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Stille und bin schwanger....

Hallo Ihr Lieben,
ich hab da mal eine Frage. Ich stille meinen Sohn seit ca. 17 Monaten (noch sehr! viel) und jetzt bin ich schwanger (Test war positiv, erwarte noch Bestaetigung vom Doc.)
Kann ich jetzt einfach weiter stillen, oder sollte ich besser aufhoeren. Was, wenn mein Sohn sich bis zur Geburt noch nicht komplett abgestillt hat oder wenn er wieder Lust auf die Brust bekommt, sobald sein Geschwisterchen daran nuckelt. Hat von Euch jemand damit Erfahrung???
Freue mich ueber Tipps und Tricks!
Nici
Bisherige Antworten

*gg*

Hallo Nici,
ich glaube, ich bin hier fast die Einzigste, die stillt und NICHT schwanger ist. ;-)
LG Uta

NEIN!!!!!!!

Uta-
*kreisch* Du bist nicht die enzigste die "nur" stillt und nicht auch schwanger ist!
Ich naemlich auch nicht-
LG Kerstin

Ich auch nicht! ;-)

Ic h auch gänzlich unschwanger! :-)

bin auch nicht schwanger und stille ;-) LG

Re: Stille und bin schwanger....

du bist hier sicher in guter gesellschaft.
ich stille tim immer noch - wir hatten eine trockene phase zwischen der 10. und 22. ssw, fast hätte er sich abgestillt, aber ihm war das kuscheln dann doch wichtiger *g* ich denke nicht, dass er sich bis zur geburt noch abstillt, obwohl es mittlerweile tage gibt, wo er nicht mehr trinkt und dann gibts wieder tage wie heute, wo er 10-15 mal an die brust will ... er sagt, er teilt die brust mit 'baby' und ich hoffe, er meint das auch so :) mal sehen, wie es wird.
lg, julia mit tim (23m) und luke (32.ssw)

ich bin nicht schwanger, aber...

...meine Tochter hat sich mit 22 Monaten während der Schwangerschaft (ca. 3. SS-Monat) von selber abgestillt. Ich war auch nicht traurig drum, da sie es ganz locker gesehen hat ("alle, alle"), stattdessen ihren Nucki beschnullert hat und meine Brüste naturgemäß empfindlicher waren als vor der SS...
Nachdem ihr Bruder da war, wollte sie natürlich auch wieder probieren, kommentierte aber nur trocken "Apfelsaft ist besser!" und gut war.
also: Abwarten! DAs regelt sich meistens ganz von alleine...
LG, Meritxell
P.S. Den Schnuller braucht sie seit ca. 2 Monaten nun auch nicht mehr, aber seitdem ich wieder (Teilzeit) arbeite (4. August) äußerte sie jetzt mehrfach "ich möchte auch wieder ein Baby sein" oder "Mama, will Brust trinken"...

ich auch

bin in der 20 SSW und mein 2,5 jahre alter sohn stillt auch noch. es ist etwas weniger geworden (die milch und das stillen), aber ich denke, dass er nicht aufgibt...:-) bald wird die milch ja auch wieder mehr. ich kann mir tandemstillen gut vorstellen. gruss, lucia

Re: Stille und bin schwanger....

