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Stillstreik

Hallo! Meine Tochter (9,5 Monate) und ich hatten bis vor einer Woche eine harmonische, glückliche Sillbeziehung. (2 Breimahlzeiten+ca 5 stillmahlzeiten pro Tag). Letzen Dienstag hat sie dann beim Andoggen zum ersten Mal zugebissen. Ich sagte "Au" und seitdem rührt sie die Brust nicht mehr an. Ich bin total verzweifelt, pumpe und pumpe, habe aber wahrscheinlich zu spät damit angefangen und bekomme nicht so viel zusammen (ca. 100 ml pro Tag). Hatte jemand schon ähnliche Erfahrungen? Haben wir noch eine Chance, dass sie an die Brust zurück findet???
Bisherige Antworten

das klingt ja wirklich schwierig - beratung suchen

ich würde über die stillhotline möglichst schnell kontakt zu einer stilbleraterin suchen (siehe link und nummer in meinem profil, habe sehr gute erfahrung damit). ich habe um den 4. monat rumm stillstreik-probleme gehabt, halt ganz anders. da half jedenfalls vor allem viel ruhe, halbschlafsituationen und so was. könnte ich mir vorsteleln, ob das euch auch hilft, wenn du sie z.b. nachts anlegst oder wenn sie gerade am aufwachen ist morgens. schlaft ihr in getrennten betten? dann werden sie natürlich biem rüberholen schon mehr wach als wenn man sich gerade nur zusammenkullert.
ich wünsch euch, dass ihr die kurve noch kriegt.
dein vorgehen habe ich so auch angewannt und wird hier auch immerwieder so empfohlen und du brauchst dir sicher keine vorwürfe deshalb zu machen.
die abgepumpte milch trinkt sie? ist halb dann auch leichter, das würde ich evtl. deinerseits mehr "boykottieren"... auch schnulli würde ich, wenn vorhanden total reduzieren.
LG gonschi

Re: Stillstreik

Hallo,
ich wuerde vor allem auf Koerperkontakt zwischen euch setzen. Viel kuscheln, tragen, massieren, zusammen baden und in einem Bett schlafen, lass sie mit deiner nackten Brust "spielen". Und auch wenns schwer faellt, mach keine Stresssituation daraus, die Kleinen spueren das. Am besten lassen sie sich im Halbschlaf an die Brust zurueckfuehren, da reagieren sie noch eher reflexmaessig. Also wenn deine Tochter nachts oder morgens aufwacht, kuschel dich ran :-)
Die Milchmenge ist nicht euer Problem, wenn deine Kleine wieder saugt, ist schnell wieder mehr Mumi da (wobei gelegentliches Pumpen natuerlich schon vorteilhaft ist, aber es ist normal, dass dabei nicht soo viel kommt wie beim Stillen). Schnuller wuerde ich moeglichst weglassen, denn deine Tochter soll ihr Saugbeduerfnis ja an der Brust stillen.
Viel Glueck
BErit

Re: Stillstreik

Liebe Murmel! In diesem Alter kommt ein Stillstreik ziemlich oft vor. Viele meinen deshalb, ihr Kind stille sich von selbst ab und sind erstaunt, dass dann grössere Kinder eben doch noch stillen wollen...
Bei uns war Lilly 10M alt, als ich wieder zu arbeiten anfing (3 Tage die Woche). Wir haben damals morgens, abends und mehrmals nachts gestillt. Zwei Wochen nach meinem Arbeitsstart, wollte Lilly auf einmal nicht mehr stillen. Ich habe mehr oder weniger per Zufall dieses Forum gefunden und eine Frage diesbezüglich gestellt, die in etwa so wie deine lautete. Seither bin ich hier Mitglied! ;-)
Du siehst, das Stillen ergab sich wieder, mehrheitlich deshalb, weil ich Lilly die Brust immer wieder anbot und einmal sogar in ihrer Gegenwart Mumi abpumpte und ihr die abgepumpte Milch dann in der Flasche anbot. Sie fand das Ganze superinteressant und wollte gleich an die Quelle. Nun, seither ist das Stillen mal mehr mal weniger wichtig aber sicher nicht wegzudenken.
Mach dir auf keinen Fall Stress deswegen, wenn du willst, pump ein wenig, aber lass dich nicht frustrieren, wenn wenig raus kommt. Man kann immer mehr stillen als pumpen!
Und sobald deine Kleine wieder zu stillen anfängt, hast du wieder genügend Milch.
Bleib bei uns, poste, denk dran, dass ein Stillstreik kein Stillende sein muss und nimm dir viel viel Zeit für dich und deine Tochter.
LG, Karin
PS: Das mit dem Stillen im Halbschlaf kann ich voll unterstützen, das klappt sehr oft am besten!

