Tisch-Manieren beim Beikost-Neuling
Mein süsser Schnurz isst seit ca. 1,5 Monaten Mittags einen Mit-Gabel-Zerdrücktem-Gemüse-Brei und seit 3 Wochen auch Nachmittags etwas GOB. Es sind nicht die riesen Mengen - jedenfalls überhaupt nicht was das Buch sagt, aber das ist mir auch egal. Er holt sich schon was er braucht.
Meine Frage bezieht sich auf die 'Art und Weise' des Essens.
Der kleine Fratz kann natürlich noch nicht still sitzen beim Essen. Will ich ja auch gar nicht. Das Essen dauert daher seine Zeit. Ist mir grundsätzlich auch egal, ich habe Zeit. Bei dem Rumgehampel landet natürlich einiges auf dem Latz und am Boden. Ist mir im Prinzip auch gleich.
Wenn er allerdings irgend ein Spielzeug in die Finger bekommt (das kann ein kleines Holzauto sein oder ein Stoffbeutel vom Einkaufen), dann geht das Essen irgendwie 'besser'. D.h. das Kind konzentriert sich auf sein Tun mit dem 'Spielzeug' und macht dann recht bereitwillig - fast wie abwesend - den Mund auf, sobald er im Augenwinkel merkt, dass ich mit dem Löffel komme.
So kommen wir mit dem Essen 'gut' voran. Allerdings frage ich mich, ob das schon als eine Form der 'Bestechung' a la Gonzales zu werten ist...?
Einerseits macht er ja den Mund auf, ich zwinge ihn also nicht, auch nicht mit 'Spielchen' meinerseits (Ein Löffel für Mama, einer für Papa,...).
Andererseits spielt er ja eigentlich. Und da frage ich mich halt, ob er überhaupt mitbekommt, was da passiert, d.h. ob er sein Ich-Habe-Genug-Gefühl mitbekommt bzw. richtig ausdrücken kann.
Was meint ihr?? Soll ich ihn lassen? Oder sogar ein Spielzeug am Tisch anbieten?
Dürfen eure am Tisch beim Essen spielen? Oder wird 'gegessen'?
Gruss
Fanny mit FannyBoy (8,5 Monate)
Re: Tisch-Manieren beim Beikost-Neuling
jasmin hat viel gespielt und es ist jetzt zur zeit langsam nicht mehr aktuell glaube ich, ganz selten noch mal hat sie was zur hand... aber sie isst inzw. ja immer mehr selbst und wird nicht mehr vorrangig gefüttert.
die argumente derer, die gegen spielsachen sind, sind eigentlich überzeugend, aber ich konnte das nie durchsetzen bzw. es hätte zuviel kampf gekostet. nur bälle habe ich unter großem protest (ein essen nur streit...) vom tisch verbannt, da es zu gefährlich ist für das wohlbefinden der großen *gg*
jasmin ist trotzdem ein schlankes kind und hat auch aufgehört zu essen, wenn es ihre langte, auch mit spielzeug. aber ich habe schon nicht schlecht gestaunt, als in der krabbelstube alle kinder nur am tisch saßen und aßen und nur jasmin dauernd rummrannte und was zum spielen fand (alle freie stühle mit puppen belegen und so fort). das hat selbst für die krabbelstuben-profis wochen in anspruch genommen, das mind. zu reduzieren. aber immerhin ist der spielvirus wohl nicht auf die andern übergegangen
LG gonschi
Re: Tisch-Manieren beim Beikost-Neuling
Hallo Fanny,
ja, so habe ich den guten Doc. Gonz. verstanden. Ich denke es ist die gleiche Ablenkung wie "Ein Löffelchen für Mama,..."
Pascal spielt beim Essen nur mit dem Essen und hat jetzt nach einer Woche Überredungskunst verstanden, dass sitzend gegessen wird und nicht stehen im Hochstuhl *uff*
Vielleicht gibst du ihm zum Üben auch einen Löffel in die Hand, das ist doch Spielzeug genug. ;-)
LG Mattina
Re: Tisch-Manieren beim Beikost-Neuling
willkommen unter Puristen *g*
Ich schaffe es bis heute nicht, Genuß am "reinen Essen" zu finden. am liebsten istmehr der Teller und dahinter ein gutes Buch/Zeitung. Das ist für mich ein Höhepunkt - was schönes Lesen udn dazu was gutes Essen.
Ich finde Gespräche bei Tisch blöd - man hat ja städnig den Mund voll. Und "nur" Essen ist auch irgendwie fad.
