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OT: Bitte um Rat, Aggressionen

Hallo Ihr Lieben,
ich lese fast nur noch leise mit, da wir zum 2. Geburtstag schon abgestillt haben. Lese aber imer noch sehr gerne.
Heute bräuchte ich bei einem OT mal Rat, da ich Eure Erziehungsansichten sehr schätze würde ich mich über Antworten hier: http://kind.qualimedic.de/Q-8021071.html
sehr freuen.
Alles Liebe und Danke, Ruth (mit Sunita, 2,5 Jahre)
Bisherige Antworten

Re: OT: Bitte um Rat, Aggressionen

Hallo Ruth,
"Tja, was will ich von Euch hören? Gerne, dass ich nicht die einzige bin."
Nein! Du bist nicht die Einzige. :-)
"Erklärungsansätze"
Zweijährigennegativismus, Selbstfindung, Abgrenzung
"Tips, wie damit umgehen."
Arbeiten gehen. *nicht gaaanz ernst gemeint*
Immer wieder predigen: Hauen u.ä. ist nicht kulturvoll.
"Ideen, wie ich gelassener bleiben kann. "
Wissen, dass es eine notwendige, normale, wichtige Phase ist.
Viel spazieren gehen u.ä.
"Souveräne Sprüche für andere Mütter"
Nix reden, böse gucken, Kind wegtragen.
Liebe Grüße und softigere Zeiten, Uta

Re: OT: Bitte um Rat, Aggressionen

Hallo Uta,
"Nix reden, böse gucken" - zum Kind oder zur anderen Mutter ???
Danke, ich hatte fast vergessen - die Phasen :-)
LG, Ruth
Es ist eine Phase, Es ist eine Phase, Es ist eine Phase....

Re: OT: Bitte um Rat, Aggressionen

Hallo Ruth,
zum Kind UND zu der anderen Mutter. Dann hat man Ruhe vor unsinnigen Diskussionen.
Wenn die Gemüter alle wieder im grünen Bereich sind, kann man ja mit klarem Kopf dann darüber fachsimpeln. ;-)
LG Uta

Re: OT: Bitte um Rat, Aggressionen

"Wenn die Gemüter alle wieder im grünen Bereich sind, kann man ja mit klarem Kopf dann darüber fachsimpeln."
> oder wenn das andere Kind beim nächsten mal Sunita getroffen hat...
LG, Ruth

Re: OT: Bitte um Rat, Aggressionen

Julius ist zwar erst 18 Monate alt, aber es fängt grade mit dem Hauen an (meist gegen uns gerichtet) und mich frustriert das auch, aber ich halte es auch für normal, er macht es vor allem dann, wenn wir etwas verbieten oder er nicht das bekommt, was er will - ich seh das einfach als seine einzige Möglichkeit, den Frust/die überschüssige Energie rauszulassen, verbal kann er es ja noch nicht und er fühlt sich dabei sicher ziemlich hilflos.
Ich gehe dann auf Augenhöhe, halte seine Hand fest, erkläre ihm, dass ich verstehe wenn er sauer ist/die Kraft rausmuss/ihn was ärgert, aber dass er nicht uns hauen soll, das tut weh und wir hauen ihn ja auch nicht, sondern dass er auf ein Kissen hauen kann - und das Kissen halte ich ihm dann auch als Alternative hin.
Eine befreundete Erzieherin, die selbst diese Elternkurse gibt, meinte, das wäre genau richtig, es würde aber eine Weile dauern, bis die Kleinen das umsetzen, man soll das auf`s Kissen Hauen auch immer vormachen, wenn man selber sauer ist, damit sie es nachahmen.
Bin mal gespannt, ob`s was bringt...
Alles Gute euch!
LG
Doro

Re: OT: Bitte um Rat, Aggressionen

Hallo Doro, das mit dem Kissen ist ein guter Tip, das werde ich mal austesten, sowas findet sie eigentlich immer super :-) Danke!
LG und viel Gelassenheit, Ruth

