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Vor-/Nachteile Langzeitstillen?

Hallo in die Runde...
bin 25, schwanger (6. Monat) und kindermäßig vollkommen unerfahren. Deshalb interessieren mich die Beweggründe, Kinder länger als sechs Monate (so hab ich das jetzt in allen meinen schlauen Broschüren gelesen) zu stillen. Welche Vor- und Nachteile hat es..und wie seid ihr darauf gekommen?
Gruß
Anja (die die Langzeitstillerinnen jetzt erst ganz erstaunt entdeckt hat).
Bisherige Antworten

Re: Vor-/Nachteile Langzeitstillen?

Hallo Anja,
später mehr, nur erstmal soviel vorneweg: Es geht hier nicht darum, ein Kind so lange *ausschließlich* zu stillen. Meine kleine Tochter ist jetzt 11 Monate alt und isst am Familientisch mit, heute fand sie Fischfrikassee mit Kapern darin sehr lecker :-) Nebenbei oder manchmal auch hauptsächlich (wenn sie krank ist z.B.) stillen wir aber noch.
LG Katja

(ab)stilltext. lg, bea

Was ist, wenn ich mein Baby abstillen möchte?
Wenn du dein Baby nur für ein paar Tage stillst, wird es
dein Kolostrum
erhalten haben, oder noch deine Vormilch. Mit dem
Bereitstellen von
Antikörpern und der Nahrung, die für seinen frisch
geborenen Körper gemacht
wurde, gibt Stillen deinem Baby seine erste und vor
allem die einfachste
Immunisation und hilft seinem
Verdauungssystem leichter zu arbeiten. Stillen ist die
Erfüllung dessen, wie
sich das Baby seinen Start ins Leben vorstellt, und
darüber hinaus hilft es
deinem eigenen Körper sich nach der Geburt schneller
zu regenerieren. Warum
nicht die Zeit im Krankenhaus
nutzen, um dein Baby mit dem Geschenk des Stillens
für das Leben
vorzubereiten?
Wenn du dein Baby vier bis sechs Wochen stillst, wirst
du ihm die
kritischste Phase seiner frühen Kindheit erleichtert
haben. Nicht gestillte
Neugeborene werden viel häufiger krank oder müssen
ins Krankenhaus, und
haben oft mehr Verdauungsprobleme als gestillte
Babies. Nach 4 - 6 Wochen,
wirst du vermutlich auch mögliche Anfangsprobleme
des Stillens überwunden
haben. Mache es dir zum ernsthaften Ziel für einen
Monat zu stillen, rufe
eine LLL-Beraterin oder eine andere
Laktationsberaterin an, falls
irgendwelche Fragen auftauchen, denn dann wirst du
eine bessere Ausgangslage
haben, um zu entscheiden, ob Stillen für dich weiterhin
das Richtige ist.
Wenn du dein Baby drei oder vier Monate stillst, wird
sein Verdauungssystem
bereits ein ganzes Stück gereift sein, und es wird
schon viel eher fähig
sein, Fremdsubstanzen in kommerziellen
Babymilchpulvern zu tolerieren. Falls
in deiner Familiengeschichte Allergien vorkommen,
wirst du sein Risiko
erheblich verringern, wenn du noch ein paar Monate
wartest, bis du
irgendetwas zu der Ernährung durch Muttermilch
hinzufügst. Dadurch, dass du
deinem Baby in den ersten vier Monaten nichts außer
Muttermilch gibst, hat
es einen starken Schutz gegen Mittelohrentzündungen
für ein ganzes Jahr.
Wenn du dein Baby sechs Monate stillst, wird es
vermutlich viel seltener von
allergischen Reaktionen durch Flaschennahrung oder
anderer Nahrung
betroffen sein. Nun ist sein Körper vermutlich bereit,
mit anderen
Nahrungsmitteln klarzukommen, ob du nun abstillst
oder nicht. Mindestens
sechs Monate Stillen hilft durch das gesamte erste
Lebensjahr hindurch,
einen besseren Gesundheitszustand zu sichern und
vermindert dein eigenes
Risiko, an Brustkrebs zu erkranken. Wenn du sechs
Monate oder länger
stillst, sinkt das Risiko deines Kleinen enorm, an
Ohrenentzündungen oder an
Krebs zu erkranken. Und darüber hinaus ist es eine 98
%- ig sichere Methode
der Schwangerschaftsverhütung, wenn deine Periode
bislang nicht
zurückgekommen ist.
Wenn du dein Baby neun Monate stillst, wirst du es
durch die schnellste und
wichtigste Gehirn- und Körperentwicklung seines
Lebens begleitet haben mit
der Ernährung, die eigens für es entwickelt wurde
deiner Milch. Du stellst
vielleicht fest, dass es aufgeweckter und insgesamt