Also ich kann weder Dich noch Dein Kind verurteilen ;-)
Ich habe heute auch eine Sünde begangen: ich habe als Lockmittel zu Tisch auf ihren Teller winzige Cocktailtomaten in der Mitte durchgeschnitten - das liebt sie und da kommt sie immer angekrochen...
LG Gala
LOL about sünden ;-)
bei den hauptmahlzeiten isst jasmin zu gut deutsch oft weenig viatmine, wie mir neulich auffiel. dafür gibt es i.d.r. 2 mal am tag einen obstsnack, den sie auch sehr mag und so sachen wie tomaten-gurken-salat oder so findet sie auch prima.
LG gonschi
Re: Tisch-Manieren beim Beikost-Neuling
also bei uns gibt es beim Essen kein Spielzeug.
Vielleicht hilft ja ein 2. Löffel. Da kann er sich schon mal versuchen.
Bei uns war zu dieser Zeit "Brei" schon eher die ausnahme. Sie wollte allein essen mit den Fingern oder den Löffel.
Wenn Lena sehr unruhig war, aber Hunger hatte habe ich sie auf meinem Schoß genommen und essen lassen bzw. gefüttert.
LG Marieta + Lena *1.4.03
Re: Tisch-Manieren beim Beikost-Neuling
für Tischmanieren ist wohl noch zu klein ;-)
Unsere Tochter sitzt nicht mal am Tisch zum Essen, was viele andere Mütter erschreckend finden ;-)
Aber nur so isst sie ihr Essen. Sie sitzt entweder auf unserem Schoß oder sie läuft herum und holt sich immer mal einen Happen ab.
Ich finde das nicht schlimm, für Tischmanieren ist auch später noch Zeit.
Liebe Grüße
Katja mit Anna- Jeane, fast 15 Monate
Re: Tisch-Manieren beim Beikost-Neuling
LG - Nat mit Noa (1,5)
Re: Tisch-Manieren beim Beikost-Neuling
ich gebe zu die anderen postings nicht gelesen zu haben, deshalb vielleicht doppelt!!
Also, als erstes kann ich Dir "mein Kind will nicht essen"von Gonzales empfehlen. Falls Du es nicht schon gelesen hast...
Tolles Buch zum Thema Essen, Stillen, Beikost ueberhaupt.
Ich lasse Lieve mit Essen matschen, beim Essen spielen und sie soviel essen wie sie mag.
Wenn es nur 3 Erbsen sind, dann ist es auch gut.
Wir stillen vorher, nachher, mittendrin!
Ich wuerde ihn nicht ablenken, sondern bewusst essen lassen.
Das finde ich wichtig.
auch keine Loeffelspielchen, denn wenn er Hunger hat, oder Lust, dann wird er schon essen!!
LG,
Ana mit Lieve *9.9.03...isst alles, aber wenig!
Re: Tisch-Manieren beim Beikost-Neuling
Viele Grüße,
Christine
Re: Tisch-Manieren - vorläufiges Fazit
Nur nochmal kurz zum Klarstellen: es ist keineswegs so, dass ich mein Kind mit 9 Monaten perfekte Tischmanieren beibringen will - falls das jemand gedacht hat. (Ich hätte doch noch ein kleines ;-) dazu tippen sollen.)
Ich lenke ihn beim Essen auch gar nicht ab. Vielmehr sucht er sich selbst irgend was für die Finger, die nie ruhig halten können - was ja verständlich, klar, und durchaus erwünscht ist in diesem Alter. Egal was er fassen kann, das nimmt er und spielt. Bekommt er nix in die Finger, dann ist er total hibbelig und es geht überhaupt kein Löffel in den Mund, weil der ganze Körper ständig am hin und her machen ist... *g*
Heute habe ich mal genauch beobachtet: eigentlich spielt er mit Spielzeug genau so wie mit allen anderem. Ich denke nicht, dass er da einen Unterschied sieht - bis jetzt. Ich werde aber trotzdem die 'echten' Spielsachen nicht mehr am Tisch zulassen, sondern nur 'Tisch'-Sachen wie Löffel, Becher, etc. Damit kann er gerne seine physikalischen Studien betreiben (wie lange braucht es bis zum Boden, wie rollt es am Boden weiter, fällt es anders, wenn es erst über die Tischkante rollt, wann kommt es vom Boden zurück in meine Hände, etc...)
Ich sehe es jetzt auch -teilweise- als 'Bestechung' a la Gonzales (den ich gerne gelesen habe), aber ich werde mich hüten mich mit meinem Kind diesbezüglich anzulegen. Soll er haben was er will. Ich hoffe, wir Eltern fungieren mal als gutes Beispiel und es gibt sich von allein. Gott bewahre, wir enden wie Gonschis Jasmin...! ;)
Danke für eure Berichte!
Gruss
Fanny
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