Nachtrag

Was ich noch sagen wollte: Der Stillstreik damals hatte seinen Grund eher bei mir, da ich zwar noch stillen wollte, aber durch die Arbeit auch gleichzeitig unter Druck kam. Irgendwie war mir vielleicht das Stillen am Morgen vor der Arbeit zu viel und ich habe Lilly das unbewusst signalisiert.
PS: Damals wusste ich noch nichts von Langzeitstillen und dachte halt, es wäre eh bald mal zu Ende... ;-)

Re: Nachtrag

Danke für die lieben, aufmunternden Reaktionen. Die Situation ist unverändert, außer, dass sie heute morgen ein paar mal mit ihrem Mund meine Brust berührt hat und sie "leicht" zwischen die Zähnchen nahm, um dann gleich wieder loszulassen. Anschließend war wieder Totalverweigerung angesagt. Auch Halbschlaf u.ä. funktioniert nicht. Wie kann ich ihr wieder beibringen, dass die Zähnchen dabei keine Rolle spielen dürfen???

Re: Stillstreik

Hallo Murmel,
meine Antwort kommt zwar etwas spät, aber vielleicht hilft dir das, was ich zum Stillstreik in meinem Computer gefunden habe etwas weiter. Ich kopiere es mal rein, es ist einerseits aus dem Stillbuch von Hannah Lothrop andererseits von der Stillberaterin Welter. Vielleicht hilft dir der eine oder andere Tipp.
Ich wünsche euch alles Gute und dass ihr bald wieder eine schöne (Still-)Beziehung habt!
Liebe Grüße
anya
Dein Kind streikt
Mögliche Ursachen
? Vielleicht hat dein Kind eine Erkältung, seine Nase ist verstopft und es kann nicht atmen.
? Die Gaumen tun ihm durch das Zahnen weh.
? Dein Baby hat dich einmal gebissen und du hast laut ?Autsch? gerufen. Es hat sich erschrocken und scheut jetzt vor der Brust zurück.
? Du hast dein Kind schreien lassen, es ist ?beleidigt? und will dir das deutlich zeigen.
? Dein Baby hat Probleme mit der Brustwarze
? Die aus der Brust spritzende Milch verursacht Schwierigkeiten.
? Die Milch ist zurückgegangen.
? Dein Baby hat eine Flasche bekommen und mag die Brust nicht mehr
? Dein Kind ist zu aufgedreht, verunsichert oder zu sehr abgelenkt (z.B. auf Reisen, bei Besuchen oder durch ein eifersüchtiges Geschwisterchen)
? Vielleicht bist du verspannt oder wehrst dich innerlich gegen das Stillen ? und dein Kind reagiert darauf.
? Deine Milch schmeckt anders als sonst aufgrund eines Nahrungsmittels, das du zu dir genommen hast oder weil du deine Periode wieder bekommen hast, weil du kurz vor dem Stillen übermäßig Sport getrieben hast oder weil du wieder schwanger bist oder weil nach einer Brustentzündung die Milch evtl. salziger schmeckt.
? Dein Kind mag einen Geruch nicht z.B. seife oder Parfüm.
? Dein Baby fühlt sich bedrängt oder irgendwie überrumpelt.
? Der Stillstreik steht in Zusammenhang mit einem ?Durchbruch? des Kindes - einer Zeit der Wandlung
? Bei älteren Kinder: Das Baby möchte sich vielleicht abstillen.
Wenn dein Kind streikt, wirst du dich möglicherweise hilflos, ratlos, überrascht, verzweifelt, enttäuscht, frustriert, betrogen, gefühlsmäßig verletzt, abgelehnt fühlen. Darüber hinaus machst du dir jetzt auch noch Sorgen, wie dein Baby satt werden soll. Gleichzeitig weißt du nicht, wohin mit deiner Milch.
Was kannst du tun?
? Wenn dein Kind wegen einer Erkältung schlecht Luft bekommt, versuche, vorher seine Atemwege frei zu machen, indem du ihm in Rücksprache mit seiner Ärztin milde Nasentropfen einträufelst.
? Versuche dein Kind anzulegen, während es im Halbschlaf ist ? abends und in der Nacht. Meistens verlaufen diese Stillzeiten problemlos und stellen wieder eine Atmosphäre der Harmonie zwischen euch beiden her, die dich den ?Kampf? am Tag aushalten und vergessen lässt.
? Wenn dein Baby nur tagsüber streikt, dann mache den Tag ggf. zur Nacht, indem du das Zimmer abdunkelst.
? Gib deinem Kind viel Zärtlichkeit, schmuse mit ihm, streichle es.
? Manche Kinder trinken eher, wenn man mit ihnen umhergeht.
? Versuche unterschiedliche Stillpositionen, lege dein Kind z.B. beim Gehen an und setze dich dann hin, wenn es klappt (manche Kinder lassen sich in Bewegung besser anlegen).
? Wenn dein Kind nur an einer Seite Probleme macht, kannst du vielleicht einseitig weiterstillen oder versuche, es an der ?verschmähten? Seite in der Football-Haltung anzulegen.
? Drücke deine Milch von Hand aus, bis die Situation sich bessert, damit du keinen Milchstau bekommst und die Milchproduktion nicht erheblich zurück geht.
? Vielleicht kannst du ihm vorübergehend deine abgepumpte Milch im Becher oder mit einem Löffelchen anbieten.
? Wenn Ablenkung das Problem zu sein scheint, versuche ruhigere Stillvoraussetzungen zu schaffen.
? Ändere die Stillbedingungen ? versuche nackt oder beim Baden zu stillen.
