Sieben Stunden ohne Muttermilch - wie geht das?
wie ich ja inm vorherigen postung schrieb, brauch tPaul eine Narkose. Er kommt um 8 Uhr morgens an die Reihe und soll vorher sieben Stunden nicht essen (dazu gehört auch Muttermilch) und drei Stunden vorher kein Wasser trinken.
Nunr trinkt er gerade in den Morgenstunden gerne und oft sein "Mimi".
Wie soll ich dass machen? Ich bin ratlos.
Su mit Paul 21 Monate
Re: Sieben Stunden ohne Muttermilch - wie geht das?
Re: Sieben Stunden ohne Muttermilch - wie geht das?
ich würde die Milch lieber nicht als Wasser zählen. Wasser verlässt den Magen deutlich schneller als Milch und der Magen sollte ja leer sein für die Narkose, wegen der Gefahr des Erbrechens und anschließenden Einatmens.
Mäuschen hat in ihrem ersten Lebensjahr insgesamt vier Vollnarkosen bekommen plus einige Untersuchungen, für die sie ebenfalls nüchtern sein musste. Ich habe mir dann immer den Wecker für die Zeit gestellt, zu der sie zuletzt Milch trinken durfte und sie dann im Halbschlaf gefüttert. Danach gab es dann nichts mehr. Wenn sie trotzdem unruhig wurde, habe ich sie herumgetragen oder im Kinderwagen geschoben, bis sie sich beruhigt hat, zur Not halt auch ein oder zwei Stunden mitten in der Nacht. Tragetuch war bei mir auch eine Alternative, allerdings war sie auch das Stillen nicht gewohnt, sondern bekam nur abgepumpte Mumi und verband das dann nicht gleich mit Stillen.
Ich würde mich auf jeden Fall an die Zeiten halten. Klar, die Kleinen fangen an zu meckern, aber das läst sich leider nicht vermeiden. Da müssen Mutter und Kind dann leider durch.
Alles Gute für die Operation.
LG
Tuffi mit
Räuber 05.10.02 und
Mäuserich, Maus und Mäuschen 15.07.04
Re: Sieben Stunden ohne Muttermilch - wie geht das
wieso ist Milch nicht wie Wasser? Mumi ist doch so hochverdaulich und schnellverdaulich, dass sehr viele Kinder alle 1-2 Stunden nachladen müssen.
LG Uta
Re: Sieben Stunden ohne Muttermilch - wie geht das
nein, da muss ich der Vorschreiberein recht geben; Milch zaehlt nicht wie Wasser. Alles was Fett enthaelt zaehlt nicht wie Wasser.
Zitat aus Refresher Course fuer Anaesthesisten, Joehr, 2006:
"Vor elektiven Eingriffen sollen Kinder nuechtern sein. [..] Klare Fluessigkeit ist bei Kindern - wie auch bei Erwachsenen - bis 2 h praeoperativ erlaubt, waehrend fuer feste Nahrung oder Milch unveraendert die alten Richtlinien von 4 - 6 h gelten.
[..] durch Muttermilchaspiration wird eine aehnlich schwere Gasaustauschstoerung verursacht wie durch Flaschenmilch [...]
In unserem Haus handhaben wir es so, dass Saeuglinge und kleine Kinder bis zu 4 h vorher Milch und Mumi zu sich nehmen duerfen und bis zu 2 h vorher Wasser, Saft ohne Fruchtfleisch oder )gesuesste) Tees.
Bis 6 h vorher andere Mahlzeiten.
Analoges gilt fuer Erwachsene, ausser dass die Milchmahlzeit wegfaellt und der Erwachsene morgens 2 h vorher auch gerne einen Kaffee (ohne Milch) trinken darf :)
LG, Karen
Re: Sieben Stunden ohne Muttermilch - wie geht das
und wieso hat Mumi den Nährwert von Wasser nach einigen Arztmeinungen und zur OP hat es den selben Nährwert wie Kuhmilch? *nicht ernstgemeint die Frage * ;-)
LG Uta
Re: Sieben Stunden ohne Muttermilch - wie geht das
nein sieben Stunden braucht er wirklich nicht hungern. Frag mal Felidae, sie kennt sich da aus. Oder guck mal ein paar Seiten zurück, es ging in letzter Zeit gerade erst um das Thema, da hat Felidae ausführlich geantwortet. Mittlerweile müssen die PatientInnen wirklich nicht mehr sooo lange vor einer OP nüchtern sein.
