Hallo Karin,
ich kenne einen ähnlich problematischen Fall. So traurig es ist, Du mußt Dich letztlich zwischen Deinem Kind und Deinem Freund entscheiden. Entweder machst Du was man von Dir verlangt oder Du kämpfst permanent dagegen an bis er entweder bemerkt, daß es gut läuft oder die Beziehung kaputt ist.
Leider ist alles Quatsch was die erzählen. Meine Schwiegermutter hielt seinerzeit Wiener Würstchen und Butterkekse für akzeptable Kost. Da mein Mann aber zu diesem Zeitpunkt schon 100% hinter dem Stillen stand, war das alles kein Thema. Wir haben die Besuche bei seinen Eltern einfach drastisch reduziert. Ich bin dank beruflichem Streß schon so abgehärtet, daß ich mein Ding durchziehe. Es belastet mich zwar, aber wenn ich zwischen den Bedürfnissen meiner Kinder und denen meiner Schwiegereltern entscheiden muß, dann wähle ich die meiner Kinder. Mein Mann hat das begriffen und seitdem gibts da keine Probleme mehr. Wir sind bei Schwiegis etwas toleranter was Naschereien usw. angeht. Die Große ißt sowieso keine großen Mengen. Da sie aber sehr schlank und sportlich ist, kommt nichts mehr. Meine konventionell ernährte Nichte ist eher dick, total aufs Essen fixiert und ziemlich unsportlich.
Wenn Du mit der WHO-Empfehlung nicht weiterkommst, dann versuchs mit Eva Herman. Hilft das auch nicht, dann ist es so gut wie hoffnungslos.
Diskutieren bringt nichts. Es hilft nur Sturheit und Killerphrasen. Häufig kommen diese blöden Sprüche auch von Müttern, die selbst nicht stillen konnten, denen man damals geradezu das Gehirn gewaschen hat. Ich packe in solchen Fällen gerne die ganzen Fakten über die Minderwertigkeit der Flaschennahrung, die Adipositas-Schiene usw. aus. Muß ich grob werden, erkläre ich dann noch, daß es zu wenig Milch nicht gibt und bis auf sehr wenige Ausnahmen alle Frauen stillen könnten, wenn sie es denn wollten. Wenn Du einen gut informierten Kinderarzt hast, dann kannst Du den auch vorschieben: "Der KiA hat gesagt, daß ich mein Baby nicht zum essen zwingen soll." oder "Der KiA hat gesagt, daß ich mein Baby noch bis zum 2. LJ stillen sollen."
Ich habe meinem Mann häufiger damit gedroht, daß er alleine für die Nachtschichten zuständig ist, wenn ich abstille. Ich habe ihn dann in den harten Zeiten regelmäßig geweckt und mit der Großen rausgeschickt. Wurde es zu extrem, habe ich die beiden ins Schlafzimmer geholt und nach 5 Minuten stillen war sofort Tiefschlaf angesagt. Mein Mann ist zum Glück so lernfähig, daß er schnell begriffe hat, was ihm drohen könnte. ;-)
LG
Claudia

Meiner Verwandtschaft ließ sich mit einem "Nö, das Geschmiere tu' ich mir doch nicht jetzt schon an" "Fläschchen? Ach nein, das ist mir viel zu viel Arbeit / zu teuer / zu unpraktisch" ganz gut der Wind aus den Segeln nehmen. Das funktioniert auch bei Süßigkeiten noch ganz gut ("Oh nein, das schmiert er mir alles ins Sofa!") Ansonsten Autoritäten zitieren (Kinderarzt, WHO). Und wenn das nicht hilft, Ohren zu und durch - dann wirst Du vergleichbare Kämpfe wohl in den nächsten Jahren noch häufig durchzustehen haben. Und bitteschön das Füttern Deinem Freund überlassen, wenn er das unbedingt haben möchte - und auch eventuelle nächtliche Bauchweh-Kind-Trage-Runden.
Ich wünsch' Dir gutes Durchhalten
Iris

Liebe Karin,
wenn der Partner nicht hinter einem steht, ist es einfach nur SAUSCHWER. Tut mir Leid, dass ich Dir nichts Besseres sagen kann. Du musst IHN gewinnen für die Sache, dann klappt's auch mit den Schwiegereltern...
Meiner hat übrigens auch die Schnauze ziemlich voll und möchte am Liebsten Flasche geben und Ferbern. Zum Kotzen, sowas...
LG Steffi

Hi,
waere er denn auch bereit, die Nacht - und zwar JEDE (!) Nacht - die Flasche zu geben ?;)
LG, Karen

Hallo Karin,
ich kann mich den anderen Antworten nur anschließen. Du bist eine erwachsene Frau und keine 16 mehr, du musst dir von den Schwiegereltern nicht sagen lassen wie du mit deinem Kind umzugehen hast. Du bist die Mutter und weißt besser als sie was gut für es ist. Sie hatten ihre Kinder und ihre Chancen sie zu ernähren, das jetzt ist an dir. Allerdings solltest du dafür sorgen, dass dein Partner hinter dir steht, wenn er das nicht tut, dann soll er doch mal versuchen das Kind zu versorgen, er wird dann schon feststellen, dass die Flasche nicht das Allheilmittel ist.
Auch ich kann dir nur raten das Buch "Mein Kind will nicht essen" von Dr. Gonzales zu lesen und es deinem Mann auch direkt vorzulegen, jedenfalls die wichtigsten Abschnitte.
Kopf hoch und setz dich durch!
LG Mattina

