Hallo Katja!
Ich bin seit über 10 Jahren Vegetarierin und wir kochen zuhause auch nur fleischlos.
Generell find ich es immer schön, wenn sich jemand dafür entscheidet, seinen Konsum an tierischen Produkten zu reduzieren. Ich sag Dir nur ganz ehrlich vorneweg: Es wird am Anfang echt viel Arbeit sein. Anfangs heisst es lesen, lesen und nochmals lesen (nämlich Zutatenlisten) und sich viel Gedanken machen und ausprobieren, wieviel Vegetarismus für einen lebbar ist. ;-)
Du wirst staunen, wo überall man Fleisch oder im weitesten Sine Fleischprodukte wiederfindet. Gelatine am Joghurt und in den Gummibärchen, Fleischbrühe in den Spinatnudeln, Rinderlab im Bio- und Qualitätskäse (letzters muss übrigens nicht mal deklariert werden...)
Da muss man sehr intensiv überlegen, auf was und wieviel man verzichten kann und wie gross man sich die Schritte macht.
Essen hat eben auch immer einen gesellschaftlichen Aspekt und sich zu entscheiden, keine Eier mehr zu essen, heisst im Umkehrschuss NIE wieder ausserhaus ein Stück Kuchen anzurühren oder bei Omi ein Plätzchen zu essen.
Leder zu substituieren ist nach wie vor eine mittlere Katastrophe, vorallem bei Kinderschuhen...
Von veganer Ernährung würd ich erstmal die Finger lassen. Der Schritt, konsequent aufs Fleisch zu verzichten wird erstmal gross genug sein, und wenn sich irgendwann richtig gut auskennt, kann man das immernoch überlegen.
Vegane Ernährung für Kinder ist sehr heikel und umstritten. Bei aller Sympathie für die Idee, aber da wär ich wirklich seeehr vorsichtig. Den Nährstoffbedarf eines Wachsenden vegan zu decken ist wirklich sehr sehr schwierig und leider ist kürzlich in Deutschland ein vegan-ernährtes Kind, wohl im Anschluss an eine Magen-Darm-Grippe verhungern. :-(((
Es gibt zwar Ecken auf der Welt, wo auch die Kinder vegan leben, aber da ist die generelle Esskultur eben auch eine sehr andere.
Als Lektüretipp find ich die Bücher vom Pala-Verlag toll (da gibts ausschliesslich Vegetarische Kochbücher) und auch eines für die vegetarische Kinderküche.
Sehr lieben tu ich "Vegetarisch nach Lust und Laune" von Rolf Hiltl aus dem WerdVerlag (aber das ist leider sehr teuer) und Vegetarische Küche von Rose Elliot aus dem Unipart-Verlag. Letztes hat auch nen schönen Theorieteil :-)
Ansonsten hat ich eigentlich nur gute Erfahrungen gemacht, auch mit Marlene:-)))
LG,
Darla, mit ausnahmsweise mal mittagsschlafendem Tofumonster ;-)

Ich bin zwar kein Vegetarier, aber etwas zu diesem armen verhungerten Kind. Sein Gewicht war derart niedrig (wenige Kilogramm, mag jetzt nicht googeln), dass ich keine Sekunde glaube, dass es gestillt wurde oder auch nur konsequent - vegane oder was auch immer - Nahrung angeboten bekam. Selbst ein MDV kann eine derartige Gewichtsabnahme nicht erklaeren, ich denke, da lag einiges andere im Argen als nur die Esskultur.
LG
Berit

