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Vom Stillen überzeugen?

Eine langjährige Freundin von mir ist (ungeplant im 3. Monat) schwanger und sie fragt mich viel über Kinderpflege, Erziehung und Schwangerschaft. abgeshen davon, dass sie anscheinend auch andere Vorstellungen über Erzeiung hat, ist sie dem Stillen gegenüber eher zurückhaltend eingestellt.
Sie weiss, dass ich lange gestillt habe und auch darauf kommen wir immer mal wieder zu sprechen. Da ich vom Stillen überzeugt bin, würde ich mich natürlich freuen, wenn sie ihr Kind auch (eher lange) stillen würde. Sie sieht das bisher eher als notwendiges Übel, will es zwar ausprobieren, aber meint, sie kenne sich, länger als höchstens drei oder sechs Monate hielte sie das nicht aus. Ich finde das sehr schade bzw. ich fürchte, dass ihre Einstellung schnell dazu führen wird, dass sie abstillt und die vermeintlich bequemere Flaschenlösung wählt.
Missionarisch sein will ich eigentlich nicht, aber ich ertappe mich schon dabei, ziemlich vehement pro Stillen zu argumentieren. Gibt es weitere Möglichkeiten, sie zu ermuntern, aber dabei nicht zu heftig vorzugehen? Und welche Möglichkeiten der Unterstützung oder Motivation wären für jemanden, der uninformiert ist, aber ungern darüber lesen oder sich Hilfe besorgen will, geeignet? Oder sollte ich mich besser elegent zurückhalten und meine Meinung, die ihr ja trotzdem bekannt ist, für mich behalten? Denn es ist ja nunmal eigentlich ihre persönliche Enscheidung und sie sollte nicht dazu gedrängt werden.
Momentan tendiere ich dazu, mir den Mund zu verbieten und nichts weiter dazu zu sagen, als dass es sicher einen Versuch wert ist und sie es einfach mal ausprobieren sollte. Sie hat aber schon jetzt Angst vor wunden Brustwarzen und einem ewig nuckelnden Kind... :-(
LG Carolin
Bisherige Antworten

Re: Vom Stillen überzeugen?

Hallo Carolin,
ich konnte es mir früher auch nie vorstellen, dass ständig ein Säugling an meinem Busen rumzotzelt und jetzt finde ich, dass es was vom Kuscheligsten überhaupt ist.
Ich wäre vielleicht für praktische Argumente am empfänglichsten gewesen, dass es normal ist zu stillen, weil andere Tiere das auch machen, und dass es billiger ist.
Wunde Brustwarzen muss man nicht haben. Ich habe viel mit Lansinoh eingecremt und hatte eine gute Hebamme. Du kannst ihr ja vorab eine Tube schenken ;-)
Flaschen sind übrigens überhaupt nicht bequemer. Spreche da aus eigener Erfahrung. Da ich faul bin, würde ich bei weiteren Kindern allein deshalb immer nur stillen, stillen, stillen.
LG Silke

Re: Vom Stillen überzeugen?

Hi Carolin,
bei Freundinnen, die mir wichtig sind, war ich auch oft bestrebt, sie zum "erfolgreichen" Stillen zu ermuntern. Zum Teil hat einfach die Vorbildfunktion gewirkt.
Andererseits ist es eher wichtig, nach der Geburt mit Rat und Unterstützung da zu sein.
Ich kam mal zu meinem Cousin zu Besuch, als seine Frau völlig entnervt dem brüllenden (gestillten) wenige Tage oder Wochen altem Sohni gerade ein Flasche machen wollte.
Ich hab sie aufs Sofa verdonnert, den Kleinen mir ins Tragetuch gesteckt und bald schlief der Kleine und Mama döste zumindest in Ruhe auf dem Sofa. Nach ca. 1,5 - 2 Stunden wurde er langsam wach und als er nach ner Weile anfing zu suchen, habe ich ihn ihr zum Stillen gebracht, wonach er satt und zufrieden und sie entspannt und erleichtert war.
Ich denke, manche Frauen brauchen viel Information, ich habe auch diverse Stillbücher verschenkt, andere brauchen mehr Zuspruch und Entlastung.
Die Frau meines Cousins (in deren Familie alle Frauen NICHT stillen können) hat übrigens reichlich 3,5 Jahre gestillt. Und ihr Sohn, dem alle aus ihrer Familie Verhungern an der Brust prognostiziert haben, war mit einem halben Jahr so dick, dass kaum noch ersichtlich war, ob er Junge oder Mädchen war - jetzt mit fast 5 ist er schlank.
Nicht zuletzt durch dieses Forum kann ich mich selbst ja auch immer bestens informieren und Freundinnen unterstützen.
LG
Birgit

Re: Vom Stillen überzeugen?

Ich hab auch so eine Freundin bzw. hatte, denn inzwischen ist sie voll und ganz vom Stillen überzeugt *g*
Ich hatte dieselben bedenken wie du, als sie ss war, v.a. weil sie ein Mensch ist der mit Schlafmangel sehr, sehr schlecht zurecht kommt.
Hab dann weniger über die Vorteile des Stillens geredet, als über die Nachteile des Flasche gebens *g* - so nach dem Motto "ich bin doch nicht blöd und tu mir den Stress an mit Flasche machen, das ist nachts noch stressiger, unterwegs ist es furchtbar kompliziert" usw.
Das hat bei so jemandem, der eher bequem eingestellt ist, total gezogen ;-)
Und dann hab ich halt immer von der Natur des Menschen geredet und dass Stillen ja das Natürlichste überhaupt ist usw., da bin ich bei ihr aber eh auf offene Ohren gestossen, sie ist nämlich Biologin und war dahingehend zumindest schon mal grundsätzlich sicher dass sie es mit dem Stillen versuchen wird.
Tja, und was soll ich sagen, das Kind ist inzwischen 8 Monate alt, wird noch voll gestillt und zwar weil die Mutter das so praktisch und schön findet *g* und sie denkt gar nicht ans Abstillen, obwohl sie eigentlich längst wieder ins Labor wollte und dann nicht mehr stillen dürfte ;-)
Hat bei ihr aber auch ganz viel mit der Entwicklung zu tun, die einsetzt wenn das Kind erstmal da ist, da kann sich noch viel tun, was man vorher nie gedacht hätte!
LG
Doro

