Hallo Ihr Lieben,
- da ich gerade bei der Arbeit eine Stunde warten muss, um noch einen wichtigen Telefonanruf zu tätigen, müsst Ihr drunter leiden und Euch "anhören", was mir seit Tagen durch den Kopf geht:
Also:
Die Tage war ich mal wieder hier mit eine paar Frauen und deren Kindern auf dem Spielplatz verabredet. Wir haben uns mal eine Zeit jede Woche getroffen, quasi als Spielegruppe, über die Sommerzeit war das eingeschlafen, jetzt soll es wiederbelebt werden.
Aber da merkte ich mal wieder, dass ich mich dort wirklich als UFO fühle. Da erzählt die eine der anderen über ihre 9 Monate alte Tochter: "Sie wollte jede Nacht noch eine Pulle (Anm: hat nach 8 Monaten abgestillt; für uns "so früh", für die Allgemeinheit "so spät"); da haben wir sie dann eine Nacht brüllen lassen, da bekam sie nur Wasser; und schon die nächste Nacht schlief sie durch". Oder: "sie hatte eine so unzufriedene Phase. Das schlimmste war, wenn wir aus dem Raum sind udn sie sitzen blieb, weil sie ja noch nicht hinterher konnte. DA HAT SIE SO EINE WELLE GEMACHT".
Was mich vor allem erschüttert hat, war diese völlig EMOTIONSLOSE Form des Erzählens. Hätte sie gesagt "ich ging echt auf dem Zahnfleisch (sie hat noch einen 2,5 jährigen Sohn), und da MUSSTE was passieren. Das war furchtbar die Nacht, sie hat so geweint; aber wir waren immer bei ihr und haben sie getröstet und getragen; aber halt keine Pulle gegeben".... aber nein...
Sie hat auch shcon mal erzählt, dass die Kleine abends so viel weinen würde (da war sie noch deutlich kleiner); das war einen Abend "so schlimm, da konnte ich mit Lennart (dem großen Bruder) nicht mehr das Buch lesen".
Oder eine andere Mutter: Der Junge (gerade 2) fällt hin und jammert, weil er von der Mama gekümmert möchte. Sie stöhnt aber nur genervt vor sich hin. Und kein Kommentar zu ihm. Auch nichts à la "ach, komm, du kannst alleine wieder aufstehen. Das weiss ich..."
Da war ich zum einen ganz bedröppelt, als ich wieder ging; und zum anderen froh, wieder nach Hause zu kommen.
Da konnte mein Mann das erste mal richtig verstehen - als ich ihm die Geschichten erzählte, und auch er es zum Glück furchtbar fand - wieso ich so gerne hier bei Euch lese. (Da macht er sich ja sonst immer drüber lustig; von wegen "na, was schreibt Qualimed" :-))
Weil ich hier mich einfach in der Einstellung den Kindern gegenüber wiederfinde. Und mich "normal" finde, halt nicht so, wie so viele andere.
Zum Glück habe ich jetzt zwei neue Frauen kennengelernt (wir sind erst letztes Jahr hierher gezogen und von daher bin ich noch auf Kontakt-Suche), die sind mir glaube ich in der Grundeinstellung deutlich näher.
So, das musste jetzt einfach mal gesagt sein.
Noch was; ich glaube, solche Situationen bedrücken mich auch vor allem deswegen, weil ich mir ja sicher bin, dass auch diese Mütter (bis auf einige ganz wenige krankhafte Ausnahmen, die ich aber zum Glück NICHT persönlich kenne) ja auch meinen, so das BESTE für ihr Kind zu tun. Und von daher ein Gespräch so fruchtlos wäre....
Mal wieder ein langes Posting von mir gewesen
LG
Berit, mit Oskar *20.01.03 und Rasmus *03.04.05