Schadstoffe in der MuMi (zwar alter Kaffee, aber..
Außerdem würde mich interessieren, ob ihr eure MuMi habt untersuchen lassen, und wenn ja, wo und mit welchem Ergebnis.
Danke, Meritxell
Re: Schadstoffe in der MuMi (zwar alter Kaffee, aber..
antworte doch deiner Freundin: im Gegenteil, die Entgiftung hat doch schon lange stattgefunden, mit 2 Jahren tu ich meinem Kind nur noch gutes ;o).
Im Ernst: man kann sein Kind nicht unter ner Glasglocke aufziehen und wenn man selbst mit Dingen wie: Duftstoffen, Weichmachern (die ganzen weichen Plastiktierchen sind unter Garantie zigfach schlimmer als die "verseuchte" Mumi) etc bewußt umgeht, gehe ich davon aus, dass sich die Vorteile der Mumi immer durchsetzen.
Gruß Annette
PS: ich hab meine Mumi nicht untersuchen lassen, allerdings stille ich mittlerweile das dritte Kind bei einer Gesamtstillzeit von 71 Monaten , von daher bin ich wohl entgiftet ;o)
Re: Schadstoffe in der MuMi (zwar alter Kaffee, aber..
folgendes habe ich auf der LLL-Homepage gefunden. Laß Dich nicht verunsichern.
LG von Jana mit Jana-Marie 26 Monate junges Stillkind
Stellungnahme zur Veröffentlichung der BUND ?Endstation Mensch - über 300 Schadstoffe in der Muttermilch. Zeit für eine neue Chemikalienpolitik.?
Denise Both
Das Thema Schadstoffe ist ja etwas, was immer wiederkehrt und auch das, was in dieser Veröffentlichung steht, ist nicht neu, sondern (leider) altbekannt auch in Hinsicht auf die Flammschutzmittel usw. (siehe auch den Artikel ?Wundertrank oder Giftcocktail? Schadstoffe in der Muttermilch ein Überblick" von Gabi Eugster aus ?Laktation und Stillen" 1/2002). Doch genau so ist es auch bekannt, dass bis heute kein Fall belegt ist, in dem das Stillen wirklich geschadet hat, was man von der Ernährung mit künstlicher Säuglingsnahrung nicht behaupten kann.
Leider wird die Veröffentlichung des BUND auch nicht so verstanden wie es sein soll, nämlich als Appell PRO Muttermilch, wie es auch Angelika Zahrnt, BUND-Vorsitzende, sagt:
?Muttermilch ist die wichtigste und beste Nahrung für jeden Säugling. Synthetische Chemikalien haben darin nichts zu suchen. Wir raten nicht vom Stillen ab, sondern wollen, dass die Belastungen schnell und effektiv minimiert werden. Nur eine konsequent am Vorsorgeprinzip ausgerichtete Chemikalienpolitik kann dazu beitragen, dass Muttermilch künftig weniger belastet sein wird."
Da ich aber das Rad jetzt nicht neu erfinden will, zitiere ich den Kommentar von Ute Renköwitz, der Stillbeauftragten des Bund Deutscher Hebammen (BDH), zum Thema, dem ich mich anschließe:
?Solche plakativen Schlagzeilen werden sicher wieder viele (werdende) Mütter verunsichern. Was zuerst gelesen wird, ist die Überschrift und was dann folgt.
Und das ist dazu angetan, massiv Stimmung gegen das Stillen zu machen, ja sogar gegen Frauen, die stillen! Denn diese Meldung hinterlässt ganz subtil den Eindruck, dass Mütter aus egoistischen Gründen stillen, um willentlich ihren Körper zu entgiften.
Eine Aneinanderreihung von (hoffentlich) unbedachten Formulierungen und Tatsachen ergibt ein Potpourri an Meldung.
Und dies wird sicher einige Frauen auf der emotionalen Ebene erfassen und dazu führen, dass bei Ambivalenz die Verunsicherung das Zünglein an der Waage gegen das Stillen ausschlagen lässt. Oder jemand aus dem Umfeld der Stillenden, der ihr die Meldung präsentiert: Macht doch nichts, wenn es nicht klappt, es ist sowieso nicht so gut.
Es entsteht der Eindruck, dass der Schadstofftransfer erst mit dem Stillen beginnt und die Frauen am Ende schadstofffrei und Kinder randvoll wären.
