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OT: Kummer mit dem Partner

Guten morgen zusammen, ich kann nicht schlafen :-( und dabei hätte ich den Schlaf so nötig, bin seit Anfang Oktober schon dauererkältet mit Nasennebenhöhlenentzündung, Kopfschmerzen, einmal schon Antibiotika und nichts hilft.
Ich glaube ja, es ist gnaz viel Psychosomatik mit im Spiel - ich hab die Nase einfach voll!!! Ich fühle mich so alleine gelassen, und um die Uhrzeit kann man nicht mal ne Freundin anrufen :.-( Aber wofür gibt es Euch hier ;-) Die Stimmung zwischen meinem MAnn und mir ist total mies, und das schlimmste ist, dass er alle Gesprcähe mit "ich hab keine Lust, darüber mit dir zu reden" "ich hab es dir schon 1000 mal gesagt, was mich stört" und "du bist soweit weg, du merkst gar nichts mehr" abgeblockt werden. Küsschen? Streicheleinheiten? Fehlanzeige! Stattdesssen ins Bett gehen, den Rücken zudrehen und "nacht, schlaf gut" grunzen vor dem Einschlafen. Toll. Gut, ich bin durchaus daran "schuld" dass wir zu wenig (derzeit fast gar keinen) Sex haben - aber man muss immer beide Seiten sehen - ich hab schlichtweg keine Lust, reines Mitel zum Ablassen männlicher Hormone zu sein. Sein Vorwurf, dass ich im "immer" reinrede, wenn es um die Kinder geht, ist wahrscheinlich berechtigt, und es stimmt auch, dass ich die Kinder derzeit an erster Stelle stehen habe (sie sind 4 und 1,5 J. alt) - aber warum muss er die beleidigte Leberwurst spielen? Könnte er mich nicht auch mal ein bißchen verwöhnen, oder muss das Verwöhnen zuerst von der Frau ausgehen, was meint ihr? Und ich finde auch, dass man Zeit zu zweit nicht norwendigerweise auswärts verbringen muss, man könnte sich auch einfach mal unterhalten, statt den Fernseher rauf und ruter zu zappen. Hab ihm gerade eine ellenlange email zum Thema Partnerschaft geschrieben (die Wörter verwöhnen und Fernseher kamen nicht darin vor, aber dafür Nähe und Respekt), drückt mir mal die Daumen, dass ich eine positive Rückmeldung bekomme. Und danke fürs Zulesen, fühle mich gerigfügig besser, LG, Meritxell
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Re: OT: Kummer mit dem Partner

Liebe Meritxell,
zu diesem Thema lese ich gerade (natürlich auch aus aktuellem Anlass) ein feines Buch von John Gray "auseinder geliebt". Der Titel hört sich auf den ersten Blick so null acht fuffzehn an, aber es ist wirklich erstaunlich, was sich einem da auftut. Oft erwartet man, dass der andere genauso fühlt, denkt, reagiert, wie man selbst. Tut er das nicht, ist man enttäuscht, frustriert und so nimmt die Spirale ihren Lauf. Bin mal weiter gespannt, habe ja erst ein paar Seiten weg. (Er beschreibt z. B. auch, warum der Respekt voreinander verschwindet...)
Ansonsten kann ich Dir raten, Deine Bedürfnisse immer deutlich und offen zu sagen. Wie soll er sonst wissen, was Du erwartest? Männer denken nun mal anders. Natürlich sollte es andersherum auch so sein. Hör doch mal genauer hin, was er eigentlich von Dir wünschen würde. Vielleicht könnt Ihr dann wieder etwas näher zusammenrücken.
GLG sendet Dir Jamai

Re: OT: Kummer mit dem Partner

Oje, das kommt mir bekannt vor :-(
Bei uns herrscht ähnliche Krisenstimmung, und das schon viel zu lange.
Ich weiß auch nicht, wie das weitergehen soll, nachdem verschiedene Aktionen meinerseits nichts gebracht haben, versuche ich jetzt das Ganze einfach auszusitzen, Vielleicht ändert mein Mann sein Verhalten mir gegenüber bzw. seine Einstellung zu unseren Problemen ja irgendwann von selber, auch wenn es mir schwer fällt und ich ungern diese dauergereizte Stimmung im Haus habe, weiß ich nicht, was ich sonst noch tun kann, hab das Gefühl, alles probiert zu haben.
Der Zeit zu zweit scheint ihm auch null am Herzen zu liegen, von ihm kommt da nie was und ich hab auch keine Lust mehr auf ständige Absagen.
Nicht mal unseren Hochzeitstag haben wir dieses Jahr gefeiert, das sagt doch schon alles... :-(
Kann dir irgendwie nix raten, Briefe hab ich ihm auch schon zigmal geschrieben, aber anders als früher reagiert er inzwischen gar nicht mehr darauf, jedenfalls nicht so, dass ich merken würde, dass er wirklich Interesse daran hat, etwas zu ändern.
LG
Doro

