Stillen, wenn es kann???
dieses posting ist absolut nicht als Provokation gemeint, sondern lediglich eine Frage, die mir schon laenger auf der Zunge liegt!
Ich stille Lieve gerne und mit viel Herzenslust und mir war von Anfang an klar, dass wir stillen wuerden.
Etwas blauaeugig fuer manche, aber es war so.
Wie oft musste ich mir anhoeren:
"Freu Dich mal nicht zu sehr drauf! Was machst Du wenn es nicht klappt?"
Warum es nicht klappen sollte ist und war mir schleierhaft.
Es hat ganz vorzueglich geklappt!
Nun meine Theorie:
Ist "nicht klappen" vielleicht nur b...s...( Kuhkacke)???
Haben die Muetter in diesen faellen vielleicht nicht genug Lust, Durchsetzungsvermoegen etc?
Da ist ja nichts Schlimmes dran, ich mag nur nicht glauben, dass es nicht klappt!
Was haben die Menschen denn dann frueher mit den Babys gemacht?
Klar, gibt es Gruende, warum es nicht klappt.
Manche Brust-Ops zb, oder Stress (zb im Krieg),
wunde Brustwarzen ueber Monate waeren fuer mich auch ein Grund abzustillen, man foltert sich ja nicht gerne.
In diesem Falle "klappt" es mit der Milch aber trotzdem!
Ich kann bloss diese "ich konnte nicht stillen, ich hatte keine Milch"nicht mehr hoeren!
Was meint ihr?
LG, Ana
Re: Stillen, wenn es kann???
solche Gedanken habe ich mir auch schon gemacht. Für mich war auch ohne jede Überlegung klar, daß ich Noah stillen würde. Meine Mutter meinte allerdings auch, vielleicht klappt es ja gar nicht. Bisher hatten wir keine (großen) Probleme, Noah ist jetzt gut 8 Monate alt. Ich glaube auch, nach allem was ich inzwischen über´s Stillen weiß, daß Aussagen wie "es klappt nicht" oder "ich habe nicht genug Milch" in den meisten Fällen vorgeschoben sind, oder die Frau weiß es nicht besser. Damit meine ich, daß z.B. die Generation meiner Mutter anscheinend nicht so über´s Stillen informiert war, wenn´s nach ein, zwei Versuchen nicht "geklappt" hat, dann wurde eben Fläschchen gegeben. Meine Mutter ist auch heute noch der Meinung, Muttermilch sei ja "nichts richtiges zu essen" - obwohl sie sieht, daß Noah weiß Gott nicht unterernährt aussieht. Und er bekommt erst seit ein paar Wochen zwei zusätzliche Mahlzeiten, daran kann es also nicht liegen;-))
Ich finde das sehr schade, denn für mich gibt es nichts Schöneres, Praktischeres, Gesünderes ... für´s Baby - und für mich;-))
LG, Moni
Re: Stillen, wenn es kann???
ich würde nicht so pauschal alle frauen verurteilen, die nicht stillen können/wollen. es muss heutzutage ja wirklich nicht sein. "keine-milch-haben" ist einfach die allgemein akzeptierte ausrede. ich finde, man muss sich anderen gegenüber nicht unter angabe aller wahren gründe dafür rechtfertigen, dass man nicht stillt.
es gab schon immer formen alternativer ernährung. "milchmütter" zum beispiel, die fremde kinder gestillt haben.
wäre doch schön, wenn frauen sich wirklich frei entscheiden könnten, ob sie nun stillen wollen oder nicht.
lg gerti
ja, aber?
ja, man muss sich anderen gegenüber nicht unter
angabe aller wahren gründe dafür rechtfertigen, dass
man nicht stillt, aber muss man deswegen gleich
falsche gründe angeben?
wenn man weiss, wie verschwindend klein der
prozentsatz derer ist, die tatsächlich keine milch haben,
im vergleich zum heer derer, die vorgeben, keine milch
zu haben, dann geht doch hier die
milchbüchleinrechnung (*g*) nicht auf. diese antwort ist
in meinen augen die beste ausgangslage für wilde
spekulationen. wem das lieber ist, als die wahrheit, der
soll sein tuschelfutter liefern ;-)
persönlich würde ich lieber nichts sagen als etwas
unwahres. die frauen entscheiden ja frei, ob sie stillen
wollen oder nicht. aber viele haben nicht den mut, dazu
zu stehen, nicht stillen zu wollen.
dann muss man also noch unnötig mitleid haben im
sinne von «oh je du arme?blablabla». was für ein
blödsinn! *kopfschüttel*
damits keine missverständnisse gibt: ich bin nicht
gegens nichtstillen, aber gegens blödsinn verzapfen! *
ggg*
lg, bea
Re: ja, aber?
einerseits hast du recht. trotzdem finde ich sowas verzeihlich, denn stillen gehört für mich in die intimsphäre. ich finde, es sollte meinungsterror weder in die eine noch in die andere richtung geben.
andererseits haben viele frauen aber sicher tatsächlich den eindruck zuwenig milch zu haben. wenn sie (uninformierterweise) im krankenhaus unter krankenschwesterlicher anleitung ersatzmilch dazufüttern und dann daheim nach programm stillen (so alle 4 h), wird die milch mengenmäßig wohl wirklich nicht berückend und das stillen dementsprechend schwierig sein.
ich kenne den zuwenigmilchhaben-spruch eher aus der älteren generation, und die war definitiv schlecht informiert. meiner schwiemu tut es total leid, dass sie nicht länger als 3 monate stillen konnte, weil sie "zu wenig milch hatte". ich unterstelle ihr aber sicher nicht, dass sie absichtlich "blödsinn verzapft". sie weiß es einfach nicht besser! das hindert sie übrigens nicht daran, sich aufrichtig über jedes zusätzliche monat zu freuen, das ihre enkelin gestillt wird...
aus der neueren generation kenne ich argumente wie "mein busen sieht so häßlich aus" oder "es ist mir einfach zuviel geworden" und "6 monate reichen. danach hat es eh keinen sinn mehr". der erstgenannte grund mag ja der (subjektiven) wahrheit entsprechen, aber ist er deswegen weniger "blödsinnig" als der zuwenigmilchspruch?
lg gerti, die manchmal überlegt, was wohl die nächste generation an unserer erziehung auszusetzen haben wird
Re: Stillen, wenn es kann???
ich habe nicht verurteilt.
Das war nicht meine Absicht.
Jeder soll freiwillig stillen, oder eben NICHT!!
Ich hab mich nur gefragt, ob es das "Nicht klappen" wirklich so HAEUFIG gibt, wie es gesagt wird, oder ob es nur eine "Ausrede" ist.
Nicht mehr, und nicht weniger.
Es liegt mir absolut fern jemanden zu verurteilen, der nicht stillen will, nur soll er es dann sagen!
