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Stillen nach der Uhr

Hallöchen alle,
vielleicht kennt der eine oder andere den Text noch nicht:
LG Uta
Stillen nach der Uhr
Von Diane Wiessinger, MS, IBCLC
Originaltitel: "Scheduling Feeds"
Du bist wichtig, nicht nur für Dich selbst, auch für andere. Du hast Wichtiges zu tun. Vieles davon muß zu einem bestimmten Zeitpunkt geschehen. Du holst Deine Mutter am Dienstag um 3.00 Uhr am Flughafen ab. Du musst am Donnerstag um 10.00 Uhr zum Frisör. Dein Arbeitstag hat einen festen Anfang und ein festes Ende, ebenso wie der Deines Partners. Folglich funktioniert es am besten, für die großen Aufgaben des Tages einen Zeitplan zu haben.
Jetzt stell Dir vor, dass Du zusätzlich zu all diesen Terminen auch noch die Zeiten planst, zu denen Du auf die Toilette gehst. Du musst Dich daauf trainieren, alle 2 1/2 Stunden zu müssen. Zwischendurch mal kurz zum Klo rennen - das geht nicht, genausowenig, wie einfach eine Klopause auszulassen, weil Du gerade nicht mußt. Alle 2 1/2 Stunden. Auf die Minute.
Was? Du hast zwischen den großen Aufgaben des Tages wirklich keine Zeit für so eine detaillierte Planung einer banalen Sache? Natürlich nicht. Am unkompliziertesten verläuft unser Tag, wenn er um die großen Dinge herum organisiert ist, während die Kleinigkeiten flexibel zwischendurch erledigt werden.
In unsere Kultur wird das Stillen eines Babies inzwischen als eine große Sache angesehen, und es gibt viele Bücher, die uns sagen, wir müssten es nach Plan machen, damit alles glatt läuft, damit das Baby nicht unser ganzes Leben in Beschlag nimmt, damit wir für alles andere Zeit übrig haben. Was aber, wenn das Stillen eine Nebensächlichkeit wäre? Wenn dem so wäre, erlauben wir ihm nicht zuviel Kontrolle über unser Leben, wenn wir es in den "muss-genau-geplant-werden"-Status erheben?
Anfangs ist das Stillen eines Babys zeitaufwändig und nimmt einen völlig in Anspruch. Es kommt Dir so vor, als würde sich Dein ganzer Tag nur darum drehen, und diese Aufgabe zu planen und damit etwas Kontrolle darüber zu gewinnen, klingt verlockend. Nur ein Zeitplan scheint verhindernzu können, dass man vollends wahnsinnig wird.
Aber sobald Du gelernt hast, das Baby bequem anzulegen, sobald das Baby gelernt hat, schnell anzudocken, sobald die ersten Wochen vergangen sind, ist Stillen einfach keine große Sache mehr. Du kannst beim Kochen stillen, im Bett, während Du fernsiehst, oder isst, oder schreibst, oder gehst. Wenn Dein Baby jederzeit die Gelegenheit zu einem kleinen Imbiss hat, sobald es das Bedürfnis danach hat, ist es nie richtig hungrig, und Du kannst es "auffüllen", weil Du etwas erledigen möchtest, auch wenn es nicht danach verlangt hat und dadurch die Zeit bis zur nächsten Mahlzeit strecken. Oder Du kannst die nächste Mahlzeit ein wenig hinauszögern, während Du noch etwas fertig machst. Oder Du kannst in Deiner Tätigkeit eine kurze Pause einlegen, einige Minuten stillen und das Baby ist satt genug, noch etwas länger zu warten.
Diese ungebundene Vorgehensweise des häufigen, kurzen und flexiblen Stillens, lässt Deinem Tag die Freiheit, sich von selbst um andere, interessantere Dinge zu strukturieren. Wenn das Stillen eines Babys zu einer genauso spontanen Sache wie das Schmusen mit ihm wird, läuft der Tag gewöhnlich für alle glatter, auch für das Baby... und für Dich.
copyright ©Diane Wiessinger
Uebersetzt von: Friederike Bradfisch
Bisherige Antworten

Danke,

genau das hab ich heute gebraucht.
Mein Milchvampier hat mich quasi stündlich leergesaugt, ich hab in den letzten 2 Tagen 1 kg abgenommen und fühle mich einfach nur platt. Gut zu wissen, daß ich wenigstens damit meinem Kind eine Freude mache und daß es irgendwann mal besser wird. Hoffentlich erlebe ich diesen Tag noch.
LG
Claudia

