Thema: loslassen
das Thema "loslassen" schwirrt mir ein bischen ungeordnet im Kopf rum. (Vorwurf eines Bekannten, ich würde stillen, weil ich nicht loslassen könne.)
Wie seht/empfindet ihr das?
Hat stillen/nichtstillen etwas mit loslassen zu tun?
Kommen solche Fragen nur von Menschen, die selber nicht gestillt haben und es sich deshalb gar nicht vorstellen können, was es bedeutet?
Oder kommen solche Reden nur von Eltern, die selber Probleme mit loslassen haben?
Was versteht ihr darunter, das Kind loszulassen? Bzw. was würdet ihr zu nicht-loslassen zählen?
Bitte helft mir mal, meinen Faden zu finden. :-))))
LG Uta
Re: Thema: loslassen
Viele Grüße,
Christine
Re: Thema: loslassen
lg trilo;-))
Re: Thema: loslassen
also zu nicht-loslassen würde für mich zählen:
- das Kind überzubehüten
- dem Kind nicht zutrauen, etwas alleine zu können
- sich ständig in sein Leben einmischen (erst in die Spiele, später in Punkto Freundschaften, Partner, etc)
- dem erwachsenen Kind (das selber so gute Studienjobs hat, das es mehrmals im Jahr in Urlaub fährt) die Wäsche machen und den Kühlschrank vollstopfen
Solche Dinge verstehe ich unter Nicht-Loslassen.
lg
sabine
Re: Thema: loslassen
Lieber Gruß von Susanne
Re: Thema: loslassen
Was ich sagen wollte, wurde ja schon gepostet, schließe mich also an.
lg dea (die trotz vehementer Versuche ihr Kind an sich zu binden, nicht verhindern konnte, dass ihr Zweijähriger auszieht *scherz* - aber wird ja auch Zeit, dass er endlich sein eigenes Leben führt)
PS.: meine Schwiemu (Verfechterin des Alleinschlafens im Kinderzimmers und Nichtstillens) hat drei Kinder über 25 Jahre zu Hause sitzen, die nicht mal daran denken auszuziehen - ein Wunder, dass mein Mann bei mir wohnt und nicht pendelt *g*)
Re: Thema: loslassen
LG, Susanne
Re: Thema: loslassen
ich habe mir gerade vorgestellt, was das für Leute sind (werden), wenn sie nicht losgelassen wurden.
Ich kann mir aber absolut nicht vorstellen, dass diese Nesthocker, die mit 30 noch bei Mama am Tisch sitzen und die die Wäsche gemacht bekommen, jahrelang gestillt wurden.
Ihr vielleicht?
Liebe Grüße
Katrin, die solche Zweifel auch kennt
Re: Thema: loslassen
Ja, hier...
Re: Thema: loslassen
Muß man denn so ein kleines Kind schon "loslassen"?
"Fesseln" bedeutet für mich zwanghaftes an sich
binden...Du wirst Dein Kind wohl nicht zwingen an
Deiner Brust zu trinken :-)
LG,
Birgit+Emma, die MICH hoffentlich noch lange nicht
loslässt :-)
Re: Thema: loslassen
Es geht in der Stillbeziehung nicht um eine Beziehung zwischen zwei Erwachsenen, in der "Klammern" als störend empfunden wird.
Ein Kind i s t nunmal klammernd/stillend, das gehört zum Kindsein dazu.
Versuche, das durch Separieren vom Körper der Mutter wegzudenken, halte ich für eine Spiegelung der Angst des Erwachsenen vor seiner unbewältigten emotionalen Abhängigkeit.
Loslassen können ist meiner Meinung nach kein Frage der Dauer der Stillbeziehung - das Problem stellt sich allen Eltern und alle müssen es auch sorgfältig hinterfragen.
LG Gala
Re: Thema: loslassen
Ich bin auch davon überzeugt, dass dadurch eher der Boden für wirkliche Unabhängigkeit geebnet wird.
VG
Christine
Re: Thema: loslassen
Also, um ein Loslassen zu ermöglichen muß vorher eine gute Bindung bestehen. Eine gute Bindung zu seinen Bezugspersonen (Mutter, Vater, usw) ist für ein Baby überlebenswichtig. Ein Kind kann sich erst dann seinen Möglichkeiten entsprechend entwickeln wenn es weiß, daß es sicheren Halt in der Bindung zu seinen Bezugspersonen hat. Aber für das Zustandekommen dieser guten Bindung sind die Erwachsenen verantwortlich, indem sie auf die Bedürfnisse eingehen. Die Loslösung geht dann vom Kind aus, das ja ständig seine Fähigkeiten und Aktionsradius erweitert. Oft verhindern aber Erwachsene etwas, indem sie dem Kind sagen "du bist zu klein" um dann später zu fordern "jetzt bist du aber schon groß genug". Oder sie meinen, ständig die Verantwortung für alles was ihr Kind tut übernehmen zu müssen und trauen ihm nichts zu. Das verstehe ich unter "nicht loslassen können".
