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Stillen trotz Morbus Werlhoff?

Hallo,
ich stille zwar nun schon länger nicht mehr, aber ich möchte bald wieder stillen, deshalb stelle ich hier mal meine Frage:
Ich leide an Morbus Werlhoff (Blutgerinnungsstörung, zu wenig Thrombozyten usw.) und das wurde in meiner ersten Schwangerschaft festgestellt, da meine Blutwerte sehr stark gesunken sind. Nach dieser Schwangerschaft waren die Thrombozyten zwar immer noch sehr niedrig, aber wieder im unterem Normbereich.
Jetzt bin ich wieder schwanger und die Werte sinken wieder. Ich bin nun in der 36. SSW und ich habe mich gerade in dem Krankenhaus zur Geburt angemeldet, in dem ich entbinden möchte.
Nachdem die Hebamme von meiner Krankheit erfahren hat, sagte sie mir, dass sie gehört hätte, dass man bei MW das Baby nicht stillen darf, da dann diese Antikörper ebenfalls auf das Kind übergehen. Aber sie war sich auch nicht sicher.
Mh? Das hab ich noch nie gehört, vor allen Dingen habe ich meinen Sohn 15 Monate gestillt!! Und auch für mich hat sich gar nicht die Frage gestellt, ob ich mein Baby stillen werde oder nicht, denn es gibt für mich eigentlich keine andere Alternative.
Bin gerade etwas ratlos. Könnt Ihr mir helfen? Leidet von Euch auch jemand an Morbus Werlhoff?
Ich habe gerade schon im Internet gesucht, aber nichts zum Thema MW und Stillen gefunden. Die Ärzte haben mir bei Jonas Geburt nicht abgeraten zu Stillen. Allerdings waren bei seiner Geburt zwei Kindernotärzte dabei und er wurde sofort untersucht, ob er ebenfalls an MW leidet. Dies war aber damals nicht der Fall.
Vielen Dank für Eure Antworten!
Viele Grüße
Andrea mit Jonas (2J) und Zwergjunior (ET-34)
Bisherige Antworten

Re: Stillen trotz Morbus Werlhoff?

Erkundige Dich mal bei der LLL oder der AFS, die sollten sich auskennen. Und wenn es Deinem Sohn gut bekommen ist sehe ich keinen Grund, wieso es diesmal anders sein sollte.
Viele Grüße,
Christine

Re: Stillen trotz Morbus Werlhoff?

Hallo Andrea,
"Morbus Werlhof" (mit nur einem "f", auch ITP = idiopathische thrombozytopenische Purpura genannt) ist eine Autoimmunerkrankung, bei der es bei den meisten Patienten zur Bildung von Antikörpern kommt, die sich an die Oberfläche der Blutplättchen (Thrombozyten) heften und deren Abbau beschleunigen. Es ist nicht verwunderlich, dass deine Thrombozytenwerte jetzt in der Schwangerschaft wieder sinken. Sogar bei vielen gesunden Frauen (ohne ITP) sinken die Thrombozytenzahlen im Verlauf einer Schwangerschaft.
Auf der Seite des Universitätsklinikums Giessen (http://www.uniklinikum-giessen.de/med4/ITPeinleit.html?m=99) findest du sehr ausführliche Informationen zu dieser Erkrankung. Im Kapitel Schwangerschaft steht dort u.a.:
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Das Baby
Die ITP ist keine vererbbare Erkrankung. Es ist aber möglich, dass die Antikörper der Mutter auch in das Blut des Babys während der Schwangerschaft übergegangen sind, sodass unter der Entbindung und bis zu einer Woche danach, das Baby niedrige Thrombozytenzahlen hat. In den allermeisten Fällen brauchen diese niedrigen Thrombozytenzahlen nur überwacht, aber nicht behandelt werden. Sollten Blutungen eintreten, oder wenn die Thrombozytenzahlen beim Baby sehr niedrig sind (man kann aus der Nabelschnur oder nach der Entbindung vom Kind selber eine Probe nehmen), dann kann man Immunglobuline geben, wonach die Thrombozyten rasch ansteigen. Wenn sich die Thrombozytenzahl des Babys normalisiert hat, sind keine weiteren Rückfälle zu erwarten.
Stillen
Es gibt keinen Grund, dass eine ITP-Patientin ihr Kind nicht stillen kann.
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Im Zweifelsfalle und bei weiteren Frage würde ich mich an Dr. Matzdorff (der ist auf dieses Thema spezialisiert, Mailadresse etc. auf der Internetseite) oder an die angegebene Selbsthilfegruppe wenden. Kannst mir aber auch gerne eine PN schicken.
LG und alles Gute für die weitere Schwangerschaft,
Viola (deren Diss-Thema "Thrombozyten" war ;-))

Re: Stillen trotz Morbus Werlhoff?

Hallo Viola,
vielen Dank für Deine ausführliche Antwort ;-)))))
Ich bin jetzt schon wieder beruhigter.
Als ich das heute gehört habe, war ich schon irgendwie traurig, da ich bisher immer vom Stillen überzeugt war und auch davon ausgegangen bin, dass ich mein Baby wieder länger stillen werde.
Aber ich konnte mir das auch nicht wirklich vorstellen, dass ich nicht Stillen darf, denn bei Jonas Geburt waren ja allerhand Ärzte dabei (u. a. zwei Kindernotärzte) und dann hätte mir man ja sagen müssen, dass ich nicht Stillen darf. Ganz im Gegenteil: Die Hebamme hat mir Jonas direkt zum Stillen angelegt ;-).
Also, nochmal vielen Dank!!
Viele Grüße
Andrea
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