...Meinungen! Es tat gut eure Beiträge zu lesen. Manchmal denke ich schon, ich werde bescheuert bei dem ganzen Gelabere was hier auf mich einprasselt. Wie kann man an seinem über 30-Jahre alten Wissen über Babyernährung so stur festhalten? Vorhin wurde mir schon gesagt, falls Louis seinen ersten Brei, die Pastinaken die er Sonntag zur Probe bekommen soll, nicht mag; soll ich es ihm aus der Flasche geben. Also das nächste Diskussionsthema wartet schon ungeduldig in seinen Startlöchern...Denn Brei aus der Flasche kommt für mich nun mal (auch) nicht in Frage... Hört das denn nie auf? Egal, entweder kämpfen oder Konsequenzen ziehen. Ich denke, nur diese beiden Wege sind realistisch.
Vielen Dank euch noch mal und alles Liebe!

hast.
Also, die Zwangsweise Verabreichung durch die Flasche halte ich für grundlegend verkehrt.
Denn ein Baby, weis am Besten, was gut für es ist. Z.B.: ob es etwas nicht verträgt. Bitte setz dich durch und gib deinem Kind die Chance, Freude am Essen zu haben.
LG nochmal von Cat

Hallo,
"Wie kann man an seinem über 30-Jahre alten Wissen über Babyernährung so stur festhalten?"
Das habe ich mich auch lange Zeit gefragt.
Mittlerweile denke ich, dass man die "alten Zoepfe" deshalb so lange verteidigt, weil man ja ansonsten als mittlerweile Grossmutter ein schlechtes Gewissen bekommen muesste, dass alles was man selbst damals gemacht hat, ja retrospektiv anscheinend falsch war.
Da es ja jetzt so anders gemacht wird.
Ich hatte das Glueck dass sowohl meine Mutter und meine Schwiegermutter den Anblick des Stillens meines Sohnes so genossen haben, als wuerden sie ihr eigenes Kind nochmal stillen koennen (was beide aus verschiedenen, akut gesundheitlichen Gruenden nicht machen konnten).
Zum Thema Brei aus der Flasche:
http://kind.qualimedic.de/Breiflasche_reisflocken.html
Der Buchempfehlung Gonzales "mein kind will nicht essen" kann ich mich nur anschliessen; ich befuerchte nur dass die Sturkoepfe gar nicht wirklich an korrekter Aufklaerung interessiert sind.
Andererseits hoert sich der Buchtitel ja so an, als ginge es um so "Problemfaelle" (in deren Augen) wie Dein Kind *g*
LG, Karen

Ich würde mich da gar nicht auf Diskussionen einlassen - DU bist die Mutter und DU entscheidest.
Ich finde auch nicht, dass der Rest der Familie überhaupt so genau wissen muss, wie ihr das macht, sag ihnen doch, was sie hören wollen und zieh trotzdem dein Ding durch!
Klar, deinem Mann kannst du schlecht verheimlichen, wie du`s machst und wenn der alles mit der Mama bespricht ist das natürlich ein Problem - dann solltet ihr aber eher diese Familiensituation mal angehen, statt euch um Dinge zu streiten, die in deiner Verantwortung liegen!
Ich persönlich würde wohl eher Konsequenzen ziehen, Kampf hast du eigentlich nicht nötig, finde ich.
Viel Glück! :-)
LG
Doro

Da hilft wirklich nur eins:
Sich ein für alle Male die Einmischungen verbitten!
LG Conny

Hallo Karin,
ein bißchen spät, aber vielleicht liest Du es noch. Meine Tochter hatte Eisenmangel als sie so ca. ein halbes Jahr alt war, ABER, das kann Dir auch bei einem Flaschenkind passieren und das hat auch nix mit Beikosteinführung zu tun. Außerdem: eigentlich wird sowieso nur Dein Baby entscheiden, was und wieviel es essen will und wenn die Beikosteinführung noch zu früh ist, dann wird es nichts essen und da können sich Deine Schwiegereltern noch so auf den Kopf stellen. Meine Tochter aß erst deutlich später und bekam aufgrund des Eisenmangels halt Eisentropfen, auch nicht schlimm. Sollten übrigens nocht weitere Argumente bzgl. der Wichtigkeit der Beikost (v. a. Fleisch) auf Dich zukommen, hier ein paar Infos für Deinen Mann: Der Bedarf eines Babys in diesem Alter liegt bei ca. 8mg Eisen / Tag. 100 g Rindfleisch (einer der BESTEN Eisenlieferanten!!!) enthalten zwischen 1,8 - 2,4 mg Eisen. DAVON kann der Eisenbedarf also sicher nicht gedeckt werden.
Dein Mann hat natürlich Mitspracherecht aber bei Deinen Schwiegereltern würde ich einfach einmal sagen: Das ist mein Kind, ihr hattet Kinder, da konntet ihr alles so machen wie ihr wolltet aber jetzt möchtest Du bitte keine Einmischungen mehr. Das brauchst Du Dir wirklihc nicht gefallen lassen.
Ihc wünsche Dir alles, alles Gute, viel Kraft und hoffe, daß sich alles gut legt, liebe Grüße
Iris