aktiver ist als Babies,
die nicht die Vorteile der Muttermilch genießen durften.
Abstillen dürfte in
diesem Alter ziemlich einfach sein....andererseits:
Stillen ist nun auch
einfach. Wenn du es vermeiden willst, schon so früh
abzustillen, dann kannst
du natürlich sowohl zur Gemütlichkeit als auch für die
Ernährung stillen.
Wenn du dein Baby ein Jahr stillst, kannst du die
Ausgaben und Mühen der
Flaschenmilchfütterung vermeiden. Sein einjähriger
Körper verträgt nun
vermutlich das meiste Essen vom Familientisch. Viele
gesundheitlichen Vorteile, die du deinem Baby dieses
Jahr durch Stillen
gegeben hast, werden sein ganzes Leben lang
anhalten. Zum Beispiel wird es
ein stärkeres Immunsystem besitzen und es ist viel
unwahrscheinlicher dass
es einen Kieferorthopäden oder Sprachtherapeuten
benötigen wird. Die
Amerikanische Akademie der Kinderärzte empfiehlt
mindestens ein Jahr lang zu
stillen, um eine natürliche Ernährung und Gesundheit
für dein Baby
sicherzustellen.
Wenn du dein Baby 18 Monate stillst, wirst du dein
Baby weiterhin mit
natürlicher Ernährung und dem Schutz gegen
Krankheiten gleichzeitig
versorgen, während es in diesem Alter Krankheiten für
andere Babies die Norm
sind. Dein Baby hatte vermutlich auch einen guten Start
mit dem Essen vom
Familientisch. Es hatte Zeit eine enge Bindung zu dir
aufzubauen ein
gesunder Ausgangspunkt für seine wachsende
Unabhängigkeit. Und es ist alt
genug, mit dir zusammen am Abstillprozess zu
arbeiten, in genau dem Tempo,
das es verarbeiten kann. Ein früherer Oberarzt der
Frauenheilkunde in den
USA sagte: Das ist das glückliche Baby....das bis zum
Alter von zwei Jahren
stillen kann.
Wenn dein Kind sich abstillt, wenn es selbst dazu
bereit ist, kannst du dich
darauf verlassen, dass du die körperlichen und
emotionalen Bedürfnisse
deines Babies auf eine sehr natürliche und gesunde
Art und Weise befriedigt
hast. In Kulturen, in denen kein Druck besteht, sein
Baby frühzeitig
abzustillen, neigen Kinder dazu, mindestens zwei
Jahre an der Brust zu
trinken. WHO und UNICEF unterstützen sehr das
Stillen von Kleinkindern:
Muttermilch ist eine wichtige Energie- und
Eiweißquelle. Es hilft auch im
zweiten Lebensjahr, das Kind vor Krankheiten zu
schützen. Unser biologisches
Abstillalter scheint zwischen 2,5 und 7 Jahren zu
liegen, und es macht Sinn,
die Knochen unserer Kinder mit der Milch, die für sie
entwickelt wurde,
aufzubauen. Deine Milch stellt Antikörper und andere
schützende
Substanzen bereit, so lange du weiter stillst. Familien
mit
gestillten Kleinkindern stellen sehr oft fest, dass ihre
Arztrechnungen sehr viel niedriger ausfallen als die
ihrer Nachbarn und das
über Jahre hinweg. Mütter, die langzeitstillen haben ein
noch geringeres
Risiko an Brustkrebs zu erkranken. Kinder, die lange
gestillt wurden, neigen
dazu sehr sicher zu sein, und sie lutschen seltener am
Daumen oder tragen
eine Kuscheldecke. Stillen kann euch beiden über
Tränen hinweg helfen,
Wutanfälle und die Verwirrungen, die mit der frühen
Kindheit kommen,
erleichtern. Und es hilft, dass Krankheiten einen
milderen Verlauf nehmen
und leichter zu bewältigen sind. Es ist ein Mittel für alle
Fälle, ohne das
du nicht mehr sein möchtest! Sorge dich nicht, dass
dein Kind endlos stillen
wird. Alle Kinder hören irgendwann auf, egal, was du
machst, und es sind
bestimmt viel mehr gestillte Kleinkinder um dich herum
als du meinst.
Egal, ob du dein Kind einen Tag oder mehrere Jahre
stillst, die Entscheidung
dein Kind zu stillen, wirst du niemals bereuen müssen.
Und wann auch immer
das Entwöhnen stattfindet, denke daran, dass es für
euch beide ein großer
Schritt ist. Wenn du dich dazu entschließt, dein Kind
abzustillen, bevor es
dazu bereit ist, vergewissere dich, es allmählich zu tun
und mit Liebe.
(Heike Moll-Breunig, frei übersetzt nach Diane
Wiesssinger 1997)

Re: Vor-/Nachteile Langzeitstillen?