Re: OT: Bitte um Rat, Aggressionen

Hallo Ruth,
ich bin sicher, du bist nicht die Einzige mit diesem Problem, denn ich habe schon einige Kinder gesehen, die so regieren.
Pascal haut auch, allerdings nur uns. Ist ein anderes Kind aggressiv zu ihm oder nimmt ihm was weg, dann ist er ganz entrüstet aber unternimmt nichts handfestes.
Wenn Pascal irgendwas nicht darf oder bekommt und mich haut, dann erkläre ich ihm, dass er das nicht soll, dass wir ihn nicht hauen und dass das einfach anderen, in dem Fall mir, weh tut. Wenn er sich austoben will, dann soll doch bitte auf das Sofa oder ein Kissen hauen. Meist endet das ohnehin in wütendem Heulen und dann lässt er sich eigentlich schnell ablenken.
Ich würde auch einfach versuchen Sunita immer und immer wieder zu erklären dass man das nicht macht.
Wie reagiert sie denn, wenn sie mal von einem anderen Kind gehauen wird?
Wie du ruhiger werden kannst? Ich wünschte ich hätte da ein Wundermittel, könnte das auch schon mal gebrauchen... Meist geh ich aus dem Zimmer und versuche bewußt zu atmen und sage mir, dass er doch ein Kind ist und seine Welt erst noch kennenlernt, dass ich nicht erwarten kann, dass er sich wie ein Erwachsener benimmt usw.
Viel Kraft!
LG Mattina

Re: OT: Bitte um Rat, Aggressionen

Hallo Mattina, Danke für Deine Antwort.
Wenn Sunita gehauen wird wird, haut sie zurück, schubst, brüllt, rennt zur Bezugsperson (Mama, Papa TaMu o.ä.) je nachdem.
Die Kissen-Sofa-Variante haben wir noch nicht probiert, das find ich ne gute Idee.
Und solte ich die Gelassenheitspille entdecken, sag ich bescheid :-)
LG, Ruth

Re: OT: Bitte um Rat, Aggressionen

Ohje, das klingt schwierig. Simon ist ganz anders, aber seine Mutter... nein, mittlerweile haue ich nur noch selten (als Kind habe ich wirklich viel gehauen und gebissen), aber das hat lange gebraucht. Ein gutes Mittel dagegen: einen ganz sanften Mann heiraten. Aber das hilft Dir natürlich im Moment nicht so richtig weiter. Was Du beschreibst, klingt für mich grenzwertig - so, als würde Sunita das Hauen als Mittel in zahlreichen sozialen Situationen einsetzen, die sie eigentlich gerne anders bewältigen würde. Einigermaßen normal für ihr Alter, aber schon etwas ausgeprägt. Unausgeglichen. Kann es sein, dass sie in manchen Entwicklungsbereichen recht weit, in anderen nicht so weit und deshalb nicht so recht im Einklang mit sich und der Welt ist?
Wenn ich mich so an meine Kindheit erinnere, dann bin ich aggressiv geworden,
- wenn ich das Gefühl hatte, zu wenig Aufmerksamkeit zu bekommen
- wenn ich mich gekränkt und hilflos fühlte (ganz häufig Situationen, in denen mein Gefühl und die Beurteilung der Situation, z.B. durch Erwachsene, nicht übereinstimmten - also die typischen "nun stell dich nicht so an"-Situationen)
- aus der reinen Faszination von Ursache und Wirkung (Dinge im Griff haben... so ähnlich wie Lichtschalter anmachen: ich kneife, das andere Kind weint. Toll. Klappt das auch, wenn ich es nochmal mache?) - vermutlich auch irgendeine Kompensation von Unsicherheit
- wenn ich auf jemanden zugehen wollte, mich aber nicht traute oder nicht wusste, wie ich das machen soll
Einen konkreten Tipp habe ich auch nicht - ich glaube, ich würde an Deiner Stelle mit Sunita üben, Gefühlen sprachlichen Ausdruck zu verleihen. Viel verlangt für eine Zweijährige - vielleicht gibt's ja passende Bilderbücher oder so. Das Hauen selber so beiläufig wie möglich behandeln (geht vermutlich nicht immer), einfache Alternativen vorschlagen ("nee, lass mal, hau den xy nicht, roll ihm mal lieber den Ball rüber"). Hauen nicht persönlich nehmen (auch schwer, vermutlich), sondern als ein ziemlich unbeholfenes Kommunikationsmittel.
Zum beiläufig behandeln: Vor einiger Zeit habe ich mal einen Vierjährigen, der gerade einen Dreijährigen anstiften wollte, einen Zweijährigen zu hauen (der Zweijährige war mein Sohn, die anderen beiden "Insassen" eines ziemliche rauflustigen Kinderladens hier um die Ecke) total aus dem Konzept gebracht, als ich ihm mit obergelangweiltem Tonfall und Gesichtsausdruck gesagt habe: "Och nee, Hauen tun doch nur gaaanz dumme Kinder. Mit denen will dann doch keiner mehr spielen." Ich gebe zu, das war etwas fies, aber ich hatte auch keine Lust, zu schimpfen. Jedenfalls kam dann noch ein schwacher Protest "Gar nicht wahr!", den ich mit "Doch, Hauen ist doch total dumm" konterte, und dann haben sich die Knäblein ein anderes Spiel überlegt. Erde aus den Blumenkästen des Hauswarts rausbuddeln - unter dem ständigen "Jona, nun lass das aber mal!" ihrer Mütter, die gerade so bequem auf der Gartenbank saßen, dass sie sich nicht aufraffen konnten, einzugreifen. Das war wohl die Sorte von Reaktion, die sie gewöhnt waren, jedenfalls haben sie hochmotiviert die Kästen ziemlich leer geräumt, und als der erste auf den Boden gefallen und zerbrochen war, sprangen dann die Mütter auf, schimpften, zerrten die Kinder weg und fingen an, die Erde einzusammeln... woraufhin die gelangweilten Kinder in einer anderen Ecke des Gartens anfingen, die Büsche zu entblättern...
LG Iris

