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Nochmal Frage zum Thema Bedürfnisse

Sagt mal, wie seht ihr das - ich hör immer mal wieder von anderen Mamis "mein Baby hat es nie gebraucht, getragen zu werden", "mein Baby braucht mich nicht zum Einschlafen/Schlafen" etc. - klar ist jedes Kind anders und manche Kinder lehnen bestimmte Dinge vielleicht wirklich offensichtlich ab (es soll ja Babys geben die keine Enge wie beim Pucken oder Nähe wie im Familienbett mögen), aber liege ich völlig falsch, wenn ich behaupte dass wenn ein Kind etwas nicht einfordert das noch lange nicht heißt, dass es das Bedürfnis nicht hat?
Hoffe, es ist verständlich geworden was ich sagen will :-)
LG
Doro
Bisherige Antworten

Re: Nochmal Frage zum Thema Bedürfnisse

hallo Doro!
Naja, verläßlich aus einem Säugling die Bedürfnisse herauszukriegen ist nicht so leicht, finde ich. Aber ich kenne auch Kinder, die zu viel Nähe schon im Babyalter nicht wollten.
Vielleicht sind es die Mütter der "einfachen" immer zufrieden wirkenden Kinder, die meinen, dass ihr Kind diese Bedürfnisse nicht hat?
Mein Sohn hat seine Bedürfnisse bzw. die Befriedigung dieser lautstark eingefordert. Daher hat er mich gut geleitet ;o)
LG Conny

Was der Bauer nicht kennt...

isst er nicht.
so denk ich mal, ist es vielleicht.
ein kind das nie getragen wird, weiß gar nicht wie schön das ist und fordert es auch nicht ein.
lg
christina

Re: Was der Bauer nicht kennt...

Hallo Christina,
ich habe mal die Tochter einer Bekannten kurz im Tragetuch getragen (ich kam mit Tom im Tragetuch und sie bat mich darum). Ich habe es aber nie wieder getan, weil es der Mutter irgendwie unangenehm war (sie trägt nicht, da "Kinder ja Beine haben"). Die Tochter kam mir beim Tragen vor wie ein sich aufladender Akku...
LG Uta

Re: Was der Bauer nicht kennt...

Genau das denke ich auch! Darüber hab ich mich erst gestern mit meinem Mann unterhalten. Wenn ein Baby etwas nicht kennt (stillen, gemeinsam mit Mama schlafen, getragen werden) - wird es das vielleicht auch noch nichtmal vermissen.
Von daher denke ich auch nicht, dass diese Babys irgendwelche "Schäden" davontragen o.ä.
ABER: Ich bin trotzdem überzeugt davon, dass unsere Babys/Kinder einfach mehr Nestwärme mitbekommen und dass ihnen das sehr sehr gut tut.
LG Janet

Re: Nochmal Frage zum Thema Bedürfnisse

Hallo Doro,
da Tom zu der Sorte Kaktus gehört, habe ich mich darüber (speziell über Kakteen *g*)informiert.
sinngemäß:
Wenn ein Kind nicht berührt werden möchte, heißt das nicht, dass es kein Bedürfnis nach Berührung hat. Man sollte dann bestimmte günstige Situationen dazu nutzen, z.B. großes Erstaunen, Freude.
Finde leider nicht mehr die Quellenangabe, dort war es sehr schön erläutert und ich muss aus Erfahrung sagen, dass es Tom und mir gut tut, solche günstigen Situationen zu nutzen.
Ich war früher eher geneigt, generell mit Ablehnung zu reagieren.
LG Uta *bissel wirr getippt?*

@Uta

Hallo,
das ist interessant, meine Große ist nämlich auch so. Und mir fällt es deshalb unheimlich schwer, die vielen Kuschelzeiten, die ich mit der Kleinen durch Stillen, Tragen, ... habe, irgendwie geschwisterlich gerecht auszugleichen.
Dabei ist es aber nicht so, dass sie gar nicht kuschelig ist, eigentlich rennt sie den ganzen Tag mit irgendwelchen Kuscheltieren rum, krümelt sich mitten am Tag auf's Sofa etc., nur von mir in den Arm genommen werden, das mag sie nicht (außer beim ins Bett bringen, aber da auch nur kurz).
Schade, dass Du die Quelle nicht mehr weißt, vielleicht fällt es Dir doch noch ein?
LG, Marcia
P.S. Nette Kakteenwerbung am Rand :-) (hoffentlich wird das jetzt nicht gelöscht...)