Hallo Anja,
aus Beas Text ergeben sich ja die Vorteile des Stillens. Aber mal einfach gesagt: Kinder brauchen natuerlich auch nach sechs Monaten noch Milch, im Prinzip mindestens die ganze Kleinkindzeit hindurch. Und warum sollte man Kuhmilch geben bzw. Produkte daraus statt "Menschenmilch", die viel gesuender und bekoemmlicher fuer unsere Kids ist? Das macht ueberhaupt keinen Sinn, ausser fuer die Hersteller von Saeuglingsnahrung & Co. Ausserdem gibt meiner Meinung nach das Stillen den Kindern auch eine gewisse seelische Stabiltaet, einen Rueckzugsort. Aber ich denke, dass muss man einfach erleben. Probier es aus :-)
LG
Berit

Re: Vor-/Nachteile Langzeitstillen?

Hallo Anja,
hihihi, das las sich jetzt so als hättest du im Zoo eine seltene Gattung entdeckt. *lol*
Man kommt nicht wirklich darauf länger stillen zu wollen. Es ergibt sich ganz einfach aus einer harmonischen Stillbeziehung und Kinder brauchen ja auch nach dem 6. Monat noch Milch und warum sollte man ihnen Kuhmilch geben wo doch die Muttermilch extra für sie da ist?
Ich habe auch gedacht man muss nach 6 Monaten dem Kind was anderes geben und aufhören zu stillen aber mein Kind war da ganz anderer Ansicht und so stillen wir nun seit 19 Monaten. Am Anfang war es sehr schwierig und ich hab mich von Woche zu Woche gehangelt aber es ist auch viiiiieeeeel einfacher als ständig Flaschen vorzubereiten usw.
LG und schöne Restschwangerschaft
Mattina

Re: Vor-/Nachteile Langzeitstillen?

Hallo Anja,
paar Links:
Abstillen mit Qualimedic
http://kind.qualimedic.de/Q-5526489.html
Zusammensetzung und Abwehstoffe der Mumi
http://kind.qualimedic.de/Q-5526653.html
Was ist, wenn ich mein Baby abstillen möchte?
http://kind.qualimedic.de/Q-5526492.html
Das natürliche Alter zum Abstillen
http://kind.qualimedic.de/Q-5526490.html
Warum laenger als 4-6 Monate stillen?
http://kind.qualimedic.de/Q-5531559.html
Vorteile des Stillens laenger als sechs Monate
http://kind.qualimedic.de/Q-5526486.html
Das biologische Abstillalter
http://kind.qualimedic.de/Q-5526485.html
Ein Kleinkind stillen - warum um alle Welt?
http://kind.qualimedic.de/Q-5526488.html
biologisch vorprogrammierte sexuelle Funktion?
http://kind.qualimedic.de/Q-5526487.html
sechs Jahre lang gestillt - Ein Erfahrungsbericht
http://kind.qualimedic.de/Q-5526494.html
LG Uta
Wie ich darauf gekommen bin?
Mich hat es NICHT überzeugt, vorzeitig abzustillen.

Re: Vor-/Nachteile Langzeitstillen?

Hallo Uta,
sind das die Links, die Du letztens in dem Geborenen-Forum (irgendwann im Juli) von Ana und KAtina gepostet hattest? DA war eine wilde Diskussions ums Langzeitstillen, alle Gemüter waren sehr erhitzt. ICh dumme Nuss hatte mir nicht Deine Links gespeichert.
Viele gRüße von Dunja

Re: Vor-/Nachteile Langzeitstillen?

Hallo Dunja,
ja, das sind die Links zu der dortigen Enddiskussion. *g*
Das meisten ist doch von der HP der Ulrike Schmidleithner. Kennst du die nicht (ML wirstillen)?
LG Uta

Re: Vor-/Nachteile Langzeitstillen?

Was ist der Vorteil, sich und dem Kind den Stress zu machen, es schon nach 6 Monaten abzustillen und ihm stattdessen Milch zu geben, welche für Kälber bestimmt ist?
Noch eine Frage: Warum rennen Kindergartenkinder noch mit Schnuller (Brustersatz) im Mund rum?
;-) LG - Nat, die denkt, dass ihre Tochter am besten weiss, wann ihr das Stillen nix mehr bringt und sich deshalb nicht den Kopf über Nachteile zerbrechen muss

Re: Vor-/Nachteile Langzeitstillen?

*lol* jasmin findet diese portablen brüste superinteressant und hätte gerne eine für sich. aber sie sieht es ein, dass sie ein groooßes mädchen ist ud das ja was für babys ist. colin ist ihr jüngstes opfer geworden *fg*
zur eigentlich frage antworte ich evtl. unten ;-)
LG gonschi mit stillmaus jasmin 23 mo

Re: Vor-/Nachteile Langzeitstillen?