Re: OT: Bitte um Rat, Aggressionen

Liebe Iris,
Danke für Deine lange und sehr hilfreiche Antwort. Ja, ich würde behaupten, dass Sunita in manchen Bereichen schon recht weit ist. Bzw. eine Auffassungsgabe hat die man generell etwas später erwartet oder so... Und da gibt es ganz sicher innere Spannungen.
Deine persönliche Erinnerungen kommen mir alle in der ein oder anderen Ausprägung auch für Sunita passend vor.
Der Tip mit einer Geschichte o.ä. kam schon im Geboren-Forum, das ist echt ne sehr gute Idee.
Und ich merke, schon allein dadurch, dass ich hier geschrieben habe, werde ich "mütterlich entspannter", also bin eher in der Lage mir zu überlegen, wie ich ihr helfen kann, und nicht wie ich sie "erziehen" kann. Spielt sicher beides ne wichtige Rolle.
Ich muss übrigens ähnlich gewesen sein, sagt meine Mutter, allerdings nicht mehr in einem wirklich erinnerungsfähigen Alter. So zwischen 1,5 und 4 meint sie. Ich kann also leider nicht auf eigene Erinnerungen zurück greifen.
Ich hab mir auch einen sehr entspannten in sich ruhenden Mann gesucht. Werde also für meine Tochter auch beizeiten sowas ausfindig machen :-) Und hoffen, dass unser Bauchbaby etwas mehr Papi ist.
Alles Liebe Euch und wunderschöne, entspannte verbleibende Schwangerschaftswochen, Ruth

Re: OT: Bitte um Rat, Aggressionen

Hi!
Du hast ja eigentlich schon eine Menge gesagt bekommen.
Was ich noch hinzufügen wollte: bei meinen kindern hilft es wirklich enorm, sehr ruhig, aber klar zu sagen, was sie jetzt stört, warum sie hauen wollten (das hilft wahrscheinlich sowohl ihnen als mir, man muß ja erstmal verstehen, warum sie das machen). Wenn ich nicht genau weiß, frag ich sie nach verschiedenen Gründen, die mir einfallen würden (aber nicht so warum hast Du das gemacht? Wolltest Du dem wehtun?", also nicht anklagend). Meistens weiß ich inzwischen aber, woran es liegt, auch wenn die Gründe manchmal lächerlich sind, für mich, aber nicht für sie. Wobei ich sgen muß, der Große (fast vier) haut eigentlich nur noch seinen bruder und das meist auch nur, wenn er sich über ihn ärgert oder über mich, und der Kleine (am 1. März zwei) scheint von den "ich weiß, Du ärgerst Dich, weil" Sätzen total beeindruckt zu sein und auch von meiner Alternative, mir doch einfach auf die Hand zu klatschen (so "gib mir 5"-mäßig), sie sind also noch relativ harmlos.
Liebe grüße
Franziska

