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Stillanfänger - Brauche dringend Ratschläge

Hallo ihr Lieben,
mein Sohn wurde bei 37+1 mit 2650g geboren und war/ist noch sehr schwach und hatte im KH dann nur noch 2420g. Er trinkt meistens nur wenige Schlucke an der Brust und schläft dann sofort wieder ein. Im KH hab ich dann immer abgepumpt, wenn er mal wieder eingeschlafen ist und dann mit der Flasche gefüttert. Zuhause ist es ähnlich. Mal trinkt er von der Brust, mal nicht. Nur mein Problem ist, wenn ich ihn anlege, und er sich weigert zu trinken oder zu müde ist dazu, dann quengelt und schreit er natürlich weil er Hunger hat. Bis ich dann endlich abgepumpt hab, vergeht ja auch noch einige Zeit. Habs jetzt immer so gemacht, daß ich so viel abgepumpt habe, daß es für 2 Mahlzeiten im Voraus (er trinkt so ca. 80-100ml pro Mahlzeit) in etwa reicht. Ich möchte ihn aber gerne mehr an die Brust gewöhnen, denn das ewige Abpumpen nervt schon manchmal, vor allem nachts. Und deswegen geb ich (um dem Terror zu entgehen) nachts automatisch die Flasche. Nun pumpe ich halt nicht mehr so oft ab, dafür wenn dann um so mehr. Und jetzt hab ich den Eindruck, daß viel weniger Milch da ist. Könnt ihr mir bitte Tipps geben? Will unbedingt wenigstens einige Monate stillen. Und er kann ja manchmal wunderschön von der Brust trinken und bis heute war immer genügend Milch da, es ist grad so rausgeronnen.
Werd jetzt versuchen öfter abzupumpen, damit wieder mehr produziert wird. Trinke auch den Still-Tee.
Ich hoffe, ihr habt Ratschläge für mich!
Danke schon mal und LG Eva + Jakob 1w1t
Bisherige Antworten

Re: Stillanfänger - Brauche dringend Ratschläge

Hallo Eva,
ich glaube, euer Problem ist das Flaschenfuettern. Manche Babys kommen mit dem Wechsel zwischen Brust und Flasche einfach nicht klar und verweigern zunehmend das Stillen. Sie gewoehnen sich an den kuenstlichen Sauger und den schnelleren Milchfluss der Flasche und reagieren zunehmend gereizt, wenn sie an der Brust fuer die Mumi "arbeiten", sprich den Reflex ausloesen und staerker saugen muessen. Man nennt das Saugverwirrung und es kommt immer wieder vor, auch wenn von manchen Leuten dieses Problem gerne heruntergespielt wird.
Ich wuerde dir deshalb raten, das Geben der Flasche auf ein Minimum zu reduzieren oder im besten Fall ganz wegzulassen. Gerade im Halbschlaf/nachts akzeptieren viele Babys noch eher die Brust. Auch den Schnuller moeglichst wenig geben, um das Saugbeduerfnis auf das Stillen zu konzentrieren. Zumindest fuer einige Zeit kannst du deinem Kind das Stillen erleichtern, wenn du vorher selbst den Reflex ausloest (z.B. Pumpe) oder zumindest die Brust waermst und massierst. Probier ruhig mal andere Stellungen aus (z.B. die Footballstellung, wo man das Kind wie ein Brot unter den Arm klemmt :-). Achte auf viel Koerperkontakt zum Kind, Massage, Spielen mit der Brust, Schlafen in einem Bett. Biete ruhig immer mal wieder die Brust von dir aus an, vielleicht in eurem Fall nicht warten, bis der Hunger extrem ist. Wenn das Kind nicht will, nicht weiter draengen, ablenken und spaeter nochmal versuchen. Falls sich die Flasche ueberhaupt nicht vermeiden laesst, fuetter eine kleine Menge zu und versuch es ein Weilchen spaeter nochmal mit der Brust. Wichtig ist es, ruhig,aber konsequent zu bleiben, die Brust muss das erklaerte Ziel und immer der erste Versuch sein, die Flasche nur eine absolute Notloesung.
Es gibt auch alternative Fuetterungsmoeglichkeiten, z.B. mit einem Becher/Softcup. Der Vorteil ist, dass ein brustverweigerndes Kind Mumi bekommen kann, ohne sich immer weiter an die Flasche zu gewoehnen und sein Saugbeduerfnis an dieser stillen zu koennen. Und schliesslich gibt es auch das sogenannte Brusternaehrungsset, wo das Kind ueber einen kleinen Schlauch Milch aus einer Flasche an der Brust trinkt und so sich wieder an das Stillen gewoehnt und durch das Saugen die Milchbildung anregt. Ich weiss nicht, ob das bei euch noetig ist, denn dein Kleiner geht ja noch hin und wieder an die Brust. Wenn sich die Lage nicht bessert, wuerde ich auf jeden Fall eine Stillberaterin hinzuziehen.
Viel Glueck
Berit