Hallo, bei uns hat es sich auch "einfach so ergeben". Und es war für mich auch immer soooo bequem und nebenbei die sicherste Methode, einen kleinen Unruhegeist zum Schlafen zu bringen (bzw. zu einem gemütlichen Stillpäuschen zwischendurch). Und - wie hier schon des öfteren erwähnt wurde - auch wegen der Tatsache, dass Kuhmilch tatsächlich für Kälber ist und ich besorgt wegen Allergien war...
Eine schöne Schwangerschaft noch und alles Gute, Regentrude

Re: Vor-/Nachteile Langzeitstillen?

Hallo Anja,
Vorteil: es ist schnell und praktisch, immer da, ob unterwegs auf der Autobahn oder Nachts... Ich bin einfach zu faul zum Milchfläschchen kochen.
Langzeitstillen bedeutet übrigens nicht ein Kind ewig vollzustillen! Als ich meinem Hausarzt vor kurzem erzählte, daß ich mein 18 Monate alte Tochter noch stille, meinte der doch, daß ich sie noch voll stille!! Das ist so ein Vorurteil: entweder man stillt voll oder man still ab...Smilla ißt ganz normal am Tisch mit: Frühstück, Mittagessen und Abendessen. Und dazu wird sie gestillt, wenn sie will meistens Nachmittags,Abends, eventuell Nachts und Morgens.
Und mit der Zeit wird es immer unproblematischer. Wir hatten einen schweren Stillstart, aber was sind die ersten 4 Wochen gegen 17 Monate problemlosem Stillen?
Alles Gute
Natascha

Re: Vor-/Nachteile Langzeitstillen?

*lol* weißt du, die schlauen broschüren... das ist wie: jedes kind kann schlafen lernen... klar.. jedes!!
mein sohn hat mich nur schief von der seite angeschaut, als ich ihm brei gab.
er wollte nicht essen. da ich aber eh stillen als eine der zeitsparendsten, billigsten und schönsten "futtermethoden" ansehe, habe wir halt munter weiter gestillt.
im moment gibt es zwischendurch immer mal obstmus (2-3 löffel) und seit ein paar tagen bevorzugt der herr käsebrot. vorher gabs immer zwieback, brötchen und sowas.
wenn du stillen als schön empfindest, solltest du schauen wann du was dazu gibst. nur nix erzwingen.
achja, *g* und nur weil dein kind auf dein essen stiert, will es nicht auch was. du könntest auch am handy knabbern und es würde es haben wollen. deshalb gibst du ihm aber auch kein handy zu essen :-)
dein kind sagt schon wenn es mehr will...
lg katina

Re: Vor-/Nachteile Langzeitstillen?

Hallo Anja,
wie bei vielen anderen hier hat sich's bei uns auch einfach so ergeben. Ich hatte erst gar keinen "Plan", dann dachte ich mal, ich stille halt die 6 Monate voll und fange dann ganz "brav" mit dem Breiprogramm an. Als die 6 Monate rum waren, hat sich irgendwas in mir "gesperrt", ich hatte einfach das Gefühl, das ist für Rahel jetzt nicht dran. Bis vor kurzem habe ich voll weitergestillt (einen Beikostversuch zwischendrin hat sie entschieden abgelehnt, dann hab ich erst nichts weiter probiert), jetzt knabbert sie ab und zu was bei uns am Tisch mit, drumrum wird (immer noch fast voll) gestillt. So nach und nach wird sie dann halt immer mehr "Normales" mitessen, daneben werde ich weiter stillen, so lange es uns gefällt. Ist super-praktisch, super-gesund, super-billig, super-gemütlich - was will man mehr? :-)
Alles Gute! Christiane mit Rahel *12.11.2003

Re: Vor-/Nachteile Langzeitstillen?

Hallo Anja,
wir sind da so reingewachsen....
Vorteil ist ganz klar, dass meine jetzt fast 17 Monate alte Tochter noch nie ernsthaft krank war. Bisher hatte sie lediglich 2 Erkältungen.
Nachteile sehe ich persönlich keine. Wir stillen nur zuhause, so entgehe ich doofen Kommentaren und Blicken. Es ist ja auch nicht so (jedenfalls nicht bei uns), dass sie ständig an meiner Brust hängt ;-), sondern nur vorm Einschlafen und ab und an nachts.
Ich kann (wenn ich denn will) abends weggehen. Das ist ja immer so das Manko, was viele einem vorhalten. Ich warte, bis meine Tochter schläft und dann kann ich gehen.
Papa ist ja da, um bei eventuellem Aufwachen zum Spielen, Lesen ect parat zu sein ;-)
Nimm Dir nicht zuviel vor. Warte einfach ab. Entweder Frau stillt länger als 6 Monate oder nicht.
Grüße
Katja

Re: Vor-/Nachteile Langzeitstillen?