Liebe Gruesse,
Ana
Re: Stillen, wenn es kann???
ich wollte nur ein bisschen kontrovers diskutieren *g*. ich denke auch oft darüber nach. ich glaube, viele leute sind sehr uninformiert und haben keinen rückhalt in der älteren generation. bei vielen beobachte ich auch eine art gestörtes verhältnis zum eigenen körper (aus meiner sicht eben gestört). in diesen fällen gehe ich wirklich davon aus, dass es nicht klappt.
lg gerti
Re: Stillen, wenn es kann???
Meine Tochter hatte Gedeihstörung und nahm kein Essen an, außerdem hatten wir neun Monate Soor, da habe ich abgestillt. Milch habe ich lange noch gehabt.
Wahrscheinlich habe ich mir nicht genug Hilfe geholt und war nicht willens genug, bescheidene Mama halt, wie du schreibst.
Früher sind solche Kinder entweder gestorben (oder warum meinst du, war die Kindersterblichkeit früher viel höher) oder man hatte Geld und gab sie zu einer Amme.
Nina wäre wahrscheinlich gestorben, ich hätte sicher als Amme arbeiten können.
LG tine *etwas bitter über Dein Posting, aber nimm nicht übel*
Re: Stillen, wenn es kann???
entweder habe ich mich falsch ausgedrueckt oder Du hast es falsch verstanden.
Es ging mir lediglich darum hier zur Diskussion zu stellen ob es "nicht klappen" wirklich so oft(!!!) gibt, oder ob es nicht oft einfach als Ausrede fuer "keine Lust" benutzt wird!
Das war meine Frage und die muss mir doch niemand uebel nehmen, oder?
Ammen wurden frueher nicht nur bei "Nicht klappen" angeheuert, sondern auch, weil es zeitweise nicht "schick" war zu stillen.
Wenn Du Nina 9 Monate gestillt hast, dann ist das doch superklasse.
Vor allem trotz der ganzen Schwierigkeiten!
Ob ich so lange ausgehalten haette, weiss ich gar nicht.
Meine Frage bezog sich eher auf das Phaenomen, dass so viele Muetter stillen wollen und dann schnell abhaken(innerhalb von ein paar Wochen, nicht Monaten!).
Ich hab die Frage im LZS-Forum gepostet, weil ich mir einigermassen vernuenftige Antworten erhoffte.
Wie sie auch immer ausfallen wuerden.
In unserem Geburtsforum haette es Wutanfaelle geregnet, denn da hat es , wie so oft, bei so vielen nicht geklappt.
LG,
Deine Ana
Re: Ausrede fuer "keine Lust"
nein, ich glaube nicht, dass das eine Ausrede ist.
Ich hatte 5 Tage keinen Tropfen Milch (KS mit Vollnarkose nach 3 Tage Wehen). Papa hat erzählt, dass Tom nach dem KS eine halbe Stunde sehr intensiv an seinem Kittel gesaugt hat. :-( DAS hat für den Milchbildungsstart gefehlt und die ersten Tage war ich zu müde, um mich um Tom zu kümmern...
Dann habe ich Bekannten am Telefon erzählt (5.Tag), dass immer noch keine Milch kommt. Antwort: "Na dann kommt sie auch nicht mehr."
Danach habe ich die Schwester gefragt, wie lange die Trockenübungen noch Zweck haben. Antwort: "Das hat immer Zweck."
Nun durfte ich entscheiden, wem ich glauben sollte...
LG Uta
Re: Stillen, wenn es kann???
Ach, bei sowas erwischt man mich immer auf dem falschen fuss, und eigentlich dürfte ich hier ja auch gar nicht mitlesen.
Nein, ich habe nur acht Wochen gestillt, danach hatte Nina keine Ausfuhr mehr und ich hatte die Wahl, entweder ich lauf ihr mit der Flasche hinterher oder sie geht ins Krankenhaus zum Aufpäppeln und ich wollte sie wenigstens irgendwie selber nähren und nicht den Ärzten überlassen.
Ich glaube manchmal, ich werde das nie verarbeiten. Ich hab mich abgekämpft und ihr mit meinem Stillwahn glaube sehr geschadet, ich konnte nicht loslassen.
Noch heute werde ich die Minderwertigkeitskomplexe (schlechte mama) nur schwer los.
Vor allem, das Gefühl, dass ich nicht in der Lage war, mein Kind zu nähren, ich werde nie verstehen, warum ich sie so angewidert habe, das ihr die Flasche lieber war..... ja, dass es wohl ohne die Plastikmilch und diesen Kram wirklich nicht hätte überleben können.....achja, die Tür die ich besser zulasse.
Ich habe wirklich gewollt, und es war auf ganzer Linie Sch... auf Deutsch gesagt.
Dabei sollte ich wirklich diesen Krieg mit mir selbst beenden, und froh und dankbar sein, dass Nina gesund und munter ist jetzt und alles gut ist (bis auf Klein und Untergewicht, aber lasse das ist okay).
Hoffentlich kann ich das irgendwann. Denn so fühle ich mich immer angegriffen persönlich, wenn ich lese: Eigentlich haben die Frauen doch nur nicht den Willen, das ist doch Quatsch...aber so kommt es, dass ich immer wieder dazu schreibe.
Re: Stillen, wenn es kann???
Schreibaby dazu, jeder sagte die hat hunger, dabei wollte sie gar nix.
Vielleicht sind die bösen kommentare in den Geborenforen ausdruck von dem, was auch mich quält: Versagensgefühle, Minderwertigkeitsgefühle, Schuldgefühle gegenüber dem Kind.
Ob man sich das nun bewusst macht oder nicht.
Ich glaub das schon und würde jeder Frau, die nicht stillen hat können, sehr sehr vorsichtig begegnen....das "Du musst doch nur wollen" vermeiden.
Ich weiß auch nicht....verstehst du mich ein bissel? ich habs nicht bös gemeint, aber in dieser Frage bin ich so unendlich empfindlich (und muss doch immer wieder mitlesen)
Niemand kann mir Absolution erteilen als ich mir selbst, ich hab hier mal ne Frau gelesen, die ihr nicht Stillen können sehr gut verarbeitet hatte, ich hoffe, da komme ich auch nochmal hin....LG tine
@ tjenne
Lass dich mal in den Arm nehmen *knuddel*.
GLG Janet
Re: Stillen, wenn es kann???
erstmal Entschuldigung fuer meine spaete Reaktion.
Wir sind mittlerweile in Deutschland.
Da hatte ich bis jetzt noch keine zeit zu reagieren.
Es tut mir so leid, dass zu lesen!
Soll ich Dir was sagen!
Lieve war auch ein Schreibaby und als ich damals im schreibabyforum gepostet hab, weil ich so verzweifelt war, hast Du mir Mut gemacht, dass es irgendwann besser wird.
