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OT: Noch mal ich. Sozialkompetenz bei 2-Jährigen?

Ich mache mir ein wenig Sorgen, weil meine Tochter (fast 27 Monate) so seltsam auf andere Kinder reagiert.
Motorisch, sprachlich, intelektuell ist sie eher weit. Sie sieht auch eher etwas älter aus und ist gross. Viele schätzen sie auf 3-4 Jahre.
Wir wohnen etwas einsam und haben pro Woche 1-2 Mal Kontakt mit gleichaltrigen Kindern. Meine Tochter spricht andere Kinder an, auch Fremde, sie spricht aber so leise, dass sie gar nicht wahrgenommen wird.
Wo viele Kinder sind, träumt sie irgendwie, schaut einem bestimmten Kind ganz lange nach und fällt dabei häufig hin, weil sie alles um sich herum vergisst. Auch wenn man sie ruft, reagiert sie gar nicht. Wenn sie nicht selbst hinfällt, wird sie regelmässig von anderen Kindern einfach überrannt.
Einmal ist sie rückwärts von einem Spielturm runtergefallen, weil sie einem Kind zugeschaut hat. Zum Glück stand mein Mann gerade dort darunter.
Sie schafft es fast nie, dass sie von anderen Kindern Spielzeug haben darf, ihr eigenes Spielzeug gibt sie bereitwillig her oder versucht es zu tauschen.
Wenn andere Kinder grob sind, steht sie fassungslos da und staunt, oder wenns arg weh getan hat, weint sie, sie schlägt aber nie zurück. (Nicht dass ich das wollte) Sie kann sich einfach nicht wehren, wird übersehen und überrannt.
Was ist eigentlich normal mit zwei Jahren? Was sollte sie schon können?
Gibts irgend eine gute Web-Seite zu dem Thema? Wie kann ich ihr helfen, mehr Kontakt zu bekommen?
Danke Bettina
Bisherige Antworten

Re: OT: Noch mal ich. Sozialkompetenz bei 2-Jährigen?

Hallo Bettina,
unsere Tochter ist aehnlich. Sie liess sich auch lange alles wegnehmen und guckte dann nur furchtbar ueberfordert.
Sie geht seit Maerz in den Kiga(sie wird im sept 3) und jetzt geht es ein Stueck besser.
Es gehoert einfach zu ihrem Charakter dazu. Sei doch froh, dass sie nicht so draufdrischt!
Uns war extrem wichtig, dass wir einen Kiga finden, der gut auf die einzelnen Kinder eingeht bzw wo in unserem Sinne erzogen wird (zb. nicht das Kind kritisieren, sondern die Tat). Das haben wir hier in NL in dem Waldorfkiga in unserer Naehe gefunden. Ich gebe sie gerne dorthin, weil ich weiss, dass sie mein Kind dort auffangen.
Kommt schon noch! Sie ist doch noch klein!Von so komischen Entwicklungstabellen halte ich nichts. Menschen sind verschieden, Kinder somit auch!
LG
Ana

Re: OT: Noch mal ich. Sozialkompetenz bei 2-Jährig

Hallo Bettina,
mit 2 war meine Tochter auch noch so. Inzwischen ist eher das Gegenteil der Fall. :-( Helfen kannst Du eigentlich nur, wenn sie regelmäßig Kontakt zu den gleichen Kindern hat. Es bilden sich feste Gruppen, die sich dann aber leider nach außen abschotten. Nicht-Mitglieder haben es schwer, aber i.d.R. finden sie nach diversem Imponiergehabe (Sand werfen, schubsen, beißen, Spielzeug wegnehmen (MEINS) doch noch eine gemeinsame Basis.
Ich greife ein, wenn es zu wild wird und Verletzungsgefahr besteht - egal für wen.
Teilen üben wir nach den schlechten Erfahrungen mit 2 übrigends nicht mehr. Ich finde es inzwischen wichtiger, die Eigentumsverhältnisse zu respektieren und auch ein nein zu aktzeptieren. Erwachsene teilen normalerweise auch nicht.
LG
Claudia