Re: OT: Kummer mit dem Partner

Oh je, das klingt ja ziemlich eingefahren. Ich glaube nicht, dass das Verwöhnen immer von der Frau ausgehen muss - bei uns geht es meistens vom Mann aus; von dem halt, der vernünftiger ist und sich weniger im Aktuellen verbohrt als die langfristige Perspektive im Auge hat. Also nicht im akuten Gekränktsein verharrt, sondern versucht, die Stimmung wieder zu verbessern (z.B. den anderen regelmäßig loben, jeden Tag ein Kompliment machen - einen Anlaß findet man schon). Auf Dauer wirkt das in der Regel. Nicht nur, weil der andere sich mehr angenommen fühlt, sondern weil man selbst auch wieder anfängt, die Seiten am Partner zu sehen, die einem gefallen.
"Einfach mal unterhalten" kommt mir dagegen eher vor wie eine Aufgabe für Fortgeschrittene - gibt es nicht irgendwas, was Ihr zusammen tun könntet? Irgendwas, was Ihr beide gern macht? Kartenspielen, Vorlesen, Briefmarkensammlung sortieren, einen Schrank bauen - was auch immer? Könnte einfacher sein, als ausgerechnet mit dem zu beginnen, was offenbar gerade am meisten hakt, nämlich reden.
Mein Mann und ich haben vor unserer Hochzeit (also sehr bewusst zu einem Zeitpunkt, als wir uns noch gar nicht so recht vorstellen konnten, je ernsthafte Probleme zu haben) einen Kommunikationskurs für Paare besucht (KEK/EPL), das hat uns sehr, sehr viel gebracht (vorher dachten wir, bei uns gibt es keine Kommunikationsprobleme - aber als dann immer der eine wiederholen sollte, was der andere gerade gesagt hatte - da waren wir ziemlich baff.) Vielleicht wäre so etwas ja eine Überlegung wert - falls Dein Mann mitzieht.
Und vergiss nicht, dass Ihr gerade in der anstrengendsten Phase Eures Lebens steckt. Wir haben schon seit langem die Vereinbarung, dass Verstimmungen, die auftreten, wenn einer von beiden müde, hungrig oder erkältet ist, nicht gelten - wenn das Problem auch noch besteht, wenn beide satt, ausgeschlafen und gesund sind, dann ist es etwas, worüber geredet werden muss. Wann wart Ihr das letzte Mal ausgeschlafen? Vermutlich vor etwas mehr als 4 Jahren, oder?
Ich wünsch' Euch, dass Ihr es schafft, wieder einen liebevollen Blick aufeinander zu gewinnen.
LG Iris

Re: OT: Kummer mit dem Partner

Danke, das war echt hilfreich (und aufmunternd!) Wo habt ihr den Kommunikationskurs besucht (wer bietet so was an)?
Und den Vorschlag
"Wir haben schon seit langem die Vereinbarung, dass Verstimmungen, die auftreten, wenn einer von beiden müde, hungrig oder erkältet ist, nicht gelten - wenn das Problem auch noch besteht, wenn beide satt, ausgeschlafen und gesund sind, dann ist es etwas, worüber geredet werden muss" werde ich umgehend weiterleiten, die Idee finde ich prima...
LG, Meritxell

Re: OT: Kummer mit dem Partner

Hallo Meritxell,
also für mich klingt das nach einer handfesten Krise, auch die Bemerkung deines Mannes zum Stillen weiter unten hört sich nicht gut an...im Prinzip kann ich nur beisteuern, was mir kürzlich ein Kollege über seine inzwischen geschiedene Ehe berichtet hat. Er hat einen inzwischen fünfjährigen Jungen und meinte, dass er mit der Geburt seines Kindes seine Partnerin, Freundin und Geliebte verloren hat und nur noch ein übermächtiges "Muttertier" übrig geblieben wäre, dem er nichts, aber auch gar nichts mehr Recht hätte machen können. Die Situation, die einst geliebte Frau überhaupt nicht mehr wiederzuerkennen und sich wie das fünfte Rad am Wagen zu fühlen hat ihn so fertig gemacht, dass beide nach zwei Jahren einen Schlussstrich gezogen haben und die Scheidung eingereicht haben.
Krisen wegen Kindern und der Entfremdung der Partner kommen glaube ich ziemlich häufig vor. Wichtig ist vielleicht, nicht nur die eigene Position zu sehen - "warum macht er nicht, warum sieht er nicht", sondern ggf. auch sich in den anderen hineinzuversetzen. Was sieht man in ihm (ist er überhaupt ein wichtiger Teil der Familie oder stört er eher???) und bei so ernsthaften Krisen würde ich ehrlich gesagt versuchen, zu einer Art Mediator zu gehen, von alleine renckt sich das eher nicht mehr ein, fürchte ich.
Will dich mit meinem Beitrag nicht noch zusätzlich deprimieren, aber es hört sich an wie fünf vor zwölf und da würde ich auch Zeit zu zweit und einer Gesprächsmöglichkeit auf professioneller Basis bestehen.
LG Annalisa

