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Vorkauen

Hallo!
aus gegebenem Anlass ;-) wüsste ich gerne mehr zum Thema Vorkauen. Ben will eindeutig aus meinem Mund gefüttert werden. Wenn ich ihn küssen, macht er den Mund weit auf und versucht mir die Zunge in den Mund zu schieben (meinem Mann übrigens auch). Nun weiß ich zwar, dass es früher üblich war, dass die Mutter oder Amme dem Kleinkind das Essen vorgekaut hat. Das ist aber auch alles.
Nun frage ich mich, ob dieses Füttern nicht noch weitere Vorteile mit sich bringt. Schließlich gehört das Kauen ja schon zur Verdauung, und das Kleinkind kann noch nicht so gut kauen. Verdaut die Mutter evtl. vor, könnte das die Verdauung des Kindes in einer Anfangsphase erleichtern?
Vielleicht weiß jemand von Euch mehr? Es würde mich brennend interessieren.
lg Madeleine mit Ben *24.9.2003
Bisherige Antworten

Da fällt mir noch ein . . .

. . . die Mund-zu-Mund-Fütterung (so der Fachterminus, wie ich beim ansonsten ziemlich erfolglosen googlen erfahren habe) könnte zudem durch die dosierte Weitergabe von Keimen das Immunsystem stärken. Zumindest habe ich mal einen Artikel gelesen, wonach das beim Küssen so ist und dass "Vielküsser" im Durchschnitt gesünder sind.
Außerdem ist es wohl so, dass Mütter automatisch beim Füttern mit dem Löffel ihren Mund öffnen. Ein Relikt aus Mund-zu-Mund-Fütterzeiten? Würde mich wundern, dass etwas, das so verankert ist, keinen weiteren Sinn und Zweck erfüllt, als die Nahrung kleinzubekommen. Ist aber auch klar, dass die Mund-zu-Mund-Fütterung in unseren hygienisch einwandfreien Zeiten kaum denkbar ist. Aber da erinnere ich mich an Ratgeber aus den 70ern, die empfehlen beim Stillen einen Mundschutz zu tragen und vorher die Brust zu desinfizieren.
Jetzt war ich etwas lang, verzeiht, aber wie ihr seht, finde ich das Thema recht interessant.
lg Madeleine

Re: Da fällt mir noch ein . . .

Hallo Madeleine,
ich weiß nun nicht genau, wo der Ekel vor Körpersäften seine psychologische Ursache hat, aber ich kann mich an Körpersäften nicht sooo begeistern.
Ein Nachtteil beim Mundkontakt ist auch Übertragung von Herpes und Karies.
Ich finde auch den Hipp-Brei eklig, weil er mich an vorgekautes erinnert.
Also, ich meine nur, für mich wäre das nichts. ;-)
Interessant fände ich nur, woher der Ekel kommt. In Naturvölkern ist es ja durchaus üblich, Zahnlose (Babys und Alte) mit Vorgekautem zu füttern.
LG Uta

Re: Da fällt mir noch ein . . .

Ich hab auch so ein bischen Ekel, aber finde das auch sehr interessant. Jakob küsst mich auch auf diese sehr heftige Weise *g* Außerdem isst er gerne von meinem Brot mit, auch wenn er genau das gleiche hat. Außerdem esse ich irgendwie instinktiv immer etwas von seinem Löffelchen mit....hm..ich bin gespannt, ob hier noch eine mehr weiss.
GGLG, Luna, die noch am Rechner arbeitet und immer mal reinschaut

Re: Da fällt mir noch ein . . .

Hallo Uta,
und auf Milch erstreckt sich Deine Phobie nicht?
lg Madeleine

doch auch *hüstel*

Kuhmilch trinke ich sehr selten und Mumi würde ich überhaupt nicht trinken wollen.
LG Uta

Re: Da fällt mir noch ein . . .

Ich beobachte oefter, dass Jessy moechte, dass ich etwas von ihrer Nahrung esse, bevor sie es tut. Vielleicht geht es auch um die Sicherheit, dass das Essen des Kindes vertraeglich/nicht giftig ist, quasi durch die Erfahrung der Mutter abgesegnet. Hauptsaechlich war Vorkauen sicher aber einfach dazu da, zuzufuettern bevor ausreichend Zaehne da sind, Puerrierstaebe gab es nicht und sicherlich auch nicht immer ausreichend weiche Nahrung.
Mich persoenlich wuerde vor allem die Angst vor Karies abhalten. Natuerlich kommt das Kind auf jeden Fall irgendwann mal mit diesen Bakterien in Kontakt. Ich habe aber mal gelesen, je spaeter desto besser, denn dann haben andere, ungefaehrliche Organismen oder was auch immer den Mundraum besiedelt und Karies hat weniger Moeglichkeit dazu. Aber ob das nun wirklich so ist.. wie auch immer, mir waere es zu riskant und ich denke, dass man heute auch ohne Vorkauen gut auskommt.
LG
Berit

Re: Da fällt mir noch ein . . .