Das wollte ich damals gar nicht hoeren, ich wollte eine Patentloesung, jetzt , sofort!
Du hast Recht behalten, jeder Tag wird ein kleines bisschen besser.
Manchmal gibt es schlechte Tage, die guten ueberwiegen und toll ist es sowieso!
Man muss sein Kind nur annehmen!
Danke dafuer!
Vielleicht kannst du das fuer Dich ja auch mal in die Tat umsetzen.
Du gibst das Beste was Du kannst, mehr geht nicht.
Und, das spuert Nina....gestillt oder nicht ist doch wurscht!
Fuehl Dich gedrueckt!
Deine Ana
Re: Schuld
so wie du über deinen Schmerz schreiben kannst, scheinst du schon einen wesentlichen Schritt weiter zu sein.
Ich habe lange Zeit meinen KS nicht bewältigen können. Anfangs war nur Wut und Hass und Enttäuschung (die Zeit der bösen Kommentare). Ich habe viele Geburtsberichte gelesen und habe gesehen, dass es manchen noch schlechter erging. Mein Hass auf die Hebamme ist dem Gefühl der Vergebung gewichen. Sie hat damals sicher alles getan, was sie konnte, aber für mich war das eben nicht genug bzw. das Falsche.
Schuldgefühle gegenüber dem Kind finde ich sehr schwierig. Ich höre immer noch die letzten Worte meiner Mutter auf dem Sterbebett: "Ich bin schuld, dass Du so geworden bist."
Schuld ist der falschen Weg...
Ich wünsche dir alles Gute für die Zukunft und ich kann dich wirklich sehr gut verstehen, Uta
Re: Stillen, wenn es kann???
Ich habe aber leicht reden, da ich zu keiner Zeit mit dem Stillen, der Milchmenge oder irgendwelchen Entzeundungen oder Brustschmerzen zu kaempfen hatte.
Ausserdem waere ich in der Zeit, als uns unser Sohn regelmaessig die Ohren vollschrie (ersten 12 Wochen; "KLassiker"), nie auf die Idee gekommen, es koennte an mangelnder Milch liegen ....
LG; Karen
Re: Stillen, wenn es kann???
ich denke, "die Frauen, die nicht stillen konnten", zerfallen in drei nicht-disjunkte Gruppen:*
- Frauen, die tatsächlich nicht stillen konnten, z.B. weil sie wirklich zu wenig Milch hatten oder aus psychischen Gründen
- Frauen, die nicht stillen wollten (aus welchen Gründen auch immer), dies aber nicht offen zugeben mögen
- Frauen, die eigentlich hätten stillen können, aber nicht gut beraten wurden (z.B. wenn gesagt wurde, dass sie zu wenig Milch hätten, weil beim Abpumpen nicht viel kam oder weil sie nach der Uhr stillen sollten)
Ich vermute, dass die beiden letzten am häufigsten vorkommen.
So wie du bin ich immer davon ausgegangen, dass ich stillen kann und werde. Im Vorgespräch mit Charlottes Hebamme sagte mein Mann: "..., wenn es klappt!" Daraufhin ich: "Natürlich klappt das!" Erfolreiches Stillen beginnt im Kopf, das ist ein offenes Geheimnis.
LG Katja
*d.h. es kann Überschneidungen geben
Re: Stillen, wenn es kann???
siehste, genau deshalb war ich immer ehrlich was meine Milch anging. Ich hätte vermutlich auch Zwillinge stillen können aber ich wollte nicht.
Dass sich das als die falsche Entscheidung herausstellte, konnte ich mit meiner damaligen Erfahrung und Information nicht wissen. Jetzt weiss ich es aber und beim nächsten Baby habe ich sicher nicht 'zuwenig Milch'! ;o)
Liebe Grüße von
Steffi
Re: Stillen, wenn es kann???
ich kann es verstehen, wenn Muttis im Krankenhaus "aufgeben" und die Flasche geben, denn mir wäre es auch fast so ergangen. "Schuld" waren die Krankenschwestern, die mir Stunde um Stunde neue Ratschläge gaben, und ich irgendwann nur noch unsicher und genervt war, so dass ich mir eine Frist von 24 Stunden setzte, in der ich beschloss, alles so zu machen, wie ICH es für richtig halte (allen Kommentaren zum Trotz)- und siehe da, alles funktionierte bestens und Sören liebt seine (bzw. meine *g*) Milch über alles! Im Nachhinein denke ich, dass Sören die Mumi nur seiner zähen und ehrgeizigen Mama zu verdanken hat :o) (ein bißchen Eigenlob muss sein)
LG Line
Re: Stillen, wenn es kann???
Ich kenne einige Frauen, die "Stillen wollten aber nicht konnten".
Ich glaube diesen Frauen auch, für sie ist es sicherlich so. Meiner Einschätzung nach liegt das allerdings weder daran, daß sie tatsächlich zuwenig Milch hatten oder die Kinder (warum auch immer) nicht richtig trinken konnten, noch daran, daß diese Frauen insgeheim gar nicht stillen wollen.
Ich glaube vielmehr, daß es einfach daran liegt, daß diesen Frauen eine Menge Unfug erzählt wurde, der sie zu der Überzeugung hat kommen lassen, daß sie nicht Stillen können :-(.
Eigentlich ist es ja gar nicht so dumm, unsere Eltern, Verwandten, Bekannten haben uns doch auch groß bekommen, die müssen doch eigentlich Ahnung von solchen Themen haben. Und wenn meine Mutter schon zuwenig Milch hatte, wieso soll es mir dann nicht auch so ergehen?
Daß wir uns heutzutage in Büchern und im Internet über so elementare Dinge wie das Stillen unserer Babies schlau machen müssen und der Erfahrungsschatz unserer Umwelt nur dazu taugt, uns zu verunsichern und zu behindern, ist doch das eigentliche Armutszeugnis unserer Gesellschaft :-(
Mit interessierten Schwangeren rede ich gerne über das Stillen, aber bei Müttern, bei denen es "nicht geklappt" hat halte ich mich inzwischen ziemlich zurück, deretwegen und meinetwegen.
Wiebke und ich haben mit unserer Stillbeziehung etwas Einmaliges, das vielen anderen Müttern durch schlechte Ratschläge und mangelnde Unterstützung kaputt gemacht wurde. Ich mag nicht diejenige sein, die ihnen auch noch den Spiegel vorhält und ihnen zeigt, daß der eigentliche Grund, daß ihnen und ihren Kindern dies entgangen ist, nur falsche Informationen waren.
Schöne Grüße, Meike
Re: Stillen, wenn es kann???
mein Lieblingssatz lautet: hast Du genug Milch? Tschuldigung, Mini wiegt mit 5 1/2 Monaten über 8 kg, hat voll die Speckbäckchen, also, der Fall ist doch eigentlich klar?