Re: Nochmal Frage zum Thema Bedürfnisse

Hallo Doro! Ich denke mir auch, dass Kinder nur nach etwas verlangen, wenn sie es kennenlernen und liebgewinnen durften. Nach einigen Nächten erfolglosem Rufen nach Mama beim Einschlafen verstehen die Kleinen wohl rasch, dass sie das nicht bekommen...und "brauchen" es dann folglich auch nicht. Wahrscheinlich sind aber die Bedürfnisse bei den unterschiedlichen Kindern auch unterschiedlich stark ausgeprägt. LG Uschi

Re: Nochmal Frage zum Thema Bedürfnisse

klar gibt es kinder, die wollen nicht soviel nähe.
ich kann mira uch gut vorstellen, das es schon charaktersache ist.
bei fabi war schon ein paar stunden nach der geburt klar: das wird nicht einfach. er war grad ein paar stunden auf der welt, da hatte ich ihn 12 stunden an der brust. die ganze nacht saß ich (nach 20 stunden wehen) im bett. sobald ich ihn ablegen wollte, fing er an zu weinen.
er hat mich von anfang gebraucht und so ist es bis heute. er braucht viel körperkontakt und kommt sehr oft zum kuscheln.
lg katina

So war/ist es bei uns (sorry wg. Länge)

Ich bin zwar nicht als Stillmami, aber als Tragemami hier hin und wieder mal, und schaue, ob es dazu Beiträge gibt.
Aber zu Deiner Frage kann ich nur sagen: Ich habe angefangen, Clemens (12,5 Mon.) zu tragen, weil ICH das wollte und schön fand - ER hat anfangs heftig schreiend protestiert. Als Neugeborener hat er alles abgelehnt, was mit einem festen Gebundenwerden zusammenhing - weder wollte er in Tücher gewickelt werden noch in Tragetücher oder sonstige -hilfen.
Ich war ja der theoretischen Überzeugung, nach der Geburt würde ein Kind die vorgeburtliche Enge wieder herbeisehnen, aber bei C. hatte ich den Eindruck, er wäre ganz froh über die neue Bewegungsfreiheit. Er war immer ein sogenanntes "einfaches" Kind - nur nicht, wenn seine Bewegungsfreiheit eingeschränkt zu werden drohte. Er musste als Neugeborener auf die Neonatologie und war nicht bei mir im Zimmer. Ich habe allerdings sehr gestaunt, dass er, wenn ich mit Stillen fertig war und er von der Schwester wieder hingelegt wurde (die musste das machen, wg. verschiedener Überwachungskabel), dass er dann ohne jeden Körperkontakt und ohne jeden Protest schlicht und einfach einschlief. Kam mir beim besten Willen nicht unzufrieden vor.
Die Tragerei habe ich erst sehr regelmäßig nach ca. 3 Monaten begonnen, vorher scheiterten die Versuche an seinem Protest. Seither liebt er allerdings das Tragen, auch Kuscheln liebt er natürlich sehr. Aber wenn er z.B. nachts aufwacht und meinen Trost braucht, dann muss ich ihn oft in den Arm nehmen, wo er sich dann erstmal beruhigt. Aber danach fängt er an zu zappeln und strebt von mir weg. Erst wenn ich ihn dann in sein eigenes Bett ablege, ist er schlagartig zufrieden, dreht sich ab von mir und schläft ein. Ich habe aufgehört, mich darüber zu wundern.
Ich habe immer versucht, mich seinen Bedürfnissen anzupassen, und ich bin selber immer davon ausgegangen, je mehr Dauernähe, desto schöner, aber ihm wird das oft nach einer Weile zuviel. Das Tragen machen wir eigentlich nur draußen statt Kinderwagen (allerdings täglich und ziemlich lange). Dann liebt er die Aussicht und auch die Sicherheit auf meinem Rücken, wenn er angesprochen wird. Zuhause trage ich ihn nur während der bei ihm selten sehr harten Phasen von Anspannung durch Wachstumsschübe im Tragetuch.
Ich wollte gar nicht so lange hier schreiben, aber ich bekomme oft das Gefühl, ich müsste mich rechtfertigen für mein "einfaches" Kind. Es hat nie unter meiner Abweisung leiden müssen. Er hat mein Angebot an Nähe allerdings nie komplett ausgeschöpft. Man sieht es auch an Gegenbeispielen: Jetzt war ich über eine Woche bei meinen Eltern, wo er in rel. fremder Umgebung schlafen musste. Da verlangte er sehr wohl, dass ich bei ihm blieb bis zum Einschlafen.
Kaum waren wir aber wieder zu Hause, lege ich ihn jetzt wieder einfach nur in sein gewohntes, geliebtes, eigenes Bett, und er schläft zufrieden ein. Wenn ich hier länger bei ihm bleibe, fängt er an zu spielen, obwohl er hundemüde ist. Ich bin daher absolut überzeugt, dass er auch in seinem jungen Alter in solchen Momenten seine Ruhe braucht. Er ist grundsätzlich das totale Gegenteil von einem Panikcharakter, vielleicht ist das sein "Geheimnis": Auch bei neuen Situationen ist er einerseits sehr vorsichtig, aber auf eine langsame, beobachtende Art. Er wartet erstmal ab und reagiert dann rel. spät. Selbst wenn er hinfällt, verzieht er manchmal ein bisschen das Gesicht, überlegt es sich dann aber anders und weint nicht. Nur, wenn es eben zu stark wehtut. Ich habe ihn nach einigen Stürzen bereits in den Arm genommen zum Trösten, aber er schien das gar nciht nötig zu haben. Mittlerweile habe ich mich ihm also angepasst: Ich warte selber erst ab, wie er so auf verschiedene Situationen reagiert. Denn sonst würde ich ja schneller auf die Dinge, die IHM passieren, reagieren als er selbst. Und je nachdem, wie er sich äußert, so reagiere ich dann auf ihn.
Er passt überhaupt nicht in das Bild, das mir verschiedene Ratgeber vor der Geburt von Babys gemacht haben. Aber ich fände es falsch, ihn anders zu behandeln als ich es tue. Wie schon gesagt, solange ich ein Angebot bereithalte, soll er sich nach seinem persönlichen Maß daran bedienen.
LG, Enna2

