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Stillende Tyrannen...

Hallo,
bin zwar noch keine LZSlerin, will es aber noch werden, fast 6 Monate sind es schon.
Hab gestern auch ein dermaßen bescheuertes Statement von einem KiA aus dem Bekanntenkreis meiner SchwiMu abbekommen, dass ich mich echt frage, ob man solchen Ärzten nicht die Approbation entziehen sollte?
KiA: Oh, Ihr Sohn ist ja schon fast ein halbes Jahr alt, es wird Zeit, mal übers Abstillen nachzudenken.
Ich: ??? Brauchen Säuglinge nicht mindestens das ganze erste Jahr lang Milchmahlzeiten?
KiA: Schon, aber Sie müssen wissen, dass Sie sich einen Tyrannen ranziehen, wenn der immer noch an die Brust darf. Da sind Flaschenmahlzeiten besser für die psychische Gesundheit von Ihnen beiden.
Ich: Da bin ich wohl das beste Gegenbeispiel. Ich hab immer nur Fläschchen bekommen und Sie werden kaum eine tyrannischeres Wesen als mich finden - fragen Sie mal meinen Mann.
KiA: ... (sprach- und verständnislos)
Könnte mich echt so aufregen und bedauere all seine kleinen Patienten.
Sind eure kleinen Stiller signifikant tyrannischer als andere?
Liebe Grüße,
Cynthia und Leo *22.1.06
Bisherige Antworten

Frag mal Bigbird

Hallo Cynthia,
mit Signifikanz und Stichprobe und so kennt sich Bigbird am besten aus.
LG Uta

Also meine Stichprobe

ist jedenfalls nich tyrannisch. Signifikant ist das sicher nicht, aber meiner Meinung nachsind es andere Faktoren, die darüber entscheiden.
Viele Grüße,
Christine

Re: Stillende Tyrannen...

Ayayay - schleunigst KiA wechseln, würde ich sagen. Und bloß
weiterstillen :o).
Stillen hält Kinder nicht davon ab, ihre Meinung kund zu tun, zu toben
und zu wüten, wenn es mal sein muss. Aber zu Tyrannen macht es sie
nicht.
Wenn Stillen nach Bedarf mit auch sonstiger Befriedigung der
Bedürfnisse des Kindes einhergeht, dann ist es ein wichtiger Bestandteil
einer "Erziehung" zu einer stabilen Persönlichkeit, normalem
Sozialverhalten etc.
Ich würde meine als sehr friedlich und ausgeglichen beschreiben (außer
sie ist hundemüde, da wird alles zur Katastrophe), aber das auch nicht
nur (aber mit) aufs Stillen schieben ;o).
Mein Ex-Hausarzt hat sich disqualifiziert, als er mich gefragt hat, wie
lange ich denn noch stillen wollte, da war meine gerade fünf Monate alt.
Ich hatte geantwortet, das wüßte ich nicht. Darauf meinte er, ich solle
das nicht zu weit rauszögern, sonst würde es immer schwieriger...ja.
Jetzt ist sie drei. Und stillt immer noch ein oder zwei mal am Tag. Ich
hatte auch ganz schön zu tun, das zu reduzieren *ähäm*, das kam
nämlich von ganz allein.
Wenn du zur Rückenstärkung noch was lesen magst, schau mal in die
Still-Adressen in meinem Profil. Falls du die Artikel dort nicht schon
kennst.
LG, Sonne

Re: Stillende Tyrannen...

Hallo Cynthia,
nein!
Im Gegenteil, mein Stillkind (3 Jahre) ist der unser aller Schatz. Kuschelt so gern und gibt gern Kussi! Sogar die Erzieherinnen im Kiga schätzen ihre Kuscheligkeit und nehmen sie immer noch gern auf den Arm und auf die Knie.
Habe mein Kind nie als Tyrannen empfunden.
Wenn wir uns 3 früh für den Tag verabschieden, sagt uns unser Kind: Ich liebe Euch beide! Ist das nicht lieb? Herzensgüte und keine Boshaftigkeit, denke ich, sind bei Kindern, die sich geliebt fühlen, normal. (Wie oft wird den Kleinen schon unterstellt, daß sie uns manipulieren.) Das geht bestimmt auch ohne Stillen, aber so ist es einfacher für Mutter und Kind. Vielleicht werden Kinder zu Tyrannen, wenn man ihre Bedürfnisse nicht ernst nimmt. Vielleicht sollte er mal "Auf der Suche nach...." lesen.
Zu dem KiA. Es ist schon peinlich, wenn ein Arzt soetwas sagt. Deine Schlagfertigkeit hat ihn bestimmt verblüfft. Schade, daß ich das nicht kann! Ich hätte wieder eine ewige Dikussion angefangen.
LG von Jana

Re: Stillende Tyrannen...

haha. ich würd mir da jetzt eher über die psychische gesundheit des kinderarztes gedanken machen... wer der "nahrungsaufnahme - art" solche bedeutung beimisst denke ich hat irgendwie nen leichten realitätsverlust....
*g*...
lg Julia

Nichts davon!

Unser stillendes Einzelkind (beinah 3) wird von vielen gelobt, da sie ja so selbstzufrieden sei und gut teilen koennte!
Soviel zu der Tyrannentheorie.
Es hat aber, meiner Meinung nach, mehr mit Erziehung als mit Stillkind oder nicht zu tun.
Nur sind sich die meisten LZS-Eltern ihrer Erziehungsaufgabe wahrscheinlich bewusster. Das ist jedenfalls mein Eindruck.
LG von Ana, die sich heute mal wieder anhoeren musste, dass ein Monster im Teich unserer Bekannten lebt (dann fallen ihre Enkelkinder nicht rein, weil sie vor Angst nicht so nah drangehen). * kopfschuettel*

Re: Stillende Tyrannen...

