Meine Freundin hat per KS entbunden... :(
Vielleicht erinnert ihr euch noch? Ich hatte vor ein paar Wochen ja mal geschrieben, dass ich evtl. bei einer Freundin als Geburtshelferin eingesetzt werden sollte...ihr Mann war jetzt lange Zeit dienstlich unterwegs und falls er zur Geburt nicht dagewesen wäre, hätte ich einspringen dürfen.
Leider ist jetzt alles ganz anders gekommen, sie hatte bei ET+7 einen Blasensprung und auch tüchtige Wehen, nur dass der Muttermund sich nicht geöffnet hat...Fazit: KS im KH statt Geburtshausgeburt!
Ich hab es heute erst erfahren und sie ging mir den ganzen Tag nicht aus dem Kopf, zumal die Idee, dass ich sie begleite einem Traum entsprungen war, den ich träumte...nämlich, dass ich sie zufällig im KH getroffen hatte, während sie dort heftigst in den Wehen lag, keiner bei ihr war und ich sie dann tröstete...
Ich weiss, wie wichtig es ihr war "normal" zu entbinden und eben nicht im KH zu sein und nun sowas...mir tut das so unendlich leid!
Morgen besuche ich sie im KH und würde ihr gern etwas "Tröstendes" mitbringen...habt ihr vielleicht eine Idee, wie ich sie ermuntern oder unterstützen könnte?
LG! Annett
Re: Meine Freundin hat per KS entbunden... :(
ach,wie blöd.versteh ich zwar nicht,wie der mumu sich nicht öffnen kann (zu
viel stress?).aber nu egal.hauptsache,den beiden gehts erstmal
gesundheitlich gut.vielleicht kannst du sie beim stillen bestärken,das kann
vieles heilen,denke ich.ansonsten weiß ich auch nicht,wie man damit
umgeht.das schlimmste ist wahrscheinlich das gefühl,"versagt" zu haben und
die wut darüber,dass der film anders abgelaufen ist,als man vor der
vorstellung dachte.
einfach da sein,zuhören,ihr das gefühl geben,dass sie trotzdem alles richtig
gemacht hat.
sag ihr,dass es nicht so sehr zählt ob das leben perfekt abläuft-es zählt
mehr,dass man mit dem leben umgehen lernt.und ein blick in die zukunft ist
auch wichtig für sie.sie kann SO viele sachen besser machen als mütter,die
spontan entbunden haben.
lg,sylvi-ich war zwar froh,dass bei mir alles so gut geklappt hat,aber ich hatte
einen heidenrespekt vor den kaiserschnittmamis,bei denen es nicht geplant
war.die sind müssen nämlich viel stärker sein.
Re: Meine Freundin hat per KS entbunden... :(
vielleicht sollten wir mal zu einer Gesprächsrunde mit unseren Muttermündern einladen. Was gibt es denn da zu verstehen oder nicht zu verstehen? Eine Geburt ist ein Ereignis, an dem eine Frau und ein Kind beteiligt sind. Und sicherlich noch etliche biologische Faktoren, die die beiden mitbringen und die sich aus den Umständen ergeben. Und vermutlich kommt noch vieles Unerklärliche dazu.
Die Geburt, die Annett beschreibt, hätte meine erste Geburt sein können. Ich habe damals auch gelitten, vor allem an den Erinnerungen an die Zeit von der Hausgeburt _bis_ zum Kaiserschnitt, auch wenn der Kaiserschnitt selbst dann auch noch (auch physisch) schmerzhaft war. Eigentlich war ich ganz gut darüber hinweg, hatte ja sogar im letzten Herbst einen zweiten Kaiserschnitt, aber ich merke, dass mir dieser Thread mit bestimmt nicht böse gegen irgendwen gemeinten Formulierungen wie "so gut geklappt" und Bildern wie "Axt" auf einmal gar nicht gut tut. - "Dann lies doch was anderes." - "Ja, mache ich." :-)
Mir hat alles geholfen, was den Blick auf mein Baby gestärkt hat. Weiterhin einfühlendes Zuhören dann, wenn ich erzählen wollte, Entlastungsangebote bei selbstabwertenden Interpretationen. Im Zentrum sollte stehen, wie es die betroffene Mutter selbst nun erlebt hat und nicht wie eine Zuhörerin es sich an ihrer Stelle jetzt vorstellen würde.