@ Enna2

Hi Enna!
Was du schreibst, kommt mir ein wenig bekannt vor: Bei Jule ist es ähnlich mit dem Stillen! Ich biete ihr an und biete ihr an und sie dreht den Kopf weg: "Nejnejnej."
Sie stillt nur, wenn sie Hunger hat. Ich wundere mich aber manchmal immer noch drüber :-).
Dabei hatte ich mir vorgenommen, sie ohne wenn und aber genauso viel wie Nico zu stillen! Aber sie will eben nicht.
LG Janet

Re: So war/ist es bei uns (sorry wg. Länge)

Hallo Enna2,
das ist eine interessante Schilderung, mir ging es ähnlich. Ich habe mein Kind zwar viel getragen, wir haben auch viel getanzt (jetzt auch noch, aber inzwischen macht sie das selber, höchstens für eine kurze Tanzeinlage, ansonsten ist sie jetzt mit drei Jahren echt zu schwer dafür). Allerdings einfach so, auf dem Arm. Wir hatten auch ein Tragetuch, hatten alle möglichen Knoten gelernt und sie auch anfangs in die Stadt per Tuch mitgenommen. Aber mich hat es nicht so ganz überzeugt. Wie bei dir hat sie es anfangs gehasst wie die Pest, plötzlich doch relativ starr "angebunden" zu werden. Wir haben verschiedene Tragetechniken ausprobiert, später hat sie es auch klaglos mitgemacht, aber eine höhere Zufriedenheit als im Kinderwagen konnte ich nicht feststellen. Wenn sie damals schon hätte sprechen können glaube ich wirklich nicht, dass sie sich einen Ausflug per Tragetuch gewünscht hätte. Ich habe das Tuch eher aus eigener Bequemlichkeit genommen, da man damit in einer großen Stadt weniger Probleme hat. Aber dass das Kind das als inniges Trageerlebnis genossen hätte - nee, das war einfach nur ein (unbequemes?) Transportmittel.
Anders das wirkliche Tragen mit Bewegung, Rumhüpfen, Tanzen, Knuddeln - das hat ihr gefallen.
Grüße
Annalisa