hallo, willkommen im klub!
falls du einigermaßen englisch kannst, kann ich dir das buch adventures in tandemnursing - breastfeeding during pregnancy and beyond empfehlen. ich versuch auch gerade noch mal, nen deutschsprachigen artikel für dich hier rein zu kopieren.
ich selber hatte kaum probleme mit empfindlicheren brustwarzen, wir haben allerdings dann das nächtliche einschlafstellen abgeschafft. so um die 11. ssw wurde bei mir die milch weniger, so ab der 20.ssw blieb sie ganz weg. zoe hat dann noch ein wenig trocken weitergenuckelt, dann aber damit aufgehört, da sie lieber am daumen lutscht. mal sehen, ob sie wieder trinken will und es dann auch noch kann, wenn das brüderchen da ist. einfach mal abwarten und auf sich zukommen lassen. hätte übrigens anfangs nie im leben gedacht, dass sie sich abstillen würde in der ss und mich aufs tandemstillen schon eingestellt!!!
lg, anja mit zoe amelie (2J) und brüderchen (30.ssw)
Tandemstillen
Stillen ist ein äußerst wichtiger Bestandteil der Mutter-Kind-Beziehung.
Wird eine Mutter schwanger, während sie noch stillt, macht sie sich
ernsthaft Gedanken, wie es nun mit ihr und dem Stillen weitergehen soll.
Die meisten Mütter haben nicht vor, das ältere Kind nach der Geburt des
'neuen' Babys weiterhin zu stillen. Im allgemeinen ist es eine Situation, die sich aus dem Gespür der Mutter für die Bedürfnisse ihres Babys bzw. Kindes entwickelt. Einige werden sich fragen, ob es 'im Einklang mit der Natur' ist, Geschwister zu stillen, die keine Zwillinge sind. Obwohl es fast immer sicher ist, während der Schwangerschaft zu stillen, wird in vielen Kulturen erwartet, dass die Mutter sofort abstillt, wenn sie nochmals schwanger wird.
Ist es ganz 'natürlich' für eine schwangere Mutter abzustillen? Bis heute scheint es keine klare Antwort auf diese Frage zu geben, weil die Umstände, die einige Mütter zum Abstillen veranlassen, nicht allgemeingültig sind. Die physischen und psychischen Veränderungen in der Schwangerschaft mögen die Mutter darin bestärken abzustillen. Für viele Mütter ist es jedoch unproblematisch, die ganze Schwangerschaft hindurch zu stillen.
Praktisch alle Mütter haben gemischte Gefühle, was das Stillen und
Abstillen während der Schwangerschaft betrifft, oder später das Stillen von zwei Kindern.
Eine Mutter, die schwanger wird, während sie noch stillt, sollte keine
überstürzte Entscheidung darüber treffen, wie ihre Stillbeziehung in den
nächsten Monaten weiterverlaufen soll. Eine entspannte Haltung dem Stillen gegenüber kann einer Mutter helfen, sich über ihre Gefühle klar zu werden - wovon einige durchaus unvorhersehbar sein können.
Wenn eine Mutter sowohl stillt als auch schwanger ist, durchlebt sie
möglicherweise eine ganze Reihe von Empfindungen, ebenso wie widersprüchliche Gefühle. Normalerweise wird die Entscheidung, mit dem Abstillen zu beginnen oder weiter zu stillen in diesem Zeitabschnitt getroffen. Häufig wird es zu einer Familienentscheidung, wenn sich der Vater gefühlsmäßig ganz stark mit dem Tandemstillen befasst oder um das Wohl seiner Frau und das des Ungeborenen besorgt ist. Manchmal wird auch überhaupt keine Entscheidung getroffen und man läßt die Dinge einfach auf sich zukommen.
Faktoren, die man in Betracht ziehen sollte, wenn man zu einer Entscheidung über das Abstillen kommen will, sind z. B. das Alter des gestillten Kindes, sein Bedürfnis, gestillt zu werden und frühere Stillerfahrungen der Mutter. Manchmal entscheidet sich das Kind abzustillen, obwohl die Mutter gerne auch während der Schwangerschaft mit dem Stillen fortfahren würde. Wenn man die Einzigartigkeit jeder Mutter, jedes Kindes und ihrer beider Situation in Betracht zieht, gibtes keine allgemeingültige Antwort.
Stillen während der Schwangerschaft
Wenn Sie sich nach sorgfältiger Prüfung Ihrer Gefühle und der wahren
Bedürfnisse Ihres Babys/Kindes nicht vorstellen können, dass das Abstillen ein glückliches und angenehmes Ereignis innerhalb dieser Schwangerschaft ist,
entscheiden Sie sich vielleicht, vorläufig so weiterzumachen wie bisher. Die Betonung liegt auf 'vorläufig'. Häufig entscheidet eines Tages ein kleines Kind ganz plötzlich, dass es nicht mehr gestillt werden möchte, so lieb ihm die Zeit an der Mutterbrust auch ist. Vielleicht mag es den Geschmack des Kolostrums nicht, das an die Stelle der Milch tritt, Vielleicht reduziert es das Stillen allmählich wegen des abnehmenden Milchvorrats.
Viele Mütter machen sich Sorgen darüber, dass das fortdauernde Stillen kein tatsächliches Bedürfnis des Kleinkindes mehr sein könnte, sondern nur noch Gewohnheit. Wenn Ihr gegenwärtiger Säugling kein Baby mehr ist, und immer noch das Bedürfnis, gestillt zu werden, ausdrückt, können Sie sicher sein, dass er dies nicht über seine Bedürfnisse hinaus möchte.
Bedürfnisse kann man weder messen oder vergleichen, noch kann man ein Bedürfnis abstellen, indem man es als Gewohnheit bezeichnet. Vertrauen Sie Ihren Instinkten und Ihrem Kind. Eine Mutter sollte allerdings prüfen, ob sie möglicherweise gewohnheitsmäßig stets ihr Kleinkind stillt, anstatt sich auf andere Art und Weise sinnvoll mit ihm zu beschäftigen. Wenn sie jedoch mit großem Einfallsreichtum seine Bedürfnisse in jeder Weise befriedigt hat und das Kind weiterhin gestillt werden möchte, kann sie entscheiden, dass es am Ende besser ist, diesen Umstand rückhaltlos zu akzeptieren und mit dem Stillen
fortzufahren.
Die häufigsten Fragen
Um eine wirklich befriedigende Entscheidung treffen zu können, ist es wichtig sich vorher gut zu informieren. Um sich auf das Erlebnis des Tandemstillens vorzubereiten ist es für die Eltern hilfreich sich Antworten auf möglicherweise auftretende Fragen zurechtzulegen. Eine positive Einstellung erleichtert das Stillen während der gesamten Schwangerschaft. Hier sind einige Antworten auf Fragen besorgter Eltern.
Entzieht das Stillen während der Schwangerschaft dem Ungeborenen
wichtige Nährstoffe?
Eine Mutter, die sich gesund ernährt, sollte keine Schwierigkeiten haben, sowohl das Ungeborene als auch das gestillte Kind ausreichend mit Nährstoffen zu versorgen. Sie sollte sich vergewissern, dass sie angemessen an Gewicht zunimmt, nahrhafte Lebensmittel zu sich nimmt und sich ausreichend Ruhe gönnt.
