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Stillen verboten

Guten Abend, Ihr Lieben,
vorgestern war ich mit Charlotte (3 Jahre und 4 Monate) und Helene (4 Monate) beim Kinderarzt. Schon im Behandlungzimmer wartend wurde Helene recht unruhig und ich überlegte laut, ob sie wohl Hunger hätte.
Charlotte: "Du darfst hier aber nicht stillen."
Ich: "Warum nicht?"
Sie: "Weil hier ein Arzt zu Hause ist."
Ich: "Und warum darf ich beim Arzt nicht stilen?"
Sie: "Das ist nicht nett."
Ich: "Das verstehe ich nicht."
Sie hat dann noch versucht, es mir zu erklären. Es kam wieder darin vor, dass es nicht nett sei, jedenfalls nicht beim Arzt, er würde dann schimpfen, weil er nicht wüsste, was los ist. Genau verstanden habe ich es nicht.
Dem Kinderarzt habe ich es erzählt, er fragte entgeistert: "Sie wissen es doch hoffentlich besser, oder?" Na, klar.
Draußen habe ich meine Große gefragt, ob man beim Kinderarzt eine Flasche geben darf. Darf man.
Natürlich habe ich ihr erzählt, dass man auch beim Kinderarzt stillen darf. Ich glaube, ganz überzeugt war sie nicht. Jetzt würde mich doch mal interessieren, wie sie darauf kommt! Ich stille nicht gerade in der belebten Fußgängerzone *schnatter*, aber doch zumindest in einem ruhigen Eckchen.
LG an alle,
Katja
Bisherige Antworten

Re: Stillen verboten

Hallo Katja, möglicherweise hat Charlotte ja schon begriffen, wer was gilt in unserer Gesellschaft ;-) Und dass man beim Herrn Doktor dann nicht mit solchen autarken Geschichten anfangen darf, sondern nur der Arzt derjenige ist, der dort tolle Sachen machen darf. Aber sicherlich seid Ihr ja bei einem sehr netten Arzt und das ganze ist ein Missverständnis. Es wird Dir bestimmt noch gelingen, es aufzuklären .-) LG Tini

Re: Stillen verboten

Hallo Tini,
ich fürchte, du hast Recht. Dabei trägt der gute Mann noch nicht einmal einen weißen Kittel....
Charlottes Beobachtungsgabe ist wirklich prima. Neulich schickte eine Mutter in der Spielgruppe ihr weinendes dreijähriges Kind vor die Tür, es sollte erst wieder herein kommen, wenn es sich beruhigt hätte. Auf dem Heimweg meinte Charlotte dann auch, das wäre aber nicht nett gewesen. Ein weinendes Kind müsse man doch trösten. Ich habe ihr zugestimmt. Leider muss sie auch lernen, dass andere Eltern anders mit ihren Kindern umgehen ;-) Nichtsdestotrotz werde ich einen (un-)passenden Kommentar loslassen, wenn die neu hinzugekommene Mutter weiterhin eine solche Konfliktlösung vorlebt.
LG Katja

zum "vor die Tür schicken"...

... kann ich mir einen Kommentar nicht verkneifen: Ich habe meine im blinden Zorn tobende Tochter auch schon "vor die Tür gesetzt" - wir wollten zum Mutter-Kind-Sport und dort angekommen bekam sie einen Trotzanfall erster Güte (Auslöser: Sie wollte alleine aus dem Auto aussteigen, was aufgrund der Verkehrssituation aber nicht möglich war). Natürlich hätte ich einfach wieder nach Hause fahren können, habe aber beschlossen zu bleiben - nur so lange wie sie "tobte" durfte sie eben nicht in den Raum. Trösten hilft in dieser Situation leider gar nichts, denn wenn sie einen ihrer (zum Glück seltenen) Trotzanfälle bekommt, darf niemand sie anfassen oder gar in den Arm nehmen - das einzige was hilft, ist austoben lassen und DANACH in den Arm nehmen und liebhaben! Beim ersten Totzanfall war ich total frustriert, weil ich ihr nicht nahekommen durfte (man fühlt sich so hilflos und zurückgewiesen), den Zorn "wegtrösten" wäre mir auch lieber gewesen... Aber natürlich sind "Weinen" und "Trotzanfall" etwas anderes - wenn mein Kind "mit Grund" weint tröste ich natürlich und sie lässt sich trösten - weiß natürlich nicht, wie das bei euch in der Spielgruppe war...
LG, Meritxell

Re: zum "vor die Tür schicken"...

Hallo Meritxell,
danke für deine Antwort! Du hast Recht, ich sollte die Situation etwas genauer beschreiben.
Der Junge war vor ein paar Wochen im Krankenhaus und ist seitdem "wie ausgewechselt", meint seine Mutter. Er hat im Spiel mit einem anderen Kind laut angefangen zu weinen, weil ihm irgend etwas nicht passte. Seine Mutter hat ins Spiel eingegriffen, laut geschimpft und ihn vor die Tür geschickt. Als er die Tüt offen ließ, rief sie noch "Tür zu!" hinterher, was er bei seinem lauten Weinen nicht hören konnte. Daraufhin schloss sie die Tür, er blieb draußen, sie drinnen. Ich müsste mich schon arg täuschen, wenn es sich um einen Trotzanfall gehandelt haben sollte.
Charlotte ist auch schon mal ein paar Minuten alleine im Auto geblieben, weil sie partout nicht aussteigen wollte. Ich bin ins Haus gegangen und gleich zu ihr geeilt, als sie dann doch freiwillig aus dem Kindersitz krabbelte.
Habe ich es richtig verszanden, dass du bei deiner Tochter geblieben bist?
LG Katja

Re: zum "vor die Tür schicken"...