Offener Treff 15:30-18:00
Schubsen, Treten, Schlagen, Heulen, Hauen, Geräuschpegel grauenhaft
Kleinkinderstilltreff
18:30-22:00 Uhr
Friedliches spielen aller anwesenden Kinder, gelegentlich unterbrochen durch stillen, Geräuschpegel niedrig
In Anzahl und Zusammensetzung waren beide Gruppen identisch. Es war jeweils das gleiche Spielzeug im Raum. Die Veranstaltungen fanden am gleichen Tag statt.
Wir haben das mehrfach beobachtet, es kann kein Zufall sein.
Die Mütter im offenen Treff erziehen konventionell, entweder wird gar nicht oder kürzer als WHO gestillt und darauf geachtet, daß die Kinder alleine im Bett schlafen, notfalls mit Gewalt.
Unter den Langzeitstillern ist der Umgang mit den Kindern insgesamt respektvoller, Familienbett herrscht vor.
Die Tyrannen und nervigen kleinen Monster habe ich im offenen Treff erlebt.
LG
Claudia

Re: Stillende Tyrannen...

Hi Leoli,
im Gegenteil! Amelie ist *total* sozial ( betonen die Erzieherinnen jedenfalls immer wieder, und das seit zwei Jahren ), kümmert sich um die lieben Kleinen im Kindergarten und *arbeitet gemeinnützig* ( stellt mal den Teller weg *fg*)
Aber das blöde ist ja: die Beweislast liegt in Deinem Beispiel offenbar bei Dir ( a l l e LZS-Kinder auf tyrannische Persönichkeitsmerkmale zu überprüfen ) - statt, was viel vernünftiger wäre, den Arzt nach e i n e m gestillten Tyrannen zu fragen...
Über Peisistratos Kindheit und Jugend ( er wird bei Wikipedia als Ur-Tyran geführt ) ist jednefalls nichts bekannt. Sein Vater Hippokrates erhielt vor seiner Geburt von einem Seher den Rat kein Kind zu zeugen,und hätte er einen Sohn, so solle er ihn verstoßen."
Allerdings, folgendes spräche historisch für die These ( dass langes Stillen Tyrannen nach sich zieht ) :
"" Die Ammen spielten im Leben der römischen Kinder eine bedeutende Rolle, denn sie blieben auch nach der Stillzeit als Kinderfrauen bzw. Aufseherinnen bei ihren Schützlingen. Oft sind sie die einzigen, die bis zuletzt bei ihren ?Kindern" ausharrten und sie auch dann nicht im Stich ließen, wenn das Schicksal es nicht mehr gut mit diesen meinte. So hatte Nero es seinen Ammen Egloge und Alexandria neben seiner Mätresse Acte zu verdanken, daß seine Gebeine schließlich ihre letzte Ruhestätte in der Familiengrabstätte der Domitier fanden."
Liebe Grüße Gala

*LOL* Super Antwort!!!

Hier sind übrigens beide Kinder mehr oder weniger tyrannisch. Das eine nie gestillt, das andere stillversessen.
LG Silke

Re: Stillende Tyrannen...

ich finde es ehrlich gesagt eh banane, kinder als tyrannen zu bezeichnen... da fehlen dann doch etwas die anhaltspunkte, wenn man mal beachtet, wie in wahrheit die macht verteilt ist.
LG gonschi

Gute oder böse Kinder?

Hallo Cynthia,
so etwas ähnliches hat die Vertretung beim KiA auch zu mir gesagt: "sie terrorisiert Sie und Sie sind dem machtlos ausgeliefert".
Im Vorwort von "In Liebe wachsen" von Gonzalez (?) steht, daß es zwei Arten von Kinderärzten gibt, die, die meinen, daß Kinder von Natur aus gut sind und die anderen, die meinen, daß uns Kinder terrorisieren und manipulieren wollen.
Er meint, man solle nur einen Kinderarzt wählen, der in dieser Hinsicht mit der eigenen Meinung übereinstimme.
Deine Antwort war aber ziemlich cool!! :-)
lg, Annette mit Sophie 8.6.2004

Super gekontert!

Und ich kann Dich beruhigen! Mein Sohn ist 2 Jahre und 3 Monate alt, still noch und ist alles andere als tyrannisch.
Mach weiter so, das passt schon :-)
LG Janna

Re: Stillende Tyrannen...

Hallo Cynthia,
das Schöne ist doch, dass solchem dummen Gerede jegliche Grundlage fehlt: Er kann mit Sicherheit kein Argument bringen, warum ausgerechnet das Stillen ein Kind zum "Tyrannen" macht (welch dämliches Schubladendenken), nicht aber das Schokolade essen, Schnuller mümmeln, in die Windel scheißen oder sonst irgendwas. Einen Tyrannen, wenn man es schon so bezeichnen will, ziehe ich mir doch nur dann heran, wenn meine Beziehung zum Kind gestört ist und das ist halt bei den LZSlerinnen deshalb eher unwahrscheinlich, weil sie sich offensichtlich mit Erziehungsfragen überwiegend bewußt auseinandersetzen. (Ausnahmen gibt´s natürlich) Zu einem Tyrannen gehört außerdem immer einer, der sich tyrannisieren läßt, und das kann nur durch Dinge geschehen, die gegen den eigenen Willen vom Kind "durchgezogen" werden. Das ist aber bei den meisten LZSlerinnen nicht der Fall, oder stillt Ihr alle gegen Euren Willen?
Liebe Grüße, Columbina mit äußerst aufgewecktem und sozialem Stillkind David, 2 Jahre
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