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Stillstreik bei fast 5 Monate alten Kind?!

Hallo.
Meine Freundin hat einen fast 5 Monate alte Sohn der bis dato Voll gestillt ist.
Das einzige was er nimmt ist ein Schnuller.
Nun streikt er seid gestern er nimmt nur die linke Brust und dann nur beim rumlaufen und einer Menge gemecker vorher.
Heute Nacht hat er wohl gut getrunken.
Nun sucht sie Hilfe.Sie kommt nachher und ich dachte eventuell kann uns hier jemanden einen guten Tip geben.
LG Bianca
Bisherige Antworten

Re: Stillstreik bei fast 5 Monate alten Kind?!

Einfach nicht verzweifeln. Ihn einfach das trinken lassen was er will und ihn nicht dazu drängen. Kommt bei uns immer wieder vor.
KarinMit Silas 9 Monate noch zu 80 Prozent gestillt

Re: Stillstreik bei fast 5 Monate alten Kind?!

Bei einem Stillstreik weigert sich das Kind die Brust anzunehmen, es macht sich steif, drückt sich weg, vielleicht saugt es auch an und wendet sich dann ab. Ein Stillstreik kann einige Stunden aber auch tagelang dauern, manche Kinder streiken sogar über ein bis drei Wochen.
Sie können versuchen Ihr Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Sie können ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, drängen Sie aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen. Wenn Sie möchten, dass Ihr Baby wieder an Ihrer Brust trinkt, sollten Sie sich darauf einstellen, sich in den nächsten Tagen fast ausschließlich Ihrem Kind zu widmen. Wenn Sie es viel im Arm haben, zärtlich streicheln und es Sie in einer entspannten Atmosphäre einmal ganz für sich alleine hat, beruhigt es sich vielleicht und läßt sich dazu bewegen, wieder bei Ihnen zu trinken.
Bei Babys, die sich beim Stillen überstrecken und aufbäumen hat es sich bewährt sie zu �?bündeln". Beim Bündeln wickeln Sie das Baby gut in eine Decke ein, so dass seine Schultern nach vorne geneigt und die Arme unterhalb der Brust gekreuzt sind. So kann es den Kopf nicht zurückwerfen. Bei manchen Babys bewährt es sich, wenn die Decke unten offen bleibt, so dass die Füße frei bleiben. Wenn Sie Ihr Kind auf diese Weise eingepackt haben, sieht es wie ein �?C" aus, mit dem Kinn auf der Brust und angezogenen Beinchen. Manche Babys brauchen anscheinend das Gefühl umhüllt und gehalten zu sein.
Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind:
�? im Umhergehen stillen,
�? in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen,
�? im Halbdunkeln stillen,
�? im Halbschlaf stillen,
�? das Baby mit der Brust spielen lassen,
�? unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren,
�? alle künstlichen Sauger vermeiden,
�? das Baby massieren,
�? viel Körperkontakt (Haut auf Haut),
�? und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt.
Um Ihre Milchproduktion aufrecht zu erhalten und zu verhindern, dass Ihre Brust übervoll wird, sollten Sie Ihre Milch ausstreichen oder abpumpen. Die so gewonnene Milch können Sie Ihrem Kind mit einer alternativen Fütterungsmethode anbieten, z.B. mit einem Becher. Die Flasche ist in dieser Situation nicht unproblematisch, denn es kann Ihnen passieren, dass sich Ihr Kind dann zur Flasche hin abstillt.
Milchsteigerung und zurueck an die Brust
Du gehst bei der Steigerung deiner Milchmenge genau so vor, wie sonst auch, wenn eine Erhöhung der Menge erwünscht ist. Allerdings wird dein Sohn wahrscheinlich nicht von jetzt auf gleich wieder bereit sein die Brust gut anzunehmen, so dass dem Pumpen ein wichtiger Teil zufallen wird.
Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Da dein Sohn, so wie Du schreibst, die Brust zur Zeit nicht gut annimmt, musst Du die Brust durch Pumpen stimulieren.
Wenn gepumpt wird, dann sollte eine möglichst effektive Pumpe verwendet werden, am besten eine vollautomatische, elektrische Kolbenpumpe mit Doppelpumpset. Zu wenig Milch ist eine medizinische Indikation für die Verordnung der Pumpe durch den Arzt (auf der Verordnung muss "mit Zubehör" stehen, sonst musst Du das Zubehör selbst zahlen).
Du solltest mindestens alle drei Stunden für etwa 15 bis 20 Minuten Pumpen (pro Seite bzw. wenn Du ein Doppelpumpset verwendest insgesamt). Am besten wäre es, wenn Du dich an eine Stillberaterin vor Ort wenden würdest, die dir da Abpumpen genau erklärt und dir zeigt wie Du deine Brust massieren kannst.
Richte dich mit deiner Flüssigkeitszufuhr nach deinem Durstgefühl. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung ("schwemmt aus") und die Milchbildung verringert sich. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit (davon höchstens zwei bis Tassen Milchbildungstee) sind im Allgemeinen ausreichend. Wenn der Urin dunkelgelb wird und die Menge gering ist, trinkst Du zu wenig. Schwarzer Tee, Matetee und Kaffee sollten nur mäßig genossen werden. Auf Limonaden oder Colagetränke sowie künstlich gesüßte Getränke sollte möglichst verzichtet werden. Auf die (angebliche) milchflussfördernde Wirkung von Bier oder Sekt sollte verzichtet werden. Alkohol geht bereits in kleinen Mengen in die Milch über und belastet den Stoffwechsel des Babys.
Achte darauf, dass DU ausreichend und möglichst ausgewogen isst. Kohlenhydratreiche Nahrung hat einen positiven Einfluss auf die Milchbildung.
Ruhe dich oft aus und entspanne dich. Arbeite für eine Weile so wenig wie möglich. Die Hausarbeit läuft dir nicht davon! Stress wirkt sich ungünstig auf den Milchspendereflex und auf die Milchbildung aus. Vielleicht kannst Du ja ein paar "Stilltage" einlegen, das heißt Du legst dich mit deinem Baby ins Bett und kümmerst dich ausschließlich um dein Baby und das Stillen.
Die Milch, die Du beim Abpumpen gewinnst und auch die zur Zeit notwendige künstliche Säuglingsnahrung solltest Du deinem Sohn mit einem Becher geben. Die Flasche ist in eurer Situation eher kritisch. Wenn dein Sohn mit dem Becher gefüttert wird und ihm die Brust angeboten wird, um sein Saugbedürfnis zu stillen, kann er sich auf diese Weise wieder an die Brust heranführen lassen.
Ein gesundes, voll ausgetrages und gut gedeihendes Baby kann auf die folgende Art wieder an die Brust zurückgeführt werden:
1. Tag: Keine Flaschen, keine Brust
An diesem Tag erhält das Baby seine Nahrung über eine alternative Fütterungsmethode (z.B. Pipette, Löffel, Becher, bei Hohlwarzen KEINE Fingerfütterung). Wenn eine Pipette oder ein Becher benutzt werden, sollte das Baby aufrecht auf dem Schoß gehalten werden, um ein Verschlucken und Einsaugen von Flüssigkeit in die Lunge zu vermeiden.
2. Tag: Keine Flaschen, die Brust wird nur zum Trösten angeboten
Jetzt ist das Baby möglicherweise bereit, dicht an der nackten Brust der Mutter gehalten zu werden, während die Nahrung verabreicht wird. Die Mutter kann dem Baby die Brust nach jedem Füttern zum Trost anbieten, ebenso, wenn sie merkt, dass das Baby saugen möchte. Dreht es sich von der Brust weg, kann es "gebündelt" (mit rundem Rücken in eine Decke gewickelt) und beruhigt werden, bevor ihm die Brust wieder angeboten wird. Das Baby braucht möglicherweise noch einen weiteren Tag, bevor es bereit ist, auf die Brust überzugehen. Es sollte nicht gezwungen werden.
Übergang zur Brust:
Akzeptiert das Baby die Brust zur Beruhigung, kann die Mutter versuchen, es zu stillen und zwar eine halbe Stunde bevor es wahrscheinlich richtig hungrig ist. Zu diesem Zeitpunkt akzeptiert das Baby im allgemeinen das Stillen.
Dieser "Plan" ist meist erfolgreich, doch es wäre auch hier gut, wenn Du auf die Unterstützung einer Stillberaterin vor Ort zurückgreifen könntest.
Die nächsten Tage werden sicher nicht einfach für euch beide werden. Du wirst einiges an Geduld und Beharrlichkeit brauchen. Es wäre gut, wenn Du jemanden finden könntest, der dich in der Alltagsarbeit unterstützt. Eine Relaktation ist eine Aufgabe, die die ganze Frau fordert.
Elizabeth Hormann hat ein gut verständliches Buch zum Thema Relaktation geschrieben. Es heißt "Stillen eines Adoptivkindes und Relaktation" (ISBN 3 932220 02 5) und enthält konkrete Anleitungen wie Mütter, die wieder mit dem Stillen beginnen möchten, vorgehen können, welche Hilfsmittel dafür notwendig sind, wie die Milchmenge gesteigert wird und viele weitere Informationen. Das Buch ist im Buchhandel, bei La Leche Liga Deutschland und bei jeder LLL Stillberaterin (auch hier im Still Shop) erhältlich.
Eine Relaktation sollte möglichst von einer erfahrenen Stillberaterin begleitet werden. Ich wünsche dir viel Erfolg.