Re: Stillanfänger - Brauche dringend Ratschläge

Hallo Berit,
danke für deine Antwort! Habe jetzt versucht, so wenig wie möglich die Flasche zu geben, und es klappt manchmal super, und manchmal überhaupt nicht :-(
Links trinkt er total ungern, obwohl die Milch ihm schon entgegenrinnt. Rechts gehts ziemlich gut. Jetzt hab ich aber schon den Verdacht, daß die Milch weniger wird. Beim Abpumpen fällt mir auf, daß nur noch die Vormilch kommt, und keine dickflüssige Hintermilch mehr, auf beiden Seiten. Ist das normal?
Laut dem "Stillbuch" von Hannah Lothrop sollte er ja mindestens 15-20 min an der Brust sein, um die Hintermilch zu erwischen, er schläft aber nach ca. 10 min meistens ein.
Einmal im Monat gibts bei uns einen Stilltreff (wohne am Land und da gibts so was leider sehr selten) und da geh ich hin. Die Leiterin ist Mitglied bei der LLL. Hoffentlich bringts uns was!
Danke für deine Hilfe!
LG Eva

Re: Stillanfänger - Brauche dringend Ratschläge

Hallo Eva, bei Deinem
"Links trinkt er total ungern, obwohl die Milch ihm schon entgegenrinnt. Rechts gehts ziemlich gut."
kam mir der Verdacht, daß er möglicherweise (wegen Kiss oder so) die eine Seite nicht mag. Liegt er auch nicht gerne auf dieser Seite? Versuch es dort mal mit der Fotball-Haltung.
Ansonsten sind die 10 Minuten in der ersten Zeit wirklich etwas kurz, vielleicht kannst Du beim Trinken gleichzeitig etwas ausstreichen, so daß er in der kurzen Zeit mehr bekommt.
Die Stillberaterin kann Dir bestimmt besser helfen, weil sie zusehen kann.
LG Birgit

Re: Stillanfänger - Brauche dringend Ratschläge

Hi Eva,
erst mal will ich Dir zur Geduld raten. Ich habe diese Abpump Arien ca. 4 Wochen gemacht. Auch nachts, denn Deine Milchmenge richtet sich nach dem Bedarf, also nach der Häufigkeit und Menge der NAchfrage. Nebenbei sei aber bemerkt, daß beim Abpumpen meist nicht so viel raus kommt, denn Dein Kind saugt deutlich mehr beim Anlegen als eine Pumpe rausbekommen kann. Daher muß es das Ziel sein, das Kind so bald es irgendwie geht nur noch an der Brust zu haben und das Abpump-Füttern möglichst bald zu lassen. Auch weil das natürlich ein zusätzlicher Stressfaktor ist und Stress tut der Milchbildung auch nicht sooo gut.
Aber in unserem Bsp. siehts Du, daß es geht. Nell wurde am morgen nach der Geburt verlegt, Intensivstation, schwerer Herzfehler und wenige TAge später operiert. Sie war nach der OP noch ziemlich schwach und an Brusttrinken eigentlich nicht zu denken. Ab dem 4. Tag nach OP, nachdem sie von der Intensivstation verlegt worden war, habe ich sie regelmäßig angelegt. So daß sie sich an das Brsuttrinken genwöhnen konnte - auch nachts. (Leider mußten wir mit Stillhütchen abreiten. Eigentlich eine Seuche das Zeug, aber es hat geholfen, denn sie war bis dahin nur den Sauger der Flasche gewöhnt. Also wenn Du Stillhütchen vermeiden kannst würde ich Dir das unbedingt empfehlen.)
Du solltest Deinen Kleinen regelmäßig anlegen und das Flaschefüttern möglichst Stück für Stück reduzieren! Ausserdem solltest Du Dir eine Stillberaterin suchen (La Leche Liga oder AfS oder ...

weiter ...