Re: OT: Noch mal ich. Sozialkompetenz bei 2-Jährig

Erwachsene teilen normalerweise auch nicht? hä? ist das bei dir so? bei mir ist das nicht so.
lg Julia

teilen

Hallo zusammen,
meine feste Überzeugung ist: Bevor Kinder nicht wissen, wie es sich anfühlt, etwas zu besitzen, können sie auch nicht teilen. Also sollte man sie erstmal darin bestärken, dass ihnen wirklich diese Sache gehört.
Teilen kommt ganz von selbst, jedenfalls, wenn man es ihnen vorlebt ;-) Dabei das richtige Maß zu finden, ist sicher nicht immer leicht (Gratwanderung zwischen Rücksichtnahme/sozialer Kompetenz und sich ausnutzen lassen).
LG Katja

Re: teilen

Kann mich nur Katja anschliessen. Hier in unserer Basisstufe (4-8 Jahren), kann man bei den kleinen noch gut erkenne, wie einige bereits das Stadium des Besitzens hinter sich haben und andere noch voll im Stadium "ich muss alles besitzen" sind. Nur wer besitzen kann und auch die Erkenntnis gespürt hat, dass teilen kein verlieren ist, wird diesen Schritt machen können.
Also, Zeit lassen, Kind auch darin bestärken, dass es etwas besitzen darf...bsp. Sandkasten: nicht das Kind davon überzeugen, dass es nun teilen soll, sondern dem anderen Kind lieber ein im Moment uninteressantes Spielobjekt anbieten oder halt einfach erklären, dass es nun nicht gibt.
Lg Susanne

Re: teilen

es ging mir nicht um die kinder die das noch nicht können. die kleine um die es ging kann es ja ausserdem offenbar fast zu gut.
sondern eher um die sache ob erwachsene teilen oder nicht.
lg Julia

Re: teilen

Hallo Julia,
das war auch keine Kritik an dir, nur laut gedacht.
Interessantes Thema allerdings. Ich finde, ihr habt beide Recht: Erwachsene teilen und teilen nicht. Du hast ja auch einige Bedingungen genannt, unter denen du teilst: Jemand ist in Not, du möchtest dir jemandes Freundschaft erhalten, es beruht auf Gegenseitigkeit, du kannst Sachen verschenken, die du sowieso nicht mehr brauchst, du wirst durch Abgaben und Steuern dazu gezwungen.
LG Katja

Re: OT: Noch mal ich. Sozialkompetenz bei 2-Jährig

Hallo Julia,
dann hätte ich gerne Dein Auto, Deine Wohnung, Dein Handy und Deine Unterwäsche.
Ich glaube nicht, daß unser Nachbar mich mit seinem Porsche fahren läßt, nur weil seine Mutter ihm sagt, daß er ihn teilen soll und er ihn ja wieder zurückbekommt und meine Schwiegereltern würden uns hochkannt herauswerfen, würden wir uns erdreisten ihr Haus teilen zu wollen.
Die Herren Aldi hätten bestimmt auch was dagegen, wenn sie ihr Vermögen teilen sollen.
LG
Claudia

Re: OT: Noch mal ich. Sozialkompetenz bei 2-Jährig

es ist ja nie was schwarz oder weiss, käme auch drauf an wie gut ich dich kenne und wie weit ich dir vertrauen würde ABER z.b.:
wenn ich ein neues handy habe und mein altes nicht verkaufen kann und es nur rumliegt würde ich es durchaus jemand geben, der es brauchen kann, weil er sich selbst keins leiste kann. (hab ich so auch gemacht).
genauso würde ich jemanden der irgendwie gerade in not ist mein handy zum telefonieren geben ohne dass er mir das dann zurückzahlt.
oder mein auto mal verleihen, wenn ich denke, dass das jetzt gerecht wäre und gut das zu tun in bestimmten umständen.
ich gebe auch ner freundin meine unterwäsche, wenn sie z.b. nass ist und nix trockenes hat, genauso wie sie dann in der situation mir was von ihr geben würde.
eine freundin habe ich auch bei mir eine zeit kostenlos in meiner wohnung wohnen lassen, weil sie hier nichts gefunden hat und sonst auf der strasse gestanden hätte. genauso würde ich mein essen mit jemand teilen der mir lieb ist von dem ich weiss, er müsste sonst hungern. vor allem wenn ich selbst genug zu essen habe.
wenn man selbst wirkliche not erlebt hat, dann sieht man solche dinge vielleicht anders.
allerdings mach ich einen bogen um egoistische ausnutzer. denn teilen ist ja auch was gegenseitiges, solange einer nicht z.b nicht teilen kann, weil er es sich nicht leisten kann.
mit auto und wohnung muss ich dich leider enttäuschen, gehören mir nicht, die teilt jemand anderer mit mir.
lg Julia