Der Vorwurf "nicht loslassen können" auf Langzeitstiller bezogen finde ich sehr unpassend - ist ein Kind denn selbständiger wenn es jahrelang am Schnuller hängt? Da ist mir doch das Original lieber, wo eine soziale Interaktion erfolgt und nicht so ein Plastikteil.
Außerdem erscheint es mir oft, daß die "Belastung Kind" in unserem Kulturkreis möglichst gering gehalten werden soll, das Kind so rasch wie möglich die Eltern nicht mehr in Anspruch nehmen soll, und daß Eltern sich somit nicht ganz auf ihr Kind einlassen. Mir erscheint das wenig sinnvoll für das Kind.
Und stell Dir mal vor, es gäbe diese ganze Babynahrungsmittelindustrie nicht - keine Pulvermilch, keine Breie, keine Gläschen - wieviele Kinder würden es wohl schadlos überstehen, wenn sie nach 4 oder 6 Monaten nicht mehr gestillt würden und nur mehr Erwachsenenkost bekämen? In so einem Szenario würde wohl keiner sagen, daß die Mutter stillt weil sie nicht "loslassen" kann.
Cornelia hat gerade die Sommergrippe, es ist das 1. Mal daß sie so krank ist, und sie ißt wenig bis gar nichts - außer stillen im Halbschlaf. Was würde sie zu sich nehmen wenn sie nicht mehr stillen würde? Wie lange würde es dauern bis sie im KH am Tropf hängt?
Mütter, die nur kurz oder gar nicht gestillt haben können das Langzeitstillen glaub ich gar nicht verstehen. So eine Stillbeziehung verändert sich ja total im Laufe der Zeit. Viele glauben vielleicht, daß es genauso "schwierig" ist wie am Anfang. Mir gings ja genauso, ich hatte keine Ahnung, wie es sich entwickeln würde. Aber ich hab mich drauf eingelassen und finde es gut wie es ist. Es gibt ja soviele Vorurteile und Ammenmärchen rund ums Stillen, und das kommt fast nur von Leuten, die selbst keine Erfahrung damit haben und auch keine wissenschaftlichen Erkenntnisse wahrhaben wollen. Irgendwie wollen die auch ihren Standpunkt verteidigen, dann gibts halt solche Argumente wie das "loslassen".
LG, Angi
Re: Thema: loslassen
Ich finde solche Argumente ähnlich gehaltvoll, wie das stillen der Mutter die Unabhänigkeit raubt.
Kinder sind einfach darauf angewiesen, ernährt zu werden.
Wenn man seinen Kindern die Schnabbeltasse mit Superunaufmachbaremantiverschüttsicherheitsverschluss in die Hand drückt, bindet man sie ja auch an sich, weil sie sich die Teile auch nicht selbst nachfüllen können. Und wer füllt die auf? In 99.99% die Mami, weil der Papi im Büro ist und die Omas auch nur einmal die Woche vorbeikommen und dann die Technik nicht verstehen! *bisschenübertreib*
Meine Mutter ist ein tolles Beispiel für nicht-loslassen können, gestillt hat sie nicht und als Babys langen wir alle alleine im Kinderzimmer. Wenn man sie heute nach ihren Kindern fragt, sagt sie sie hätte 3 zwischen 20 und 30 und alle 3 würden noch zuhause die Füsse unter den Tisch stellen. Das ich für meinen Teil seit 6 Jahren mit meinem Mann zusammenlebe, schon vorher zuhause ausgezogen war und wir mittlerweile 400km weit weg leben, übersieht sie damit irgendwie. Mein jüngster Bruder lebt übrigens auch in einer eigenen Wohnung. Für die hat sie sich aber ungebeten einen Nachschlüssel besorgt und wenn mein Bruder arbeitete, geht sie in die Wohnung, klaubt seine Dreckwäsche aus jeder Ecke, wenn er selbst wäscht, holt sie die Sachen aus dem Schrank und wäscht sie nochmal und solche Sachen.
Da könnte ich Dir Storys erzählen, au Backe,
LG,
Darla
noch kurz:
Sollte es Dir auch mal so gehen, DANN hast Du Deine Kinder nicht rechtzeitig losgelassen!
Re: Thema: loslassen
LG gonschi
Vielen Dank für eure Antworten ! oT
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