Hallo Annalisa,
ja, ein gut gebundenes Tragetuch ist entschieden besser für den Beckenboden als so eine Tragehilfe. Am besten ist dann die Känguru-Trageweise, aber es gibt auch noch andere gute (und leider auch einige schlechte) Bindeweisen. Eine wirklich gute Anleitung findest Du im Netz bei stillen-und-tragen (mit dem üblichen davor und dahinter) und dort im Forum wurde auch schon einiges über das Beckenboden-Thema geschrieben.
Alles Gute!
MAja & Amelie 08/04

hi annalisa
am anfang fiel mir das tragen auch schwer.manchmal war allein das laufen
ohne kind schon eine belastung (erste woche).
hör auf dein gefühl und überstrapazier dich nicht.immerhin ist es dein
2.kind,da kann das etwas länger dauern.das gewebe festigt sich ja auch erst
ab 6wochen nach der geburt wieder besser,wenn die hormone
ausgeschwemmt sind.
mach auf jeden fall beckenbodengymnastik,wann immer du dran
denkst.wenn das druckgefühl kommt,leg dich kurz hin und spann den bebo
an.auch die bauchlage kann entlasten.
ich finde,das tuch ist um einiges besser.man hat das kind näher am körper
und somit ist die belastung geringer.
lg,sylvi

Hallo Annalisa
Ich habe Jona von Geburt an sehr viel getragen. Bis zum Alter von 10 Monaten mehrere Stunden täglich, zu Hause fast den ganzen Tag. Anfangs hatte ich keine Beschwerden, spürte jedoch am Abend, dass ich im Schulter-/Nackenbereich recht verspannt bin.
Bis Jona ein Jahr alt war benutzte ich ein Didymos-Tuch, danach den EBC.
Unsere Kleinste war von anfang an sehr gerne im Tuch, entwickelte sich zu einem richtigen Trage-Fan, jauchzte immer schon wenn sie das Tuch nur sah. Für mich war das Tragen Alltag, gehörte einfach dazu. Vorallem weil Jona es so genoss. Leider merkte ich zu spät wie stark das zunehmende Gewicht von Jona meinem Rücken schadete. Unsere Kleine lief erst mit 20 Monaten, entsprechend oft hatte ich sie auch noch mit 10,11kg Körpergewicht auf meinem Rücken.
Ich will dich nicht mit einer Riesengeschichte langweilen, daher nur kurz noch meine anschliessende Therapiegeschichte: Durch das viele Tragen hatten sich Wirbel verschoben, ich hatte grosse Schmerzen. Der Arzt schickte mich zum Chiropraktor, der konnte mir nur bedingt helften. Seit letzten Oktober bin ich in der Physio-Therapie. Mein ganzes Rückgrat war durch das Tragen von Jona gestaucht, Wirbel verschoben, die Halswirbelsäule ebenfalls gestaucht.
Meine Haltung mit Jona auf dem Rücken war wohl richtig mies, das hat auch meinem Beckenboden geschadet. Ich verlor wie kurz nach der Geburt wieder öfters bei Husten und Lachen etwas Urin, kam mir vor wie eine alte Frau.
Rückenprobleme haben oft (vorallem falsche Haltung) direkt mit dem Beckenboden zu tun, daher die Beschwerden.
Mann ist ja jetzt schon ein Riesentext...Bin nicht wirklich gut darin mich kurz zu fassen;-)!
Also, was ich dir sagen kann ist: möchtest du dein Baby viel und lange tragen ist es sehr wichtig, dass du deinen Rücken stärkst. Dein Kleines ist ja noch sehr klein, von daher sind erst einmal Übungen für den Beckenboden sinnvoll. Dieser hat sich bei dir vielleicht auch noch nicht ganz erholt, daher spürst du die Beschwerden gezielt an dieser Stelle. Später Bauchmuskeltraining (keine Rumpfbeugen, sondern Übungen für die untere Bauchmuskulatur) plus Rückenschule. Nur ein gesunde, starke Rückenmuskulatur verträgt ohne Folgen das lange Tragen eines immer schwerer werdenden Kindes.
Ich habe oft gehört/gelesen, dass der Rücken mit dem Tragen stärker wird. Das sei "bullshit" meinte mein Physio-Therapeut wörtlich...
Dennoch gibt es wirklich Frauen, die ohne gezieltes Rückentraining ihre Kinder ohne Beschwerden mit 2-3 Jahren noch durch die Welt tragen.
Deine Beschwerden deuten eher darauf hin, dass du nicht zu diesen gehörst. Gut nimmst du sie jetzt schon wahr, kannst dem mit etwas Training (dauert gerade mal 10 Min./täglich) entgegenwirken. Vielleicht fragst du mal deine Hebamme oder eine Stillberaterin, die haben sicher Tipps für ein gezieltes Beckenbodentraining.
Viel Freude beim Tragen (blicke trotz der Rückengeschichte gerne darauf zurück, war eine wunderschöne Zeit) deiner kleinen Maus!
Alles Liebe
Liv

Ich kann mich von meiner ersten Geburt her erinnern, dass es danach noch eine ganze Weile gedauert hat, bis ich das Gefühl hatte, der Beckenboden nimmt es nicht mehr krumm, wenn ich schwere Sachen getragen habe. Da ich mich erinnere, noch Beckenbodengymnastik gemacht zu haben, als ich schon wieder gearbeitet habe, ging das sicher länger als 3 Monate; dann war es kein Problem mehr. Als Simon so ca. 10 Monate alt war, wurde es im Tuch beschwerlich - vor allem für die Schultern, aber an den Schultern hängt halt leider der ganze Rücken - da sind wir zum EBC gewechselt. Nun sind meine Rückenmuskeln immerhin so trainiert, dass ich den Großen noch in den 3. Stock hoch bekomme - in der ersten Schwangerschaft wäre das undenkbar gewesen. Wie es bei Nr. 2 wird, weiss ich noch nicht (bin gerade in der 38. SSW) - allerdings habe ich unseren frisch erworbenen Marsupi gerade einer Freundin mit ebenfalls neuem Baby geliehen, die kommt offenbar sehr gut damit klar. Ich hatte beim Testen auch den Eindruck, dass der das Gewicht gut verteilt. 8 Wochen nach der Geburt bist Du ja aber auch noch in einer Phase, in der die Rückbildung noch läuft - ich würde halt viel Rückbildungsgymnastik machen und den Beckenboden zwischendrin gezielt entlasten. Vielleicht kannst Du ja z.B. die Kindergartentour splitten, im Kiga kurz Pause machen und das Baby ablegen? Und ich würde mal probieren, ob es hilft, zwischen Marsupi und Tuch zu wechseln - einfach, weil die Belastung sich dann anders verteilt; der Rücken lebt ja von Veränderung, vielleicht auch der Beckenboden. Und sehr gut auf die Körperhaltung achten beim Tragen, nicht ins Hohlkreuz fallen.
LG Iris