... wer auch sonst). Die helfen kompetent beim Thema Stillen (etwas weiter oben hier im Forum gibt es Beiträge zum Unterschied zwischen Hebammen und Stillberaterinnen). Meine Hebamme teilte meinen unbedingten Willen zum Stillen nicht. Ich habe mir deutlich mehr Unterstützung von ihr gewünscht und habe mich sehr alleine gelassen gefühlt (war ich auch). Auf jeden Fall brauchst Du JETZT kompetente Hilfe. Z.B. gibt es auch sog. Brusternährungssets, mit deren Hilfe die Kinder an das Brusttrinken gewöhnt werden. Aber ich kenne mich damit nicht aus, wir haben es so geschafft.
Dir will ich jedenfalls Mut machen. An unserer Geschichte siehts Du, daß es klappt. Der Weg zum Stillen füht über den Willen der Mutter. Den Willen hast Du ! Und der Rest kommt mit der Zeit.
Ich wünsche Dir alles Gute. Ich kann mich gut in Deine Situation hineinversetzen. Das ist stressig, aber Du wirst erfolgreich sein und eine wunderbare Stillzeit haben !!!
Melde Dich, wenn Du noch Fragen hast,
LG Birgit (mit Nell, 13 Monate und entspanntes Stillkind)

Re: weiter ...

Hallo Birgit,
danke für deine Antwort!
Stillhütchen haben wir auch im KH schon probiert, mal mag er damit, mal nicht. Und mit denen, die ich zuhause hab, mag er überhaupt nicht. Da nuckelt er nur drauf rum.
Ich versuch, immer alle 4 Stunden abzupumpen, damit die Milchmenge sich steigert, denn durch seine Nuckelei steigert sich da bestimmt nix :-( Oder soll man das öfter machen?
Hab jetzt mal das Stillen konsequenter durchgezogen und er hat trotzdem nicht abgenommen *gottseidank* . Also wird er schon nicht verhungern, wenn ich nicht mehr so oft die Flasche gebe. Er muß sich wahrscheinlich erst umstellen. Ich hoffe, er hat es bald richtig drauf, denn lange steh ich das nicht durch. Manchmal sitzen wir beide da und heulen, weil er nicht von der Brust trinken will. Ich beruhige ihn dann wieder und probier es später nochmal, aber nicht immer hilfts was. Die Folge ist, daß wir fast immer 2 Stunden zum Füttern brauchen.
Ich kann ihm ja schlecht plötzlich gar kein Fläschchen mehr geben, das bring ich dann doch nicht übers Herz, wenn er Hunger hat. Ich versteh halt nur nicht, wieso er nicht trinken mag, aus meiner Brust rinnt die Milch schon ohne daß er überhaupt dran saugt. Also wie im Schlaraffenland ;-)
Morgen geh ich mal zum Stilltreff und hoffe, die können uns weiterhelfen. -->

Re: weiter ...

Im KH hats ja auch meistens geklappt, aber wahrscheinlich auch nur, weil die Schwestern immer für ihn "Animateur" gespielt haben und mit ihm turnten oder ihn streichelten, damit er wieder weiter trinkt (Hab ja keine Hand mehr frei für solche Sachen, eine hält den Busen der ziemlich groß ist und die andere den Zwerg). Ich denk, das hat ihm gefallen.
Schönen Sonntag! LG EVA

Re: weiter ...

Hi Eva,
das mit dem Stilltreff ist eine gute Sache. Ich denke Berit hat Recht mit der Saugverwirrung. Und da bist Du sicher gut aufgehoben bei einem Mitglied der LLL.
Ansonsten versuche so entspannt wie möglich an das Stillen ran zu gehen. Versuche auch darauf zu vertrauen, daß es bald problemlos fúnktionieren wird. Dein Stress und Deine Sorgen spührt nämlich Dein Kind ganz sensibel. Ein Stückchen "Gottvertrauen" hilft da weiter.
Ihr kriegt das sicher hin.
Einen schönen Abend,
LG Birgit
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