Sachlich richtig ist, dass der Transfer bereits in der Schwangerschaft beginnt und am Ende von Schwangerschaft und Stillzeit die Problemstoffspiegel von Mutter und Kind in etwa gleich sind. Keine Studie hat erwiesen, dass die heute vorhandene Belastung die Entwicklung des Gehirns beeinträchtigt! Eine unbewiesene Behauptung wird als wissenschaftlich begründet ausgegeben. Bei einem Thema von solcher Bedeutung ist es besonders verwerflich, wissenschaftliche Erkenntnisse mit bloßen Behauptungen zu vermischen.
Es wird völlig unterschlagen, dass die LCP (Langkettige, mehrfach ungesättigte Fettsäuren) in der Muttermilch und andere Substanzen anderseits die Gehirnentwicklung unterstützen und viele Studien das Gegenteil beweisen, nämlich, dass gestillte Kinder in der Gehirnentwicklung besser abschneiden.
Da fällt auch der nachgeschobene letzte Absatz nicht mehr ins Gewicht.
Versäumt wurde ebenfalls an dieser Stelle darauf hinzuweisen, welchen Stellenwert Muttermilchanalysen haben. Nämlich nicht um die einzelne Mutter zu beunruhigen, sondern als Instrument für die Umweltforschung und damit Gesetze dafür sorgen, dass die Vorkommen der Gifte in der Muttermilch in der Zukunft geringer werden und die Verantwortung nicht der einzelnen stillenden Mutter zugeschoben wird.
Das wird allerdings der mit der Materie unerfahrenen Leserin nicht plausibel.?
Es wäre blauäugig zu behaupten, dass es auf dieser Welt noch irgend etwas gibt, was schadstofffrei ist, doch es liegt zum Teil auch an uns und unserem Konsumverhalten, die Belastung zumindest zu verringern. Ich hoffe, dass durch solche Veröffentlichungen erreicht wird, dass ein Umdenken in der Gesellschaft, Wirtschaft und Politik in Hinblick auf den Einsatz von Chemikalien in Gang kommt, von dem wir alle und auch unsere Kinder und deren Kinder profitieren werden.
Pressemitteilung des Ausbildungszentrums für Laktation und Stillen:
Stellungnahme zur Forderung des BUND eines Reinheitsgebotes für Muttermilch, veröffentlicht am 14. Juni 2005
Die Vorteile des Stillens sind nach wie vor unumstritten und nachgewiesen. Diese Publikation zielt auf unsere Emotionen ab. Es gibt keine Beweise über eine tatsächliche Schädigung des Kindes durch Muttermilch! Allerdings sind Zusammenhänge mit der Schadstoffbelastung des Nabelschnurblutes in Bezug auf die weitere Entwicklung des Kindes bekannt. Diese neueren Schadstoffe haben in der Regel viel kürzere Halbwertzeiten als die lange bekannten Schadstoffe.
In der Originalpublikation des BUND wird folgerichtig Stillen und eine gleichzeitige Reduzierung der Umweltschadstoffe emfohlen.
Bis das erreicht ist, sollten wir diese Stoffe in unserem Umfeld soweit wie möglich reduzieren. Bei Computerarbeitsplätzen häufig lüften, neue Textilien vor dem ersten Anziehen waschen. Auf Waschmittel und Hautpflegemittel mit Parfümierung/Düften verzichten.
Nach wie vor muss angestrebt werden, unsere Umwelt so zu entlasten, dass wir schadstofffreie Frauenmilch bekommen. Es gibt gegenwärtig keine Hinweise, die dazu berechtigen, das Stillen einzuschränken. Es sei denn, die Mutter stand im Zentrum eines chemischen Katastrophenfalles.
Muttermilch ist nach wie vor die beste Nahrung für unsere Säuglinge. WHO und UNICEF fordern weltweit Kinder sechs Monate ausschließlich zu stillen und danach bei adäquater Beikost bis Ende des zweiten Lebensjahres oder darüber hinaus weiter zu stillen.
Hier der Link zur BUND-Forderung: http://www.stern.de/wissenschaft/mensch/:BUND-Reinheitsgebot-Muttermilch/541752.html
Erika Nehlsen, IBCLC
Ausbildungszentrum für Laktation und Stillen
Kantor-Rose-Str. 9
D-31868 Ottenstein
Tel.: 05286-1292
Fax: 05286-94409
Internet: www.stillen.de
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