Hallo Anja,
den einzigen Nachteil, den ich sehe, ist, dass man sich ständig rechtfertigen muss. Erklären muss, warum man seinem Kind, das definitiv kein Kälbchen ist, Muttermilch und nicht Kuhmilch gibt.
lg Madeleine mit Ben *24.9.2003

Re: Vor-/Nachteile Langzeitstillen?

nö, ich muss mich nicht dauernd rechtfertigen. liegt evtl. daran, dass jasmin "draußen" schon lange in aller regel andere dinge interessanter findet als stillen ;-))
kuhmilch hat sie früher mal in geringen mengen (so 50 ml...) gemocht, inzw. will sie nicht mal einen löffel kosten. ich habe den verdacht, dass man ihr in der krabbelstube h-milch angeboten hat und sie über diese milch endlos empört ist.
LG gonschi

Re: Vor-/Nachteile Langzeitstillen?

salut!
stillen hat viele vorteile. hauptvorteil: es ist normal: mensch trinkt menschenmilch. es stärkt die abwehrkräfte, es beugt allergien vor, begünstigt sie jedenfalls auf KEINEN fall. weiter: es verformt nicht den kiefer und bei stillen nach bedarf in den ersten 2-3 jahren kannst du dir ersparen, ein schnullerkind zu haben (dazu gehört aber auch dann noch etwas willen manchmal, jasmin wäre gerne ein schnullerkind zur zeit, anders als im ersten jahr, wo sie ihn verschmähte...).
übrigens macht es auch der mama spaß. zumal wenn du nach bedarf des kindes in den ersten monaten anlegst, hast du oft relativ häufige stillzeiten und dadurch sind brustprobleme (wunde brustwarzen) dann meiner beobachtung nach wesentlich seltener als wenn nach uhr gestillt wird z.b. alle 4 stunden. die dann superhungrigen babys saugen dann so brutal an, dass die warzen wund werden... (was nicht heißt, dass es nicht "trotzdem" diese leidigen probleme gibt, sie kommen auch hier oft vor, gerade von mamas in den ersten 6 monaten...)
hauptnachteil des stillens: die mutter ist selber drann! sie kann es vielleicht via abpumpen teilweise umverteilen auf andere (sofern das stillkind die (muttermilchgefüllte) flasche überhaupt akzeptiert ... viele babys wollen mit flaschen gar nichts zu tun haben, das finde ich schön! nieder mit der konkurrenz!!! ;-))) )
das zwielicht: ich habe jetzt gerade die letzten wochen mal wieder abstillphantasien gepflegt (mich nervt das stillen manchmal...). dann kam jasmin, die zuletzt "nur noch" so 1-3 mal in 24 std. stillte, in die berühmt-berüchtigte trotzphase. heutiges lieblingswort "nein-.... doch!"... und auf einmal ist das stillen unsere friedenspfeife georden. ich biete ihr dann selber die brust an, was wir vorher gar nicht mehr hatten. in der tiefsten aufruhr ihrer gefühle "nehme ich sie mir zur brust" und sie kommt dort wieder ins lot! ich habe so berichte früher gelesen, aber habe es erst jetzt durch die eigene erfahrung wirklich verstanden. es ist wirklich wunderbar: vorher geht nichts mehr und in diesen 3-5 minuten kommt sie wieder in ihr seelisches gleichgewicht. nährwert: egal! die seele zählt. und wenn uta l. dann noch recht hat und wir in 2 monaten wenn jasmin 25 mo ist ein hoch für die unterstützung der abwehr erwarten können: herzlich willkommen aber nicht entscheidend. jedenfalls habe ich meine abstillphantasien erstmal wieder begraben und bin froh und begeistert von dem, was das stillen für unsere beziehung auf einmal bedeutet (das sind erfahrungen der letzten 14 tage, die ich hier glaube ich das erste mal ausführlicher ins forum stelle).
übrigens: eine langzeitstillmama würde ich letztlich eine nennen, die plant, ihr kind open end nach bedarf zu stillen. das passiert manchmal nach und nach, dass eine zur langzeitstillmama wird. eben einfach, weil ihr kind andere nahrung vermeidet. bei anderen ist es wie bei mir, dass das "open end" von anfang an programm ist. und dann hat meines erachtens eine mama schon von anfang ihrer stillzeit an hier einen guten platz. du bist hier jederzeit herzlich willkommen mit deinen fragen und erfahrugen, von anfang an ;-)))
ich wünsch dir noch eine gute rest-ss und eine wunderschöne geburt. unsere war superduper und wenn du mal einen schönen geburtsbericht lesen willst, findest du ihn, wenn du in meinem profil unten auf jasmins namen klickst. ich halte es sowohl für sinnvoll als auch für mmöglich, "den erfolg des stillens" vorher regelrecht zu planen. aber ich glaube auch, dass frau eine gute geburtserfahrung bis zu einem gewissen grad "planen" kann. auf alle fälle können eine grobe hämmer vermieden werden, wenn frau sich ihre geburtshelferinnen vorher etwas genauer anschaut...
LG gonschi mit jasmin 23 mo

Re: Vor-/Nachteile Langzeitstillen?