? Wenn du vermutest, dass dein Baby aufgrund von Nahrungsmitteln in deiner Ernährung streikt, versuche herauszufinden, was das sein könnte und stelle dich um.
? Falls du Sport treibst, stille davor und warte danach mindestens eineinhalb Stunden, bevor du dein Kind anlegst. Beim Sport entsteht durch die übermäßige muskuläre Anstrengung Milchsäure, die in die Muttermilch übergeht und deinem Kind vielleicht nicht schmecken.
? Wenn dein Kind dich gebissen hat und verschreckt war über deinen Aufschrei, halte deinen Finger bereit, um das Vakuum zu durchbrechen, falls dies wieder vorkommt.
? Manchmal kann das Baby durch das Trinken an der wohlfließenden Brust einer Freundin seinen Streik aufgeben. Doch im Zeitalter von Aids ist dies nur im absolut vertrauten Freundinnenkreis als Möglichkeit anzusehen.
? Lass dein Kind nicht ?hungern?, um es gefügig zu machen.
? Zwar schaffen Stillhütchen oft selbst Probleme, doch für manche Frau war das Stillen mit Stillhütchen die einzig mögliche Lösung ? und dem Nicht-Stillen vorzuziehen.
? Versuche dich vor der Stillzeit zu sammeln und zu entspannen und die momentane Schwierigkeit einfach anzunehmen. Singen oder Summen beim Stillen kann euch beide ruhiger machen.
? Vielleicht willst du dich vorerst auf die Stillzeiten beschränken, die dein Kind problemlos akzeptiert (z.B. frühmorgens oder nachts). Bei den anderen Mahlzeiten kannst du deine abgepumpte Milch mit einem Löffel oder einem Becher füttern oder (dem älteren Kind) fest Nahrung geben. Möglicherweise kehr dadurch wieder Ruhe zwischen euch ein. Nach einigen Tagen kannst du es wieder in Gelassenheit mit der Brust probieren, ohne das Stillen erzwingen zu wollen. Mach dir klar, dass die Qualität deiner Beziehung zu deinem Kind wichtiger ist als die Frage, ob du voll stillst. Lass los!
Viele Frauen können durch die Unterstützung von Stillgruppen, Hebammen oder anderen stillenden Frauen innerhalb von neun Stunden bis dreizehn Tagen mit List oder Geduld den Streik überwinden. Die meisten Babys streiken nur einmalig.
Hannah Lothrop: Das Stillbuch. S. 264-269
Tipps zu Stillstreiks
Bei einem Stillstreik weigert sich das Kind die Brust anzunehmen, es macht sich steif, drückt sich weg, vielleicht saugt es auch an und wendet sich dann ab. Ein Stillstreik kann einige Stunden aber auch tagelang dauern, manche Kinder streiken sogar über ein bis drei Wochen.
Sie können versuchen Ihr Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Sie können ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, drängen Sie aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen. Wenn Sie möchten, dass Ihr Baby wieder an Ihrer Brust trinkt, sollten Sie sich darauf einstellen, sich in den nächsten Tagen fast ausschließlich Ihrem Kind zu widmen. Wenn Sie es viel im Arm haben, zärtlich streicheln und es Sie in einer entspannten Atmosphäre einmal ganz für sich alleine hat, beruhigt es sich vielleicht und läßt sich dazu bewegen, wieder bei Ihnen zu trinken.
Bei Babys, die sich beim Stillen überstrecken und aufbäumen hat es sich bewährt sie zu �?bündeln". Beim Bündeln wickeln Sie das Baby gut in eine Decke ein, so dass seine Schultern nach vorne geneigt und die Arme unterhalb der Brust gekreuzt sind. So kann es den Kopf nicht zurückwerfen. Bei manchen Babys bewährt es sich, wenn die Decke unten offen bleibt, so dass die Füße frei bleiben. Wenn Sie Ihr Kind auf diese Weise eingepackt haben, sieht es wie ein �?C" aus, mit dem Kinn auf der Brust und angezogenen Beinchen. Manche Babys brauchen anscheinend das Gefühl umhüllt und gehalten zu sein.
Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind:
�? im Umhergehen stillen,
�? in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen,
�? im Halbdunkeln stillen,
�? im Halbschlaf stillen,
�? das Baby mit der Brust spielen lassen,
�? unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren,
�? alle künstlichen Sauger vermeiden,
�? das Baby massieren,
�? viel Körperkontakt (Haut auf Haut),
�? und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt.
Um Ihre Milchproduktion aufrecht zu erhalten und zu verhindern, dass Ihre Brust übervoll wird, sollten Sie Ihre Milch ausstreichen oder abpumpen. Die so gewonnene Milch können Sie Ihrem Kind mit einer alternativen Fütterungsmethode anbieten, z.B. mit einem Becher. Die Flasche ist in dieser Situation nicht unproblematisch, denn es kann Ihnen passieren, dass sich Ihr Kind dann zur Flasche hin abstillt.
Stillberaterin Welter
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