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Thema: loslassen

Hallo alle,
das Thema "loslassen" schwirrt mir ein bischen ungeordnet im Kopf rum. (Vorwurf eines Bekannten, ich würde stillen, weil ich nicht loslassen könne.)
Wie seht/empfindet ihr das?
Hat stillen/nichtstillen etwas mit loslassen zu tun?
Kommen solche Fragen nur von Menschen, die selber nicht gestillt haben und es sich deshalb gar nicht vorstellen können, was es bedeutet?
Oder kommen solche Reden nur von Eltern, die selber Probleme mit loslassen haben?
Was versteht ihr darunter, das Kind loszulassen? Bzw. was würdet ihr zu nicht-loslassen zählen?
Bitte helft mir mal, meinen Faden zu finden. :-))))
LG Uta
Bisherige Antworten

Re: Thema: loslassen

Hm, ich denke, es gibt sehr viele Arten, ein Kind an sich zu fesseln. David ist sehr selbstständig, für mein Gefühl, geht relativ schnell auf andere zu, und vermißt mich dann meistens gar nicht. Ich denke, durch das lange stillen gebe ich ihm ein Stück weit Sicherheit, die er braucht, um selbstständig zu werden. Abhängig machen kann man ein Kind, indem man ihm alles abnimmt und es hindert, Dinge selbst zu probieren, seine Fähigkeiten anzweifelt und ihm zeigt, daß man es selber besser kann, indem man Dankbarkeit erwartet dafür daß man sich 'aufopfert' ...
Viele Grüße,
Christine

Re: Thema: loslassen

lieb christine , du sprichst mir aus der seele :-)))
lg trilo;-))

Re: Thema: loslassen

Hall Uta,
also zu nicht-loslassen würde für mich zählen:
- das Kind überzubehüten
- dem Kind nicht zutrauen, etwas alleine zu können
- sich ständig in sein Leben einmischen (erst in die Spiele, später in Punkto Freundschaften, Partner, etc)
- dem erwachsenen Kind (das selber so gute Studienjobs hat, das es mehrmals im Jahr in Urlaub fährt) die Wäsche machen und den Kühlschrank vollstopfen
Solche Dinge verstehe ich unter Nicht-Loslassen.
lg
sabine

Re: Thema: loslassen

Hallo Uta, das würde ich nur so sehen,wenn Du dEINEM kIND DIE bEIKOST VERWEIGERT HÄTTEST ODER NICHT AKZEPTIEREN WÜRDEST,daß es weniger trinkt, was ja bei Dir nicht der Fall ist. Loslassen beim Stillen bedeutet für mich, dem Zeitpunkt zu akzeptieren, wenn das Kind weniger odernicht mehr stillen möchte und ihm nicht zu vermitteln, daß es damit die arme Mama traurig macht. Ich glaube eher , daß aus dem Stillen selbständigere Kinder mit einem "vollen Rucksack" erwachsen.
Lieber Gruß von Susanne

Re: Thema: loslassen

Hihi, hör ich immer von der Schwiemu!
Was ich sagen wollte, wurde ja schon gepostet, schließe mich also an.
lg dea (die trotz vehementer Versuche ihr Kind an sich zu binden, nicht verhindern konnte, dass ihr Zweijähriger auszieht *scherz* - aber wird ja auch Zeit, dass er endlich sein eigenes Leben führt)
PS.: meine Schwiemu (Verfechterin des Alleinschlafens im Kinderzimmers und Nichtstillens) hat drei Kinder über 25 Jahre zu Hause sitzen, die nicht mal daran denken auszuziehen - ein Wunder, dass mein Mann bei mir wohnt und nicht pendelt *g*)

Re: Thema: loslassen

Na, da ist ja wohl klar, wer nicht losläßt, oder? Wo zieht Dein Kleiner denn hin? Nur eigene Wohnung , fremde Stadt oder gleich ins Ausland? :-))
LG, Susanne

Re: Thema: loslassen

Hallo Uta,
ich habe mir gerade vorgestellt, was das für Leute sind (werden), wenn sie nicht losgelassen wurden.
Ich kann mir aber absolut nicht vorstellen, dass diese Nesthocker, die mit 30 noch bei Mama am Tisch sitzen und die die Wäsche gemacht bekommen, jahrelang gestillt wurden.
Ihr vielleicht?
Liebe Grüße
Katrin, die solche Zweifel auch kennt

Re: Thema: loslassen

ich denke 'loslassen' hat gar nichts damit zu tun, wie oft man ein kind stillt, knuddelt, bei sich im bett schlafen läßt, sondern wieviel man dem kind zutraut. was kann schlimm sein, an der liebe und selbstbestätigung, die es (z.b. durchs stillen) erfährt? loslassen können nur die mütter nicht, die ständig einen besorgten blick auf das kind haben. die sagen: achtung, tu das nicht und dies nicht, denn es ist gefährlich, du könntest dir weh tun. das sind frauen, die nicht loslassen können, die nicht akzeptieren können, dass das kind groß und zunehmend selbstständiger wird, die ihrem kind nichts zutrauen und ihm deshalb in seiner natürl. entwickl. und dem immer währenden lern- und erfahrungsprozess im weg stehen.