Meine Reaktion auf "ich hatte keine Milch" lautet inzwischen einfach nur: ah ja. Sonst würd ich mich zu sehr aufregen.
Ich glaub, es gab mal so ne Statistik, nach der 95% der Frauen stillen wollten. Vor der Geburt, wohlgemerkt.
Und wahrscheinlich gibt es wirklich einige Gruppen, die sich in diesem "ich hatte keine Milch"-Satz wiederfinden.
Die wenigsten von denen konnten wirklich nicht, denk ich. Es gibt ja auch die Fälle, wo die Milch trotzdem allem nicht reicht, aber dann könnte man ja auch Zwiemilch verwenden, imho... Dann kommt die etwas größere Gruppe von den Frauen, die nicht wollten, es aber nicht zugeben wollen.
Muß ganz ehrlich sagen, ich kann mit einem ehrlichen "ich wollte nicht" (muß noch nicht mal ne Begründung dabei sein) mehr anfangen.
Und dann der Rest, also gute 90% von denen, die sehr schnell abgestillt haben. Unterteilt in: a) die Frauen, die wollten, aber durch mangelnde Kenntnisse, schlechte Beratung und sehr ungünstige Umstände (eben die blutenden Brustwarzen usw) aufgegeben haben.
und b) Die Frauen, die zwar schon wollten, aber nicht mit der "unbedingt"-, sondern mit "mal gucken"-Einstellung.
Und da gibt man oft bei den ersten Schwierigkeiten auf.
Hab ich im KH mehrere erlebt, da hieß es sofort, wenn das Anlegen nicht so ganz geklappt hat, ja, meinen ersten konnte ich ja auch nicht stillen (meine Mutter konnte auch nicht...) und er ist mit der Flasche gut großgeworden, einmal Beba bitte.
Ich finde es vor allem schade, daß die Beratung im KH fehlt oder schlichtweg falsch ist und ohne den eisernen Willen und meine Grundsätze hätt ich garantiert auch in den ersten Monaten aufgegeben.
LG Helen
Re: Stillen, wenn es kann???
tja....
lg katina
die stillt und stillt und stillt
Re: Stillen, wenn es kann???
Viele Grüße,
Christine
Re: Stillen, wenn es kann???
nicht stillen *können* hat z.B. in meinem Fall nichts mit nicht *wollen* zu tun. Meine Tochter und ich wollten (bei ihr setze ich das mal voraus) beide stillen, konnten letzendlich aber wegen der Umstände nicht.
Sie hatte durch einen Herzfehler bei der Geburt nur 2500g und war stark dehydriert. Somit hat sie bei mir nur genuckelt, da sie keinerlei Kraft zum Trinken hatte. Als sie dann 3000g wog, gings besser und wir konnten knapp zwei Wochen voll stillen. Danach hat uns der Kinderkariologe "verboten" weiterzustillen, da sie logischerweise aus der Flasche mehr trank, weils leichter ging. Ihre Kraft nahm weiterhin ab, wir mußten sie für die OP aber auf 4000g bringen, koste es was es wolle und so hab ich wieder abgepumpt. Am Ende mussten wir sie sogar per Magensonde ernähren, weil sonst nichts mehr ging, wir haben für 60g Milch eine Stunde gebraucht.
Nach kanpp vier Monaten Flasche wollte ich mir den Streß des "wieder an die Brust gewöhnens" dann nicht antun, weil auch meine Tochter nach dem KH psychische Schwierigkeiten hatte und permanent geheult/geschrien hat.
Ich nehme für mich in Anspruch, sowohl Lust als auch Durchsetzungsvermögen zu haben, mußte aber zum Wohle meiner Tochter aufs Stillen verzichten.
Trotzdem fühle ich mich ein bisschen mies, wenn es heißt Stillen ist das Beste fürs Kind und ich hatte nicht die Chance dazu. Das wenigste was ich tun kann, ist meine Tochter trotzdem mit Mumi zu versorgen.
LG
Annett
PS: Milch hab ich genug :)
Re: Stillen, wenn es kann???
das wenigste?! Du bist ja gut! Du hast unter denkbar ungünstigen Umständen dein Kind trotzdem mit Muttermilch ernährt und dich da durchgebissen. Das ist wirklich bewunderswert! Ich kann mir vermutlich nur annähernd vorstellen, welche Kraft und welches Durchhaltevermögen du dazu gebraucht hast.
Aber zum "wieder an die Brust gewöhnen": Vielleicht magst du es ja in den nächsten Wochen versuchen - wenn deine Tochter und du mögen, könnt Ihr ja noch einige Zeit stillen :-)
LG Katja
Re: Stillen, wenn es kann???
danke, soo schlimm war das auch nicht. Höchstens ein bisschen zeitaufwendig.
Als Pump-Still-Mama hat man ja immer das Ausgehproblem. Stillen unterwegs geht nicht und Mumi mitnehmen geht auch nicht, weil man sie meistens nicht warm machen und auch nur eine Stunde lang verwenden kann.
Ich hab das mit dem Stillen kürzlich mal wieder probiert, allerdings wußte meine Tochter an der nackten Brust nicht was sie da sollte und schaute ganz komisch (obwohl sie doch Hunger hatte). Nicht mal nuckeln wollte sie. Ich kann mir deshalb nicht ganz vorstellen wie das mit dem Wieder-Stillen gehen sollte.
Ich weiß auch nicht, ob das mit Hilfe einer LLL-Beraterin klappen könnte und ob sich das jetzt wirklich noch lohnt, deswegen hab ich noch keine Schritte in der Richtung unternommen.
Aber bequemer wärs allemal, weil sie ja nachts auch schon durchschläft :)
LG
Annett
Re: Stillen, wenn es kann???
vielleicht wäre ein Brusternährungsset für Euch das richtige. Dabei wird durch einen kleinen Schlauch Mutter- oder Kunstmilch aus einer Flasche abgegeben, wenn das Kind an der Brust ist. Deine Tochter würde also schnell merken, was das soll. Ob sie dann allerdings lernen könnte korrekt anzudocken, weiß ich auch nicht. Das sollte dir eine Stillberaterin sagen können.
Zum "lohnen" kann ich nur sagen: Bis zum Ende des ersten Lebensjahres braucht deine Tochter noch Milchmahlzeiten. Wie lange sie darüber hinaus stillen mag, würde sich dann zeigen. Meine große Tochter hat fast 34 Monate gestillt.
LG Katja
Versuch mit Stillhütchen
vor dem Brusternährungsset kannst Du es ja mal mit Stillhütchen probieren. Dabei ist der eigentliche Saugvorgang meines Erachtens ähnlich wie bei der Flasche und Deine Tochter merkt schon mal, dass auch aus der Brust was kommt. (Vorher am besten schon mal "anpumpen", damit die Milch auch direkt fliesst).