ich fand diese idee auch mal interessant, habe aber ein wenigküsskind, das inzw. küssen synonym mit sichverabschieden oder schlafengehen betrachtet... sie fand das schon damals keineswegs interessant. ich hatte unsere pekip-tante als so eine ursprüngliche eingeschätzt und das da mal angesprochen, da konnte sie gar nichts mit anfangen und mutmaßte, dass das in der menschheitsgeschichtl. phase hierzu schon lange her ist. das stimmt für unseren kulturraum vermutlich auch weitgehend und es wird mit werkzeugen verkleinert und nicht mit den zähnen.
das kariesargument ist so eine sache, ich weiß nicht ob dass mehr jako-o und co sind, die dir die karieskorrekten löffelabstreifschalen verkaufen wollen oder ob es echt so wild ist. wir haben jedenfalls mit jasmin eine löffel & überhaupt-gemeinschaft und ich habe auch keine scheu vor jasmins speichel, aber körperausscheidungen werden sehr verschieden erlebt. mein mann hat z.b. vor ekel NIE einen tropfen mumi getestet, dabei wurde er sehr lange gestillt. er kann es einfach nicht, ich denke, so ähnlich ist uta zu verstehen und mir auch verständlich, auch wenn ich anners bin ;-)
LG gonschi

Ich oute mich als "Vorkauerin"

Hallo Madeleine,
ich kaue vor!
Nicht konsequent, aber, wenn wir abends essen, dann kaue ich Lieve, die gierig auf unsere Teller starrt, ein paar Loeffel vor!
Reis und Gemuese, zb.
Dass es das Verdauen des Essens fuers Kind erleichtert, habe ich auch gehoert, und wie gesagt, Naturvoelker kauen auch vor....sie haben ja auch keine Kitchen-Aid!!
Wenn man es weichkocht ist der Naehrstoffgehalt gleich null, da lob ich mir Vorkauen.
Meine Mutter hat bei meinem Bruder Max alles vorgekaut, er ist heute 18 Jahre, sehr gesund, zwei Meter hoch und hat keinen Karies...im Gegensatz zur Mama ;-)
Ich denke, man kann es drehen und wenden wie man will.
Wir sind den Tieren naeher als wir sein wollen, Affen fuettern auch "Mund zu Mund" zu. ;-)
Du wirst immer Befuerworter und Gegner finden.
Wenn dein Bauch das ok findet und du dich nicht ekelst, dann tu's doch.
Mit einem Herpesblaeschen an der Lippe oder einem akuten Rotzkoller wuerde ich allerdings nicht vorkauen!
LG, leider nur Bauch-Theorie und nichts wissenschaftliches..
deine Ana

Schliesse mich an, ich bin auch eine 'Wilde' *g*

So werde ich zumindest immer von meiner Mutter genannt wenn etwas von mir Abgebissenes oder Vorgekautes in Colins Mund landet. *G*
Bei Lily damals wusste ich noch gar nicht, dass man das nicht machen soll wegen Karies und obwohl ich selbst auch schon das eine oder andere Loch im Zahn hatte und bestimmt die Schnute voll Bakterien, sind die Zähne meiner Großen total perfekt. Sie ist eine von drei Kindern in ihrer Klasse, die noch völlig unbehandelte Zähne hat! Vielleicht nur Glück aber zumindest habe ich sie nicht für's Leben geschädigt mit meinem Mami-Sabber! *g*
Liebe Grüße von
Steffi vom Wilden-Stamm W. ;o)

Re: Vorkauen

bei uns hat béla mit diesen mund-zu-mund fütterspielen begonnen. wahrscheinlich hat er sein urwissen noch. ekeln tue ich mich da auch nicht, ist ja mein kind und ich die mama. aber die angewiderten blicke fremder beobachter muss ich mir öffentlich nicht geben, inzwischen hat der junior ja auch genug zähne. allerdings ist ihm körperkontakt bei der nahrungsaufnahme immer noch enorm wichtig. beim frühstücken sitzen wir händchenhaltend gegenüber, ansonsten ist er am liebsten auf meinem schoß und am allerliebsten wird gestillt.

Re: Vorkauen

Hallo Madeleine!
Ich weiß, daß das Mund aufmachen der Mutter beim Füttern des Babys mit dem sog. Spiegeln zu tun hat. Dadurch soll das Kind animiert werden, ebenfalls seinen Mund aufzumachen (Nachahmung, funktioniert auch umgekehrt und schon nach der Geburt - Grimassen, Lächeln usw., dient auch dem Zusammengehörigkeitsgefühl).
Was das mit dem Küssen soll, weiß ich nicht, wahrscheinlich kennt er nichts anderes als Nahrungsaufnahme (und Sprechen) mit dem Mund. Macht er das denn immer oder nur, wenn er Hunger hat? Sebastian küßt zwar auch nur mit offenem Mund, aber die Zunge kommt nie.
Ich kaue ihm das Essen auch in meinem Mund klein, wenn kein Messer in Reichweite ist, oder lutsche Soße o.ä., was er nicht mag, ab. Vorkauen nicht, da ist bei mir auch so ein unlogischer Ekel da.
Er ißt auch viel lieber das von meinem Teller (oder meinem Mund) als das, was ich ihm hingelegt habe. Das ist aber ganz normal, da es in der Natur lebensgefährlich war, einfach irgendetwas zu essen. Ich kenne keine Tierart, wo die Kinder etwas eigenes anderes vorgesetzt bekamen als die Eltern aßen (außer Mumi) - nur kleingekaut oder gar ausgewürgt. Nur der Mensch leistet sich Babykost, kein Wunder, das Babys das nur probieren wollen, wenn man es ihnen vormacht. Ich muß Sebastians Essen auch immer erst vorkosten - wobei da wohl auch das Mama-fütter-Spiel dabei ist, denn er füttert auch alle anderen (vor allem sein großer Bruder muß es essen, sonst mag er es garantiert nicht). LG Birgit
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