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Stillen und Blutspenden

Hallo Ihr Lieben,
heute war ich bei einem Blutspendetermin, um mich zu informieren. Stillende dürfen nicht Blut spenden hieß es, wegen des Flüssigkeitsentzugs. Ich frage mich, ob das wirklich auch für Stillende mit älteren Kindern gilt, vor allem für uns. Ich weiß gar nicht, ob unser seltenes Stillen (oft auch ein Tag Pause) überhaupt noch etwas mit Flüssigkeit zu tun hat, keine Ahnung ob ich noch Milch habe.
Sollte ich Blut spenden wollen: Einfach nicht sagen, dass ich stille? Wie seht Ihr das?
Liebe Grüße
Tini
Bisherige Antworten

Re: Stillen und Blutspenden

Hallo Tini,
sag mal - Du bist doch wie ich recht klein und leicht (na ja, ich war das mal, inzwischen dürfte ich wohl Blut spenden...) Darfst Du denn da überhaupt spenden, bei uns heißt es immer, dass unter 50kg generell nicht erlaubt ist (was ich immer etwas schwachsinnig fand, weil ein kleiner Mensch unter 50kg ja eine andere Körperzusammensetzung hat als ein 1,70m-Mensch).
Was das Stillen angeht: Hörst Du noch Schluckgeräusche, wenn Lovis trinkt? Hat er MIlch im Mundwinkel? Das sind wohl eindeutige Zeichen für Milch ;-) Kannst ja beim Duschen auch mal probieren was auszustreichen oder so.
Wg. Flüssigkeitsverlust: Nun, wenn ihr so wenig stillt, denk ich auch mal, dass es nicht wirklich was machen würde, da ist es sicher eher ne Vorsichtsmaßnahme. Wir stillen schon noch mehr, da glaub ich schon, dass das eine realistische Aussage ist - ich hab ja auch weiterhin bei jedem Stillen einen Megadurst und muss wirklich täglich mehr trinken als je zuvor in meinem Leben. Abgesehen davon hab ich eh eher zu niedrigen Blutdruck, da wär mir das zu riskant jetzt Blut zu spenden und damit den Körper insgesamt ja noch mehr zu stressen (auch wenn mein Körper inzwischen sicher trainiert ist, ist das Stillen ja schon eine Zusatzbelastung, denn die Milch muss ja auch produziert werden etc.)
Fazit: Ich würde derzeit nicht Blut spenden gehen, in Deinem Fall würde ich vielleicht mal bei der LLL/ Hebamme/gutem Arzt/... nachfragen.
LG
Manu

Re: Stillen und Blutspenden

Liebe Manu, also Lovis trinkt ohne zu trinken, da bin ich mir ganz sicher. Sein Hals wackelt manchmal ein bisschen, aber er schluckt nicht, und Milch ist wohl auch keine im Spiel. Ich habe mir heute ein Infoblatt übers Blutspenden mitgenommen, hört sich für meinen Fall teilweise etwas grenzwertig an. Mal sehen - auf alle Fälle Danke für Deine Gedanken! LG Tini

Re: Stillen und Blutspenden

jDie Blutmenge ist ca. 1/13 des Körpergewichtes, bei sehr dicken Menschen etwas weniger weil das Fettgewebe nicth so gut durchblutet ist. D.h jemand mit 50kg hätte ca. 3,8 Liter Blut, jemand mit 70kg hätte ca. 5.3 Liter. Abgezapft werden soweit ich weiß 450ml, bei 50kg also ca. 12%, bei 70kg ca. 8,5%.
Soweit die Mathematik - es sollte eigentlich einsichtig sein, daß jemand der klein und leicht ist nicth so viel übrig hat.
Viele Grüße,
Christine

Re: Stillen und Blutspenden

Ach so, na ja... Ich dachte immer, dass es bei dem gewicht mehr darum geht, dass der Körper nicht zuuuu dünn und schwach (latent magersüchtig.. ) sein darf umd das Blutspenden einigermaßen schnell zu verkraften. Und die Tendenz zu, na sagen wir mal, extremer Dünnheit, ist wohl bei einem 1,75m-Menschen mit 45 kg größer als bei einem 1,50m-Menschen mit selbem Gewicht. Aber das mit der Blutmenge ist natürlich nicht von der Hand zu weisen... Na ja, können die die Menge, die abgenommen wird, nicht der Körpergröße angleichen? Ist doch dann besser als nix, oder?
LG Manu

Re: Stillen und Blutspenden

Manu, dann spenden wir doch nicht die gängige DIN-Einheit... :-( LG Tini

*g* Nette Idee, aber...