Re: Nochmal Frage zum Thema Bedürfnisse

Hallo Doro,
dazu fällt mir ein, daß ich dachte, JEDES Kind schläft lieber bei seiner Mutter als im eigenen Bett. So kannte ich es auch von meinem ersten Kind. Jasper hat aber zeitweise erst Ruhe gegeben, wenn ich ihn in sein eigenes Bettchen gelegt hatte *nanu?* Jetzt schläft er mal bei mir und mal bei sich, wie ers gerade möchte. Das Kinder nicht gerne getragen werden, könnte daran liegen, daß man zu spät damit angefangen hat, selber nicht gerne trägt oder eine unbequeme Babytrage hat. Von einer "Tragetuchbegeisterten Langzeitstillmutter" habe ich noch nicht gehört, daß ihr Kind nicht getragen werden mag. Übrigens ist es in diesen Kreisen auch äußerst selten, daß sich ein Kind unter einem Jahr von selber abstillt.
LG, Tanja

Re: Nochmal Frage zum Thema Bedürfnisse

Hallo Doro,
ich denke, man sollte sehr sensible Antennen dafür haben, ob ein Kind ein Bedürfnis vielleicht auf andere, als die erwartete Art einfordert.
Meine Rahel ist überhaupt kein "Kuscheltyp", dazu ist sie viel zu beschäftigt *g*, trotzdem braucht sie Nähe und Berührungen, bei ihr geschieht das dann eben nur in kurzen Zwischenstopps, oder eben auf andere Art, z.B. beim miteinander-toben.
Meiner Ansicht nach sind die Grundbedürfnisse nach Liebe, Zuwendung, Geborgenheit etc. bei jedem Kind, jedem Menschen vorhanden, unterschiedlich ist vielleicht nur die Art und Weise, WIE diese gestillt werden können.
LG von der anderen Doro

genau

Wenn man ein aufmerksames Herz hat, findet man auch schnell den individuellen Weg, denke ich.
Man soll aber auch sein Herz nicht so leicht verunsichern lassen. Wenn ein Kind eben doch alleine einschläft, aber normalerweise zufrieden aufwacht, wenn es im Wachzustand grundsätzlich fröhlich ist und gut gelaunt, dann soll man sich nicht einreden lassen, es hätte, weil es alleine eingeschlafen ist, bloß sein Bedürfnis danach nicht eingefordert und wäre in Wirklichkeit kreuzunglücklich. In letzerem Fall müsste man doch irgendwelche Anzeichen von Unzufriedenheit erkennen können, und wenn es nicht Schreien ist, dann doch ein ängstlicher Ausdruck oder so.
LG, Enna2, die fest an die Kompetenz normal schlagender Mütterherzen glaubt

Re: Nochmal Frage zum Thema Bedürfnisse

Auch schon wieder ich...
ob sie es braucht??? Ich kann dir sagen, sie mag es nicht. Sie weint im Familienbett und winkt mir zu, wenn ich sie in ihr Bett lege (inzwischen steigt sie über uns und geht in ihr Zimmer, wenn sie weiterschlafen will).
Nö, ich denke, du liegst nicht falsch, das kann man wohl nur herausfinden, wenn man es "ausprobiert" - auch wenn das Kind jetzt nicht ausdrücklich erwähnt, was es möchte - anbieten!
lG My