Hallo Katja,
das klingt wirklich nach "der arme Junge" und den falschen Erziehungsmethoden...
Na klar bin ich bei meiner Tochter geblieben - erst draußen vor der Tür und hab ihr erklärt, dass sie die anderen mit ihrem Gebrüll stört, dann mit ihr drin, wieder Gebrüll, wieder raus, sie wollte gehen ich nicht, also ich rein, Tür zugemacht, ich drin sie draußen, sie macht die Tür auf und brüllt, ich wieder mit ihr raus, naja, und so weiter, bis sie sich halbwegs beruhigt hatte und dann (immer noch in Mantel und Mütze ;-) aber nicht mehr tobend) mit mir zusammmen im Sportsaal war, gegen Ende mitmachte und ganz enttäuscht war, dass so schnell wieder Schluss war...
Stählt die Nerven und die Geduldsfäden, sage ich Dir :-)
Schlimmer finde ich es da, das Kind anzubrüllen, zu schütteln oder sonst wie Gewalt anzuwenden (obwohl man ja manchmal wirklich tief durchatmen muss und sich klarmachen, dass da ein Kleinkind trotz, und keiner, der einen absichtlich zur Weißglut bringen will) - dann lieber "Aussitzen"...
LG, Meritxell

Re: Stillen verboten

Hallo Katja,
na das ist aber was. Kann es sein, dass deine Tocher von einem anderen Kind vielleicht so etwas gehört hat? Oder in einem Gespräch mal was mitbekommen hat?
Find ich aber lieb, dass sie so besorgt ist. :-)
LG Mattina

Re: Stillen verboten

Hallo Mattina,
ja, besorgt ist sie. Oft schenkt mein Mann mir abends ein akoholfreies Bier ein, mir bringen muss sie es. Wehe, wir denken nicht daran :-)
Vielleicht habe ich bei einem der vorigen Kinderarztbesuche gesagt, ich wolle Helene jetzt nicht andocken, weil der Arzt jederzeit hereinkommen könnte und wir unser Baby dann sowieso abdocken müssten. Trotzdem finde ich erstaunlich, dass sie meint, Flasche könne man überall geben, stillen nicht.
Noch eine Erkenntnis am Rande: Sie sagt in letzter Zeit oft "Eso keso", um ein Gespräch zu beenden. Heute kam mein Mann darauf, was das heißen soll: "Ist okay so."
LG Katja

Re: Stillen verboten

Hallo Katja,
mmhhh, vielleicht ist es ihr peinlich, an deiner Stelle sozusagen. Ich meine man zieht sich ja normalerweise nicht so halbwegs aus. *g* Ist natürlich bei einer Flasche einfacher.
"Eso keso", na ist ja goldig. Ach das ist sicher auch eine schöne Zeit mit den Kindern. *schmelzdahin* Charlotte ist aber auch eine süsse Maus. :-))
Meine Eltern erzählen von mir immer die Story, dass ich mir ein Küchentuch auf den Arm gelegt habe und dann zu allen hin gegangen bin und "Bitteschön?" gesagt habe. Irgendwann haben sie dann mal kapiert, dass ich Kellner spielte. *lol*
LG Mattina

Re: Stillen verboten

Hallo Mattina,
immer, wenn ich mit Charlotte und inzwischen auch mit Helene unterwegs bin, sagt mir irgend jemand, dass ich die Zeit ja genießen solle; wenn die Kinder größer würden, wäre es nicht mehr so schön. Bis jetzt fand ich jede Zeit schön :-)
Dass es ihr peinlich ist, glaube ich weniger. Sie hat überhaupt kein Verständnis für Theo, die Hauptperson eines ihrer Bücher, der Angst hat, dass ihn jemand in der Unterhose sehen könnte. Oft gehe ich vor dem Ausgehen noch schnell auf die Pipibox, deren Tür ich meist auflasse. Wenn die Haustür auch geöffnet wäre, hätte man freie Sicht bis zum Klofenster. Ich muss ihr jedes Mal erklären, dass ich nicht gerne möchte, dass mich die Fußgänger mit herunter gezogener Hose sehen.
Die Kellnerstory ist auch schön :-) Ich habe jetzt endlich angefangen, solche Sachen zu notieren. Da es dich ja offenbar interessiert, hänge ich noch etwas vom Januar an.
GLG Katja
Charlotte: Mama, weißt du, wie man mit Männern umgeht?
Ich: Wie, bitte?
Charlotte: Na, weißt du, wie man mit Männern umgeht?
Ich: Nein. Du?
Charlotte: Ja, die nimmt man in den Arm, dann drückt man sie ? und gut ist.

Re: Stillen verboten

Hallo Katja,
hihihihi, das ist ja zu schön. Mensch ist das eine Liebe. :-))
Ich schreibe auch immer alles auf, damit ich es nicht vergesse. Gut bisher ist es noch nicht viel mit einem Jahr aber trozdem.
Ich habe bisher auch alles genossen und denke auch dass jede Zeit mit Kindern schön ist.
Liebe Grüsse und einen schönen Abend noch
Mattina
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