Mein Reden

nachdem ich nicht damit gerechnet hatte die ersten Wochen nach der Geburt überhaupt zu überleben u. ich der 'magischen 6-Monats-Grenze' entgegengefiebert habe, wo ich dachte, endlich ohne schlechtes Gewissen abstillen zu können, stört mich das Stillen nun (nach fast 11 Monaten) überhaupt nicht mehr. Ich wundere mich oft selbst darüber aber es gehört einfach zum Tag dazu u. ist ganz selbstverständlich geworden. Ans Aufhören mag ich gar nicht denken. LG Anja

Tschuldigung,

sollte natürlich auf den oberen Beitrag von Uta geantwortet sein. :-))))) LG Anja

Re: Stillen nach der Uhr

Schoen schoen :-) Haarig wird es aber, wenn man aus welchen Gruenden auch immer spaeter das Stillen reduzieren will, z.B. in der Oeffentlichkeit. Und wenn das Baby/Kind es gewohnt ist, zu stillen, wann es eben passt. Ich bin ganz gut gefahren mit einem gewissen Rhythmus (ca. 2 Stunden, jetzt auch oefter laenger durch Beikost) und festem Stillort (im Liegen im Bett). Natuerlich schraenkt man sich dadurch ein, andererseits ist aber auch klar, dass unterwegs stillen oder Clusterfeeding Ausnahmefaelle sind. Ok, meine Tochter ist noch nicht soo alt, vielleicht geht sie mir spaeter auch auf dem Spielplatz an den Pulli *g*.. Bis jetzt ist sie aber noch nie auf die Idee gekommen, ausserhalb eines Bettes stillen zu wollen. Ich weiss, das entspricht nicht ganz der reinen Lehre des nach-Bedarf-Stillens, aber ich komme so gut klar und Jessy scheint mir auch zufriedenGESTILLT *g*
LG
Berit

PS

Wollte damit nicht sagen, dass meine Stillweise die ideale oder fuer andere empfehlenswert ist, nur eben fuer mich = recht schamhafte Person :-)

Re: Stillen nach der Uhr

hallo berit...du hast doch oft beiträge von einer hebamme in die foren gestellt....hast du vielleicht infos zum thema clusterfeeding? hab bis jetzt nur kurz im kh davon gehört, aber im netz und meinen stillbüchern konnte ich nix darüber lesen.wenn ja, bitte maile mir übers profil. vielen lieben dank - uschi

Sorry for Verspaetung, du hast Post :-) o.T.

Re: Stillen nach der Uhr

Hallo! Ich hab ja bisher praktisch überall gestillt. Aber es geht jetzt auch ganz gut daß ich sie ein bißchen vertröste wenn die Situation nicht paßt. Mit 19 Monaten versteht sie das schon sehr gut, nur anfangs als es für sie neu war hat sie manchmal ein bißchen gemotzt.
Ehrlich gesagt will sie in der Öffentlichkeit kaum noch stillen, das Rundherum ist ja meist viel zu interessant. Und für Hunger und Durst gibts genug andere Sachen.
Ich hätte mich früher aber nie selbst so einschränken wollen, wozu stille ich denn daß ich entweder nicht lange fort kann oder für unterwegs noch eine Menge zusätzlich einpacken muß? Mal abgesehen davon, daß meine Tochter im ersten Jahr von Beikost sowieso nicht satt geworden ist.
LG, Angi

Re: Stillen nach der Uhr

Naja Stillen hat schon noch ein paar mehr Vorteile als nur die Flexibilitaet :-) Aber vielleicht rede ich mir meine Komplexe auch nur schoen *seufz* Da ich diesen Beitrag grade gelesen habe, denke ich doch, dass ihr recht habt
http://kind.qualimedic.de/Q-4323794.html
Aber es ist eben nicht so einfach, ueber seinen Schatten zu springen.
LG
Berit