Re: Nochmal Frage zum Thema Bedürfnisse

Hallo,
das finde ich schwierig zu beantworten.
In der ersten Zeit empfand ich es als "Ausprobieren", was mein Kind wohl mag oder nicht mag oder *einfordert*.
Die Gewissheit dass er unbedingt getragen werden wollte, bekam ich besonders in den ersten "klassischen" drei Monaten, in denen ich zu begreifen begann, wie wenig doch diese scheinbar sinnlose Schreierei mit der Verdauung zu tun hatte, als mit ganz anderen Problemen: Mit Herumtragen in den bekannten, geliebten Positionen (Fliegergriff etc.) konnten wir unser Kind beruhigen. In meiner Interpretation: auf seine Beduerfnisse eingehen ...
Jetzt - wo er aelter ist - kann man schon mal etwas konkreter werden: er *weiss* ganz genau, wo sein Zimmer ist und dass dort ein Bett von ihm steht, aber er sagt ganz explizit, dass er dort *nicht* schlafen moechte, sondern in dem "grossen" bett - also in unserem Ehebett :)
Mit 2,5 Jahren - so behaupte ich zumindest - *koennen* Kinder ihre Beduerfnisse einfordern. Ob sie dies dann auch wirklich machen, kann man vielleicht erst wesentlich spaeter analysieren ;)
In der Hoffnung, die Frage nich tvoellig verfehlt zu haben,
LG, Karen
(die sich trotz spaeter Stunde, "wehement" Muehe gegeben hat, den "Beduerfnissen" der Sprachwissenschaftlerin gerecht zu werden ;) *g*)

Re: Nochmal Frage zum Thema Bedürfnisse

Och mönsch, wollte echt nicht klugscheißern und normalerweise ist mir völlig wurscht ob die Rechtschreibung stimmt, nur Sandra schreibt das Wort so oft in Postings an mich, dass ich dochmal was sagen musste - ok, bisschen Bosheit war auch dabei *g*
Trotzdem, man schreibt`s mit v (vehement), denn mit Wehen hat das nix zu tun ;-)))
LG
Doro

Re: Nochmal Frage zum Thema Bedürfnisse

Hi,
kluge Klugscheisser sind mir symphatisch ;)
LG, Karen

Re: Nochmal Frage zum Thema Bedürfnisse

Hallo Doro,
gebrauchst du "brauchen" und "ein Bedürfnis haben" synonym? Ich bin mir nicht ganz sicher, wo die Unterschiede lägen, bin aber jetzt zu faul zum googeln, vielleicht später.
Aber zu deiner Frage: Ich denke, dass alle Menschen eine ganze Reihe von Bedürfnissen gemeinsam haben: die nach Nahrung, Liebe, Wohnung, Nähe, ... Aber sie sind sicher individuell unterschiedlich stark ausgeprägt und lassen sich nicht nur auf jeweils eine Art und Weise erfüllen.
Meine beiden Kinder sind sehr unterschiedlich: Beide schlafen im Familienbett, die Große "braucht" das viel mehr als die Kleine. Wenn die Große nachts ab und zu (sie ist ja inzwischen vier und schläft meistens durch) halb aufwacht, genügt meist körperliche Nähe. Die Kleine verlangt oft, dass ich Platz für sie mache, weil sie alle viere von sich strecken will. Im eigenen Bett schlafen möchte sie deswegen aber noch lange nicht, denn die Nähe beim Stillen genießt sie ganz offensichtlich. Übrigens mochte die Kleine von Beginn an nur (aber dann sehr gerne) getragen werden, wenn sie müde war. Sonst ist sie ständig in Bewegung und wollte früher auf der Krabbeldecke liegen und jetzt laufen (und die Regale in allen Geschäften leerräumen). Die Große wäre am liebsten mindestens die ersten zwei Jahre ausschließlich getragen worden. Die Kleine zappelt auf dem Arm.
Doch zurück zu deiner Frage. Nein, ich glaube nicht, dass nur das ein Bedürfnis sein kann, was von einem Kind eingefordert wird. Ein Kind, das seine ganze Energie (um ein Extrembeispiel zu konstruieren) dafür aufwendet, seine lebensnotwendigen Bedürfnisse erfüllt zu bekommen, wird keine Reserven mehr dafür haben, weiteres durchzusetzen. Es gibt eine Hierarchie der Bedürfnisse, die wichtigsten werden zuerst erfüllt. Bedürfnisse wie das nach Anerkennung sind dann eher optional.
LG Katja

