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Warum will sie nicht mehr an der Brust trinken?

Hallo zusammen, meine Tochter ist jetzt 17 Wochen alt und seit einer Woche fängt sie an zusehens Probleme beim Stillen zu machen. Zuerst wollte sie nur mehr im Liegen, dann nur mehr von einer Seite, dann nur mehr eine Brust und jetzt schreit sie sobald ich sie anlegen will. Egal ob ich sie direkt nach dem Schlafen (im Halbschlaf) oder wenn sie sehr hungrig ist, sie will nicht. Heute nacht hab ich im Vierfüsslerstand gestillt (sehr anstrengend). Ich muss dazusagen, dass Elena von Geburt an mit Zwiemilch (Prenahrung aus der Flasche) ernährt wird, weil ich zuwenig Milch habe. Jetzt ist es 16 Wochen gutgegangen dass ich zuerst gestillt hab und dann die Flasche gegeben hab. Die Flasche will sie aber auch nicht grad gerne, da macht sie auch Terz. Ihr großer Bruder hat seit 1,5 Wochen Angina. Sie selber hatte zwar vorgestern auch Fieber, ist aber selber wieder zurückgegangen, sie ist im Hals rot, aber eitrig ist nichts. Auch zahnt sie. Was kann das sein? Ich würde schon noch gerne weiterstillen. LG Daniela
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Re: Warum will sie nicht mehr an der Brust trinken?

Wenn der Hals rot ist, dann tut ihr die warme Milch sicher weh!
Und auch die Zahnungsschmerzen werden durch die Wärme verstärkt, also solltest du unbedingt zusehen, dass die Schmerzen weggehen (für die Zähne z.B. Osanit, wegen dem Hals würd ich zum Doc gehen).
Ansonsten ist ein kleiner Stillstreik es in dem Alter recht typisch, die Kleinen nehmen ihre Umwelt einfach immer mehr wahr und werden dann an der Brust unruhiger, dadurch wird das Stillen oft echt schwierig - mein Sohn hat mit ca. 10 Wochen mal ein ganzes Wochenende GAR NICHTS getrunken, Montag morgen war dann plötzlich wieder alles normal :-)
Also nur Mut, das bedeutet sicher nicht das Still-Ende für euch, lass erstmal das Gesundheitliche abklären und ansonsten wünsche ich dir viel Durchhaltevermögen!
LG
Doro

Re: Warum will sie nicht mehr an der Brust trinken?