Liebe Gonschi,
Du hast einen sehr schönen Text geschrieben und ich freue mich, Deine Friedenspfeifengedanken hier noch einmal lesen zu dürfen! Interessant finde ich Deine Überlegung, an das Stillen und das Gebären mit einer entsprechenden Einstellung so positiv herangehen zu können, das beides gelingt. Du schreibst das vermutlich als eine Frau, die es so erleben durfte.
Ich habe das Stillen auf mich zukommen lassen und bin intuitiv in eine wunderschöne Stillzeit hineingewachsen. Für die Geburt hatte ich die besten Helferinnen der Welt (Geburtshaushebammen, die Hausgeburten und Beleggeburten betreuen), konnte durchaus alles nach Wunsch gestalten und endete nach einer langen, qualvollen Hausgeburt schließlich im OP unterm Messer. Ich war immer davon ausgegangen, ein gutes Geburtserlebnis zu haben, doch es kam anders. Ich bin, was das Thema Gebären betrifft, recht demütig geworden und habe gelernt, sehr viel Hilfe anzunehmen.
Dahingedacht von Tini
mit liebe Grüßen an Euch

Re: Vor-/Nachteile Langzeitstillen?

liebe tini,
ich habe es von anfang an so gesehen, dass ich alles erdenkliche dazu tue, typische "fehler" von erstgebärenden zu vermeiden. aber auf dem weg ins geburtshaus habe ich meinem mann ganz klar nochmal gesagt. wenn wir ins KH müssen und es einen kaiserschnitt gibt: das ist kein problem, hauptsache kind ucn ich kommen halbwegs heil aus der sache raus. dann habe ich ihn noch gebeten, in dem falle in JEDER SEKUNDE beim kind zu bleiben und sie nie aus den augen zu lassen und alles genau zu überwachen, was mit ihr passiert, dass ich schon versorgt sein werde trotzdem. ich fande es total gut zu wissen, dass es heute diese rettungswege gibt und sehe sie positiv. in meinem ss-forum wunderte mich allerdings sehr, dass auch auf entsprechende warnung hin wirklich viele z.b. nur das kriterium der nähe zur wohnung hatten für die wahl des KHs, dass sie sich total unkritisch haben von ärzten überreden lassen, dass die geburt künstlich eingeleitet werden müsse oder dass unter der geburt medikamente ins spiel kamen, die evtl. dann eben selber ein teil der späteren probleme mitverursachen etc. pp. - wir sind dann ja nur unter der geburt und nicht krank und auf keinen fall in einem zustand, der uns unmündig macht/machen sollte... negative geburtsberichte finde ich trotzdem gift für schwangere und habe anja daher gerne meinen empfohlen, denn positiver geht es nicht mehr *freu* - aber ich bin damit auch ganz demütig letztlich, da ich weiß, dass es trotzdem hätte ganz anders kommen können.
LG gonschi,
die mit diesem hinweis auf einen entspannenden geburtsbericht niemandem auf den schlips treten wollte (ich weiß, dass du es nicht so verstanden hast, tini :-)) )

Re: Vor-/Nachteile Langzeitstillen?

ich bin durch meine tante darauf aufmerksam geworden, die ihre kinder vor 25 jahren schon 2 bzw 4 jahre gestillt hat. dadurch kannte ich auch die la leche liga, und ich hatte vor der SS zwei frauen kennengelernt, die ihre kinder auch ganz selbstverstaendlich so lange stillten. iuch hab mir das stillen als immer einen der schoensten seiten des kinderhabens vorgestellt :-)
und so ist es auch gekommen. als einzigen nachteil sehe ich es, dass man sich doch ziemlich viele doofe kommentare anhoeren muss, da muss man schon ein gutes backup und viel selbstbewusstsein haben. ansonsten sehe ich auch nach 2.5 jahren (und wieder schwanger) nur vorteile (fuer mutter, kind und die ganze familie!). gruss, und viel spass, lucia mit luca 2,5 jahre und frippel 20 SSW

Re: Vor-/Nachteile Langzeitstillen?