Erhöht sich das Risiko einer Fehlgeburt oder Frühgeburt durch das
Stillen während der Schwangerschaft?
Dieses Problem ist noch nicht ausreichend in wissenschaftlichen Unter-suchungen erforscht worden, da es eine große Menge an Variablen gibt, die nicht vorherbestimmt werden können. Jahrelange Erfahrung mit stillenden Müttern gaben dem medizinischen Beirat der La-Leche-Liga keinen Grund zu der Annahme, dass es verstärkt zu Fehlgeburten kommt, wenn Mütter während der Schwangerschaft stillen. Sogar Mütter, die zuvor bereits eine Fehlgeburt erlitten hatten, stillten während späterer Schwangerschaften und brachten gesunde Babys zu Welt. Die Stimulation der Brustwarzen verursacht die Ausschüttung geringer Mengen des Hormons Oxytocin, das Kontraktionen der Gebärmutter und der Milchseen in der Brust verursachen kann. Forscher haben Belastungstests durchgeführt, um herauszufinden, inwieweit die Stimulation der Brustwarzen Kontraktionen auslösen und am Ende einer Schwangerschaft die Wehen einleiten kann. Es kann bis zu drei Stunden dauern, die Wehen einzuleiten.
Kann das Ungeborene durch die Gebärmutterkontraktionen beim Stillen zu
wenig Sauerstoff bekommen?
Es gibt keine Anzeichen dafür, dass dies ein Grund zur Besorgnis sein sollte. Gebärmutterkontraktionen sind normal während der Schwangerschaft; häufigere Stimulation durch das Stillen scheint dabei nichts auszumachen. Man darf nicht vergessen, dass es auch beim Geschlechtsverkehr, mit dem die meisten Paare während einer normal verlaufenden Schwangerschaft fortfahren, zu Gebärmutterkontraktionen kommt. Auch wenn manche Frauen in der fort-geschrittenen Schwangerschaft häufigere und stärkere Kontraktionen bemerken, scheint dies keine Gefahr für das Ungeborene darzustellen.
Können die durch die Schwangerschaft produzierten Hormone in die Milch
gelangen und dem gestillten Kind schaden?
Die Hormone, die eine Schwangerschaft aufrechterhalten, kommen in der Milch in sehr geringen Mengen vor. Das Vorhandensein dieser Hormone wird die Menge der produzierten Milch herabsetzen. Das Baby im Mutterleib ist den Hormonen in weitaus größerem Maße ausgesetzt.
Wird mich das Stillen während der Schwangerschaft sehr viel Kraft kosten?
Das Stillen beansprucht nicht besonders viel Energie. Die Mutter sollte gut auf sich selbst achtgeben, indem sie sich gesund ernährt, ausreichend Flüssigkeit zu sich nimmt, sich genug Bewegung verschafft und viel ruht. Wenn ihr in den ersten Monaten übel wird, sollte sie versuchen, täglich mehrere kleine Mahlzeiten mit ihrem Kleinkind zu teilen. Dies kann bei Übelkeit helfen und das Bedürfnis ihres Kindes, gestillt zu werden, vermindern. Einige Mütter stellten fest, dass Vitamin B6 gegen die Übelkeit hilft. Die Einnahme sollte jedoch nur nach Rücksprache mit Ihrem Arzt erfolgen. Das Stillen bietet jeden Tag mehr-mals Gelegenheit dazu sich auszuruhen, da es oft die einzige Möglichkeit ist, ein lebhaftes Kind dazu zu bringen, sich hinzulegen.
Viele Kinder werden auch beim Stillen einschlafen, wenn die Mutter sich mit ihnen hinlegt, und ihr so die Möglichkeit geben, zu ihrem dringend benötigten Schlaf zu kommen.
Haltungen und Gefühle
Wenn die Schwangerschaft fortschreitet und die Mutter weiterhin stillt,
müssen sie und ihre Familie darauf gefaßt sein, negative Kommentare von
wohlmeinenden Freunden, Familienmitgliedern und sogar vom Gesundheits-personal zu hören. Antworten Sie auf diese Kommentare mit Selbstsicherheit; lassen Ihr gegenüber wissen, dass es sich dabei um eine wohlüberlegte Entscheidung handelt und dass Sie überzeugt sind, dass dies das beste für alle Beteiligten ist. Trotz der positiven Haltung, die eine Mutter an den Tag legen mag, empfindet sie diese Bemerkungen doch gelegentlich als unangenehm und entwickelt vielleicht sogar selbst zwiespältige oder negative Gefühle. Es wird Zeiten geben, in denen sie ihre Entscheidung in Frage stellt. Das ist ganz normal.
Jede Mutter in dieser Situation hat genauso empfunden.
Seien Sie sicher, dass solche Gefühle nicht von Dauer sind. Unsere eigene kulturelle Prägung spielt da wahrscheinlich eine große Rolle. Außerhalb der Leche-Liga-Gruppen erfahren wir, wenn überhaupt, nur wenig über das Tandemstillen.
Denken Sie daran, dass es normal ist, in dieser Situation gemischte Gefühle zu haben. Es scheint eine allgemeine Erfahrung zu sein, dass Mütter eine starke
Neigung haben, das ungeborene oder neugeborene Baby zu schützen. Diese können sie nicht abtun, ganz gleich, wie sehr sie ihr älteres Kind lieben und weiterhin stillen wollen.
Empfindliche Brustwarzen
Viele Mütter haben während der Schwangerschaft äußerst empfindliche Brust-warzen, vor allem, wenn das ältere Kind beim Stillen zu saugen beginnt. Sie bemerken vielleicht auch, dass sie es verstärkt als lustvoll empfinden, wenn Brustwarze und Warzenhof stimuliert werden.
Auch das ist normal. Ein älteres Baby saugt beim Stillen stärker und auf andere Art und Weise als ein Neugeborenes, und manchmal verursachen seine Zähne und Kieferleisten eine Reibung an den Brustwarzen, die die Beschwerden vorübergehend verstärkt. Die Stillhaltung zu verändern, kann hierbei hilfreich sein.
Die Empfindlichkeit der Brustwarzen, unter der viele Mütter während der
Schwangerschaft leiden, ist etwas anderes als die gereizten Brustwarzen beim Stillen eines Neugeborenen und scheint nicht auf die gleichen Behandlungs-methoden anzusprechen. Empfindlichkeit der Brustwarzen während der Schwangerschaft hat innerliche Ursachen - die hormonellen Veränderungen der Schwangerschaft. Daher werden die meisten der empfohlenen Behandlungs-methoden bei wunden Brustwarzen nicht so hilfreich für die stillende schwangere Frau sein. Die meisten Mütter lernen ganz einfach, mit den Beschwerden fertig zu werden. Einige Mütter bemerkten, dass das Anwenden der Atemtechniken, die sie in Geburtsvorbereitungskursen gelernt hatten, hilfreich war. Einer Mutter brachte es Erleichterung, fünf -oder sechsmal am Tag eine Salbe auf ihre Brustwarzen aufzutragen. (Vergewissern Sie sich, dass jede Salbe oder Creme, die Sie für Ihre Brustwarzen verwenden, ungefährlich für Ihr Kleinkind ist.) Es kann hilfreich sein, sich zu prüfen, ob das Kleinkind