Re: OT: Noch mal ich. Sozialkompetenz bei 2-Jährig

du teilst auch teile deines gehalts mit bedürftigen menschen, die sich nicht selbst ernähren könne und harz IV bekommen.
das zu tun finde ich gut, ich fände es total unsozial wenn
hier leute verhungern müssten, weil erwachsene keine lust mehr haben in gewissem rahmen zu teilen.

Re: OT: Noch mal ich. Sozialkompetenz bei 2-Jährig

Hallo Julia,
Du entscheidest selbst, was Du mit wem teilen möchtest. Alles teilst Du auch nicht. Bei uns ist es üblich, daß die Kinder von den Eltern mit einem Riesendruck genötigt werden, wirklich alles abzugeben, sobald ein anderes (auch fremdes)Kind sich dafür interessiert und "es" haben will. Selbst wenn dieses Kind dann anfängt, die Sachen kaputt zu machen, wird der Eigentümer beschwichtigt, massiv unter Druck gesetzt. Es ist doch "nur" billiges Spielzeug.
Meine Tochter kann das nicht verstehen. Für sie hat ihr Bobbycar die gleiche Bedeutung wie der Porsche für unseren Nachbarn und das Laufrad für den Sohn einer Bekannten.
LG
Claudia

Re: OT: Noch mal ich. Sozialkompetenz bei 2-Jährigen?

Ich würde ein, zwei, drei feste "Freundinnen" empfehlen, am besten
welche, die auf sie eingehen und sie "mitnehmen", aber halt selbst wenig
schüchtern sind. Ist vielleicht schwer zu finden.
Vielleicht ist sie auch mit älteren oder jüngeren Kindern besser bedient
als mit gleichaltrigen (?).
Ansonsten: Abwarten und das nicht schlimm finden! Mit etwas über zwei
fängt sie ja gerade erst an, sich anderen Kindern anzuschließen zu
wollen. Und wenn sie eher schüchtern ist, sie die Kinder nicht täglich
sieht und diese sie nicht einbinden, ist das natürlich sehr schwer. Sie
wird sich da schon zurecht finden und mit der Zeit ihre Strategien
entwickeln.
Sich anderen anzuschließen, ist auch nur ein Teil sozialer Kompetenz.
Andere Teile wie Einfühlungsvermögen, Rücksichtnahme, Spielregeln des
Miteinander etc. lernt sie eh eher bei dir/euch, als bei/mit anderen
Kindern. Wenn sie dich/euch als zuverlässigen Rückhalt hat und die
Bindung stimmt, wird sie schon noch genügend Selbstbewusstsein
entwickeln. Auch wenn das bis zur oder bis nach der Pubertät dauern
kann ;o). Wichtig ist halt, dass ihr sie so hinnehmt, wie sie ist. Ganz
entspannt und gelassen. Damit vermittelt ihr ihr, dass sie schon richtig
ist, wie sie ist - egal wie sie ist. ;o)
LG, Sonne

Re: OT: Noch mal ich. Sozialkompetenz bei 2-Jährigen?

Hallo Bettina,
mein 3,5-jähriger ist auch so. Er hat sich lange alles weg nehmen lassen, das tut er mittlerweile nicht mehr sofort, allerdings versucht er immer von mir Hilfe zu bekommen (das macht mich etwas ratlos).
Wir sind seit er ein halbes jahr alt war in Spielgruppen gegangen aber dennoch hat er dort nie mitgemacht. Gehen wir auf den Spielplatz und da ist nur ein Kind, dann schließt er sich an, sobald mehrere Kinder da sind, spielt er eher alleine und beobachtet.
Ich hoffe, dass er im Kindergarten wenn er täglich mit anderen Kinder zusammen ist lernt...
Leider kann ich Dir also nicht sagen, was Kinder mit 2 können sollten, ich denke das ist so verschieden wie es Kinder gibt.
Sei froh, dass sie nicht so ein Kind ist, das sofort drauf haut.
LG Mattina
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