Teil II
Diese Beschreibung ist bewußt übertrieben, aber wenn wir einmal genau darüber nachdenken, werden in unseren Köpfen Mütter genauso definiert. Ich denke, jeder wird dem einem oder anderem Vorurteil zustimmen können und hat schon mal gesagt:? Stell Dir vor, sie geht schon wieder arbeiten, dabei ist ihr Baby erst so und so alt!?
Leider wird dieser Trend von Müttern untereinander auch noch geschürt oder sogar in die Höhe getrieben.
Dabei ist es vollkommen gleichgültig, ob eine Mutter arbeitet oder nicht, wie lange sie ihre Kinder selbst erzieht oder dies in andere Hände übergibt.
Das einzig Wichtige ist, dass frau mit der Lösung zufrieden ist.
Frauen, die berufstätig sein müssen und lieber bei ihren Kindern wären, sind genauso unzufrieden, wie Frauen, die zu Hause sitzen und lieber arbeiten möchten. Beides ist schlecht, sowohl für die Frau, als auch für die Kinder.
Zufriedenstellender ist die Lösung, dass Frauen, die arbeiten gehen möchten, auch arbeiten gehen können und Frauen, die lieber ihre Kinder erziehen möchten, Erziehungsarbeit leisten.
Die Frage ist nur, wie bekommt frau das in Deutschland bewerkstelligt?
Unsere Regierung unterstützt eher das Modell ?Die Mutter bleibt zu Hause?. Nachdem sie ein Baby geboren hat, bekommt sie im Bedarfsfall Erziehungsgeld, für ihre Erziehungsarbeit. Leider zu wenig.
Sicher kennt ihr die Statistiken, in denen berechnet wird, wie teuer es ist, die Arbeit der Mutter mit Fachpersonal
Teil III
Aber mit dieser Statistik wird auch deutlich, dass frau viel Geld verdienen muss, um sich den Luxus des ?Berufes? leisten zu können. In der Zeit in der sie nicht zugegen ist, benötigt das Kind eine Tagesmutter, einen Krippen- oder Kindergartenplatz. Dies verschlingt meistens schon das Gehalt der Frauen. Im besten Fall kann sie sich die anderen Fachkräfte, wie Fensterputzer, Köchin usw. noch leisten und sich in der Zeit um ihr Kind kümmern. Im ungünstigsten Fall geht sie acht Stunden arbeiten und leistet danach noch die Hausarbeit. Aufgrund ihres permanent schlechten Gewissens versucht sie sich noch ein, zwei Stunden für ihre Kinder Abzuknapsen und fällt abends todmüde ins Bett. ?Die Durchschnittsmutter, die nicht berufstätig ist, arbeitet pro Woche fünfzig Stunden zu Hause (vermutlich eher mehr[Anm. der Verfasserin]); die Durchschnittsmutter, die berufstätig ist, verbringt fünfunddreißig Stunden pro Woche mit denselben hausfraulichen Tätigkeiten,
Teil IV
Der Mythos vom Wunschkind
Meiner Generation wird weißgemacht, dass frau zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit in der Lage ist zu wählen, ob sie ein Kind will oder nicht. Sie kann verhüten oder sie lässt es. Sie bekommt ein Baby und lässt als Entschädigung ihren Beruf sausen. Schließlich hat sie es doch so gewollt, oder? Mal abgesehen davon, dass Frauen bis vor gut fünfhundert Jahren sehr wohl in der Lage waren, Geburtenregelung zu betreiben, steckt hinter dem Wunschkind-mythos die Gefahr des perfekten Menschen. Wir als Frauen dieser Generation entscheiden uns für ein Kind. Diese Kind muss perfekt sein: Gutaussehend, hochintelligent und gesund. (...)Und anstatt das wir Frauen uns, wie es manchmal noch bis zu unseren Großmuttern üblich war, unterstützen, hacken wir uns lieber die Augen aus und debattieren, welche Mutter die Zeiten der Kindeserziehung am effektivsten nutzt.