Re: Stillen nach der Uhr

Hallo Berit, das kenne ich auch. Ich habe Tjelle lange Zeit immer gestillt, bevor ich mit ihm aus dem Haus gegangen bin. Ich wusste, dann hält er ca. 3 Std. aus. Irgendwann, so um den 7. Monat herum, hat er aber beschlossen, nur noch trinken zu wollen, wenn er wirklich richtig durstig ist. Wenn ich das Haus verlassen wollte, blieb mir nichts anderes übrig, als unterwegs zu stillen. Anfangs hatte ich ganz schön bammel u. habe mich auch etwas geschämt aber es ist immer besser geworden. Das lag vielleicht auch daran, dass die erwarteten negativen Reaktionen ausblieben (oder ich sie nicht wahrgenommen habe, weil ich so mit Tjelle beschäftigt war :-)) Das "Schlimmste" was mir passierte, war, dass sich ein junger Mann, der mir im Zug gegenüber saß, den Platz gewechselt hat. War ein komisches Gefühl aber im Grunde kann ich damit leben. Meistens waren u. sind die Reaktionen sehr positiv. Hätte ich nicht gedacht, vor allem, weil Tjelle ja nun auch schon relativ groß ist. LG Anja

Re: Stillen nach der Uhr

ich schließe mich Berit an. Klar wird das Stillen um vieles einfacher, wenn es sich erst eingespielt hat. Nur so wie es in diesem Artikel beschrieben wird, funktioniert es leider bei uns auch nicht. Wenn Klara satt ist, will sie nicht schon wieder nach kurzer Zeit stillen (Clusterfeeding). Sie stillt auch nicht im Gehen oder gar beim Kochen. Sie stillt nur wenn es ganz ruhig ist. Ziehen lässt sie sich schon, no problem, aber sie würde nie in der Öffentlichkeit trinken - ist ihr zu laut und zu hektisch. Im Moment trinkt sie sowieso am liebsten nachts, wenn es dunkel und ruhig ist und kein hektischer kleiner Bruder herumrennt und mit seinen Autos vor ihren Augen herumfuchtelt :-). Also ganz so wie es in den Büchern steht, geht's halt auch nicht immer. Aber Hauptsache wir beide sind zufrieden und das sind wir garantiert :-).
liebe Grüße
Sandra

Re: Stillen nach der Uhr

Finde das toll! Ich mache es als Fläschchenmami ganz genauso, mit PRE-Milch eben...ich glaube einfach dass Babys das brauchen und es für ihren Verdauungstrakt bestimmt besser ist als das kontrollierte Füttern nach der Uhr. Bitte nicht sauer sein dass ich mich eingeschlichen habe, so als 'Nicht-Stillerin'! ;o)
Steffi mit Flaschenkind-Colin ;o)

Re: eingeschlichen ;-)

Hallo Steffi,
nun bin ich aber doch bissel neugierig was dich in diesem Forum interessiert?
LG Uta

Re: Es geht mir um die generelle Einstellung den..

Kindern gegenüber. Und die ist bei gerade bei langzeitstillenden Müttern größtenteils eher 'weich'...mir fällt es schwer das in Worte zu fassen. Ich denke da an die 'Durchschlaffrage' zum Beispiel. Hier ist man eher gewillt dem Kind seine Zeit zu lassen die es braucht bis es durchschlafen kann und es wird nicht 'abgefüllt' und in eine Form gepresst. So ist auch der Druck auf die Mutter generell irgendwie geringer.
Nur ein Beispiel von vielen, ich hoffe es kam irgendwie rüber was ich meine?
Ach so, meine grosse Tochter habe ich gestillt. Ich war damit aber sehr unglücklich. So ist das ein Abstrich den ich eben mache, ansonsten versuche ich jedoch den Bedürfnissen meiner Kinder soweit wie möglich entgegenzukommen. ;o)
Steffi

Re: Es geht mir um die generelle Einstellung

Hallo Steffi,
ja, es kommt rüber, was du meinst. :-)
Der Druck auf die Mutter ist nicht unbedingt geringer, würde ich denken. Schreib mal was gegen Ferber ins Schlaf- oder Grenzenforum. *gg*
Wieso warst du mit dem Stillen unzufrieden? Falls du darauf antworten magst.
LG Uta

Re: Es geht mir um die generelle Einstellung

Möchte ich gerne, aber ich fahre übers Wochenende weg. Ich komme später darauf zurück! ;o)
Steffi

Re: Stillen nach der Uhr

Hm, naja, Stillen im Gehen und beim Kochen ist etwas übertrieben, ansonsten finde ich einen Zeitplan auch völlig doof und kindungerecht.
LG - Natalie
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