hallo anja,
ich wollte von anfang an stillen, weil ich es normal fand. fläschchenmilch wollte ich nie geben, die war mir immer ein bisschen eklig und ich konnte mir nicht vorstellen, dass einem kind das zeug schmecken kann.
nun finde ich persönlich, dass das stillen mehr vorteile als nachteile hat. mir selbst war es EXTREM wichtig, dass ich abpumpen konnte, ich würde dir empfehlen, das abpumpen spielerisch und vorurteilsfrei zu lernen. und deinem kind auch die (vielen verhasste) flasche mit mumi anzubieten. dies minimiert nämlich die (schon vorhandenen) nachteile des stillens deutlich. wenn du nämlich nicht abpumpen kannst, ist es am anfang nicht möglich, länger als 2 stunden ohne das kind zu sein, was für mich schon aus beruflichen gründen inakzeptabel gewesen wäre.
mit der pumpe allerdings gewinnst du durch das stillen an freiheit. gestillte kinder sind nämlich oft unabhängiger und anderen gegenüber aufgeschlossener, das habe ich selbst auch deutlich gemerkt. lange kinderarzt-sessions konnten wir uns sparen, die kamen erst auf uns zu, nachdem arminchen sich mit 18 monaten selbst abgestillt hatte.
ein riesen-vorteil des stillens ergibt sich besonders in kombination mit dem gemeinsamen schlafen: du musst nachts nicht aufstehen, deinem baby eine flasche zubereiten etc. etc. - als wir "eingespielt" waren nach ca. 3 monaten, wurde ich meist nicht mal mehr wach, wenn sich mein arminchen selbst nachts angedockt hat.
ach ja, wenn du ganz ohne fläschchenmilch auskommst, sparst du eine menge geld, irgendwo online gibt es dazu konkrete berechnungen. und ich finde noch dazu, fläschchenmilch riecht sehr unangenehm bei der zubereitung.
ein nachteil des stillens: anfangs tut es weh. mit der richtigen stillbetreuung und technik ist das aber recht bald durch, so dass die vorteile überwiegen. am besten ist es, du gehst locker an das stillen ran und ohne heilige-mama-erwartungen an dich selbst. als ich die damals nämlich abgelegt hatte, fing das stillen an, richtig schön zu werden. ich wünsch dir eine angenehme restschwangerschaft und geburt - und natürlich einen guten start in die stillzeit.
lg, suzanne

Re: Vor-/Nachteile Langzeitstillen?

Liebe Anja,
unsere Tochter ist knapp ein Jahr.
Wir essen und wir stillen.
Wie die anderen hier schon gesagt haben, Menschenmilch ist fuer Menschenkinder.
Es ist einfach, immer da, gesund und lecker ("sagt" meine Tochter :-))
LZS heisst, dass Du dein Baby so lange stillst wie es mag, statt Pulvermilch oder anderes zu trinken zu geben.
Frueher oder spaeter essen sie nebenbei natuerlich auch "Vernuenftiges"!!
LG, Ana

Re: Vor-/Nachteile Langzeitstillen?

"Vernuenftiges" dazu faellt mir ein, dass ich ein LZS "Baby" beim Treffen in Bonn mit Sahne+Schokoladensauce gefuettert habe. Sie fand das recht vernuenftig von mir *GG*
LG Kerstin

Re: Vor-/Nachteile Langzeitstillen?

Hallo Anja-
Nachteile? Es gibt Nachteile?
Aber was die Vorteile angeht. Ich bin so eine faule, stilldemente Frohnatur, die es sich nicht vorstellen kann immer Wasser und Puelverchens dabei zu haben, Flaschen, Sauger etc zu sterilisieren, sich darueber zu informieren ob pre-,ha, 1er,2er oder 3er Milch nun gerade gut fuer meine Kind sind, welche Glaeschen, Breie, Pulver und von welcher Firma das ganze. Nein, das ist nicht meine Welt. So bin ich zum stillen gekommen. Da habe ich nur die Wahl "rechts oder links?". Und was das essen angeht, irgendwann signalisierte sie, das sie auch essen wollte, und zwar genau das was wir auch gegessen haben, kein Brei. Also gab es von dem Zeitpunkt an auch "feste" Nahrung. Sie isst alles mit, in geringen Mengen und zum satt werden stillt sie. Emma-Louise ist 11 1/2 Mnate alt und in das Langzeitstillen wachsen wir beide rein. Meine grosse Tochter hat 18 Monate gestillt. Und es ist einfach so passiert, ohne das wir uns etwas fuer die Stillzeit vorgenommen haben.
Ansonsten hast Du ja schon die ganzen Fakten von den anderen LZS Mamis bekommen.
LG und alles gute fuer die Geburt wuenscht
Kerstin mit Christel-Ann *13.1.98 und Emma-Louise *15.9.03