Auch wenn ihr denkt, dass Mütter schon immer so gehandelt haben, muss ich euch enttäuschen. Der Mythos der Mütterlichkeit ist relativ jung. Zwar haben Mütter ihre Kinder seit Urzeiten bemuttert, aber der Trend der Eins-zu-Eins-Betreuung ist Ende des 20.Jahrhunderts entstanden.
Teil V
(...) Heutzutage kann die Frau wählen, ob sie Karriere macht oder Kinder bekommt, beides ist legitim.
Hat sie sich allerdings für eine der beiden Möglichkeiten entschieden, muss sie auch bei dieser Lösung bleiben! Das Modell ?Mutter mit Beruf? erfährt in unserer Gesellschaft eine Abwertung.
Durch den Siegeszug der Psychologie und besonders der Psychoanalyse, wird der Frau von heute eingehämmert, dass nur sie am Schicksal ihres Kindes Schuld sein wird. Die Mutter von heute ist in erster Linie eine Frau, die ständig von Schuldgefühlen geplagt wird. Sie ist schuldig, wenn das Kind schreit, wenn sie es nicht stillen kann oder es aufsässig ist, weil sie es zu lange gestillt hat. Sie ist schuld, wenn Ihr Kind nur einen IQ von 190 aufweist, sich langweilt, quengelt, schüchtern oder aggressiv ist.
Eine Mutter darf sich nicht beklagen, schließlich hat sie ihre Rolle selbst gewählt. Sie muss die Konsequenzen ihres Handels übernehmen. Das Wunschkind hat ein Recht auf eine gute Mutter. Depressive, unglückliche, hektische und überforderte Frauen sind kein guten Mütter ? das weiß heute jede Frau.
Aber wohin treibt unser Boot? Wahrscheinlich würden wir Frauen es leichter haben, wenn wir nicht so versessen darauf wären, eine gute Mutter zu sein. Wahrscheinlich ginge es unseren Kindern dabei auch besser. Bestimmt besitzen sie die Fähigkeit, wie alles Lebendige, aus ungünstig erscheinenden Verhältnissen das beste für
Teil VI
Fazit
Meiner Meinung nach gibt es weder eine gute, noch eine schlechte Mutter. Jede Frau sollte für sich entscheiden, wie ihr Weg aussieht, ohne sich dafür rechtfertigen zu müssen.
Frauen sollten Kinder haben, ohne dass sie von der Last der Verantwortung und quälender Schuldgefühle erdrückt werden.
Frauen sollten nicht ständig fragen, welche Mutter die Bessere ist, welche Frau die fraulichere ist.
Frauen sollten verstehen, dass sie auch mit Kindern weiterhin den Sinn ihres Lebens suchen können.
Kinder dürfen nicht zum wichtigsten Produktionsstück einer Frau werden, denn Kinder sind Lebewesen, die ihren eigenen Weg gehen müssen.
Erziehung sollte Orientierung vermitteln, Grenzen setzen und Raum lassen.
Erziehung ist nicht die alleinige Aufgabe der Mutter, sondern kann ebenso die Aufgabe des Vaters, der Geschwister, der Großeltern, des Babysitters, der Erzieherin sein. Dies gibt dem Kind die Chance, die Welt zu verstehen, toleranter zu werden und von vielen Menschen zu lernen; sowohl positive, als auch negative Dinge.
Mutterschaft und Selbstverwirklichung sind keine Gegen-sätze. Mutter zu sein kann für Frauen ein wichtiger Teil ihrer
Geschafft!
?Ihr seid Bogen, von denen eure Kinder als lebende Pfeile ausgeschickt werden?.
Hab noch nie so einen langen Text hierhin kopiert, hoffe, ihr findet ihn genauso gut.