Re: Nochmal Frage zum Thema Bedürfnisse

hallo,
ich denke, 99% der babys brauchen die nähe durch tragen usw.
und einfordern tun sie das auch.
in den ersten tagen, wochen, in denen babys "bekanntlich einfach auch mal schreien (....)" ist fordern sie ein....
ein baby, welches kein wehwehchen wie bauchschmerzen o.ä. hat und welches immer an der mutter ist weint, schreit viel weniger und kürzer als eins, welches in seiner wiege oder auf der decke liegt.
das habe ich auch bei meiner tochter erlebt. ich denke auch, das können viele hier bestätigen.
gruß
katja

Lang und wirr

Hallo Doro,
ganz ehrlich? Ich weiß es nicht.
In den letzten Monaten sind manche meiner Vorstellungen auf den Kopf gestellt worden...Vor 4 Monaten bekam meine Schwester ein Baby. Der Kleine kriegt schon lange die Flasche - okay, mit dem Stillen hat es wirklich nicht geklappt - obwohl ich an ihrer Stelle noch mehr ausprobiert hätte, aber Schwamm drüber. Er schläft von Anfang an im eigenen Bett im eigenen Zimmer und schon seit 2 Monaten durch. Er verbringt den Tag überwiegend in der Wippe, in seiner Schaukel (kennt jemand diese Fisher Price-Teile), auf der Couch oder im KiWa. Er weint so gut wie nie, ist gut gelaunt, schläft einwandfrei und viel und jetzt haltet Euch fest: er bekommt bereits seit über einem Monat geriebene Äpfel - und er schnappt danach und futtert und futtert und futtert... Tja, für die meisten Leute ein Traum von einem Baby. Absolut perfekt.
Und so ziemlich das genaue Gegenteil von Mini, die (um das Übliche aufzuzählen) immer noch gestillt wird, immer noch bei uns im Bett schläft, natürlich nicht durch, ist klar, die die ersten 6 Monate fast nur auf dem Arm verbracht hat und spät angefangen hat zu essen.
Die zwar ein sehr freundliches und aufgewecktes Kind ist, an allem interessiert, zu jedem lieb, schlau, total fit, mit ausgeprägtem eigenen Willen, aber das sind kaum die Sachen, die man in einer Diskussion anbringen kann. Daran ist niemand interessiert, weil es zuerst um essen/schlafen/funktionieren geht (und weil Mini mit ihren fast 14 Monaten kaum spricht, kann ich schon gar nicht mitreden, mein Kind taugt eben nicht als leuchtendes Vorbild \ironieoff). Und wenn ich sage, daß Apfel mit 3 Monaten nicht so ganz das Richtige ist, komm ich nicht gegen ein Baby an, das danach schnappt... Und wenn ich sage, daß Babys getragen werden gut tut, kommt zurück: aber er ist doch völlig glücklich in seiner Schaukel...
Ich denke nach wie vor, daß Babys all das brauchen, was hier so oft angeführt wird, aber was ist mit solchen Kindern wie mein Neffe??? Ich hab aufgegeben, guck zu, was sie so tun und diskutiere nicht.
LG Helen

Re: Lang und wirr

Hm, weiß auch nicht, vielleicht geht es gar nicht ums Funktionieren und darum, dass das Baby möglichst problemlos und pflegeleicht ist wenns um Bedürfnisse geht, denn das ist ja nur UNSERE Sicht der Dinge von außen. Vielleicht ist es wirklich so, dass manche Babys lautstark einfordern was sie brauchen (das sind dann gleich die "schwierigen", die 24h-Babys) und andere eben nicht, OBWOHL sie auch diese Bedürfnisse hätten - damit will ich nicht sagen, dass letztere deshalb weniger glücklich sind, aber ich glaube man kann das nicht unbedingt daran festmachen wie leicht die Kinder akzeptieren was ihnen letztlich ja doch von uns vorgesetzt wird bzw. wie bereitwillig sie funktionieren nach unserer Vorstellung...
Und wahrscheinlich ist es auch wirklich so, was sie nie kennen lernen vermissen sie auch nicht, aber vielleicht wären sie noch ein bisschen reicher an Erfahrungen und Gefühlen, wenn sie diese Dinge kennen würden - keine Ahnung.
Wirr wat übrigens gar nix an deinem text ;-)
LG
Doro

