Was ist dran am 'bei mir ging`s nicht' ?????
Ich reagiere ja innerlich immer etwas ungläubig, wenn ich Frauen sagen höre, bei mir ging's nicht mit dem Stillen. Sage dann aber meistens nichts, weil ich ihnen nicht zu nahe treten oder so belehrend rüber kommen möchte.
Aber ich versteh`s nicht. Eigentlich müßte es doch bei jeder Frau funktionieren, wenn man sich überlegt, dass sogar Adoptivkinder gestillt werden können. Meistens liegt es doch wohl an der zu frühen Einführung von Flaschennahrung, die die Milchproduktion durcheinander bringt. Vorstellen kann ich mir auch, dass es so eine unbewußte Ablehnung gegen das Stillen gibt, die sich dann somatisch in einer schwachen Milchproduktion äußert. Ich finde es immer jammerschade, wenn Frauen sagen, dass es bei ihnen nicht ging. Da merkt man wieviel Aufklärungsbedarf immer noch besteht.
Einen schönen Sonntag wünsche ich Euch
VG
Christine
Bei mir ging es nicht :o(
es ist viel dran am "ging nicht"!
Es gibt nur sehr wenige Frauen, die tatsächlich aus medizinischen Gründen nicht stillen k ö n n e n (z.B. nach einer Brustverkleinerung, aber auch Krankheit).
Aber bei einer Vielzahl von Frauen ging es nicht, weil sie schlecht aufgeklärt sind (zum Thema stillen meine ich) und/oder unzureichende Hilfe von außen haben.
War (udn ist) e sin den Großfamilien doch so, dass jedes aufwachsende Mädchen (und Junge!) täglich mit dem Thema stillen konfrontiert wird (eben weil die Schwester, der Cousin usw. gestillt werden), so hat doch hier eine geringe Anzahl der (noch kinderlosen) Menschen überhaupt "sowas" schon mal gesehen. Geschweige denn im Alltag erlebt!
Da ja auch (und gerade!) Frauenärzte, Kinderärzte, Krankenschwestern und leider auch Hebammen wenig zu dem Thema wissen, wie soll da ein Laie sich auskennen?
Abgesehen von der wenigen bzw. auch noch verkehrten Hilfe, hast du natürlich recht. Es gibt nicht nur körperliche, sondern auch psychische Hinderungsgründe.
Mir tut es heute noch weh, dass es bei mir nicht ging. Ich es nicht geschafft habe, das natürlichste von der Welt - und ich war zu blöd dazu ...
Liebe Grüße
Katrin
Re: Bei mir ging es nicht :o(
das 'ich war zu blöd dazu' stimmt doch wohl nicht, oder? Du kriegst es doch nun gut hin, und hast ja an anderer Stelle schon mal gesagt, dass Du nun einfach reichlich Information darüber hast. Und das ist doch toll, sowohl Du auch als auch ich hätten es ja auch wieder aufgeben können, bei anfänglichen Schwierigkeiten. Tröst..., Hoffe, das zieht Dich jetzt nicht zu tief ins Tal der Selbstvorwürfe. So war's nicht beabsichtigt.
Gute nacht und sei stolz auf Dich, dass es diesmal so gut klappt.
Liebe Grüße
Christine
Re: Bei mir ging es nicht :o(
doch es spiegelt schon meine Gefühle -zu dem Zeitpunkt- wieder. Mein Mann hat es z.B. auch nie verstanden. Für ihn war klar, nun gibt es die Pulle, na und? Für mich stürzte eine Welt ein ... . Noch heute treffe ich Frauen, die mir ihre "Geschichte" erzählen und die dabei genau meine damaligen Gefühle schildern. Ich bin also nicht allein `blöd`. Aus heutiger Sicht, sehe ich meinen Stillmisserfolg natürlich auch anders, obwohl ich es immer noch zutiefst bedauer.
Ich kann deine Frage verstehen, wer etwas nicht selbst erfahren hat, kann es sich oft schwer oder gar nicht vorstellen (egal welcher Themenbereich). Ich habe deine Frage auch nicht als Vorwurf empfunden, einfach nur als Frage aus Interesse. Und so habe ich dir auch geantwortet :o)
Liebe Grüße
Katrin
Re: Was ist dran am `bei mir ging`s nicht` ?????
ich teile deine Meinung und bin auch immer etwas ungläubig wenn ich höre ging nicht. Wenn man dann vorsichtig hinterfragt, scheint es meistens so zu sein, dass die Frauen nicht wollen. Sie wollen nicht ständig für ihr Baby als "Schnuller" dienen. Oder einfach möglichst schnell wieder "unabhängig" sein. Mir fällt es meistens schwer nichts dazu zu sagen, aber letztendlich muss das jeder selbst entscheiden. Es regt mich ziemlich auf, vor allem wenn man dann sieht, mit welcher Selbstverständlichkeit der Schnuller in den Mund gesteckt wird.