sich in einer Position befindet, in der es den Warzenhof richtig fassen kann. Oft versuchen Kleinkinder beim Stillen herum zu turnen, was zum Wundsein der Brustwarzen beitragen kann.
Ein älteres Kind kann man oft dazu bringen, sanfter und/oder kürzer zu stillen. Manche Kinder fühlen sich sehr erwachsen, wenn es darum geht, Abmachungen wie ?Nicht beißen" oder ?Kürzer stillen" zu treffen, um ihrer Mutter nicht
wehzutun.
Das Auftreten wunder Brustwarzen ist sehr individuell und kann variieren von vor dem Zeitpunkt des Ausbleibens der Regel bis erst sehr spät in der Schwangerschaft. Die Dauer des Wundseins ist ebenfalls unterschiedlich bei jeder Mutter, doch die Mehrzahl der Befragten gab an, dass es beinahe die gesamte Schwangerschaft über andauerte und nach der Geburt fast sofort verschwand.
Die Abnahme der Milchproduktion scheint eine Ursache der Beschwerden zu
sein. Wenn möglich, kann es hilfreich sein, von Hand genug Milch auszudrücken, um den Milchfluss in Gang zu setzen, bevor das Kind mit dem Trinken beginnt. Die Abnahme des Milchvorrats bei den einzelnen Müttern ist genauso unterschiedlich wie das Wundwerden der Brustwarzen.
Während manche Mütter berichten, dass bei ihnen die Milchproduktion sehr
früh in der Schwangerschaft abnahm, stellen einige dies erst spät fest oder bemerken überhaupt keine Veränderung. Im Durchschnitt gaben die Mütter an, dass die Milch im fünften Schwangerschaftsmonat merklich weniger wurde.
Die Mütter stellen oft fest, dass das Wundsein der Brustwarzen mit dem Auf-treten des Kolostrums später in der Schwangerschaft aufhört. Das Kolostrum wird nicht 'aufgebraucht', wenn ein Kleinkind oder älteres Kind gestillt wird. Der Körper produziert vielmehr eine größere Menge an Kolostrum, so dass genug für das Neugeborene da ist wenn es zur Welt kommt. Untersuchungen, die Dr. Alan Walker 1970-73 leitete, bestätigen das. Es wurde außerdem festgestellt, dass die reife Milch früher einschießt, wenn die Mutter während der Schwan-gerschaft stillte und dass der Kolostrumgehalt ihrer Milch unmittelbar nach der Geburt und in den Wochen danach höher war.
Emotionales Missbehagen
Manche Mütter empfinden eine Art emotionales Missbehagen, wenn sie während der Schwangerschaft stillen - ein Gefühl der Ruhelosigkeit oder Gereiztheit
durch das ältere Kind während des Stillens.
Wenn das bei Ihnen der Fall ist, versuchen Sie sich abzulenken, indem Sie an etwas ganz anderes denken oder singen, lesen, Musik hören oder fernsehen.
Konzentrieren Sie sich darauf, warum Sie dies tun und es wird Ihnen helfen, die Dinge ins rechte Licht zu rücken. Auch in dieser Situation können die Atem-techniken, die Sie im Geburtsvorbereitungskurs gelernt haben, Ihnen dabei helfen, sich zu entspannen. Vielleicht hilft es Ihnen auch, kürzere Zeit zu stillen.
1977 unternahm Dr. Niles Newton eine Studie über mehr als 500 Mitglieder
der La-Leche-Liga, die schwanger wurden, als sie noch stillten, um zu ermitteln, ob es bei schwangeren Frauen tatsächlich einen psychisch-biologischen Abstillmechanismus gibt. Bei den Teilnehmerinnen wurden drei überein-stimmende Probleme festgestellt: 74 % litten in unterschiedlichem Maße an schmerzenden oder wunden Brustwarzen; 65 % stellten eine Abnahme ihrer Milchproduktion fest; und 57 % empfanden ein gewisses Missbehagen wie Ruhelosigkeit oder Gereiztheit beim Stillen.
Ungefähr 66 % der Frauen, die an der Studie teilnahmen, stillten irgendwann während der Schwangerschaft ab. Da 44 % der Kinder zwei Jahre und älter waren, ist es wahrscheinlich, dass viele von ihnen in diesem Zeitraum unabhängig von einer Schwangerschaft abgestillt worden wären.
Unter den 158 Frauen, die die gesamte Schwangerschaft über stillten und
danach zwei Kinder, gab die Mehrheit (77 %) an, sie würden es wahrscheinlich noch einmal genauso machen, nur 6 % sagten, sie würden definitiv nicht mehr die ganze Schwangerschaft hindurch stillen.
Tandemstillen - der Anfang
Die ersten Tage des Tandemstillens erfordern Kreativität, eine positive Ein-stellung und Humor. Wenn Sie eines davon oder gar alles nicht aufbringen können, wenden Sie sich an jemanden, der Ihnen helfen kann: eine Freundin, Ihre Stillgruppenleiterin oder Ihren Mann. Eine Mutter, die sich auf etwas einlässt, das unserer Kultur so sehr widerspricht wie das Tandemstillen, braucht eine Menge Unterstützung. Geschwister zu stillen ist etwas ganz anderes als Zwillinge oder Mehrlinge zu stillen. Die hormonellen Schwankungen, die eine Frau in den Tagen nach der Geburt durchlebt, erschweren es, die ganze Zeit über rational und objektiv zu bleiben. Vielleicht möchte die Mutter ganz instinktiv das Neugeborene beschützen und empfindet gegenüber dem älteren Kind ein Gefühl von Ärger. Auch das ist normal und kommt in den ersten Tagen häufig vor.
Das Neugeborene
Das Neugeborene hat einen tatsächlichen Bedarf an Muttermilch, um sein Be-dürfnis nach Nahrung zu erfüllen. In den ersten Wochen sollte das Neugeborene zuerst, vor dem älteren Kind, gestillt werden, damit es vollständigen Nutzen aus dem Kolostrum ziehen kann. In dieser Zeit, in der die Muttermilch soviel Kolostrum enthält, kann es bei dem älteren Kind zu weichen, durchfallähnlichen Stuhlgängen kommen. Dies wird durch die abführende Wirkung des Kolostrums verursacht und hört auf, sobald sich die Milch verändert.
Später sollten Sie darauf achten, dass das Neugeborene weder ständig an
der vollen noch ständig an der leeren Brust gestillt wird. Auch für die angemessene Entwicklung der Augen -und Handkoordination ist es wichtig, die Seite zu wechseln. Sie sollten weder das Stillen auf eine Seite pro Kind be-schränken, noch ein starres Stillschema festlegen. Das Neugeborene braucht die Vormilch wegen der flüssigen und wasserlöslichen Nährstoffe und die fette Hintermilch wegen der Fette und fettlöslichen Nährstoffe. Stillen Sie aus diesem Grund abwechselnd das eine, dann das andere Kind zuerst an einer Brust.