Re: OT: Bitte um Rat, Aggressionen

Hallo Franziska, Danke für Deine Antwort.
Die Ursachenforschung ist eine gute Idee, manchmal mach ich das schon, wenn ich einschätzen kann, was der Auslöser war, udn das hilft ihr auch - ist mein Eindruck.
Alles Liebe, Ruth

Re: OT: Bitte um Rat, Aggressionen

Hallo Ruth,
ergänzend zu den anderen Antworten noch ein paar Impulse:
Findet Sunita es möglicherweise spannend, dass du "schon so viel ausprobiert" hast und wartet gespannt darauf, was du dir als nächstes einfallen lässt? Es könnte hilfreich sein, immer gleich oder ähnlich zu reagieren.
Kann sie mitbekommen, wie der Mensch, der von ihr getreten, gebissen oder geschlagen wurde, reagiert? Bei einem Kind in Helenes Spielgruppe (allerdings erst 13 Monate alt) habe ich das sehr deutliche Gefühl, dass es immer wieder versucht, die anderen zu piesacken, weil es gar nicht richtig mitbekommt, wie die Kinder darauf reagieren. Seine Mutter nimmt ihn nämlich jedes Mal sofort weg.
Statt "Nicht hauen!" wäre "Lass das bitte!" hilfreich - das Nicht wird vom Gehirn nur unzureichend wahrgenommen.
Meine persönliche Strategie ist übrigens außer einer kurzen Erklärung, dass Helene ihren Ärger, ihre Freude, ihre Überschwänglichkeit, ... bitte anders ausdrücken möge, knallharte Ablenkung. Wenn sie feste an den Haaren ihrer Schwester zieht, hilft nur Ablenkung pur, sonst wird ihr Griff immer fester - und schmerzhafter.
Alles Liebe und eine große Portion Gelassenheit!
LG Katja

Re: OT: Bitte um Rat, Aggressionen

Hallo Katja,
da hast Du vielleicht Recht, ich werde mir in Ruhe mal eine Strategie überlegen, die höchsten 1 bis 2 Varianten hat.
Ja, sie kriegt definitiv mit, wie wir reagieren. Sowohl bei Kindern, als auch bei uns. Vor zwei Tagen hat sie mir im Bett ins Gesicht getreten (kam aus Punkt d) komplett unerwartet, ohne vorheriges Toben, ohne vorangegangenes "was auch immer") und mich leider sehr unglücklich aufs Nasenbein getroffen. Ich habe nur noch gejault und geheult. Irgendwie war es ihr wohl unangenehm, sie hat sich in Dorjees Arm gekuschelt, und mich beobachtet. Dorjee hat das mit ihr in Ruhe besprochen.
Mal sehen, ich werde all Eure guten Ideen und Anregungen in Ruhe bedenken, nochmal in Smart Love reinschauen und hoffen, dass es teils ein Phase ist und teils von mir besser abgefedert werden kann.
Danke für Deine lieben Wünsche, Euch auch alles Gute und Glückwunsch zur Schulwahl:-) Ruth