Ich kann für meinen Teil nur sagen, ich genieße das Stillen sehr und wenn ich meinen Kleinen Wonnepropen so ansehe, scheint es ihr auch sehr gut zu bekommen.
Viele Grüße
Nicole
99% der Frauen könnten stillen, wenn
Diese 99% habe ich mal irgendwo gelesen und auch im KH auf meine Anfrage hin gesagt bekommen.
Ich wurde von meinem Nicht- oder Nichtlangstillumfeld anfangs sehr ungläubig eingeschätzt. Da ich jetzt aber einen Beweis (Tom *gg*) habe, sind die Reaktionen anders. Einerseits Anerkennung und andererseits wird zugegeben, daß früher die Bedingungen zum Stillen sehr schwierig waren und Traurigkeit ist herauszuhören.
LG Uta (Tom 8/01)
Stillen ist eben kein Automatismus....
Im übrigen: v.a. jüngere Frauen haben darüber hinaus nicht so lange Bock auf Stillen, was ich total verstehn kann.Blöd nur, daß "kein Bock" als Ausrede weniger akzeptiert wird als "ging bei mir nicht".
LG Gala
Re: Stillen ist eben kein Automatismus....
ich habe das auch schon oft gehört. Ich glaube bei manchen Frauen ist es auch einfach so, das sie etwas verklemmt sind, und es auch etwas anrüchig (ist doch das Wort oder?) ein Baby an ihrer Brust saugen zu lassen. Eine aus meinem SS-Kurs meinte sogar, sie hätte Schiss davor gehabt ihr Kind in der Öffentlichkeit zu Stillen. Irgendwo ist es doch auch schon ein Tabu-Thema. Ich sehe wirklich sehr sehr selten Stillende Mütter. Außer natürlich bei der BAby-Massage oder so. Was ich auch traurig finde, aus unserem SS-Kurs stillen gerade mal 4 Frauen. Die anderen haben entweder bei den Anfangsschwierigkeiten aufgehört, oder es war denen einfach zu stressig(versteh ich überhaupt nicht). Wir waren übrigens 11Frauen. Was ich noch denke, manche Frauen ernähren sich vielleicht auch nicht vernünftig, so das das Stillen sehr an denen zerrt, und sie meinen das Stillen würde sie "aussaugen". So , das war`s von mir. LG Katja
Der "Sex" ist sicher auch ein Problem.......
stimme Dir zu mit dem "verklemmt". Allerdings ist es ja in erster Linie ein Problem der Umgebung. Ich finde und fand es den HAMMER, daß Menschen sich über mich als Stillende erregen können in öffentlichen Verkehrsmitteln beispielsweise.
1) Stille ich stets so, daß die Brust nicht ein bisschen zu sehen ist ( und wenn schon!!)
2) Ist das ein Spiegel der völlig pervertierten verhältnisse: Wie kann man nur das Stillen sexualisieren? Wie kann man Müttern, die ihre Babys stillen unterstellen, sie würden damit in erster Linie eigene sexuelle Bedürfnisse "stillen" ( sic!) ? Eine Sexualmoral, die an die der Taliban erinnert und doch mitten in Europa praktiziert wird. Und auch bei Kollegen höre ich da immer wieder raus: Nein, also LANGE Stillen wird m e i n e Frau nicht, das sei doch nicht normal.
Es ist schon ein Wahnsinn: aus jeder Tageszeitung hüpfen mir die munter Koitierenden entgegen - aber stillende Frauen werden als öffentliches Ärgernis empfunden.
LG Gala
Re: Der "Sex" ist sicher auch ein Problem.......
da sprichst du mir aber aus der Seele. Wobei ich aber auch festgestellt habe, das gerade ältere Menschen, sehr wohl wollend schauen wenn ich Lea irgendwo stille. Meine Mutter gehört auch zu der Generation der gesagt wurde, deine Milch reicht nicht, du musst zufüttern. Inzwischen erzählt sie voller Stolz das ihr Enkelkind mit fast 6 Monaten noch voll getillt wird. Obwohl das eigentlich ja noch nicht lange ist.
Vielleicht können wir ja Vorbild für andere sein. Mein Patenkind z. B. hat ihre Puppe bisher immer eine Flasche gegeben. Seitdem sie gesehen hat wie ich Lea an die Brust lege, legt sie ihr "Baby" auch an die Brust...
LG Nik
Re: Der "Sex" ist sicher auch ein Problem.......
ich habe mal gehört, dass es im verklemmten Amerika in religiös fundamentalistischen Kreisen debattiert und gefordert wird, dass Stillen verboten werden soll, weil es die Frau sexuell errege. Ich wollte es nicht glauben, kann,s mir aber sehr gut vorstellen.
Soviel dazu...
LG Christine
Re: Der "Sex" ist sicher auch ein Problem.......
ich kann mir das auch gut vorstellen.