Gruss,
Julia
Re: Versuch mit Stillhütchen
ich hab in meinem Posting nicht erwähnt, dass ich ab Juli wieder arbeiten gehe und dann sowieso Papa das Füttern übernehmen muß.
Mit Stillhütchen hab ich es auch schon versucht, der gleiche Fehlschlag wie ohne. :)
Ich danke Euch trotzdem für die guten Ratschläge und Ideen.
LG
Annett
Re: Stillen, wenn es kann???
ich setze Pumpstillen mit Stillen gleich, ganz einfach.
Sprich, für mich ist Pumpstillen auch Stillen, da es manchmal wirklich Umstände gibt, wo es nicht anders geht.
Ich hoffe, Deiner Kleinen geht es inzwischen besser.
LG Helen, die auch ne Zeit lang gepumpt hat.
Re: Stillen, wenn es kann???
danke der Nachfrage, ihr geht's super und sie frisst wie sonstwas. Seit voriger Woche sogar Brei mit wachsender Begeisterung:)
LG
Annett, die heute wieder voll Kürbis geschmiert war
Ohne Internet hätte ich auch nicht stillen können,
NUR der Wille allein reicht NICHT.
Es ist ja auch sachlich ganz einfach zu begründen:
saugen macht Oxytocin (Milchfluss)
viel saugen macht Prolaktin (Milchbildung)
Stress (und Stress ist nicht Krieg, sondern schon das hungrige Baby und ein stillfeindliches KH oder eine Nichtstilloma, die es ja sooo gut meint) macht Adrenalin und Adrenalin unterdrückt die Bildung von Oxytoxin und damit auch Prolaktin
LG Uta mit Wille und Internet
Re: Ohne Internet hätte ich auch nicht stillen können,
oder wille und niemals stress *g* (dann brauchste kein wissen)
toll erklärt übrigens!
lg, luna
Re: Ohne Internet hätte ich auch nicht stillen können,
Da hab ich aber Glueck gehabt sowohl den Willen (mit einer 8 wochen lang schreienden Lieve hatte ich genug Stress) als auch das Internet zu besitzen. :-))
"Krieg" war vielleicht etwas uebertrieben, aber darum hat Jeroens Oma ihren zweiten Sohn nicht gestillt.
Darum fiel mir das Beispiel ein!
LG,
Ana
Achtung lang....
also ich dachte auch immer so wie du. Hatte allerdings mit Luisa auch überhaupt keine Probleme. Wenn ich mir aber meine Schwägerin mit ihrem inzwischen 7 Monate alten Sohn anschaue, dann sage ich inzwischen...hätte sie es nur gelassen !!! Es klingt zwar scheußlich - aber es war wie folgt. Eric hat von Anfang an nicht schön an der Brust getrunken. Sie hatte auch ewig lang wunde Brustwarzen - und irgendwann hat es funktioniert. Nur: Eric hat immer während und nach dem Stillen geschrien. Ich habe mir das des öfteren angeschaut und ihr dann auch geraten, ihn nicht zu schnell von der ersten Brust an die zweite zu lassen. Aber alles was ich gesagt hatte hat sie als persönlichen Angriff gedeutet. Dann habe ich mich rausgehalten und gar nix mehr gesagt. Ich hatte bei ihm immer die Vermutung, dass er nicht satt wird, was ich mir aber Stilltechnisch nicht erklären konnte. Dann eines Tages kommt sie von der Hebamme und sagt, sie müsste mehr essen - weil die Milch knapp ist!!! Sie "fraß" zu dem Zeitpunkt - wie auch heute noch für 3 Personen!! (entschuldigung aber so wars!) Nun haben sie beschlossen zuzufüttern. Der Kleine war 6,5 Monate alt, als sie begonnen haben Karotten-Brei zu füttern. Er verschlang von Anfang an ein ganzes Glässchen. Wo gibts denn so was??? Luisa und die Stillkinder die ich kenne fingen alle mit 1-2 Löffelchen an und das steigerte sich so langsam. Er haute sich gleich ein ganzes Glässchen rein! Dann hat sie gemeint..ha ja...er scheint wohl bei ihr nicht
die zweite
Damit will ich sagen Stillen ja aber nicht auf kosten des Babys. Wenn es nicht sein soll - dann soll es halt nicht sein. Auf jeden Fall hatte und hat sie zu wenig Milch - keine Ahnung wie das sein kann!!!
LG
Sandra mit Luisa (30.03.03)
Re: Stillen, wenn es kann???
ich denke, bei den meisten ist es immer noch mangelnde Information. Wir "www-Mütter" vergessen immer wieder, daß nicht alle Frauen online sind und ihnen damit viele Informationsquellen und auch viel Unterstützung schlicht nicht zur Verfügung steht.
Ich erlebe das gerade im eigenen Umkreis wieder - bei den meisten Freunden von Patrick ist gerade das zweite Kind gekommen und fast alle Mütter haben es zumindest mit dem Stillen versucht. Die Ahnungslosigkeit zu dem Thema auch bei Zweitmüttern (von denen ich eigentlich eine gewisse "Stillkompetenz" erwartet hatte - alle hatten auch das erste Kind gestillt) hat mich z.T. ganz schön erstaunt. Die einfachsten Dinge waren da meist kaum bekannt - z.B. woran erkenne ich, daß ein Stillkind genug trinkt, wie oft Stuhlgang, Unterschied Kolostrum - reife MuMi, wie häufig stillen usw. Entsprechend leicht lassen sich solche Frauen von der "Fläschchenmafia" (= ahnungslose Großeltern, wenig informierte KiÄ, inkompetente Säuglingsschwestern in der Entbindungsklinik) verunsichern. Die glauben tatsächlich, daß sie nicht genug Milch haben. Und sind immer ganz erstaunt, daß es bei mir immer noch reicht
LG, Beate + Sanja (demnächst 8 Monate und voll gestillt)
Re: Stillen, wenn es kann???
Ich glaube, daß es 2 entscheidende Dinge sind: der Wille und die richtige Anleitung bzw. Unterstützung!
Ich wollte von Anfang an gerne stillen. Im Krankenhaus (nach Sch... Kaiserschnitt) taten mir die Brustwarzen HÖLLISCH weh, ich war aber eisern. Es war noch dazu tierisch heiß im Juli und die Krankenschwestern wollten mich allesamt zum sofortigen Zufüttern überreden. Hätte ich nicht so supertolle Hebammen gehabt, die mich angefeuert hätten zu stillen, wer weiß, wie es bei mir weitergegangen wäre...
Auch haben mich einige gute Bücher sehr beruhigt und bestärkt, ebenso dieses Forum hier!
Wenn man wirklich NULL Unterstützung und Zuspruch hat (es gibt auch immernoch viele Hebammen, die zur Flasche raten!!!), dann kann ich mir schon vorstellen, daß man schnell aufgibt, zumal man in der Zeit nach der Geburt ja eh oft sehr verletzlich, unsicher usw. ist.