Das Neugeborene hat außerdem das Bedürfnis, lange zu saugen und sollte daher manchmal die weniger volle Brust angeboten bekommen. Auch wenn Sie sich des Bedürfnisses des Neugeborenen nach Nahrung bewusst sind, brauchen Sie sich keine großen Sorgen darüber zu machen, welches Kind wann welche Brust be-kommt. Es wird sich alles einpendeln, bis sich dann ein natürliches Stillschema eingestellt hat. Normalerweise produziert eine gesunde Mutter genug Milch, um zwei, drei oder vielleicht sogar vier Babys zu ernähren.
Hygiene
Es ist nicht notwendig, dass Sie sich mit komplizierten Hygienemaßnahmen
abplagen, nur weil Sie tandemstillen. Duschen oder baden Sie regelmäßig, tragen Sie einen sauberen Stillbüstenhalter, achten Sie auf ein vernünftiges Maß an Sauberkeit, und die beiden Babys sind sicher. Die Brustwarze sondert ein entzündungshemmendes Enzym ab, und Babys sind immun gegen die meisten Keime des Haushalts oder ihrer Geschwister. Wenn eines der Kinder krank ist, wurden die Krankheitskeime, die eine Erkältung oder andere Infektion zur Folge haben, bereits übertragen, bevor sie diagnostiziert werden können. Deshalb ist ein Kind bereits einige Tage an der gleichen Brust wie sein Geschwisterkind gestillt worden, bevor sich bei ihm Krankheitssymptome zeigen. Laut Dr. med.
Gregory White, einem Mitglied des medizinischen Beirats, ist es nicht not-wendig, im Falle einer Krankheit ein Kind auf eine Brust zu beschränken.
Übervolle Brüste
Obwohl das Baby/Kind während der Schwangerschaft gestillt wurde, leidet die Mutter möglicherweise dennoch ziemlich an übervollen Brüsten. Gerade in dieser Zeit wird sie ein Kleinkind, das noch gestillt wird, besonders zu schätzen wissen. Es kann eine große Hilfe dabei sein, die Überfülle zu vermindern und abzubauen, wenn es gern an der Brust trinkt. Manchmal lehnt ein älteres Kind die Brust ab, bis sie wieder weicher und 'vertrauter' ist, während andere gierig schlucken und sich freuen!
Wenn das Baby da ist
Wenn Sie erkennen, dass das ältere Kind noch immer das Bedürfnis hat, gestillt zu werden, sollten Sie für die Geburt Vorkehrungen treffen, die die kürzest mögliche Trennung mit sich bringen. Es ist besser, eine längere Unterbrechung der Stillbeziehung mit Ihrem älteren Kind zu vermeiden.
Es sollte Sie nicht verwundern, dass das ältere Kind vorübergehend verstärkt nach der Brust verlangt, wenn es sieht, wie das Neugeborene gestillt wird. Sobald es erkennt, dass es nicht von der Brust verdrängt werden soll, wird es weniger fordernd sein und zu seinem früheren Stillverhalten zurückkehren. Für kurze Zeit könnte sich möglicherweise Eifersucht einstellen. Die meisten älteren Geschwister gewöhnen sich bald an die Veränderungen und nehmen ihrem neuen Brüderchen oder Schwesterchen gegenüber eine freundliche, liebevolle und fürsorgliche Haltung ein.
Die Betreuung der Mutter
In der Zeit, in der sie sich von der Geburt erholt, ist die Mutter möglicherweise ein wenig erschöpfter, als dies der Fall wäre, wenn sie nicht zwei Kinder stillen würde, also sollte sie vorausplanen. Zwei zu stillen erfordert Energie und Anpassung. Frieren Sie im voraus Mahlzeiten ein und treffen Sie Vorkehrungen für die Hausarbeiten, die Ihnen und Ihrem Mann wichtig sind. Möglicherweise ist es auch notwendig, Abstriche zu machen und alles rasch zu erledigen, wann immer es möglich ist, damit Ihnen mehr Zeit zur Erholung bleibt. Nehmen Sie alle Hilfsangebote dankbar an. Ziehen Sie es in Erwägung, einen Helfer, z. B.
eine Schülerin, zu engagieren, die Ihnen stundenweise behilflich sein kann. Sie kann mit dem älteren Kind draußen spielen, Wäsche zusammenlegen, den Tisch decken, Salat zubereiten. Was immer die größte Unterstützung bedeutet, die Familie glücklich macht und dabei hilft, dass das häusliche Leben reibungsloser abläuft, ist die kleine Ausgabe wert.
Das abgestillte Kind
Manchmal kommt es vor, dass ein Kind, von dem Sie glauben, es sei bereits entwöhnt worden, einige Tage zuschaut, wie Sie das Neugeborene stillen, und dann auf Ihren Schoß klettert und darum bittet, wieder an Ihrer Brust trinken zu dürfen. Möglicherweise hatte es sich während der Schwangerschaft selbst abgestillt, weil es ihm keinen Spaß machte, an einer 'beinahe leeren' Brust zu saugen, oder es glaubte, groß genug zu sein, um mit dem Stillen aufzuhören. Was auch immer der Grund gewesen sein mochte, nun ändert es möglicherweise seine Meinung, wenn das neue Baby da ist. Manchmal können Sie sich mit vielen Umar-mungen und dem Hinweis, dass es schon 'groß' und das Stillen für das Baby die einzige Möglichkeit zu essen sei, lachend über einen solchen Wunsch hinweg-setzen. Geschichten darüber, wie es als Neugeborenes gestillt wurde, können ebenfalls hilfreich sein.
Wenn das Kleinkind hartnäckig ist, halten die meisten Mütter es für eine gute Idee, es die Muttermilch probieren zu lassen. Es hat das Saugen möglicherweise verlernt, aber es wird sich viel sicherer fühlen, wenn es noch einmal probieren darf. Sollte es sich daran erinnern, wie es geht, möchte es möglicherweise für eine gewisse Zeit wieder mit dem Stillen anfangen. Wie Sie damit umgehen, ist Ihre persönliche Entscheidung. Die meisten Mütter halten es für die leichtere und glücklichere Lösung, das Kind gewähren zu lassen. In den meisten Fällen dauert es ohnehin nicht lange an und trägt dazu bei, eine glückliche Geschwi-sterbeziehung zu festigen und die Eifersucht zu verringern. Versuchen Sie nur, sich vorzustellen, wie schwer es für ein kleines Kind sein muss, so viele Verände-rungen in seinem Leben praktisch über Nacht zu akzeptieren. Plötzlich wird jemand neues in die Familie eingeführt. Es sieht nicht nur, wie das Baby häufig gestillt wird, sondern seine Mutter hat auch nicht mehr so viel Zeit wie früher. Sie verstehen also, warum es möglicherweise eine gute Idee ist, das ältere Kind beim Stillen mit einzubeziehen, solange es das braucht, um sich sicher zu fühlen. Denken Sie daran, dass das Kleinkind nicht über Nacht erwachsen wurde, als das
Baby zur Welt kam. Möglicherweise scheint es zunächst so, wenn man das Neu-geborene mit ihm vergleicht. Es sieht größer aus mit seinen großen Schuhen und all seinen Zähnen, aber es ist immer noch ein sehr kleines Kind mit ganz be-stimmten Bedürfnissen. Für eine Mutter ist es nicht immer leicht, besonders liebevoll und geduldig zu sein, wenn sie müde ist und ständig gefordert wird, doch wenn Sie solche Gefühle vermitteln können, werden Sie reich belohnt.