Klitzekleine Anmerkung

Liebe Katja,
bin ganz Deiner Meinung, besonders was das 'Nicht hauen!' betrifft. Allerdings habe ich gute Erfahrungen damit gemacht, nicht einfach nur etwas zu verbieten ('Lass das bitte!') sondern stattdessen gleich etwas Anderes (Besseres, Akzeptableres) anzubieten.
Beispiel: Colin fährt Maxi mit dem Matchboxauto über die Stirn, was schon fiese Kratzer und bei einer heftigeren Attacke ein Platzwunde auf der Ministirn hinterlassen hat. 'Lass das!' fordert gerade in der Trotzphase nur Widerspruch heraus. Also versuche ich: 'Oh, Du willst mit Maxi spielen? Schau mal, fahr lieber auf Maxis (behostem) Bein! Das ist viel länger und das Auto kann dort besser fahren!' Das klappt.
Beim Hauen ist das ganz ähnlich.
Beispiel: Sunita haut aus heiterem Himmel ein anderes Kind. 'Lass das bitte!' könnte den Schalk wecken und zur Wiederholung geradezu auffordern. Wie wäre es mit: 'Uiii, Sunita, bist du überschwänglich. Willst Du mit der L. spielen? Versuch' doch mal, ihr die Schaufel zu geben, was macht sie dann?'
Meine Begründung, warum ich das 'besser' finde:
Dem Kind wird kein unakzeptables Verhalten bescheinigt ('Du musst das lassen, das ist schlecht!') sondern eine positive Absicht unterstellt. Es kann sein Gesicht wahren und ihm werden gleichzeitig positive Alternativen zur Kontaktaufnahme angeboten. Gleichzeitig erhält es keine direkt auf das Verhalten gerichtete Aufmerksamkeit, sondern nur die normale Beachtung seiner Person. Am Besten klappt es meiner Erfahrung nach, wenn man auch keinen besonderen Tonfall anschlägt, sondern einfach normal, wie immer mit dem Kind redet. Dies natürlich nur, sofern das andere Kind jetzt nicht schon wie irre brüllt. Dann tröste ich immer erst den Geschädigten und rede dann hinterher trotzdem ganz normal mit dem kleinen Rabauken.
Innerhalb von zwei Wochen haben wir so Colins unakzeptables Schubsen und schieben im Kinderturnen in den Griff bekommen und jetzt wird er sogar von der Leiterin (die ihn anfangs am Liebsten rausgeschmissen hätte) für sein tolles Sozialverhalten gelobt, weil er den Kindern Bälle anbietet, versucht (verbal) zu verhandeln usw. Zwar immer noch auf seine laute, etwas aufdringliche Art, aber immerhin ohne Gewaltanwendung körperlicher Art. Er wollte wirklich nur spielen.
Man kommt sich ein bisschen vor wie der Vogel Strauss ('Nein, ich seh' jetzt das böse Verhalten nicht! Ignorieren!') und auf Andere wirkt es bestimmt bescheuert ('Oh Helenchen, willst Du die Amelie mit dem Schlüsselbund streicheln?' *g*), aber es funktioniert wirklich und keiner fühlt sich schlecht oder negativ bewertet. Dem 'Opfer' muss man natürlich beistehen und es trösten, damit es sich nicht in seinem Schmerz missachtet fühlt.
LG Steffi

Danke :-)

Liebe Steffi,
danke für deine Anmerkung. Ich bin völlig deiner Meinung - und hatte sogar schon was von "Alternativen anbieten" getippt, es dann aber wieder gelöscht, weil ich kurz vor dem Schlafengehen den Bogen vom Hauen zum Streicheln nicht spannen konnte. Ist ja auch schwer einsehbar, dass das eine echte Alternative sein kann. Du hast es aber schön verständlich erklärt!
Die Mutter des besagten Kindes in Helenes Spielgruppe ist schon so sensibilisiert, dass sie "Nicht hauen, nicht beißen, nicht kneifen, nicht treten!" ruft, sobald sich ihr Sprössling nur einem anderen Menschen nähert. Sie war vergangene Woche erst zum zweiten Mal da, und ich habe mich sehr darüber gewundert, weil es für mich geraezu eine Aufforderung war, genau das verbotene erhalten dann auch wirklich an den Tag zu legen. Später hat er Helene dann wirklich unsanft behandelt, doch ich wäre erstmal gar nicht auf die Idee gekommen, das als Aggressivität zu interpretieren. Das Kind ist erst 13 Monate alt und noch gar nicht koordiniert genug, um sanft zu streicheln.
Seine Mutter jedenfalls hat völlig hilflos reagiert und dem kleinen Kerl mit der Hand auf den Mund ge"klappst". Er schien daran gewöhnt zu sein und hat gar nicht reagiert. Es wird eine echte Herausforderung sein, mit der Mutter und ihrem Kind umzugehen. *seufz* Ich habe diese Aktion gar nicht kommentiert, nur dem Jungen einen riesigen Stoffhasen angeboten, dem er gefahrlos in die Augen pieksen konnte. Hat er auch getan.
Nunja, ich schweife ab. Keine von euch wird sich so verhalten wie diese Frau, da bin ich sicher. Aber falls ihr noch Tipps und Anregungen habt, wie wir mit Frau und vermeintlich aggressivem Kind in der Spielgruppe umgehen können, dann nur her damit.
Euch und euren Familien einen schönen Adventssonntag und liebe Grüße,
Katja