Meiner Schwester ist damals beim 1. Kind all diese Sch... passiert, angefangen dabei, daß die Krankenschwestern ihrem Sohn (mußte zur medizinischen Beobachtung ein paar Stunden von ihr getrennt werden) sofort eine Flasche in den Hals gesteckt hatten. Auch was das Tragen, gemeinsames Schlafen etc. angeht, hatte sie irgendwie nur Idioten um sich, die ihr allen möglichen Quatsch erzählt haben und sie verunsichert haben. Naja, nach 6 Wochen hatte sie völlig abgestillt. Das 2. Kind hat sie immerhin 3 Monate voll gestillt und 6 Monate mit zufüttern. Ihr 1. Kind ist übrigens seit dem 3 Lebensjahr Diabetiker!!!
Re: Stillen, wenn es kann??? Fortsetzung
Als ich ihr zu Weinachten "Auf der Suche nach dem verlorenen Glück" geschenkt habe hat sie beim lesen erst mal geheult und meinte, das Buch hätte sie soo traurig gemacht und eigentlich müßte sie wohl doch noch mal ein 3. Kind bekommen, um alles richtig zu machen.
Es gibt aber auch einige Mütter, die einfach keine Lust aufs Stillen haben. Ich habe mal hier in einem Forum gelesen, als eine Frau bei einer Pro-Contra-Stilldiskussion schrieb, sie wolle nicht stillen, weil ihr das zuviel Nähe zum Kind wäre!!! Komisch, daß sie überhaupt schwanger war, ich meine, das müßte ihr ja viel zuviel Nähe zu ihrem Mann gewesen sein!
Naja, ich kann das "ich konnte nicht stillen" jedenfalls auch nicht mehr hören, bin aber echt dankbar für all die lieben Leute, die mir den Anfang leicht gemacht haben!
LG, Nanna+Marleen*11.7.03
Re: Stillen, wenn es kann??? Fortsetzung
gestatte mir eine Randbemerkung. Es gibt durchaus psychische Gründe, die eine relativ schnelle 'Abgrenzung' zwischen den Personen 'Mutter' und 'Kind' erfordern. Ich weiss nicht ob ich dieses Argument genannt habe, aber es ist schon so dass mich die extreme Nähe zu meiner Tochter schwer mitgenommen hat, damals. Es war, als hätte ich mich selbst in ihr verloren. Möglich, dass das manchen Menschen ideal vorkommt. Für mich war es ganz furchtbar.
Liebe Grüße von
Steffi, die das aktuelle Baby nicht gestillt hat, das nächste aber ganz sicher wieder stillen wird...
Re: Stillen, wenn es kann???
ohne die anderen Antworten gelesen zu haben:
Es gibt wohl tatsächlich Frauen, bei denen das Stillen nicht klappt (meine Hebamme erzählt von einer), allerdings ist das (natürlich ;o)) viel seltener als man das zu hören bekommt.
Ich denke, dass die überwiegende Mehrzahl der Frauen, die "keine Milch mehr haben"
1. nicht ausreichend informiert und unterstützt wurden
2. auch nicht soo überzeugt von den Vorteilen der Mumi gebenüber Flaschenmilch sind.
Lies doch einfach hier in den Neugeborenen-Foren, da kannst du sehen wie das läuft: der erste Schub kommt, plötzlich will das Kind alle 2 STunden, dann sagt die Oma: das war bei mir auch so, da hatte ich nicht mehr genug Milch, der KiA sagt: man muss 4 Stunden warten, bis man erneut die Brust gibt, irgendwer schlägt vor, das Kind vor und nach dem Stillen zu wiegen oder durch Abpumpen festzustellen, "wie viel rauskommt" und schwuppdiwupp nach Art der selffulfilling prophecy ist die Milch zu wenig.
Nicht umsonst geben die meisten um die 6. Woche rum auf, wenn halt der erste große Wachstumsschub kommt. Es wird halt momentan eine Generation Mütter, die selbst überwiegend nicht gestillt wurden und wo die Erfahrung einfach verloren ging, das es natürlich und selbstverständlich ist, sein Kind an der Brust satt zu kriegen. Viele Krankenhäuser tun das ihre, den Stillstart zu erschweren.
Gruß Annette
Re: Stillen, wenn es kann???
mensch, das ist ja mal ne Reaktion auf ein Posting *verneig* - interessante Diskussion!
Also ich kann von mir selbst sagen, dass ich es meiner Freundin (und Patentante meines Großen) verdanke, dass ich gestillt habe und stille. Sie ist Hebamme und hat mir ganz ganz dringend geraten doch schon in der Schwangerschaft das Stillbuch von H. Lothrop zu lesen. Das habe ich auch getan und war dann völlig sicher, dass die Milch immer reicht und stillen für das Kind einfach enorm wichtig ist und ich das UNBEDINGT will. Und das war mein Glück.
Ich war vor der Geburt auch davon ausgegangen, dass es keine Schwierigkeiten mit dem Stillen geben würde. Zumal wir im Geburtshaus entbinden wollten und ich dachte bei der entspannten Stimmung nach der Geburt und Anleitung der Hebammen dort wird es schon klappen. Benjamin musste dann aber wegen Gestose dreieinhalb Wochen vor Termin mit Kaiserschnitt geholt werden (noch dazu BEL) - alles war ganz anders, als wir es uns gewünscht hatten. Er kam vier Tage auf Neugeborenenintensiv (mir ist bis heute nicht klar weswegen genau, er hatte Apgarwerte von 9-10-10; ich sah ihn erst am nächsten Morgen, von anlegen direkt nach der OP war keine Rede), wurde dort auch zugefüttert (ohne uns zu fragen) und war auch etwas leicht und klein. Er hatte anfangs enorme Andockschwierigkeiten und die ganzen Kinderschwestern auf Intensiv waren mir dabei auch keine wirkliche Hilfe (sie bemühten sich ja, aber es brachte nichts). Ich war echt ziemlich am Verzweifeln (dazu kamen in den ersten zwei Wochen natürlich auch wunde Brustwarzen). Eine einzige Kinderschwester, die erste mit der ich auf der normalen Kinderstation zu tun hatte, hat mir sehr weitergeholfen und Mut gemacht, sie hat es fertig gebracht, dass er richtig andockte und trank! (Leider war sie danach nicht mehr da.) Und ich war einfach so überzeugt von der Wichtigkeit des Stillens, dass ich nicht aufgab. Anfangs habe ich noch ganz viel gepumpt und ihm dann Mumi aus der Flasche gegeben, wenn es mit dem Andocken nicht geklappt hat. Sobald wir zuhause waren, habe ich das Flasche geben gelassen (da war auch nicht mehr der Druck mit dem ständigen Wiegen) und endlose Zeiten mit Andockversuchen verbracht (vor allem nachts war ich da oft am Rande der Verzweiflung). Auch unsere wirklich sehr netten Geburtshaushebammen konnten mir bei der Nachsorge nicht wirklich mit diesem Problem weiterhelfen ? sie haben mich aber immerhin ständig ermutigt. Hätte ich damals schon von den Hotlines von afs oder lll gewusst, so hätte ich mich sicher an eine Stillberaterin gewandt, vielleicht wäre es dann einfacher geworden (dieses Forum gab es damals noch nicht). Mit diesen Andockproblemen hatten wir etwa zwei Monate lang zu kämpfen (es wurde im Ganzen immer besser, gab aber auch immer wieder längere Rückschläge), dann hatte es sich eingespielt und seitdem war Stillen das Einfachste der Welt.