Die Bedürfnisse der tandemstillenden Mutter
In der Zeit nach der Geburt wird sich die Mutter erschöpft fühlen. Sie wird hungriger und durstiger sein als jemals zuvor. Die meisten Mütter finden es sehr hilfreich, alle zwei bis drei Stunden etwas Nahrhaftes zu essen und zu trinken, wenn sie Durst haben, doch manchmal muss eine voll ausgelastete Mutter daran erinnert werden, dass sie durstig ist. Sie können sich ein Glas Wasser einschenken und es am Waschbecken stehen lassen, damit Sie jedes Mal, wenn Sie daran vorbeigehen, an Ihren Durst erinnert werden. Ausgewogene Mahlzeiten beizubehalten, unterstützt durch gesunde Zwischenmahlzeiten und Getränke, ist unerlässlich für die tandemstillende Mutter, und die ganze Familie wird ebenfalls davon profitieren. Manche Mütter haben einen erhöhten Bedarf an Proteinen (bis zu 40 g zusätzlich) und Flüssigkeiten. Ebenso unerläßlich ist Erholung.
Schlafen Sie zwischendurch so oft wie möglich. Wenn es unmöglich ist zu
schla-fen, legen Sie sich hin und ruhen sich aus, und sei es auf den Fußboden, während das Kleinkind in Ihrer Nähe spielt. Nachts ist eine Art 'Familienbett' die beste Lösung für viele Familien. Wenn Sie die Kleinen in Ihrer Nähe schlafen lassen, garantiert dies gewöhnlich mehr Schlaf für die ganze Familie.
Nächtliche Still- und Schlafhaltungen erfordern Kreativität. Im Bett sitzend mit übereinander geschlagenen Beinen zu stillen, mit Kissen, auf die Sie Ihre Arme stützen können, ist sehr bequem, wenn Sie beide Kinder gleichzeitig stillen. Wenn Ihr älteres Kind das Bedürfnis hat, nur zu schmusen und nicht zu trinken und das Neugeborene an Ihrer Brust trinkt, versuchen Sie, das Kleinkind zwischen Ihre Beine zu kuscheln.
Viele Familien schlafen mit dem älteren Kind zwischen Mutter und Vater und dem Neugeborenen in einer Stillhaltung an der Seite seiner Mutter. Wieder andere legen für das ältere Kind eine Matratze mit einem Schlafsack oder eine Decke auf den Fußboden in die Nähe der Mutter, so dass sie es während der Nacht, streicheln oder seine Hand halten kann, wenn es ein wenig Trost braucht, solange das Baby gestillt wird.
Es kommt häufig vor, dass eine Mutter, die tandemstillt, sich völlig ausgelaugt fühlt. Das passiert, wenn eine Mutter das Gefühl hat, als ob sie den ganzen Tag
nichts anderes als schmusen und stillen. Beide Kinder brauchen sie, ihr Mann hat ein gewisses Anrecht auf sie, und sie beginnt, sich zu fragen, wann sie endlich wieder sich selbst gehört. In solchen Augenblicken fühlt man sich leicht er-drückt. Die beste Methode, solche Gefühle zu bekämpfen können, ist, sich darauf zu konzentrieren, warum Sie sich für das Tandemstillen entschieden haben. Dies hilft oft, sich über seine Gefühle klar zu werden. Fragen Sie sich selbst, was Sie mit Ihrem Kleinkind anfangen würden, wenn Sie es nicht stillten und sich noch um das Neugeborene kümmern müssten.
Viele Mütter, die so empfunden haben, raten, 'alles hinter sich zu lassen'. Sie schlagen vor, alle warm einzupacken und draußen spazieren zu gehen, voraus-gesetzt, es gibt keinen starken Regen oder Sturm. Irgendwie von zu Hause weg zu kommen, erfrischt den Geist. Duschen hilft auch, sofern die Mutter die Zeit dazu findet. Eine Mutter sagte, wenn ihr alles zuviel wurde, sei sie auf die hin-tere Veranda gegangen und habe aus Leibeskräften geschrien. Es befreite sie von der nervösen Energie und Frustration, aber sie sagt, man sollte seine Nachbarn besser im voraus warnen. Schließlich sollten Sie jedes Mal, wenn Sie
sich zum Stillen hinsetzen, eine Kleinigkeit zum Essen vorbereiten. Dies wird Sie davor bewahren, hungrig zu werden, und vielleicht gelingt es Ihnen, auch bei Ihrem Kleinkind das Interesse daran zu wecken, so dass Sie in der Lage sind, auch einmal ein Still-Solo für das Neugeborene einzulegen.
Simultanes Stillen
Wenn Ihr Kleinkind jetzt sofort gestillt werden muss und z. B. ein ganzer Weizencracker es es nicht schafft, es für einige Minuten zu beschäftigen, kann es ganz praktisch sein, das größere Kind gleichzeitig mit dem Neugeborenen zu stillen. Manche Mütter ziehen es vor, das Neugeborene im Rückengriff zu halten, unterstützt von einem Kissen zum Tandemstillen. Die einfachste Art und Weise, die viele Mütter vorschlagen, ist zunächst das Neugeborene an die Brust zu legen und dann das ältere Kind seine Stillposition selbst wählen zu lassen. Es ist erstaunlich, wie gut sie das schaffen! Oft gefällt es dem Kleinkind, wenn das Neugeborene quer über seinem Schoß liegt, weil es sich dann als sein Beschützer fühlt. Bei solchen Gelegenheiten werden die Mütter oft Zeugen schöner und kostbarer Momente, wenn die Geschwister einander in die Augen schauen, sich an den Händen halten oder das Kleinkind sanft den Arm des Neugeborenen reibt. Dann sieht man, das alles die Mühe wert ist. Eltern berichten, dass tan-demgestillte Geschwister mit einem Minimum an Eifersucht und Rivalität zusam-men aufwachsen. Sie scheinen einander näher zu stehen als andere Geschwister der gleichen Familie, und das ältere Kind behält eine fürsorgliche Haltung bei, die auch lange, nachdem das gemeinsame Stillen beendet ist, anhält.
Vater kann helfen
Die meisten der befragten Väter empfanden das Tandemstillen als angenehm, sobald sie sich vergewissert hatten, dass die Gesundheit ihrer Frau und die des Neugeborenen nicht aufs Spiel gesetzt wurde. Sie hatten sich im allgemeinen bereits mit dem Plan, das ältere Kind zu stillen, einverstanden erklärt und stimmten zu, dass das natürliche Abstillen das beste für ihre Kinder war. Sie verstanden, warum es keine angenehme Alternative war, nur wegen der Schwangerschaft plötzlich abzustillen.
Väter können oft helfen, indem sie das ältere Kind beschäftigen, während