Ja, hier...

...schließ ich mich ohne Einschränkung an!!! Loslassen heißt für mich die Entwicklung nicht zu behindern, das Kind zu beobachten und auf seine Signale zu achten! LG Janet

Re: Thema: loslassen

Hallo Uta!
Muß man denn so ein kleines Kind schon "loslassen"?
"Fesseln" bedeutet für mich zwanghaftes an sich
binden...Du wirst Dein Kind wohl nicht zwingen an
Deiner Brust zu trinken :-)
LG,
Birgit+Emma, die MICH hoffentlich noch lange nicht
loslässt :-)

Re: Thema: loslassen

.. ich verstehe gut, daß Du Dir Gedanken machts, geht mir genauso.
Es geht in der Stillbeziehung nicht um eine Beziehung zwischen zwei Erwachsenen, in der "Klammern" als störend empfunden wird.
Ein Kind i s t nunmal klammernd/stillend, das gehört zum Kindsein dazu.
Versuche, das durch Separieren vom Körper der Mutter wegzudenken, halte ich für eine Spiegelung der Angst des Erwachsenen vor seiner unbewältigten emotionalen Abhängigkeit.
Loslassen können ist meiner Meinung nach kein Frage der Dauer der Stillbeziehung - das Problem stellt sich allen Eltern und alle müssen es auch sorgfältig hinterfragen.
LG Gala

Re: Thema: loslassen

Ich sehe auch nicht unbedingt einen Zusammenhang zwischen Nicht-Loslassen und der Dauer der Stillbeziehung. Meine Erfahrung nach, fordern die Kinder das Gestillt werden ziemlich massiv ein, wenn sie nicht vorzeitig entwöhnt werden. Ich glaube ich wäre auch bereit das Stillen zu beenden, aber da habe ich die Rechnung ohne meinen Sohn gemacht. Mir ist es in vielen Situationen ja auch mittlerweile ziemlich unangenehm, wenn er partout gestillt werden möchte (z.B. auf dem Spielplatz, überhaupt in der Öffentlichkeit) Biete ich ihm etwas anderes an, schlägt er es mir mehr oder weniger aus der Hand und weint heftig.
Ich bin auch davon überzeugt, dass dadurch eher der Boden für wirkliche Unabhängigkeit geebnet wird.
VG
Christine

Re: Thema: loslassen

Hallo! Puh, Du kannst Fragen stellen. Mal sehen, ob ich meine wirren Gedanken dazu in eine verständliche Form bringen kann. ;-)
Also, um ein Loslassen zu ermöglichen muß vorher eine gute Bindung bestehen. Eine gute Bindung zu seinen Bezugspersonen (Mutter, Vater, usw) ist für ein Baby überlebenswichtig. Ein Kind kann sich erst dann seinen Möglichkeiten entsprechend entwickeln wenn es weiß, daß es sicheren Halt in der Bindung zu seinen Bezugspersonen hat. Aber für das Zustandekommen dieser guten Bindung sind die Erwachsenen verantwortlich, indem sie auf die Bedürfnisse eingehen. Die Loslösung geht dann vom Kind aus, das ja ständig seine Fähigkeiten und Aktionsradius erweitert. Oft verhindern aber Erwachsene etwas, indem sie dem Kind sagen "du bist zu klein" um dann später zu fordern "jetzt bist du aber schon groß genug". Oder sie meinen, ständig die Verantwortung für alles was ihr Kind tut übernehmen zu müssen und trauen ihm nichts zu. Das verstehe ich unter "nicht loslassen können".
Der Vorwurf "nicht loslassen können" auf Langzeitstiller bezogen finde ich sehr unpassend - ist ein Kind denn selbständiger wenn es jahrelang am Schnuller hängt? Da ist mir doch das Original lieber, wo eine soziale Interaktion erfolgt und nicht so ein Plastikteil.
Außerdem erscheint es mir oft, daß die "Belastung Kind" in unserem Kulturkreis möglichst gering gehalten werden soll, das Kind so rasch wie möglich die Eltern nicht mehr in Anspruch nehmen soll, und daß Eltern sich somit nicht ganz auf ihr Kind einlassen. Mir erscheint das wenig sinnvoll für das Kind.
Und stell Dir mal vor, es gäbe diese ganze Babynahrungsmittelindustrie nicht - keine Pulvermilch, keine Breie, keine Gläschen - wieviele Kinder würden es wohl schadlos überstehen, wenn sie nach 4 oder 6 Monaten nicht mehr gestillt würden und nur mehr Erwachsenenkost bekämen? In so einem Szenario würde wohl keiner sagen, daß die Mutter stillt weil sie nicht "loslassen" kann.
Cornelia hat gerade die Sommergrippe, es ist das 1. Mal daß sie so krank ist, und sie ißt wenig bis gar nichts - außer stillen im Halbschlaf. Was würde sie zu sich nehmen wenn sie nicht mehr stillen würde? Wie lange würde es dauern bis sie im KH am Tropf hängt?
Mütter, die nur kurz oder gar nicht gestillt haben können das Langzeitstillen glaub ich gar nicht verstehen. So eine Stillbeziehung verändert sich ja total im Laufe der Zeit. Viele glauben vielleicht, daß es genauso "schwierig" ist wie am Anfang. Mir gings ja genauso, ich hatte keine Ahnung, wie es sich entwickeln würde. Aber ich hab mich drauf eingelassen und finde es gut wie es ist. Es gibt ja soviele Vorurteile und Ammenmärchen rund ums Stillen, und das kommt fast nur von Leuten, die selbst keine Erfahrung damit haben und auch keine wissenschaftlichen Erkenntnisse wahrhaben wollen. Irgendwie wollen die auch ihren Standpunkt verteidigen, dann gibts halt solche Argumente wie das "loslassen".
LG, Angi