Re: Stillstreik bei fast 5 Monate alten Kind?!

Huhu Bianca,
hat der Kleine vielleicht gerade Probleme mit den ersten Zähnchen ? Oder hat er Schnupfen, eine Ohrenentzündung ? Hat Deine Freundin ein neues Parfum, Duschgel etc. ausprobiert ? Guckt mal in den Mund des Kleinen, vielleicht hat er ja auch Soor und es tut ihm weh ?
Oder an der linken Brust wird der Milchspendereflex besser ausgelöst und es dauert ihm an der anderen Seite zu lange ? Wenn er nur die linke Brust nimmt, dann kann Deine Freundin ihn dort erst einmal trinken lassen, bis die Milch fließt und wechselt dann zur anderen Seite. Ganz viel Ruhe ist auch wichtig, vielleicht sogar ein abgedunkelter Raum, andere Stillpositionen ausprobieren (macht sie ja schon). Vielleicht kann sie ihm vorher einen kühlen Beißring geben, falls es die Zähne sein sollten.
Meistens ist der Spuk nach ein paar Tagen vorbei und oftmals ist das auch mit einem Entwicklungsschub gekoppelt. Ich merke das bei Mia, die zur Zeit sich superschnell ablenken lässt und oftmals auch "keine Zeit" hat eine Stillmahlzeit zu beenden. Und wenn er nachts gut trinkt, dann könnte sie ihm dort ja die tagsüber verschmähte Brust anbieten, so dass es sich dort nicht zu sehr staut.
LG,
Cel
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