es wartet, dass es an der Reihe ist, gestillt zu werden, sie können ein aufge-regtes Neugeborenes beruhigen, das gestillt werden möchte, jedoch vertröstet werden muss, weil das ältere Kind ein paar Minuten für sich allein an der Brust seiner Mutter braucht. Ehemänner sind die wichtigste Unterstützung und können viel dazu beitragen, dass eine Mutter sich in ihrer Rolle wohl fühlt. Aber es ist notwendig, dass die Mutter den Ton angibt. Wenn sie sich ständig darüber beklagt, dass sie nicht weiß, wieviel länger sie der Situation noch gewachsen ist oder wie fordernd ihr Kleinkind ist, wird ihr Ehemann sie möglicherweise bald beschützen wollen und darauf bestehen, dass sie in ihrem eigenen Interesse damit aufhört, das ältere Kind zu stillen. Wenn die Mutter jedoch einen positi-ven Ton angestimmt hat, indem sie ihm erzählt, wie viel ihr seine Unterstützung und seine ganze Hilfe bedeutet und dass er ihr ermöglicht, diese äußerst wichtige Pflicht zu erfüllen, wird er sie in ihrer Anstrengung unterstützen. Es ist unerläßlich, dass Sie im voraus mit Ihrem Mann darüber diskutieren, was die Situation des Tandemstillens Ihrer Meinung nach mit sich bringen wird. Lassen Sie ihn wissen, dass es zwar eine anstrengende Zeit werden wird, aber nur ein sehr kurzer Abschnitt Ihres gesamten Lebens. Erinnern Sie ihn daran, wie wichtig er für Sie ist und dass Sie ruhige, intime Augenblicke mit ihm genau so sehr vermissen werden wie er. Sowohl die körperliche als auch die emotionale Intimität wird mit einem gestillten Kinderpaar eine größere Herausforderung sein, besonders wenn Sie ein Familienbett haben. Sie sollten Ihren Mann er-mutigen, mit Ihnen gemeinsam nach Möglichkeiten zu suchen, zusammen zu sein. Wenn Sie im voraus darüber diskutieren und ihm helfen, eine positive Einstellung zu entwickeln, wird er darauf vorbereitet sein, mit Ermutigung und Lob einzu-springen, wenn Sie einmal einen schlechten Tag haben. Vielleicht ist es not-wendig, dass er Sie an all die Gründe erinnert, die Sie dazu veranlassten, diese Verpflichtung einzugehen.
Wenn das Baby zur Welt kommt, erweist sich das für die Väter als echter Bonus. Auch wenn das Kleinkind weiterhin gestillt wird, wird es sich immer mehr seinem Papa zuwenden, damit er ihm Gesellschaft leistet und es umsorgt. Wenn die beiden einander so offensichtlich brauchen, trägt das einen großen Teil dazu bei, eine liebevolle Vater-Kind-Beziehung aufzubauen. In dieser Zeit ist der Vater in der Lage, ein deutliches Zeichen der Liebe zu setzen, wie es nur Väter können.
Als stillende Mütter wissen wir, dass wir keine ausgefeilte Ausstattung brauchen, dennoch ist ein Gegenstand unentbehrlich für eine Mutter, die Ge-schwister stillt, und zwar ein guter Babytragesack oder ein Tragetuch. Die Mütter finden, dass dies der Gegenstand ist, der ihnen das Leben leichter macht, weil sie dadurch ihre Hände freihaben und sich um die kleinen Kinder kümmern können. Das Tragetuch wird auch sehr praktisch sein, wenn Sie nach Ihren ersten Wochen zu Hause bereit sind, mit den beiden Kindern in die Welt hinauszugehen.
Weg von zu Hause
Nun, da Sie damit zurechtkommen, Ihre beiden Kinder zu stillen, und sich von der Geburt erholt haben, sind Sie dazu bereit, in die Welt hinauszugehen. Gewöhnlich wird Ihr Kleinkind den Ausflug zu sehr genießen, um unruhig zu sein, aber was tun Sie, wenn beide Kinder gestillt werden wollen und Sie sich draußen in der Öffentlichkeit befinden? Dies ist möglicherweise eine der größten Herausforderungen und verlangt jedes Quäntchen an Einfallsreichtum. Zunächst werden Sie versuchen, das Kleinkind zumindest solange zurückzustellen, bis Sie eine ruhige Stelle gefunden haben, wie das Auto oder eine Umkleidekabine. Es
ist jedoch äußerst wichtig für Sie, daran zu denken, dass Sie es sich auf keinen Fall zur Gewohnheit machen sollten, den Wunsch Ihres Kleinkindes zurückzu-stellen mit dem Versprechen, es später zu stillen, und dies dann nicht zu halten. Wenn es weiß, dass Sie Ihre Versprechen halten werden und es zum ver-sprochenen Zeitpunkt auch wirklich stillen, wird dies an öffentlichen Plätzen eine große Hilfe sein. Sollte dies nicht funktionieren, werden Sie wohl am besten Ihr Kleinkind stillen,mwährend Sie versuchen, das Baby zu beruhigen. Wenn das nicht klappt, bleibt Ihnen wohl keine andere Möglichkeit, als beide zu stillen. Babies zu stillen wird an den meisten öffentlichen Plätzen akzeptiert, solange
Sie auf Diskretion achten. Ein Kleinkind, das seinen Wunsch verbal äußert, ist dennoch etwas anderes, und auf ein Kinderpaar, das gleichzeitig gestillt wird, ist die Welt möglicherweise noch nicht vorbereitet! Wenn Sie das nicht vergessen, gibt es einige Tricks, die Ihnen helfen. Erfahrene Mütter haben immer Geträn-ke oder etwas zu essen für ihr Kleinkind bei sich, bei jeder noch so kurzen Besorgung. Bevor Sie ins Auto steigen, denken Sie daran, erst beide Babies zu stillen. Verlassen Sie Ihr Haus nie ohne Babytragetuch oder -sack und tragen Sie immer Kleider, die diskretes Stillen gestatten. Vielleicht ist ein Schal oder eine Decke der zweite unentbehrliche Gegenstand. Falls es sichmergibt, dass Sie beide stillen müssen, können Sie sich damit gegen allzu neugierige Blicke schützen. Und vergessen Sie nicht, viel zu lächeln!
Die Entscheidung abzustillen
Manchmal kommt es vor, dass eine Mutter, ganz gleich wie sehr sie vom Stillen während der Schwangerschaft und vom Tandemstillen überzeugt ist, an einen Punkt gelangt, an dem sie nicht mehr so weitermachen kann. Dies kann auch einer reifen und liebevollen Mutter passieren, die wirklich das beste für ihre Kinder will. Das ist keine ungewöhnliche Reaktion.
Wenn es Schwierigkeiten dabei gibt, zwei Kinder zu stillen, glaubt eine Mutter möglicherweise, sie müsse etwas unternehmen. Es kommt ganz einfach nicht für jede Familie in Frage. Das ist kein Grund für Schuldgefühle, und es wäre am besten, das Kleinkind nach und nach, mit einer Menge Liebe und Aufmerksam-keit, abzustillen. Achten Sie darauf, daß Sie Ihr Kleinkind nicht zu schnell entwöhnen. Sie erkennen das daran, daß es ungewöhnlich anhänglich und weiner-lich wird. Ist dies der Fall, stillen Sie langsamer ab und zeigen Sie ihm deutlich, dass es nur von der Brust entwöhnt wird und nicht von der Mutter. Zwei Kinder gleichzeitig zu stillen ist kein Allgemeinrezept, und eine Mutter, die dies er-kennt, wird ungern immer wieder erleben wollen, dass sie sich jedes Mal beim Stillen über das Kleinkind ärgert. Es wird diese negative Reaktion spüren. Solch unausgesprochene Abwehr könnte es mehr ängstigen als das Abstillen. In einem solchen Fall ist eine zufriedene, liebevolle Mutter, die ihm auf andere Art reichlich Zeit und Zärtlichkeit widmet, wertvoller für diese kleine Person. Ihre Beziehung wird bei geringerer Belastung gut gedeihen.