Ich habe Konstantin vier Stunden vor der OP das letzte Mal richtig gestillt, aber ca. zwei Stunden vorher nochmal kurz trostnuckeln lassen, wobei er fast nix getrunken hat. Dafür konnte er, sobald er richtig wach war, an die Brust, das hat ihm sehr geholfen.
Alles Gute!
Birgit
:-)
http://kind.qualimedic.de/Q-8806818.html
LG, Karen
Re: Sieben Stunden ohne Muttermilch - wie geht das
Vielleicht: Ganz lang aufbleiben, ordentlich satt und gestillt ins Bett stecken, alles irre abdunkeln, irgendwie Nacht simulieren, und dann muß dein GG die Nachtstunden vor der OP übernehmen.
Ich wüßte ehrlich gesagt auch nicht, wie ichs anstellen sollte :(
glg alex
Re: Sieben Stunden ohne Muttermilch - wie geht das?
ich kann dich voll verstehen. meine kleine stillt alle zwei stunden, auch
nachts. sie würde nur noch brüllen und das stundenlang...
ich würde mit dem zuständigen arzt nochmal deutlich reden und auch diese
richtlinien mitnehmen... wenn die völlig uneinsichtig sind, vielleucht das kh
wechseln??? hab jetzt nicht gelesen, worum es geht, sorry.
alles gute!
erde
Re: Sieben Stunden ohne Muttermilch - wie geht das?
so lange wäre ja echt ne zumutung fürs kind und für die "leidende" mutter natürlich auch.
versuche mal bei der stillhotline der afs (Nummer unter afs-stillen.de) anzurufen, als ich ende april auf dem stillkongress war, wurde gesagt, dass es dazu gerade eine neue studie gibt, ich glaube sie war in den endzügen, es ging darum, dass es ok wäre, dass das kind vorher nur 2h ohne mumi ist, viell. kann dann die stillberaterin am telefon noch mal rücksprache mit der ärztin nehmen und dich dann noch mal melden. was auch noch einen versuch wert wäre, wäre die embryotox anzurufen, die haben soviele infos übers stillen, dass die bestimmt auch bescheid wissen, wenn es was neues zu mumi und narkose gibt.
lg
yvonne
Das hier schreibt die la Leche Liga dazu
(gefunden bei biggi im forum).
lg
yvonne
**
Ich zitiere dir hierzu aus dem "Handbuch für die Stillberatung" Mohrbacher, Stock, 2001:
"Muß ein Baby operiert werden, sollte die Mutter nachfragen, bis zu welchem Zeitpunkt vor der Operation sie stillen darf und wie lange es nach der Operation dauern wird, bis sie wieder zu ihrem Kind darf und es stillen kann.
Einige Ärzte verlangen, dass ein Patient acht Stunden vor einer Operation nichts mehr oral zu sich nehmen darf. Doch diese Richtlinien sind in Veränderung begriffen. Kürzlich durchgeführte Untersuchungen (Litman 1994; Schreiner 1994) weisen darauf hin, dass es sinnvoll ist, die folgenden Zeitabstände zwischen letzter Nahrungszufuhr und Operation einzuhalten: sechs Stunden für künstliche Säuglingsmilch (Spear 1992), drei Stunden für Muttermilch und zwei Stunden für klare Flüssigkeiten. Die Mutter sollte die Frage der Wartezeiten mit dem Chirurgen und dem Anästhesisten bereits im Vorfeld abklären. Viele Ärzte sind bereit, sich den Bedürfnissen eines gestillten Babys anzupassen. Außerdem sollte sich die Mutter überlegen, wie sie ihr Baby in den Stunden unmittelbar vor der Operation, wenn es nicht gestillt werden darf, ablenken und trösten kann.
Wenn die Mutter vorher danach fragt, kann sie eventuell unmittelbar nach der Operation wieder zu ihrem Baby und kann es im Aufwachraum stillen. Für viele Babys und Mütter ist das Stillen in dieser Zeit sehr beruhigend."
Wenn dein Arzt unsicher ist, bitte ihn, mit Dr. Schaefer Kontakt aufzunehmen, bei der Beratungsstelle für Embryonaltoxikologie Tel.: 030 30308111. Das Team um Dr. Schaefer hat dort einen speziellen Beratungsdienst für Ärztinnen/Ärzte zu solchen Fragen eingerichtet.