Hallo Katja, wir ernähren uns vegetarisch. Seit meine Magen-Darm-Grippe esse ich kein Käse mehr ;-). Milch trinke ich nur im Kaffee, wir kaufen, aber Biomilch und Bioeier und Biomilchprodukte. Finn kriegt 1-2 x die Woche Biofleisch, ansonsten isst er was wir essen. Er isst gern Joghurts, aber genauso gern Sojajoghurts. Ich würde gern vegan leben, stelle aber schwer vor, da viele Sachen Eier und Milch enthalten. Ein guter Zeitschrift ist "Vegetarisch geniessen" erhältlich in gut sortierten Zeitschriftenhändler oder am Bahnhofkiosk. Ich habe mir damals "Das vegetarische Baby" von Irmela Erkenbrecht und mir jetzt noch "Vegetarische Menüs für Babys und Kleinkinder" von Martina Jung, Ramona Linsenmaier zugelegt. Ich gucke zu, dass ich mehr mit Sojaprodukte arbeite, schmeckt aber gewöhnungsbedürftig. Sogar jetzt am Weihnachten gab es für meine ( eher fleischliebende ) Familie ein Tofugericht ;-). Ich denke, schon dass man die Kinder vegan ernähren kann, bloss es setzt voraus, dass man sich auskennt mit der richtigen Ernährung. Ich müsste eigentlich schon längst ein Calciummangel haben, sowenig Milchprodukte ich zu mir nehme ( ob ich tatsächlich habe, weiss ich nicht ). Ich habe als Kind fast nie Fleisch gegessen ( hat mich geekelt ) und meine Blutwerte ware ok.
lg. Eva

...ich glaub' es sind sogar schon 22 Jahre.
Ich esse nichts bestimmtes zum "Ausgleich" und habe nie Mangelerscheinungen gehabt.
Im Gegensatz zu Darla finde ich es nicht sooo kompliziert, aber ich bins ja auch schon sehr gewöhnt.
Ich esse keine Kekse mit Rinderfett aber Gummibärchen und in Restaurants meistens Fisch, und den auch sehr gerne. Milchprodukte jeder Art essen wir auch, dagegen fast keine Sojaprodukte, ist irgendwie nicht meine Kultur.
Mit Leder mag ich mich nicht bekleiden, meine Kinder liegen auf keinem Schaffell, allerdings trage ich Lederschuhe.
Bei Einladungen ist es mir manchmal peinlich vorher zu präzisieren, daß ich kein Fleisch esse, aber da die Leute hier viel und sehr teures Fleisch essen wärs ja schade drum. Allerdings lehne ich konsequent Gemüse in Fleischsosse ab...
Mir selbst kommt es nicht in den Sinn meinen Kindern Fleisch anzubieten. Mein Mann möchte gerne, aber der kocht ja eh nie.
Wenn er sich drum kümmert und "vernünftiges" Fleisch kauft, dann soll er. Ich würde das nicht gerne sehen, will es ihnen aber auch nicht vorenthalten.
Warum ich kein Fleisch esse ?
Ich denke, das sind wirklich ganz gequälte Seelen die wir uns da einverleiben.
LG Carolin.

hallo katja,
sehe deinen beitrag erst jetzt, hoffe, du liest die antwort noch - ich wollte dir einfach zu dieser entscheidung gratulieren und dich ermutigen. du wirst sicher nicht bereuen, fleisch/fisch/milch von deinem speiseplan zu streichen. ich bin selbst seit 20 jahren vegetarierin. werde gesundheitlich (aus anderen gründen) recht gründlich überwacht und hatte NIEMALS NIEMALS NIEMALS irgendwelche mangelerscheinungen. diverse studien/texte belegen, dass dieses mangelgerede quatsch von vorgestern ist. in der schwangerschaft z.b. hatte ich immer absolute super-eisenwerte, auch wenn meine fä nie mir, sondern immer nur dem bluttest glauben wollte. auf 2 dinge kannst du dich einstellen: 1. du lernst super kochen und 2. du wirst erst ohne ende kotzig-nervige diskussionen haben, die du ab einem gewissen stadium im keim erstickst. mein sohn armin ist übrigens kerngesunder vegetarier (hat nie fleisch, fisch, gelatine o.ä. bekommen). und er ist stolz darauf und zufrieden damit. übrigens enthalte ich ihm fleisch gezielt und bewusst vor, bis er VERSTEHEN kann, WAS (nämlich teile ermordeter tiere, leichenteile) er da verzehren würde.
lg und allzeit guten appetit wünscht
suzanne