Meine zweite Tochter hatte übrigens anfangs auch Andockprobleme, obwohl ich sie gleich nach der Geburt anlegen konnte (und ja auch eine zweijährige Stillerfahrung hatte) ? war leider wieder Krankenhaus und nicht Geburtshaus wieder wegen Gestose (diesmal aber glücklicherweise nur Einleitung nicht Kaiserschnitt). Das hat sich aber viel schneller gegeben ? ich denke zum einen wegen meiner Erfahrung, zum anderen, weil sie nicht zugefüttert wurde bzw. die Flasche nicht kannte. Meine Brustwarzenform scheint also für Babys nicht so einfach zu sein ?
Lange Rede kurzer Sinn: Ich hätte sicher aufgegeben, wenn ich vorher nicht so gut informiert gewesen wäre. Mich wundert es von daher nicht, wenn Mütter denken, sie könnten nicht stillen wegen zu wenig Milch etc. ? denn wenn man das gesagt bekommt in dem Moment wo es mit dem Stillen nicht gut klappt und man sowieso am Verzweifeln ist, dann glaubt man das auch. Ich rate von daher allen werdenden Müttern, das Stillbuch (oder andere Stillliteratur) zu lesen und empfehle ihnen dieses Forum ;-)
Liebe Grüße und freu dich, dass ihr mit dem Stillen keine Anfangsprobleme hattet!
anya
Re: Stillen, wenn es kann???
wenn ich an die Generation unserer Eltern denke, liegen für mich die Gründe auf der Hand, warum es nicht geklappt hat - oder nur sehr kurz (in den meisten Fällen).
Meine Mutter hatte auch "zu wenig Milch".
Den Frauen wurde nämlich ganz schöner Mist erzählt: man legt sein Kind nur alle vier Stunden an - basta. Und: Fertignahrung ist besser als Muttermilch, wer stillt ist altmodisch und so weiter.
Dazu kam, dass die Frauen nicht wirklich aus ihrem "Job" kamen. Meine Schwiegermutter musste nach dem "Wochenbett" (was damals ja strammes Liegen bedeutete) gleich wieder mit auf's Feld - von morgens bis abends. Natürlich blieb dann die Milch weg, wenn sie tagsüber gar nicht stillen konnte und sie abends geschafft nach Hause kam und das Kind in vollen Windeln und schreiend übergeben wurde von der Schwiegermutter.
Naja, und die Fertignahrungsindustrie war ja auch grade aus den Startlöchern gekrochen und verbreitete die Vorzüge ihrer Produkte...
GLG,
Karin
Re: Stillen, wenn es kann???
ich habe nie gestillt, lese aber ab und zu in diesem Forum, weil ich es trotz allem ganz interessant finde, was Langzeitstillmütter zu erzählen haben.
Ich weiß nicht, ob Stillen von Anfang an kein Problem für Dich war, bei mir war es aber leider eins. Ich hatte keine Brust-OP, und es gibt auch sonst keinen "ernstzunehmenden" Grund, und die Ausrede "Ich hatte keine Milch" wirst Du von mir auch nie hören (wenigstens bin ich trotz Abstillmedis über einen längeren Zeitraum regelrecht ausgelaufen), aber trotzdem hat das Stillen nicht funktioniert. Du magst recht haben, wenn Du sagst, dass einige vielleicht zu früh aufgeben - dann gehöre ich möglicherweise auch dazu -, aber meine Stillversuche, die exakt vier Tage gedauert haben, waren absolut furchtbar. Mein Sohn war von Anfang an ein fröhliches Kind, das extrem selten geweint hat, aber beim Stillen (oder bei dem, was wir dafür gehalten haben) hat er sich jedesmal blau gebrüllt. Ich saß nachher nur noch im KH auf dem Bett und habe geheult, im Arm mein Kind, das auch geheult hat. Als ich gefragt wurde, ob ich abstillen möchte - auf diese Möglichkeit bin ich nicht mal selbst gekommen -, habe ich ungefähr eine Stunde überlegt und dann die Tabletten genommen und ich war heilfroh über diese Entscheidung. Vielleicht habe ich was verkehrt gemacht, vielleicht war es bei mir ja wirklich schwieriger als bei anderen, und ich hätte irgendwie "tricksen" müssen, keine Ahnung, ich wusste jedenfalls nicht, "wie Stillen geht" ...
Re: Stillen, wenn es kann??? Fortsetzung
LG Eva
Re: Stillen, wenn es kann??? Fortsetzung
Es tut meir leid für dich, dass du aufgeben musstest. Leider bist du ein weiterer Beispiel für eine Sch.. Beratung, besser gesagt keine Beratung. OK, dein Kleiner wollte nicht richtig saugen, aber da solltest du statt Abstilltabletten eine elektrische Milchpumpe in die Hand gedrückt bekommen, zumla du mIlch in Überfluss hattest - stillen ist das optimale, Mumi aus der Flasche ist genauso gut, erst dann kommt die Säuglingsmilch.
LG Antonia
Re: Stillen, wenn es kann???
Ich gehöre auch zu denen "die wohl nicht genug Milch hatten". Mein Fehler war vielleicht, dass ich mich nicht intensiv genug um Hilfe bemüht habe.
Aber ich frage mich, wenn man das Kind ständig an der Brust hat, es manchmal 40 Minuten am Saugen war, danach IMMER schrie, als würde man ihn verhungern lassen und nach einer einfachen Flasche 5 Stunden am Stück geschlafen hat, ob da an der "nicht genug Milch-Theorie" nicht doch was dran ist? Ich meine, ich habe Stilltee getrunken in dem Maß wie empfohlen, habe auf ausgewogene Ernährung geachtet, auf ne bequeme Stillposition, hab Hannah Lothrop gelesen, und mein Sohn schrie ständig, eben auch nach 40 Minuten Stillen, manchmal alle 90 Minuten.