Re: Vom Stillen überzeugen?

hi doro,
ich stimme zwar theoretisch den anderen zu,
praktisch weis ich aber, dass man niemanden vom stillen überzeugen kann, der es vom herzen aus nicht will.
habe das in der verwandschaft. beim zweiten hat sie es versucht, nach 8 wochen fängt sie an abzustillen, aus haarsträubenden konstruierten gründen. sie will einfach nicht, wollte noch nie, kann mit der nähe nichts anfangen und fühlt sich abhängig.
da kannst du NICHTS machen, denn sie würde deine argumente eh nie annehmen.
so traurig das in unseren augen auch ist ;-((
glg tina

Re: Vom Stillen überzeugen?

Hallo Tina,
also das mit der Nähe kann ich sehr gut verstehen, da habe ich auch recht lange (8Monate) gebraucht.
Aber das scheint ein Generationenproblem zu sein.
LG Uta

Re: Vom Stillen überzeugen?

ich weis nicht,
bin jahrgang 70 und du 66 wie ich grad gespickelt habe.
und bei uns war das von der ersten sekunde da. und die frau, von der ich erzält habe ist jetzt 29.
glg tina

Re: Vom Stillen überzeugen?

Hallo Tina,
ich hatte jetzt nicht das Alter gemeint, sonder die "Vererbung" über Generationen.
LG Uta

Re: Vom Stillen überzeugen?

ach so :-))))
glg tina

Re: Vom Stillen überzeugen?

PRAKTISCHERE Flaschenlösung???????
hmmmm. ich stille so lange, weil ich für flaschen viel zu faul bin.
erzähl ihr mal, dass man die immer auskochen muss, dass man die flaschen IMMER frisch machen muss, wenn man weggeht muss man immer ne thermoskanne mit abgekochten wasser debei haben.
dann erzähl ihr mal, wie scheisse das ist wenn man nachts schlaftrunken bei brüllendem kind erst mal in die küche wanken muss, genau richtig viele löffel pulver in die flacshe tun, dann wasser kochen, das ganze wieder abkühlen lassen muss etc....
erzähl ihr, dass man dann viel mehr essen darf und trotzdem abnimmt.
hihihi.
da ist stillen dich viel Praktischer eigentlich? oder seh ich das falsch und ich hab mich mit den 2 flaschen die ich mal gemacht hab nur total dumm angestellt? busen rein und fertig.
lg Julia

Re: Vom Stillen überzeugen?

Ich würde dazu tendieren, sie nicht im Vorfeld missionieren zu wollen. Die Vorstellungen in Sachen Erziehung etc., die man vor Ankunft des Kindes hat, relativieren sich ja in der Regel deutlich, wenn es einmal da ist - und dann ist es schön, wenn man jemanden hat, der mit Tipps und Vorschlägen helfen kann. Am wenigsten aufdringlich wirken meiner Erfahrung nach Ratschläge, die in der Form von: "Ach ja, das war bei uns / einer Bekannten von mir auch so. Natürlich sind alle Kinder unterschiedlich, aber in dem Fall hat, glaub ich, geholfen, es soundso zu machen" kommen. Also so wenig grundsätzlich wie möglich. "Bekannte" hast Du hier im Forum ja genug, also bestimmt auch genug Geschichten für alle Fälle.
LG Iris

Re: Vom Stillen überzeugen?

Hallo!!
Ich denke du solltest ihr vieleicht ein wenig Zeit lassen, sie hat ja noch so viele Monate vor sich um sich mit der Frage auseinander zusetzen, ob sie stillen möchte oder nicht. Im Moment denke ich hat sie ja auch noch andere Sachen im Kopf, ich denke das kommt mit dem laufe der Schwangerschaft. Und wie lange und ob jemand überhaupt stillen möchte, würde ich ich dem jenigen auch freihalten. Man kann zwar sagen, das man das als das beste der Welt sieht und das es wirklich praktisch ist. Aber um stillen zukönnen muss es von einem selbst kommen und die eigene Überzeugung sein. Denn so schön stillen auch ist, es ist nicht immer einfach und am Anfang schon garnicht, also will ich damit sagen, wenn sie nicht selbst davon überzeugt ist sollte sie es lassen. Ich habe immer gesagt wenn es klappt mit dem Stillen ist gut und wenn nicht dann nicht, so habe ich es auch gehalten, mein Sohn war 6 Wochen zufrüh geboren, da hat es nicht geklappt, mir war wichtig das er schnell zunimmt, der hat die Flasche bekommen und ist auch gesund und munter, meine Tochter war 3 Wochen früher, da hat es geklappt, ohne wenn und aber, dafür klappt das abstillen nicht so gut und ich bin aus diesem Grunde zur langzeit stillerin geworden, denn sie ist jetzt 1 Jahr alt und ich stille zwischen durch immer noch. Obwohl ich nur 6 Monte stillen wollte und nie gedacht hätte das ich die überhaupt schaffe. Also, lass sie doch erst mal ihre Schwangerschaft begreifen der Rest kommt von selbst, vieleicht schenkst du ihr einfach mal ein Buch über stillen!!
Liebe Grüße
virginia
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