Re: Das hier schreibt die la Leche Liga dazu
8 h Nuechternheit ist tatsaechlich uralt;)
Flaschenmilch und Muttermilch dermassen zu differenzieren, kommt dem armen Neugeborenen/jungen Saeugling nicht gerecht, dessen Mutter nicht stillen kann oder will. Auch ein Flaschenmilchkind darf und sollte nach Bedarf gestillt werden.
6 Stunden ohne Milchnahrung ist fuer *jedes* Baby zu viel; aktuelle Leitlinien (und zwar von 2006; also etwas aktueller;) sagen: 4 h praeop Muttermilch oder jegliche andere Milch.
Das gilt fuer Babies; also Auch wenn man sich nun (berechtigterweise) wieder aergern koennte, dass man (die Leitlinien"macher") davon ausgehen, dass ein > 1 Jahre altes Kind abgestillt ist, so halte ich es durchaus auch fuer einen Unterschied, 4 h oder laenger Milchpause zu machen bei einem 1Monate-altem Kind oder 7-Monate-altem Kind im Vergleich zu einem 21-Monate-altem Kind. Letzteres ist auch Naehrstoff- und Kalorienmaessig nicht mehr so auf die Milch angewiesen wie ein Saeugling.
Damit moechte ich natuerlich in keinster Weise die ganz individuellen Beduerfnisse eines Kindes abstreiten!
Wenn man selbst als Mutter davon *uberezeugt* ist dass es ungefaehrlich ist, noch 2 h vorher zu stillen, dann kann man das natuerlich machen.
Auf eigene Verantwortung.
Wenn man das vor der OP sagt, muss man damit rechnen dass die OP verschoben wird.
Wenn es absolut unvermeidlich ist, z.B. 3 oder 2 vorher nochmal anzulegen, wuerde ich tippen, dass es weniger "gefaehrlich" ist, nur die Vordermilch zu trinken aufgrund des geringen Fettgehalts. Das ist aber nun weder evidence based noch in irgendeiner Form als Empfehlung aufzufassen.
Die Emryonaltoxikologie ist hauptseachlich auf Fragen Interaktionen Medikamente - Schwangerschaft - Stillen spezialisiert. Ich glaube nicht, dass man dort verbindliche Aussagen zu der Unbedenklichkeit des "Verstosses" gegen das preaoperative Nuechternheitsgebot im Rahmen von Allgemeinanaesthesien erwarten kann.
Wuerde mich sehr wundern...
Bezuegl. postop stillen: sobald das Kind ausreichend wach ist, kann es sofort Nahrung zu sich nehmen. Vorzugsweise zunaechst trinken (auch gerne stillen). Und dann leichte Kost.
Oder weiterstillen :)
In den meisten Kliniken ist es Routine dass die Mutter in den Aufwachraum darf (und soll!), sobald das Kind aus dem OP ist.
LG, Karen
Re: Sieben Stunden ohne Muttermilch - wie geht das?
bei uns steht demnächst auch 'ne OP an - und 6 Std vorher soll Ayoub nichts essen. Felidae hatte ganz toll geantwortet, schau mal hier:
http://kind.qualimedic.de/Q-8806818.html
Ich werde den Arzt auf jeden Fall nochmal darauf ansprechen.
Drücke Euch die Daumen, dass alles gut läuft,
LG Safy mit Ayoub (bei der OP dann 12 Monate)
Re: Sieben Stunden ohne Muttermilch - wie geht das
mein Sohn hatte mit 15 Monaten eine 1 1/2 stündige Op in Vollnarkose. Zu diesem Zeitpunkt hat er alle 1-2 Stunden, auch nachts noch gestillt. Er durfte am Abend zuvor noch etwas essen und 3 1/2 Stunden vorher das letzte Mal stillen, 2 Stunden vorher noch Wasser trinken (wollte er nicht). Wichtig war, dass er den ersten Op-Termin an dem Tag hatte, so kam es zu keinen Verzögerungen. Sein Papa hatte ab dem letzten Stillen die Betreuung übernommen und ich hab mich zurückgezogen. Das Ablenkmanöver hat bis kurz vor der Op gut funktioniert, obwohl ich wirkliche Bedenken hatte, weil er gerade morgens viel getrunken hatte. Aber wenn man Auto fährt, kann man nicht stillen, sondern prima schlafen .... Er hat sich nicht aufgeregt und geschrien, sondern das Krankenhauszimmer und das Bett, ... mit Papa inspiziert. Eine weitere Betreuungsperson ist wirklich hilfreich zum Ablenken.
Das klappt bestimmt besser als Du denkst.
Alles Gute
Ulrike
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