Re: OT: Kummer mit dem Partner

Hallo Annalisa,
"da würde ich auch auf Zeit zu zweit und einer Gesprächsmöglichkeit auf professioneller Basis bestehen"
finde ich auch, und nein, du deprimierst mich nicht - ich weiß nur noch nicht so genau, wie sinch insbesondere letzeres umsetzen lässt (zeit zu zweit sollte sich leichter einrichten lassen, wir haaben eine neue Babysitterin, die wirklich klasse und zuverlässig ist): wo findet man einen geeigneten "mediator"???
LG Meritxell

Re: OT: Kummer mit dem Partner

Hi Meritxell,
hmmmhhhmm, das ist eine gute Frage - ich glaube, ich würde mich mal im Freundeskreis umhören, denn es wäre schon blöd, wenn man den Mann überzeugt hat mitzumachen und dann landet man bei so einem unfähigen Psychologen, der einen noch mehr aufregt...
In unserer Stadt gibt es sog. Elternschulen, die könnten einem vielleicht einen Berater vermitteln. Und dann gibt es ja jede Menge Paartherapeuten, aber wie gesagt, da würde ich nach Möglichkeit eine Referenz einholen, denn es tummeln sich sicher auch viele Leute auf dem Feld, die einem nicht so wirlich weiterhelfen. Ich würde mal bei diesen Familienbildungsstätten nachfragen, die könnten einem zumindest weiterführende Adressen nennen.
LG Annalisa

Re: OT: Kummer mit dem Partner

Hallo Meritxell,
das hört sich wirklich nach viel Belastung bei euch an - kein Wunder, dass dein Körper deutliche Signale gibt. Ich finde es auch ganz wichtig, dass ihr euch Hilfe "von außen" sucht, denn man selbst ist meist einfach so sehr in die Situation verstrickt, dass man sich nur im Kreis drehen (und auch dem anderen auf die Füße treten) kann. Eine gute und kompetente Beratung kann da ganz neue Wege auftun und Aha-Erlebnisse verschaffen: z.B. "Ach das ist etwas, womit ich meinen Partner verletze - hätte ich nie gedacht" etc.
Grundsätzlich wird Ehe- bzw. Paarberatung von verschiedenen Therapeuten angeboten, die darüber ihr Geld verdienen. Der Nachteil dabei ist, dass das meist recht teuer ist. Man muss auch damit rechnen, dass man vielleicht ein- oder zweimal nach dem Erstgespräch weitersuchen muss, weil es ganz wichtig ist, dass beide das Gefühl haben, sie können mit dem Berater. Da steigern sich die Kosten dann ...
Falls das für dich kein Hindernisgrund ist, würde ich dir deshalb raten, dass ihr euch an eine kirchliche Beratungsstelle wendet - die beraten in allen Fällen, die ich kenne, unabhängig von Konfessions- und sogar Religionszugehörigkeit. Zum einen gibt es dort meist mehrere Berater in einem Haus, so dass man problemloser wechseln kann, falls es nicht passt, ohne gänzlich neu zu suchen. Zum anderen arbeiten sie meist auf Spendenbasis - man kann also selbst entscheiden, wieviel man geben kann, ohne dadurch bankrott zu gehen ...
Uns hat eine Paarberatung zu Anfang unserer Beziehung in einem evang. Beratungszentrum sehr geholfen - ich glaube, ohne diese wären wir nicht mehr zusammnen.
Liebe Grüße und viel Kraft wünscht
anya
P.S. Ich schicke dir per PN ein paar Adressen in deiner Nähe, die ich grade mal übers Netz gesucht habe ...

Re: OT: Kummer mit dem Partner

Mein Freund und ich gehen seit einiger Zeit zur Beratung, hab ich über Freunde empfohlen bekommen, gibt's aber auch in jedem Telefonbuch zu finden, unter Familienberatung etc. Da gibt's ein recht großes Angebot. Wir waren erst 2 Mal, da wir so wenig Zeit haben, aber selbst das hatte schon einen irgendwie positiven Effekt. Ich kann nur dazu raten, denn das was Du schreibst, klingt brenzlig. Bei vielen ist das so nach dem ersten Kind vor allem, aber das macht's ja auch nicht leichter.
Musste meinen Süßen allerdings ewig lang überzeugen, bis er eeeendlich mitkommen wollte, daher zögere nicht, einen Termin zu machen, denn die Wartezeiten können sehr lang sein! Nur Mut!
LG Caro
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