Hallo Manu,
die Idee mit der individuellen Blutspendemenge ist ja ganz lieb gemeint, aber sie wird in der Praxis auf wenig Begeisterung stoßen. Das Blut wird ja nicht einfach bloß abgezapft und beim nächsten reingedrückt *g*, sondern in mehreren Schritten aufgearbeitet.
Hier ein kleiner *fg* Überblick (hach, mir fehlt mein Unterricht heute...):
Die grundsätzlichen Herstellungsschritte sind bei allen verwendeten Systemen nahezu gleich: um Risiken bei der Transfusion zu vermeiden bzw. zu senken erfolgt eine Leukozytendepletion. Dabei werden die weißen Blutkörperchen mit Hilfe eines Filters entweder gleich zu Anfang
aus dem Vollblut (Blutbeutelsystem A) oder am Ende der Herstellung aus dem Erythrozytenkonzentrat (Blutbeutelsystem B) entfernt. Beim Blutbeutelsystem A verbleibt bei der Filtration auch der größte Teil der Thrombozyten im Filter, weshalb man die Herstellung der Thrombozyten nur mit Hilfe des Systems B durchführen kann.
Mit Hilfe der Fliehkraft wird in leistungsstarken Blutbank-Zentrifugen das Blutplasma von den Blutzellen getrennt. Dabei werden bis zu 3500 Umdrehungen erreicht mit einer Kraft von bis zur 4000fachen Erdbeschleunigung. Je nach Programm dauert dieser Vorgang zwischen 16 und 23 Minuten.
Durch das Zentrifugieren trennt sich das Blut im Beutel in zwei deutlich getrennte Schichten: in das leicht bernsteinfarbene Plasma oben und die dunkelroten Erythrozyten unten. Im Beutelsystem B würde man zwischen diesen beiden Schichten noch die Thrombozyten und Leukozyten in einer weiteren Fraktion finden können. Der Beutel, in dem sich die Komponenten nun getrennt befinden, besitzt einen Abgang nach oben in einen Transferbeutel und einen Schlauchabgang nach unten in einen zweiten Transferbeutel. Weil dieser Beutel nun diese zwei Abgänge oben und unten hat, nennt sich dieser Beutel auch Top&Bottom-Beutel oder einfach Oben/Unten-Beutel.
Nach dem Zentrifugieren erfolgt die weitere Trennung der Blutbestandteile in die anhängenden Produktbeutel mit Hilfe eines Abpressgerätes. Dazu wird der Top&Bottom-Beutel hinter die Abpressplatte des Gerätes gespannt. Die Abpressplatte fährt zu und bringt somit Druck auf den Top&Bottom-Beutel. Nach und nach werden dadurch das bernsteinfarbige Blutplasma in den oberen Beutel und die Erythrozyten in den unteren Beutel gedrückt.
Während dieses Trennvorganges kontrollieren licht- und druckempfindliche Sensoren den Prozess. Die lichtempfindlichen Sensoren registrieren die unterschiedliche Lichtdurchlässigkeit der beiden Schichten und steuern während der Überleitung der Komponenten das Öffnen und Schließen der Ventile an den Schläuchen, die oben und unten zu den beiden Transferbeuteln führen. Die Drucksensoren kontrollieren während des Abpressens der beiden Komponenten die Fließgeschwindigkeit.
Zum Schluss werden die gefüllten Transferbeutel verschweißt und abgetrennt. Die Komponententrennung ist damit vollständig durchgeführt: das Blutplasma (Transferbeutel oben), die Erythrozyten (Transferbeutel unten) und gegebenenfalls die Thrombozyten (Top&Bottombeutel, System B) liegen nun in getrennten Beuteln vor und können nun entsprechend den Anforderungen einzeln weiterbearbeitet und gelagert werden. Beim Erythrozytenkonzentrat wird in der weiteren Bearbeitung ein kleiner Teil des Inhaltes in einen am Beutel befindlichen Schlauch gestrichen. Dieser Schlauch wird dann mit Hilfe einer Apparatur in 10 Abschnitte (Segmente) unterteilt und verschweißt. Diese dienen später in der Klinik zur sogenannten Kreuzprobe, die vor jeder Transfusion durchgeführt werden muss oder für weitere spezielle Untersuchungen im Labor. Nach der Etikettierung und der Freigabe lagern die Erythrozytenkonzentrate bei
4 °C in Kühlräumen oder speziellen Blutbankkühlschränken.
Das Blutplasma wird bei - 30 °C bis - 40 °C tiefgefroren und bei dieser tiefen Temperatur mindestens ein halbes Jahr in Quarantänelagerung gebracht. Danach wird es entweder als Einzelspender-Frischplasma verwendet oder gesammelt und als Plasmapool weiterverarbeitet. Das letztere nennen wir fraktionieren. Bei dieser "Fraktionierung" werden die einzelnen Plasmabestandteile und ?faktoren fraktioniert aus dem Plasmapool abgetrennt, also vereinzelt gewonnen: Albumin (ein wichtiges Transporteiweiß), Immunglobuline (diese Antikörperfraktion des Blutplasmas kann zur Infektabwehr bei Patienten herangezogen werden) und Gerinnungsfaktoren (z. B. der Faktor VIII, der bei hämophilen Patienten -Bluterkranken - eingesetzt wird, ist hier der bekannteste).
So, nun stell dir mal vor, jeder spendet eine andere Menge. Dann wär aber nix mehr mit Blutbeutelsystem A und Blutbeutelsystem B und dem ganzen Hightech, der folgt. Das wär vielleicht ein Aufwand *ächz*.
LG, Viola (die irgendwann Forumsverweise befürchtet ;-))