In England ist das Stillen leider auch nicht sehr beliebt. Eine Freundin erzählte mir, das viele Frauen es dort noch nicht einmal versuchen...
Um das Stillen aber wieder populärer zu machen, zeigt man jetzt in den "Soap Operas" stillende Mütter. Eine gute Idee, wie ich finde.
LG
Nicole
Aufklärung ist das A und O
Re: Was ist dran am `bei mir ging`s nicht` ?????
Geht mir ganz genauso - man weiß halt irgendwie viel zu wenig, als das man in dem Moment etwas sagen könnte.
Ehrlich gesagt: hätt ich nicht meine Hebamme gehabt (heißen Dank, Katja), wär ich auch eine von den "ich konnte nicht stillen"-Müttern.
Die ersten 2 Wochen bestanden echt nur aus der Geduld von mir und meiner Hebamme und Vertrauen in die Natürlichkeit des Stillens.
Und siehe da - Murmel wird 9 Monate alt und wir stillen heut noch voll. *freuwieblöd*
Lieben Gruß,
Silvi + Murmel
Re: Was ist dran am `bei mir ging`s nicht` ?????
ich muss da jetzt auch noch meinen Senf dazugeben, denn wir sind kuerzlich nach Amerika umgezogen und hier ist das mit dem Stillen ja noch mal eine Nummer schaerfer als in Deutschland. Ich stille Klein-Ashley nun schon seit fast 16 Monaten (7 davon voll) und da sie jetzt viel bewusster stillt, diskutieren wir zwei das auch schon mal im Supermarkt an der Kasse; sie zupft am T-shirt und ich erklaere dass wir gleich zu Hause sind wo sie dann trinken kann usw. Hier drueben gilt Stillen in weiten Kreisen immernoch als igittigitt, und soooo lange schon gar nicht. Viele Krankenhaeuser preisen das Stillen zwar als toll an, in den meisten Faellen pumpen die Muetter aber was das Zeug haelt und geben dann Flaeschchen und nach den ersten Monaten wird fleissig zugefuettert. Grundsaetzlich heisst es immer, reicht nicht, musste zufuettern, wobei ich mich immer frage warum hier kein Mensch an die natuerliche Angebot/Nachfrage Theorie glaubt. Ashley war ein Fruehchen, so dass mir das Pumpen -weil zu schwach- durchaus bekannt ist, aber so generell ist es doch viel schoener anzulegen. Aber die Unterstuetzung laesst hier eben doch zu wuenschen uebrig, es gibt kaum Hebammen, und schon gar nicht welche, die nach der Geburt nach Hause kommen und helfen, oder einfach nur Mut machen. Ich bin froh, dass ich nie darueber nachgedacht habe, ob ich wohl Stillprobleme haben koennte, sondern einfach auf die Natur und meinen Koerper vertraut habe, hat bestens geklappt. LG Bettina
-
Jungen oder Mädchen zeugen: Wie bekomme ich...
Seit jeher versuchen Eltern, das Geschlecht ihres Nachwuchses zu beeinflussen. So kann es klappen. → Weiterlesen
-
5. SSW: Was in dieser Woche passiert
Kann man das Baby in der 5. SSW schon im Ultraschall sehen und welche Anzeichen sind in dieser Woche typisch? → Weiterlesen
-
Bauchumfang in der Schwangerschaft: Wie...
Du bist schwanger? Dann dreht sich jetzt alles um deinen Bauch. Wie groß er wird und was seinen Umfang beeinflusst. → Weiterlesen
-
Einnistungsblutung: Farbe, Zeitpunkt und...
Wenn sich in der Gebärmutterschleimhaut eine befruchtete Eizelle einnistet, findet eine Einnistungsblutung statt. Wann ist sie sichtbar? → Weiterlesen
-
Kuriose akzeptierte und abgelehnte Vornamen
Besondere und kuriose Vornamen: Diese Namen wollten Eltern ihren Kindern geben – und das ist daraus geworden. → Weiterlesen
-
Gelnägel in der Schwangerschaft: Harmlos...
Harmlos oder voller Chemikalien? Warum Gelnägel in der Schwangerschaft umstritten sind. → Weiterlesen
-
AU, KU, BPD & Co.: Die Messdaten in der...
Die wichtigsten Werte und worauf es hindeuten kann, wenn sie außerhalb der Norm liegen. → Weiterlesen
-
8. SSW: Jetzt steht der erste Ultraschall...
Dein Körper ist voll und ganz mit "Umbauarbeiten" beschäftigt und der Embryo heißt ab jetzt Fötus! → Weiterlesen
-
Windei: Anzeichen und Gründe für eine leere...
Ursachen und Symptome des Windeis und was es mit dem Begriff "Eckenhocker" auf sich hat. → Weiterlesen
-
Senkwehen: So fühlt es sich an, wenn dein...
Geht die Geburt jetzt los? Senkwehen sind ein Anzeichen, dass sich das Baby vorbereitet. → Weiterlesen