Heranwachsen
Wenn Ihre Stillkinder älter werden, und Sie diese Dreierbeziehung des Stillens fortsetzen, werden Sie bemerken, dass das Stillverhalten der Kinder unbe-rechenbar wird. In dieser Zeit sollten Sie darauf achten, einem Milchstau oder einer Brustinfektion vorzubeugen. Möglicherweise ist es nötig, die Brust von Hand zu entleeren, wenn beide Kinder an einem Tag eifrig an der Brust trinken und sich am nächsten Tag mehr für andere Aktivitäten interessieren.
Mütter, die tandemgestillt hatten, erzählen uns, daß dies in der Tat eine besondere Zeit ihres Lebens war, an die sie gerne zurückdenken. Solange Sie sie erleben, gibt es Tage, an denen sie kein Ende zu nehmen scheint. Mütter, die nicht mehr zwei Kinder stillen, bestätigen Ihnen jedoch, dass diese Zeit nur ein vergleichsweise kurzer Lebensabschnitt war. Wahrscheinlich werden Sie sich nie wieder so vollkommen verausgaben, aber Sie werden reich belohnt.
Eine Mutter drückt es folgendermaßen aus: ?Ich hoffe, dass meine Kinder sich zu freigiebigeren Menschen entwickeln, und ich hoffe, daß die älteren Kinder erkennen, daß die Einheit des Tandemstillens eine innige Beziehung ist, in der jeder gibt und teilt."
Eine andere sagt: ?Das Tandemstillen bot mir einen anderen Kommunikations-kanal zwischen mir und meinem Kleinkind, eine andere Dimension, in der ich ihm helfen konnte, den Schwierigkeiten des Kleinkindalters gewachsen zu sein, wohl auch die Bestätigung, dass das Baby in meiner Zuneigung nicht seine Stelle einnimmt."
Einige Mütter berichteten, dass sich das jüngere Kind in einer Beziehung des Tandemstillens als erstes abstillte, während das ältere noch länger gestillt wurde. Wieder andere berichteten, dass beide Babies zugleich mit dem Stillen aufhörten. Alle berichteten, dass sie im Verlauf des Tandemstillens eine Menge über sich selbst erfahren hatten.
In zwei unabhängigen Studien - eine landesweit mit einer großen Gruppe von Müttern, die andere eine kleine Gruppe in zwei verschiedenen geografischen Bereichen der Vereinigten Staaten - waren die Ergebnisse erstaunlich ähnlich.
Mehr als ein Drittel der befragten Frauen fuhren in der Schwangerschaft
mit dem Stillen fort und gingen zum Tandemstillen über. Die anderen aber begannen mitdem Abstillen oder das Baby entwöhnte sich selbst während der Schwangerschaft.
Den meisten Müttern fiel das Tandemstillen leichter als erwartet. Die meisten Kleinkinder wurden vorübergehend häufiger gestillt und mehr als zwei Drittel der befragten Mütter stillten ihre Babies meistens gleichzeitig. Die Mehrheit sagte, sie seien mit dieser Erfahrung zufrieden gewesen. Keine der Mütter gab ihre eigene Freude am Stillen als einen Grund für die Entscheidung Tandem-zustillen an, was beweist, dass die Mütter zum alleinigen Nutzen des Kindes tan-demstillten. Die meisten stimmten darin überein, dass es ein kurzer Abschnitt ihres Lebens war und dass sie das Baby hauptsächlich stillten, um es zu ernähren und das Kleinkind, um es zu trösten; sie stillten beide aus Liebe zu ihren Kindern.
Die meisten Mütter hatten nicht das Gefühl, dass sie das Kleinkind länger stillten, als dies ohne ein neues Geschwisterchen der Fall gewesen wäre. Wenn nötig, waren die meisten Kleinkinder in der Lage zu warten, bis sie beim Stillen an die Reihe kamen.
Es gibt auch Belohnungen
Sich für das Tandemstillen zu entscheiden, ist ein sehr persönlicher Entschluss. Als die Mütter in einer Untersuchung befragt wurden, ob sie vorausplanten,
nochmals tandemzustillen, war die einstimmige Antwort nein. Wurden die gleichen Mütter gefragt, ob sie es wieder tun würden, wenn die Bedürfnisse des Kindes dies diktierten, war die Antwort ja.
Sinnvollerweise sollten wir uns bewusst sein, dass es paradox ist, einerseits das 'natürliche Abstillen' zu propagieren, aber andererseits dann doch ein älteres Geschwisterkind um des Neugeborenen willen abzustillen.
Margaret Bennet-Alder, eine Mutter, die tandemstillte, sagt: ?Die Belohnungen des Tandemstillens sind offensichtlich. Die Selbstachtung eines Kindes, das sich in dem ihm eigenen Tempo abstillen und seiner engen Bindung an die Mutter entwachsen durfte, ist ein ungeheures Geschenk und nur allein ihretwegen möglich. Niemand sonst kann ihm das ermöglichen."
Wir geben unseren Babys sehr viel, auch später, wenn sie zwei, fünf, zehn oder fünfzehn Jahre alt sind. Manchmal tun wir für das eine mehr als für das andere, wenn dessen Bedürfnisse größer sind, doch auf lange Sicht gleicht sich alles aus. Das trifft möglicherweise auch auf das Tandemstillen zu. Am Ende kommt alles ins Lot zwischen dem Neugeborenen und dem Kleinkind, sowie den anderen Ge-schwistern in der Familie. Für die Kinder ebenso wie für die Eltern ist das Tan-demstillen eine ganz und gar positive Erfahrung.
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@Alegria

Vielen Dank fuer den super ausfuehrlichen Beitrag, den Du mir hast zukommen lassen und natuerlich auch fuer Deine persoenliche Antwort!
Da fuehlt man sich gleich viel besser.
Werde mir den Bericht in Ruhe durchlesen und dann mit meinem Kleinen mal schauen, ob er weiter stillen moechte...
Dir alles Liebe fuer Dich und Deine Familie
Nici

Re: Stille und bin schwanger....

Sehr schön beschrieben. :-)
LG Uta

Re: Stille und bin schwanger....

Hallo!
Ich bin auch schwanger und Jakob ist vermutlich abgestillt (http://kind.qualimedic.de/Q-5747993.html). Ich bin jetzt in der 21. Woche und Jakob hat schon ganz von allein immer weniger getrunken. Wenn man gerne tandemstillen möchte, kann man das große Kind (solange man keine schlimmen vorzeitigen Wehen oder sowas hat) bis zur Geburt weiterstillen. Wenn man nicht gerne Tandemstillen möchte, kann man die Schwangerschaft auch dazu nutzen, das ältere Kind langsam abzustillen.
LG,
Cundrie
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