Re: OT: Bitte um Rat, Aggressionen

Hallo Ruth,
Vielen Dank, daß Du diese Frage gestellt hast. Gerade heute wollte ich etwas ähnliches fragen, da Wiebke (knapp 3 Jahre), seit sie (seit 6 Wochen) in den Kindergarten geht, plötzlich auch das Hauen und Kratzen für sich entdeckt hat (vorher war sie wohl zu naiv dazu). Neuerdings setzt sie es bevorzugt als Mittel in Konflikten ein, z.B. wenn wir nicht so wollen wie sie, oder prügelt sich plötzlich mit der Tochter ihrer Tagesmutter (in Sunitas Alter), was in den zwei Jahren vorher nicht einmal vorgekommen ist.
Was mir beim Lesen der Antworten allerdings aufgefallen ist, ist, daß ich bei mir selbst merke, daß meine Reaktionen jetzt in der Schwangerschaft oft lange nicht so "cool" und durchdacht sind, wie ich sie mir wünschen würde. Hast Du Dir mal Gedanken gemacht, ob sie Dich vielleicht in der aktuellen Situation auch einfach viel schneller aus der Reserve locken kann als "normal"? Wiebke spürt ganz genau, daß ich mich leichter provozieren lasse, weniger Energie habe, mich mit ihren Trotzanfällen auseinanderzusetzen, und sehr viel leichter die Nerven verliere als im unschwangeren Zustand.
Seit ich mir selbst klar gemacht habe, daß ich im Moment einfach nicht in der Lage bin, so routiniert und "perfekt" auf ihre Provokationen zu reagieren, wie ich es mir wünschen würde, kommen wir in vielen Dingen schon wieder deutlich besser klar. Ich versuche, vor allem hektische Situationen möglichst zu vermeiden (z.B. morgens nach Anziehen, Frühstücken etc. noch mind. eine halbe Stunde Zeit zu haben zum Spielen und Kuscheln, bevor wir zum KiGa und zur Arbeit losmüssen, und lieber zu spät zu kommen, als zuhause Hektik zu verbreiten), das hilft uns schon ungemein. Auch meine Ansprüche, was ich wann schaffen will, hab ich ganz massiv runtergeschraubt (und wenn die Wäsche zwei Wochen liegen bleibt, dann muß eben mal jemand mit nicht ganz sauberem Pulli aus dem Haus, bekommt uns allemal besser als durchs Waschen wieder Streß in die Familie zu bringen).
Wiebke kooperiert erstaunlich viel besser und trotzt weniger, sobald alles freiwillig und spielerisch ablaufen kann. Das funktioniert aber wirklich nur, wenn ich auch ganz ruhig bin, sie hat eine sehr feine Antenne dafür, wenn ich das nicht bin. Und schwanger heißt das für mich eben gnadenlos, jeden Streß und jede Hektik zu meiden, sonst explodieren wir alle sofort. Meine Hebamme hat mir zur Unterstützung meines Nervenkostüms Bachblüten-Rescue-Tropfen empfohlen, auch die wirken sich positiv aus, sie helfen nämlich mir, ruhiger zu sein, und damit bewirken sie eben auch, daß Wiebke sehr viel weniger (wie auch immer geartete) Trotzanfälle an den Tag legt.
Ich wünsch Dir eine große Portion Ruhe und starke Nerven, und daß Ihr möglichst bald wieder an einem Punkt seid, wo Ihr Euch alle wohl fühlt!
Schöne Grüße, Meike mit Wiebke (2J 11M) und Trampeltier inside (28. SSW, aber boxt schon wie ein ausgewachsenes Känguruh ;-)

Re: OT: Bitte um Rat, Aggressionen

Hallo Meike, Danke auch Dir.
Ja, auf jedenfall bin ich in der Schwangerschaft nicht so gelassen, und nehme vor allem vieles persönlicher! Da hast Du absolut Recht.
Bachblüten hab ich das komplette Sortiment hier und kombiniere mir selber verscheidene Mittelchen. Hilft manchmal...Die Rescue-Tropfen heb ich mir lieber für wirkliche Notfälle auf :-)
Mit der Zeiteinteilung das kenn ich hier auch, ich habe auch (schweren Herzens) unsere Aufstehzeit um 30 Minuten vorverlegt, dann kann sie vor der TaMu noch kuscheln, spielen, alles in Ruhe machen und wir -vor allem ich- geraten nicht in Streß.
Alles Gute Dir, Ruth mit Sunita und 18.Woche, boxt noch nicht, aber macht sich auch bemerkbar :-)
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