Re: Lang und wirr

das ist eben der Punkt, wo ich mir absolut unsicher bin.
MEIN Kind war sehr lautstark *g*. Sie hat klar und deutlich gezeigt, was sie wollte. Und auch, was sie nicht wollte - sie ist nach wie vor kein Kuschelkind, sie kommt zwar ab und zu an, aber für höchstens 30 sec :-)
Und dann sehe ich meinen Neffen, der ja imho diesselben Bedürfnisse haben müßte, weil sie ja bei allen Kindern mehr oder weniger gleich sind, eben Nähe/Wärme usw. und er macht aber einen wirklich glücklichen Eindruck.
Und da frag ich mich: wenn er es anders kennengelernt hätte, wäre er anders? Oder reicht manchen Kindern weniger (er kommt ja durchaus mal auf den Arm und muß weder hungern noch frieren *g*) aus, um zufrieden zu sein? Sind manche Kinder "anpassungsfähiger" an die Erwartungen der Eltern usw?
LG Helen

Re: Nochmal Frage zum Thema Bedürfnisse

Hallo Doro,
ich muss immer an das denken was meine Hebamme mir nach der "Entbindung" sagte als sie mich mit dem Krankenhaus-Babybett und Pascal darin durch die Gänge schieben sah: "Wenn das mein Kind wäre würde ich es tragen, Kinder brauchen die Nähe und die Wärme."
Babys können es natürlich noch nicht sagen aber es muss doch für alle ein Schock sein, sie kommen aus dem Dunkeln, es ist gleichmässig warm, sie können sich selber fühlen und sind einfach sicher aufgehoben. Aus dieser Sicherheit kommen sie auf einmal raus, alles ist hell und kalt und laut, auf der Haut ist auf einmal was anderes als warmes Wasser.
Ich kann mir nicht vorstellen dass es Babys gibt, die sich nicht wieder zurück "sehnen" und das ist doch so etwas wie ein Bedürfnis, oder?
Mir leuchtet einfach nich ein warum es nicht gut sein sollte ein Kind zu tragen oder es mit ins Bett zu nehmen oder es zu stillen und zwar so lange wie es das alles will.
Ich verstehe es einfach nicht.
LG Mattina

Re: Nochmal Frage zum Thema Bedürfnisse

Ja, klar verständlich was Du meinst. Müssten wir nicht erst mal definieren woher Bedürfnisse kommen? Welche Umstände mitspielen?
Mein Neffe ist elf Monate alt. Geht um 18 Uhr ins Bett (im eigenem Zimmer, nicht mal die Gleiche Etage), schläft durch, ist ausnahmslos alles vom Tisch (von der 3er Milch ist er ja nicht mehr satt geworden), kann nicht krabbeln dafür an den Händen laufen. Bekommt nie Hausmittel, sondern richtige Arzneien, man will das Kind ja nicht vergiften. WKS weils modern ist.
Wenn Emma elf Monate alt ist stelle ich es mir so vor: Ich stille, ein paar Mahlzeiten wird sie sicherlich bekommen, aber nichts gewürztes von unserem Essen. Flasche haben wir gar nicht, oder mit Mumi wenn ich mal wegbin. Sie schläft bei mir im Bett, oder nebenan im Kinderschlafzimmer bei ihrem Bruder. Sie wird nicht an den Händen laufen, sondern immer noch für saubere Böden sorgen. Sie bekommt (so wie Marius keine Medis, es sei denn es ist wirklich notwendig) aber nicht bei jedem Schnodderschnupfen und nicht bei 38,5° Fieber. Hausmittel und Liebe und Zeit mit Mama tuns auch.
Diese beiden werden immer unterschiedliche Bedürfnisse haben, weil sie von uns geprägt sind.
Will sagen, die Kinder haben Grundbedürfnisse essen, trinken, schlafen, Liebe....
Und Bedürfnisse durch Prägung.
Jeder muß wissen was er warum will. Und in wieweit er die Grunbedürfnisse erfüllen will. Und es wird auch immer so sein das die eine Mutter gelobt wird und die andere nicht. Der Wechsel hat noch nicht ganz stattgefunden, wir sind mittendrin. LG Nicole
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