Re: *g* Nette Idee, aber...

Liebe Viola, Wahnsinn! Und... stimmt dann nicht im Prinzip meine einzeilige Antwort von oben? LG von Tini, die niemals wegen des Vorwurfs der Klugheit einen Forumsverweis aussprechen würde

Re: *g* Nette Idee, aber...

Liebe Tini,
stimmt, deine einzeilige Antwort hat es kurz und prägnant auf den Punkt gebracht. :-)
LG, Viola (die mehr an einen Verweis wegen Klugsch... und ziemlich-lang-Postings dachte ;-))

Re: Stillen und Blutspenden

Hallo Tini,
sämtliche Einschränkungen beim Stillen enden meiner Meinung nach, wenn Beikost zu Kost wird und stillen zu Beikost.
LG Uta

Re: Stillen und Blutspenden

Liebe Tini,
das war jetzt zwar nicht deine FRage, aber ich kann mich Manu nur anschliessen!
LG, deine Ana

Re: Stillen und Blutspenden

Hallo Tini,
ich glaube, Blutspenden geht auch ziemlich an die Eisenvorraete (zur Neubildung der Blutkoerperchen). Insofern wohl wirklich fuer Stillende und Schwangere nicht so der Hit, da diese sowieso schon einen erhoehten Bedarf haben. Ich denke, du hast noch genug Zeit im Leben zu spenden. Es sei denn natuerlich, es geht um einen Notfall.
LG
Berit

Re: Stillen und Blutspenden

Hehe... es gibt also doch noch andere "Bekloppte", die total heiss auf´s Blutspenden sind!
Hihi, ich bin nämlich auch leidenschaftliche Plasmaspenderin, aber mir wurde es die letzten 3-4 Jahre auch vergönnt, weil ich noch stillte - eben teilweise auch noch recht viel stillte! Irgendwann habe ich dann aber auch mal behauptet, dass ich ES nicht mehr tun würde - prombt war da mein Eisenwert zu niedrig und ich durfte wieder nicht!
Naja, und jetzt bin ich wieder ss und habe mich so´n bissel an´s Nicht-Spenden gewöhnt... ;o)
Aber, ich denke, wenn du dich fit genug fühlst, tu´s doch einfach! Tut ja auch dem eigenen Körper gut, mal wieder etwas mehr neues Blut zu bilden... Ich war jedenfalls noch nie so fit und gesund wie damals als ich noch regelmäßig spenden ging!
LG! Annett

Re: Stillen und Blutspenden

huhu tini,
ich war letztes jahr auch bei ner blutspende-tag-offene tür...
hab mich auch informiert wegen spenden...etc...
in der ss und stillzeit no way und auch ein jahr nach dem stillen nehmen sie keine ex-stiller..
geht ja nich nur um flüssigkeit,sondern auch um plasma und eisen.
ausserdem nehmen sie unter 50 kg eh keine spender..so hab ich eh nie ne chance :-)
Lg chazy

Re: Stillen und Blutspenden

Hallo chazy,
also 1 Jahr nach dem Stillen braucht man nicht warten."Ex-Stiller" *g* werden schon wenige Wochen nach dem Abstillen wieder genommen.
LG, Viola

Re: Stillen und Blutspenden

hi viola,
das is nun mal die info, die ich letztes jahr noch vom info-team der deutschen blutspende bekommen hab...
Lg Chazy
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