auch weniger was mit Nährstoffen als mit Nähe, Geborgenheit und ein paar Antikörpern zu tun. Wenn Du überlegst, abzustillen , ist das Alter von 7 - 9 Monaten m.E. optimal (man stillt aber in aller REgel auch nicht von jetzt auf gleich ab, sondern indenm man eine Mahlzeit nach der anderen ersetzt!) - je länger du stillst, desto schwieriger wird es mit dem aufhören...
LG, Meritxell (mit 22 Mon. altem "Stillkind")
Re: ein paar Antikörper????
jetzt muß ich mal widersprechen. :-)) Erst mit 25 Monaten ist der höchste Gehalt an Imunstoffen errreicht:
LG Uta
2) Abwehrstoffe
Pulvermilch ist tot. Würde man aber MM unter dem Mikroskop betrachten, so stellte man fest, daß sich da etwas bewegt und schwimmt. Das sind lebendige Zellen, die weißen Blutkörperchen (Leukozyten).
Es wimmelt nur so! MM ist lebendig!!! Da stülpen Zellen Arme aus, umfließen Gifte und Reste, machen Jagd auf fremde Stoffe, die nicht in die MM gehören.
MM darf nicht erhitzt werden, sonst sterben all diese fleißigen Aufräumer. Füllt man MM in Glas, dann setzen sich die Zellen so auf dem Glas fest, dass sie nicht wieder ausgegossen werden und verloren gehen. Deshalb gehört MM in Plastikgefäße.
Unspezifische Abwehr durch ganze Zellen
Makrophagen (?große Fresser?) in MM sind weiße Blutkörperchen, die wirklich jeden unspezifischen Dreck fressen. 75% aller MM-Zellen sind Makrophagen. Sie eliminieren Bakterien, Pilze und Viren.
Spezifische Abwehr durch ganze Zellen
Andere Zellen gehen gezielter vor. Die Lymphozyten (Lymphezellen) sind in den Lymphgefäßen, wo die roten Blutkörperchen fehlen, zur Schule gegangen und haben gelernt, zwischen Freunden und Feinden zu unterscheiden.
Einige von ihnen sind zu Killerzellen (Mördern) ausgebildet worden. Sie legen sich neben kranke oder infizierte Zellen und bringen sie um. So wirken sie z.B. gegen Krebs und Viren.
Andere wurden Helferzellen. Sie regulieren den überaus komplizierten Einsatz der verschiedenen Immunzellen.
5% MM töteten in einem Versuch die Hälfte aller Parasiten in dreißig Minuten. So etwas kann KM nicht! Deshalb hilft MM auch bei vielen Infektionen, wenn man sie äußerlich als Medikament aufträgt.
Spezifische Abwehr durch Moleküle (?humoral?)
Wieder eine andere Gruppe von weißen Blutkörperchen ist ausgebildet worden, Eiweißketten (Antikörper) zu bilden. Aus je zwei kurzen und zwei langen Ketten werden gabelförmige Moleküle gebildet, wie eine Vorlegegabel mit zwei Zinken nur. Aber diese zwei Zinken sind etwas ganz Besonderes. Jeder der beiden gleichen Zinken kann nämlich nur einen ganz bestimmten Feind aufspießen. Am Anfang einer Infektion passt der Feind noch recht schlecht auf die Gabel, aber die Zellen lernen und machen immer besser passende Zinken. Sie lernen und passen sich an. Haben sie einmal einen Erreger bewältigt, so werden immer ein paar Zellen mit passenden Antikörpern aufgehoben, falls der Feind wiederkommt. Hieraus resultiert z.T. lebenslange Immunität.
Bekommt eine stillende Mutter einen Schnupfen, so steckt sich der Säugling häufig nicht an, weil ihm die MM die passenden Antikörper schon mitliefert. - Bekommt der Säugling zuerst den Schupfen, so muss sich erst die Mutter bei ihm anstecken. Nach etwa zwei Tagen ist die Infektion angewachsen und die Mutter bildet genug Antikörper, um dem Kind schnell zu helfen. Die Erkältung des Säuglings ist dadurch sehr kurz.
Eine Untergruppe der Antikörper (sIgA) besteht aus je zwei an den Griffen zusammengebundenen Gabeln. Diese Moleküle werden bevorzugt in Körpersäfte ausgeschieden. In MM erreichen sie unglaublich hohe Konzentrationen. Am ersten Tag sind 20-50mg in einem ml Kolostrum (in einem Liter wäre das ein Esslöffel voll). Die Menge nimmt danach ab, steigt aber auch wieder an, wenn weniger Milch gebildet wird.