Liebe Daniela,
das hört sich ganz nach Saugverwirrung an. An Brust und Flasche trinken, sind zwei verschiedene Techniken. Da kommen so kleine Babys schnell durcheinander und nehmen dann eher Flasche, weil es leichter zu trinken ist.
Ich empfehle Dir, eine Stillberaterin in Deiner Nähe zu suchen. Guck mal bei lalecheliga mit dem üblichen davor und danach. Bei einer Saugverwirrung ist es schwer, ohne fachliche Hilfe das Baby wieder ganz an die Brust zurück zu kriegen.
Zufüttern verringert die Milch noch mehr, weil der Körper der Mutter ja "denkt", daß genügend Milch gebildet wird, wenn das Kind nicht so oft an der Brust saugt. Häufiges Saugen steigert die Milchmenge.
Du kannst bestimmt genug Milch bilden, wenn Du die Kleine nach Bedarf immer wieder anlegst.
Hier noch etwas zur Milchbildung:
"Die Milchbildung wird durch den Saugreiz angeregt, deshalb können auch Frauen, die nicht geboren haben, ein Adoptivkind stillen.
Die Milchmenge regelt sich nach Angebot-Nachfrage. Wird mind. 2 Tage lang die 20%-Reserve der Brust abgerufen, produziert sie mehr Milch.
Zu viel trinken hemmt die Milchbildung. Einfach erklärt "schwemmt" es die Milchbildungshormone aus.
Tee ist ein Arzneimittel, kein Getränk. daher nicht mehr als 2-3 Tassen davon täglich trinken.
Milchbildend ist:
sehr häufig stillen, Stillöl von Weleda, Ruhe, Wärme, Kartoffelsuppe, ausreichend essen und trinken, mit Müttern reden, die selber erfolgreich gestillt haben, eine Stillberaterin kommen lassen, eine Stillgruppe besuchen...
Milchhemmend sind:
Streß, nach der Uhr stillen, mit der Waage stillen, Kälte, Salbei, Pfefferminze, Kohlensäure, zufüttern...
Wichtig ist eigentlich nicht, wieviel Milch da ist, sondern daß man sie zum "Laufen" bringt. Dazu gehört Vertrauen, Ruhe, Loslassen können. Die Milch kommt aus dem Kopf."
Wenn sie zahnt, hilft vielleicht Osanit oder ein kühler Beissring (in den Kühlschrank, nicht ins Kühlfach legen).
Bei meiner Kleinen hat Stillen auch gegen Zahnungsschmerzen geholfen.
Es ist schade, daß Dir im Krankenhaus nicht besser beim Stillanfang geholfen werden konnte als Zufütterung zu empfehlen. Das ist ja gerade falsch, weil Zufütterung die Milchmenge verringert. Aber für das KH-Personal ist es einfacher als eine stillende Mutter optimal zu betreuen.
Viele Mütter werden auch nicht bestärkt, daß sie genug Milch bilden können, wenn sie das Baby nach Bedarf stillen. Auch Verwandte und Bekannte sind da wenig hilfreich mit ihren Bemerkungen.
Ich möchte Dich ermuntern, Dir in Deiner Nähe eine Beraterin zu suchen, die Dir helfen kann.
LG von Jana mit Stillkind Jana-Marie 3 Jahre

Re: Warum will sie nicht mehr an der Brust trinken

Hallo Daniela!
Auf die Entfernung ist es leider ganz, ganz schwer zu diagnostizieren, was da los ist.
Das kann eine Reaktion auf die Angina sein, es können die Zähne sein, in dem Alter stillkriselt es allgemein öfters.
Eine eindeutige Vorliebe für die Flasche scheint sie ja nicht entwickelt zu haben, wenn es da dieselben Probleme gibt.
Wenn es bis Montag nicht wieder besser läuft, schau bitte, dass Du eine gute Stillberaterin vor Ort bekommst, die da mal draufschaut. Oft hilft es einem schon, wenn einem mal jemand Fachkundiges sagt, dass man nix falsch macht. ;-)
Je nachdem, ob Du das nochmal angehen möchtest oder nicht, könntest sie mit Dir auch noch mal das Vollstillen angehen.
Es gibt Konstellationen, bei klappt das spätes Vollstillen besser als Vollstillen in den ersten Zeit nach der Geburt.
Das ist aber Deine ganz persönliche und eigene Entscheidung, eine gute Stillberaterin wird sie auch diskussionslos akzeptieren und Dir trotzdem engagiert helfen. Du solltest eben nur wissen, dass diese Möglichkeit grundsätzlich besteht.
Alles Gute und liebe Grüsse,
Darla

Danke danke

Danke für die schnellen Antworten, also vorweg ich habe ambulant entbunden, hatte eine Stillberaterin, habe alles mögliche versucht meine Milch hat nicht gereicht. Aber immerhin hatte ich lange Zeit 50 % Muttermilch. Jetzt ist es schon weniger. Es gibt wenige Frauen die zuwenig Drüsengewebe haben, zu denen gehöre ich wohl. Saugverwirrung hat sie nicht, nicht nachdem es 4 Monate gutging. Ich hab heute auch gemerkt dass sie lieber fast kalte Milch trinkt. Wahrscheinlich tut ihr auch die Saug-Schluckbewegung an der Brust mehr weh wie an der Flasche. Ansonsten bin ich ja froh dass meine Milch nicht in 3 Tagen komplett versiegen kann, ich pumpe jetzt halt ab. Danke fürs Mutmachen. Lg Daniela
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