Vielleicht habe ich mir innerlich zu viel Druck gemacht, ob er auch ordentlich zunimmt (habe ihn nicht gewogen), aber nachdem er abgestillt wurde, war er 90% friedlicher, zufriedener, hat auch mal 2 Stunden geschlafen und auch für mich war es besser. Ich durfte nachts wenigstens mal 3 Stunden schlafen. Die ständige Übermüdung und dass ich oft halb über meinem an der Brust hängenden Kind eingeschlafen bin, hat mich so fertig gemacht, dass ich Nächte geheult habe, weil ich mich so unfähig fühlte.
Und obwohl es in meinen Augen besch***** lief, überlege ich trotzdem, ob ich es beim 2. Kind nochmal probieren würde!
GLG Conny, die hier auch gerne liest, weil man hier viel lernen kann, und Prebaby Leon 19w6t
Re: Stillen, wenn es kann???
Ich habe mir damals den Kopf darüber zerbrochen, wieso das Stillen denn so schwer ist, da es doch eigentlich von der Natur seit Jahrmillionen erprobt ist.
LG Uta
Re: Stillen, wenn es kann???
oh ja, das war damals meine Lieblingsfrage *g*
Neben: irgendetwas muß sie doch haben...
LG Helen, die am Anfang auch immer ganz froh war, ne Stunde stillfrei zu haben, mit aua-Brustwarzen und der Kreisch-Mini damals
Re: stillfrei
ich glaube, DASS ist das Grundproblem, dass man mit einmal seine ganze Lebenszeit einem Fremden schenken soll/muss...
Wenn du verstehst, was ich meine...
LG Uta
Re: stillfrei
und ob ich das verstehe *g*.
Ich bin nach einer Woche KH und paar schrecklichen Tagen zuhause zu meiner FÄ wegen Milchpumpenrezept. Das erste Mal eine Stunde ohne Baby. Und hinterher noch ne halbe Stunde Shoppen. Und mir ging es so was von gut, daß ich direkt ein schlechtes Gewissen hatte :-)
LG Helen
Re: Stillen, wenn es kann??? Gibt es 1
Es gibt tatsächlich Kinder, die nicht zu stillen sind. Meine älteste Tochter war so ein Kind. Ich sag dir auch gerne warum: Im KH durfte ich wegen schwerer Antibiotika erst am 7. Tag zum ersten mal anlegen. Bis dahin bekam ich so eine kleine Blasebald-Handpumpe. Die einzige elektrische die es gab durfte ich nicht benutzen, weil es hieß ich hätte eh nicht genug Milch (1994!). Meine Tochter tat sich dann auch schwer zu stillen, zumal mir niemand gezeigt hat, wie das geht und sie auf Intensiv lag. Die Hebi zu Hause meinte wir würden das schon machen. Immer wieder habe ich versucht mit dieser Handpumpe die Milch zu steigern, was natürlich nicht recht klappte. Meine Tochter saugte auch nur ganz selten kräftig. Mit 2 Monaten wurde eine ausgeprägte SChwäche der Saugmuskulatur festgestellt und sie bekam Krankengymnastik bis sie 6 Monate alt wurde. Mit vier Monaten hat sie dann auch die Brust absolut verweigert und war auch klapperdünn. Ich habe dann echt heulend aufgegeben. Für mich war stillen so super wichtig und es ging nicht. Letztendlich stellte sich heraus, als sie 5 Jahre alt war, dass diese Saugschwäche nie austherapiert worden ist. Sie konnte nicht stillen.
Beim zweiten Kind klappte es gut, allerdings hat sie sich auch mit 9 Monaten abgestillt. Beim Sohn hat es trotz Frühgeburtlichkeit gut geklappt bis er 14 Monate alt war und nicht mehr wollte. Und bei der Jüngsten ist es echt schwierig. Frühchen mit Trinkschwäche, Sondierung, dann Stillhütchen und viele
Re: Stillen, wenn es kann??? Gibt es 2
Das war nun etwas lang, aber ich verurteile niemanden, wenn es mit dem Stillen nicht klappt. Da können so viele Umstände mit reinspielen, dass ich gewillt bin den meisten Frauen, nicht allen, zu glauben.
LG MARTINA
Re: Stillen, wenn es kann???
Ich hatte Glück und habe nur an einem Abend daran gezweifelt, daß meine Tochter nicht satt wird, da sie jeden Abend völlig abgedreht ist und nur noch an die Brust wollte....dabei war sie nur zum Umfallen müde und die Rabeneltern haben es nicht gemerkt.
Ich denke, im Prinzip hat Du Recht, ich schätze, 99% der Frauen könnten ihr Kind stillen.
Aller
Re: Stillen, wenn es kann???
LG von einer immer noch sehr traurigen Linneah, die ihr Söhnchen furchtbar gern vollgestillt hätte
Liebe Linneah
Wenn Du allerdings mein posting gut und aufmerksam gelesen haettest, waere Dir sicher klar geworden, dass ich "Stillen, wenn es klappt"als offene Frage zur Diskussion in den Raum gestellt habe.
Nicht mehr, und nicht weniger!
Ich wollte niemanden angreifen.
Und, wenn Du mein Antwortposting weiter oben gelesen haettest, wuesstest Du das ebenfalls!
Entschuldige den "schaerferen"Ton, das trifft mich jetzt naemlich, weil ich in meinem Ausgangsposting lang und breit erklaert habe, um was es mir geht.
Viele FRauen haben reagiert und von ALLEN ist es so verstanden worden.
Und, da sind einige dabei, die sehr traurig darueber sind/waren, dass das Stillen bei ihnen nicht geklappt hat!
Soviel dazu!
Es tut mir leid, dass ich so spaet reagiere.
Wir machen zur Zeit Urlaub in Deutschland, da bin ich nur ab und zu online!
LG,
Ana
Re: Stillen ,wenn es klappt
dasselbe frage ich mich auch...meine Tochter wollte ich auch vor fast 4 Jahren stillen...im Krankenhaus herrschte Hochbetrieb - vielleicht lag es daran - oder die Tatsache, dass ich währen der Schwangerschaft zuviel Pfefferminztee trank... ich weiss bis heute nicht, warum es nicht klappte. Sie wurde vom 2. Tag an zwieernährt. Das hielt ich 3 Monate aus. Dann stillte ich komplett ab. Ich hatte die Stillberaterin da, hatte eine Milchpumpe geliehen, doch ohne Erfolg.
Mein Sohn ist jetzt 1 Jahr. Er wird immer noch gestillt und lehnt jegliches Essen fast komplett ab. Bei ihm war ihm Krankenhaus nichts los, ich hatte ihn auch nachts bei mir - lag es daran? Keine Ahnung aber ich genieße, dass ich ihn so lange stillen kann und habe meiner Tochter gegenüber ein schlechtes Gewissen, obwohl ich nichts anderes bei ihr tat... Ich denke, es liegt nicht daran, dass die Frauen keine Lust haben (die hätten sonst sofort zur Flasche gegriffen).
Liebe Grüße
Britta
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