SIgA bildet im Darm und in anderen Körperöffnungen eine Schutzschicht gegen Bakterien und Gifte. Außerdem fördert MMsIgA die sIgA-Bildung des Säuglings selbst.
Einige Zellen haben auf ihrer Oberfläche Moleküle, mit denen die Griffe der Antikörpergabeln festgehalten werden können. So halten Mastzellen IgE-Antikörper fest. Kommt dann ein Feind der zu dem IgE passt, so setzt die Mastzelle eine große Menge Histamin frei. Der Feind wird festgehalten und bekämpft.
Wenn das Abwehrsystem des Körpers nicht richtig trainiert ist, werden auch falsche Dinge von Antikörpern als Feind erkannt. Das führt zu Atopien (Allergien, Asthma und Neurodermatitis) und Autoimmunerkrankungen.
Unspezifische Abwehr durch Moleküle
Es gibt eine Menge solcher Faktoren, drei seinen hier vorgestellt.
Laktoferrin : Etwa 20% des MM-Eiweißes bindet Eisen. Da Bakterien Eisen zum Wachsen brauchen, können sie sich in roher MM nicht entwickeln. Ein Liter MM enthält zu Anfang 6 g Laktoferrin, im 5. Monat immer noch 1,8g.
Lysozym: Dieses Eiweiß, das auch in Schweiß, Speichel und Tränen vorkommt, zerstört Bakterienwände. MM enthält 3000 mal soviel Lysozym wie KM. Frühgeborenenmilch hat noch ein Drittel mehr. Nach einem Jahr Stillen ist die Konzentration wieder so hoch wie im Kolostrum, aber die höchst Menge wird erst nach 25 Monaten erreicht!
Bifidusfaktor: Dieser Kohlenwasserstoff begünstigt das Wachstum von Lactobacillus bifidus. Diese Bakterien bilden zu über 95% die ?Bifidoflora?, den gesunden Bewuchs des Säuglingsdarmes. (Leider wird dieser durch Antibiotika dauerhaft gestört.)
Kolostrum ist sehr reich an bioaktiven und immunologischen Faktoren, deshalb ist ein paar Tage Stillen besser als gar nicht. Schon die gelbliche Färbung im Unterschied zur bläulichen reifen MM verrät die Unterschiede. Manchmal beginnt die Laktation erst 2-4 Tage nach der Geburt. Das ist normal!
Aus diesem Text sollte eigentlich zu erkennen sein, dass es keine wirkliche Alternative zur Muttermilch gibt und geben wird. Nichts ist schöner als gesunde und intelligente Kinder, und das schafft die Natur gratis ganz von alleine.
WOW - wo hast Du denn den Text her?
Naja, Du hast schon recht mit den Antikörpern (das mit den 15 Monaten wusste ich aber nicht, wirklich interessant!); aber ein 7.5 Monate altes Kind muss meiner Meinung nach trotzdem nicht mehr voll gestillt werden, 3-5 Stillmahlzeiten (selbst 1 wahrscheinlich) liefern doch auch noch Antikörper... so war das gemeint.
Aber wie gesagt, trotzdem sehr aufschlussreich - Prost!
LG, Meritxell
Re: WOW - wo hast Du denn den Text her?
ich schick dir den Link mal übers Profil.
Das mit dem Vollstillen ist von Kind zu Kind verschieden. Ich finde es richtig, wenn man da individuell darauf eingeht. Meiner Meinung nach ist Beikostinteresse ab 5. Monat genauso denkbar wie erst ab 12. Monat. Ich denke, das hat viel mit der individuellen Entwicklung von Verdauungssystem, Zahnentwicklung und Allergiereaktion zu tun.
LG Uta
danke für den klasse text :-)
könnte ich den link auch bitte haben?
l.g.
mariela
Re: danke für den klasse text :-)
LG Uta
Ich möchte den bitte auch !
Vielen Dank,
liebe Grüsse,
Carolin.
Re: Ich möchte den bitte auch !
LG Uta
PS: Ich probier mal, ob er nicht doch stehenbleibt.
danke&schönen sonntag wünscht->
Zusammensetzung und Abwehrstoffe der Muttermilch
http://www.afs-stillen.de/neu/Quellen/Stillen/Archiv/Nachrichten/StilArchMMZUS.html
LG Uta
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