(vermeintliche) Nachteile des LZS

Hallo Anja,
während der Schwangerschaft hatte ich mir vorgenommen, sechs Monate voll zu stillen, dann das Kind ans Familienessen (über den "Umweg" Brei) heranzuführen und mit etwa einem Jahr abgestillt zu haben. Es kam anders: Meine Tochter mochte keinen Brei, und ich sah alle Pläne dahinschwinden. Also suchte ich nach Informationen und entdeckte, dass es auch anderen Müttern mit ihren Kindern ging wie uns. Langes Stillen sollte sogar Vorteile haben! Ich ließ mich darauf ein, mich im wesentlichen von meiner Tochter leiten zu lassen. Irgendwann wurde es einfacher, bestimmte Regeln zu vereinbaren, z.B. nur noch zu Hause zu stillen. Abstillen mussten wir nach knapp 34 Monaten abrupt, als ich in der Schwangerschaft mit meiner kleinen Tochter ins Krankenhaus musste.
Über die vielen Vorteile des längeren Stillens hast du ja schon viel gelesen. Ich möchte nun die (z.T. vermeintlichen) Nachteile näher beleuchten.
"Stillen schafft ein Abhängigkeitsverhältnis zwischen Mutter und Kind." - Das stimmt nur halb, denn auch ohne Stillen ist ein Kind auf seine Mutter (oder andere vertraute Bezugspersonen) unbedingt angewiesen.
"Ein laufendes Kind zu stillen ist ekelhaft und widernatürlich." - Das stimmt ganz sicher nicht. Widernatürlich ist es in keinem Fall (siehe Links von Uta L.). Ekelhaft für Mutter und Kind ist es garantiert nicht, das kann ich aus Erfahrung nur bestätigen. Es ist für Betrachter nur ungewohnt. Ein Grund für manche, nicht öffentlich zu stillen und für andere, es erst recht zu tun.
"Eine stillende Mutter muss rund um die Uhr verfügbar sein." . Das ist falsch. In der Vollstillzeit kann frau abgepumpte Mahlzeiten zurücklassen, später kann die Abwesenheit der Mutter durch Beikost überbrückt werden und noch später isst das Kind einfach ganz normal (nur die Mutter muss ggf. darauf achten, keinen Milchstau zu bekommen).
"(Langes) stillen verursacht einen Hängebusen." - Das stimmt nicht. Die Schwangerschaft zieht die Brust in Mitleidenschaft, nicht das Stillen. Stilen beugt sogar Brustkrebs vor.
"Stillen erschwert (oder verhindert) den natürlichen Ablöseprozess des Kindes von der Mutter." - Hierzu kann man geteilter Auffassung sein. Meiner persönlichen Erfahrung und Beobachtung nach sind lange gestillte Kinder im Gegenteil sogar besonders selbstständig und unabhängig.
"Lange stillende Mütter sind Übermütter." - Von mir aus. Mit diesen Etiketten disqualifiziert sich derjenige, der sie äußert.
Habe ich noch etwas vergessen?
LG Katja mit Charlotte *22.09.2000 und Helene *24.09.2003

noch zwei:

"Beim Stillen hat man den Körper nicht für sich." - Ein Stück weit mag das stimmen. Ich selbst habe das nur ganz selten so empfunden. Auch ohne zu stillen bräuchte mein Kind ja Körperkontakt.
"Während der Stillzeit muss ich auf vieles verzichten, was Spaß macht." - Siehe oben (dein Posting mit Antworten). Bei mir persönlich ist es so, dass ich auf lange durchfeierte Nächte mit Alkohol- und Zigarettenkonsum gar keine Lust (mehr) habe. Das passte in die Zeit des Lebens ohne kleine Kinder. Vielleicht habe ich mal wieder Lust dazu, doch ich glaube, aus dem Teenie-alter bin ich jetzt endgültig heraus ;-) Ein gutes Glas Rotwein in geselliger Runde ist mir lieber :-)
Nochmals lG,
Katja

Re: Vor-/Nachteile Langzeitstillen?

Hallo Anja,
da hast Du ja schon so viele Antworten bekommen, daß ich wohl nichts mehr zu den Vor-und Nachteilen schreiben muß ;o)
Bei mir war es so, daß ich da so hineingewachsen bin. Als ich mit meinem ersten Kind schwanger war, dachte ich auch, ich stille 1/2 Jahr und dann so langsam ab. Als ich ihn dann aber an der Brust hatte, war ich überwältigt von den Muttergefühlen und fand das Stillen sooo schön und inniglich, daß ich mir gar kein Ende vorstellen konnte. Dieses Gefühl beruhte auf Gegenseitigkeit und so haben wir ca. 3,5 Jahre glücklich gestillt. Das Ende ging zwar mehr von mir aus (es wurde irgendwann körperlich unangenehm für mich), aber er war in dem Alter selbstständig genug, um es zu akzeptieren.
LG, Tanja
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