Re: Thema: loslassen

Ne, ich denke nicht, dass Stillen was mit loslassen oder nichtloslassen zu tun hat.
Ich finde solche Argumente ähnlich gehaltvoll, wie das stillen der Mutter die Unabhänigkeit raubt.
Kinder sind einfach darauf angewiesen, ernährt zu werden.
Wenn man seinen Kindern die Schnabbeltasse mit Superunaufmachbaremantiverschüttsicherheitsverschluss in die Hand drückt, bindet man sie ja auch an sich, weil sie sich die Teile auch nicht selbst nachfüllen können. Und wer füllt die auf? In 99.99% die Mami, weil der Papi im Büro ist und die Omas auch nur einmal die Woche vorbeikommen und dann die Technik nicht verstehen! *bisschenübertreib*
Meine Mutter ist ein tolles Beispiel für nicht-loslassen können, gestillt hat sie nicht und als Babys langen wir alle alleine im Kinderzimmer. Wenn man sie heute nach ihren Kindern fragt, sagt sie sie hätte 3 zwischen 20 und 30 und alle 3 würden noch zuhause die Füsse unter den Tisch stellen. Das ich für meinen Teil seit 6 Jahren mit meinem Mann zusammenlebe, schon vorher zuhause ausgezogen war und wir mittlerweile 400km weit weg leben, übersieht sie damit irgendwie. Mein jüngster Bruder lebt übrigens auch in einer eigenen Wohnung. Für die hat sie sich aber ungebeten einen Nachschlüssel besorgt und wenn mein Bruder arbeitete, geht sie in die Wohnung, klaubt seine Dreckwäsche aus jeder Ecke, wenn er selbst wäscht, holt sie die Sachen aus dem Schrank und wäscht sie nochmal und solche Sachen.
Da könnte ich Dir Storys erzählen, au Backe,
LG,
Darla

noch kurz:

Apropos ausziehen: Meine Mutter hat mich übrigens ein einziges Mal in meiner eigenen Wohnung besucht, in den letzten 6 Jahren hat sie es ein einziges Mal kurz nach der Geburt meiner Tochter in die Schweiz zu uns geschafft, weil meine Brüder nämlich verhungern, wenn sie mal ein Mittagessen nicht zuhause ist und kocht! Meine Brüder können zwar beide, trotz der vehementen Versuche meiner Mutter, es zu verhindern, selbst kochen, aber sie kann nicht verantworten, sie alleine auf sich gestellt zu lassen...
Sollte es Dir auch mal so gehen, DANN hast Du Deine Kinder nicht rechtzeitig losgelassen!

Re: Thema: loslassen

also die langzeitstillerinnen, die ich kenne (2 und 3,5 jahre) können loslassen, mehr fällt mir dazu nicht ein. erstere (meine schwester) neigt etwas dazu, sich als einzige trostquelle zu verhlaten und andere am trösten zu hindern, aber wenn sie nicht da ist, was durchaus vorkommt (bis zu 2 tagen) dann geht es ja doch auch ohne sie ;-))
LG gonschi

Vielen Dank für eure Antworten ! oT

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