Hallo!
Einige von euch haben Nicos Kiga-Probleme ja auch verfolgt, deshalb poste ich hier auch. In den letzten Tagen haben wir die Entscheidung getroffen Nico wieder aus dem Kiga zu nehmen. Die Gründe sind vielfältig:
In 2 1/2 Monaten Kiga hat er es nicht geschafft, kontinuierlich ohne mich dort zu bleiben. Es gab immer wieder gute Ansätze, es klappte ein paar Tage, dann kam wieder ein Einbruch, bei dem gar nichts mehr ging.
Dadurch steht er unheimlich und immer wieder sehr unter Druck, merkt natürlich selbst, dass er den Erwartungen nicht entsprechen kann, dass er es nicht schafft.
Wir möchten diese Reihe von Misserfolgserlebnissen nun einfach beenden.
Ich stand schon zweimal kurz vor dieser Entscheidung, habe aber weiter durchgehalten und gehofft. Nun ist es soweit, dass wir das auch durchziehen.
Der ausschlaggebende Punkt ist Nicos derzeitige Grundverfassung. Er ist hypersensibilisiert, was Trennungen von mir angeht. Seit Kiga-Start will er nicht mehr ohne mich zur Oma, wir mussten ihn weinend vom Kindersport abholen, seitdem will er dort nicht mehr hin etc.
Das kann mal ein paar Tage/Wochen so gehen, aber bei einem Vierteljahr finde ich das nun schon sehr bedenklich.
Wir waren jetzt (um erstmal mal Abstand zu gewinnen und eine Entscheidung zu fällen) im Urlaub bei Freunden *winkzukatja*. Dort war nie die Rede von Trennung, ich war von morgens bis morgens *g* mit beiden Kids zusammen. Aber sobald Situationen kamen wie: "Geh doch schonmal vor, ich ziehe nur meine Jacke an." - kam von Nico sofort: "Nein, Mama, ich warte lieber auf dich." So richtig kindergarten-like eben.
Und dass diese Angst, dass ich irgendwie weggehen könnte, wenn er es nicht will, momentan sein Leben bestimmt (auch wenn es darum gar nicht geht!), das hat bei mir alle Alarmglocken schrillen lassen.
Dann waren wir gestern wieder bei der Therapeutin und sie unterstützt unsere Entscheidung sehr. Die Therapiestunde war super klasse, Nico hat sich am Ende sogar von ihr am ganzen Körper massieren lassen, Wahnsinn. Ich hoffe sehr, dass Nico durch diese Therapie seine Ängste richtig überwinden kann.
Nico war heute nun sehr erleichtert, als wir ihm unsere Entscheidung mitgeteilt haben (er hat auch im Urlaub mehrfach gesagt, er wolle nicht mehr in den Kiga, das war auch bezeichnend). Nico soll nun selbst entscheiden (auch Rat der Th.), wann er wieder in den Kiga gehen möchte, wann er soweit ist und es sich traut.
Um den Wiedereinstieg zu erleichtern und ihm diesen für ihn doch eigentlich sehr schönen neuen Lebensbereich nicht ganz zu nehmen, haben mein Mann und ich beschlossen, dass ich so wie vor einem halben Jahr einmal in der Woche einfach mit Nico zu Besuch in den Kiga gehe. Wir werden den Kiga-Platz behalten und - sofern die Erzieherinnen einverstanden sind (davon gehe ich aus) - jeden Mittwoch dort "zu Besuch" hingehen. Ohne jeglichen Druck und wenn Nico meint, er kommt klar, dann soll er mich wegschicken. Und das wird er auch irgendwann, das weiß ich :-).
Mit dieser Entscheidung fühlen wir uns momentan "richtig". Ich würde mir aber sehr wünschen, dass mir irgendjemand die Gewissheit geben könnte, dass Nico in 1-2 Jahren einfach ganz normal wie jedes Kind auch jeden Vormittag ohne Mama auskommt.. *seufz* Momentan muss ich einfach daran glauben... Da wäre ich gern schon eine Erfahrung weiter, beim zweiten Kind ist das alles immer viel einfacher.
Ich danke euch für eure vielen netten Postings auf meine Kiga-Probleme und werde euch weiter auf dem Laufenden halten.
LG Janet mit Nico (der heute wieder nen Aussetzer im Schuhgeschäft hatte, weil die Verkäuferin (!) es gewagt hat, ihm den zweiten Schuh anzuziehen...) und Jule