Schönes Wo'Ende und gute Nacht, Meritxell
gute oder schlechte Mutter?
ich fühle mich oft als schlechte Mutter. Wenn ich aber mit Müttern rede, die es anderes machen/machten als ich, dann fühlen sich diese als schlechte Mütter. *seltsam*
nachdenkliche Grüße, Uta
Re: gute oder schlechte Mutter?
immer dann, wenn ich etwas so mache, dass "mein bauch" gut damit klar kommt, bin ich so überzeugt, dass mich keine/r davon abbringen könnte, es richtig und "gut" zu finden, was ich tue. damit kann ich auch einige der dinge ausschalten, die "man" auf keinen fall tun soll mit einem baby - also z.b. mind. mal kurze strecken auch mit dem orthopädisch miserablen buggy fahren, weil es gerade viel einfacher ist oder so was. halt im großen und ganzen so ein mix aus bauch und verstand. ich finde, deine postings klinbgen auch immer so und bin daher jetzt ganz überrascht, das zu lesen. ich glaube, du darfst an dich glauben ;-))
LG gonschi
ps: danke für den text, finde ich sauch sehr interessant und anregend und hinterher stehe ich wieder da und denke: so what? ;-))
Re: gute oder schlechte Mutter?
z.B. als ich diese Woche bei der FÄ war und diese sich erkundigen wollte, wie es Tom geht, habe ich geantwortet: "Der wächst gut." Uiii, war die entsetzt über so viel Lieblosigkeit. Ich bräuchte einen Psychater oder Heilpraktiker. Und ich hab mich ganz mies gefühlt. *grummel*
LG Uta
häää? spinnt die??
LG gonschi
Re: Geschafft!
gehöre zwar nicht in dieses Forum,aber will trotzdem was schreiben. Finde diesen Text sehr,sehr gut. Vorallem macht er nachdenklich und es steckt viel Wahrheit drin. Vielleicht solltest du diesen Text mal in das Forum "Grenzen setzen" stellen. Das würde dort einige erhitzte Gemüter betreffend zu diesem Thema vielleicht ein wenig zum abkühlen bringen um sich wieder aufs wesentliche besinnen. LG Sandra
P.S Woher hast du diesen Artikel?
Re: Geschafft!
@sandra
hab dir den link über deine e-mail-Adresse geschickt.
Ins Forum "Grenzen setzen" kopier ich den Text wohl nicht mehr hinein, aber Deine Anregung läßt mich nun in diesem Forum mal stöbern und lesen gehen... LG, Meritxell
Re: Geschafft!
LG Gala ( müde von der arbeit *g*)
Re: Geschafft!
ist ja eigentlich nicht mein Forum hier, aber wenn man schon hierher gelockt wird *g*, will ich doch noch etwas dazu sagen.
In dem Text steckt viel Wahrheit, aber... Ich greif jetzt einfach mal ein paar Sätze heraus und schreibe eine Anmerkung dazu:
"Das einzig Wichtige ist, dass frau mit der Lösung zufrieden ist." - Nein, finde ich nicht. Es ist natürlich sehr zu hoffen, daß "frau" damit zufrieden ist, aber das WICHTIGSTE ist für mich, daß mein KIND damit zufrieden und glücklich ist.
"Meiner Meinung nach gibt es weder eine gute, noch eine schlechte Mutter." - Selbstverständlich gibt es schlechte Mütter und als Umkehrschluß gibt es demzufolge auch gute. Allerdings ist es nicht meine Aufgabe, andere zu beurteilen (was ich auch nicht könnte, aber diese Aufgabe übernehmen sowieso eines Tages unsere Kinder). Ich würde nur ganz allgemein sagen, daß eine gute Mutter jemand ist, der alles dafür tut, daß es seinem Kind gutgeht.
Ansonsten stimme ich vielen Dingen zu, obwohl ich persönlich nicht finde, daß "Selbstverwirklichung" als Mutter vor allem anderen Vorrang hat.
Meine Aufgabe als Mutter sehe ich weder darin, mich "selbst zu verwirklichen" noch "aufzuopfern", aber ganz sicher darin, mich zu bemühen, meinem Kind in jeder Hinsicht eine glückliche Kindheit zu bieten und zu einem guten Menschen zu erziehen.
Euch allen auch ein schönes Wochenende & danke für die Anregungen, Petra
@Bärlis Mom
LG
Berit
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