Liebe Grüße
Tini
Re: Meine Freundin hat per KS entbunden... :(
das sollte nicht dahingeworfen klingen.ich konnte es mir nur wirklich nicht
erklären.aber ich hab mich belesen:-)eigentlich hätte ich fragen sollen,was
den stress verursacht hat.aber das wird annett sicher auch nicht wissen
können.
sicher hilft alles gutgemeinte nichts.man kann die situation nur so
akzeptieren,wie sie ist und eben zuhören-das wichtigste.
lg,sylvi-die eigentlich sowieso nicht mitreden kann.ich hatte keinen
kaiserschnitt und ich hab auch noch nie jemanden mit kaiserschnitt
"getröstet".
Re: Meine Freundin hat per KS entbunden... :(
ich finde die Geschichte mit dem Stress aber für hinreichende Erklärungen schwierig, denn eine Geburt ist, egal wie sie verläuft, mit ganz viel Stress für Mutter und Kind verbunden. Daher ist ja eine Geburtsumgebung, die Geborgenheit und Sicherheit ausstrahlt, so wichtig. Man muss bei all diesen Theorien echt aufpassen, denn Frauen, die ein schweres Geburtserlebnis hatten, können natürlich aus allem einen Selbstvorwurf konstruieren: "Was für falsche Gedanken hatte ich, dass ich mich selbst so stressen konnte, dass mein Muttermund nicht aufgehen konnte" und so weiter. Ich finde es sehr, sehr schwierig zu sagen, welcher Stress normal ist und welcher hätte vermieden werden können. Irgendwie läuft doch vieles in Richtung Kulpabilisierung der wohl doch nicht recht fähigen Gebärenden, zumal sie ex post ja auch noch sehr anfällig ist für so etwas.
Bei der Geburt meines Sohns z.B. habe ich erst zwei Jahre später erfahren, welche Lagebesonderheiten die Geburt besonders schwer gemacht haben. Allen Stress, der zum Bespiel diesem Faktor zugeschrieben werden konnte, hatte ich mir vorher selber auf mein Schuldkonto geschrieben. Ich glaube, Kaiserschnittfrauen sind für so etwas sehr anfällig.
Liebe Grüße
Tini
Re: Meine Freundin hat per KS entbunden... :(
wobei die entsprechende umgebung nicht immer das eigene zu hause sein
muss.ICH hätte mich zu hause sehr viel unsicherer gefühlt bzw. sogar panik
gehabt.ich sag das nur,weil auf das kh oft so geschimpft wird.
die stressresistenz der frauen ist natürlich unterschiedlich und durch die
hormone noch einmal mehr verändert höher oder niedriger.auch die grenze
zwischen stress und eustress ist fließend.aber stress hin oder her,es ist eben
nur EIN faktor von vielen und ich denke,dass neben den ganze biologischen
vorraussetzungen auch das glück eine große rolle spielt.gar keine rolle spielt
hingegen die schuld.und gerade die scheint bei ks-mamis die hauptrolle zu
spielen.vielleicht liegt es daran,dass so vieles planbar ist bzw. so erscheint.
aber bevor ich mich jetzt hier "verzettel",sei lieb gegrüßt von sylvi
Re: Meine Freundin hat per KS entbunden... :(
bei mir verkleinerte sich der Mumu nach 6 cm sogar wieder - es gibt alles!
LG
Sonja
Re: Meine Freundin hat per KS entbunden... :(
stimmt,eine geburt kann in der eröffnungsphase gestoppt werden.ich hab
gelesen,dass das wichtig war,um z.b. vor einem angreifer (mensch oder tier)
fliehen zu können.echt interessant.
lg,sylvi
Re: Meine Freundin hat per KS entbunden... :(
LG Sonja
Re: Meine Freundin hat per KS entbunden... :(
na,wenn du das nicht weißt;-)
eigentlich geht es ja nur um das hormon adrenalin.das kann ja auch ohne
sichtbaren angreifer ausgeschüttet werden.
lg,sylvi
Re: Meine Freundin hat per KS entbunden... :(
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3466344611/qid=1145476836/sr=2-1/ref=sr_2_11_1/303-1642678-0802601
noch schnell besorgen.
ansonsten lass sie reden und höre zu.
für mich wäre das auch sehr schlimm gewesen, (ich hatte die einwilligung zum ks schon unterschrieben) habe damals gerade noch so dann doch noch vaginal entbunden.
lg.uta
Re: Meine Freundin hat per KS entbunden... :(
wie wäre es mit einem Gutschein zur Babymassage. entweder zeigst du es ihr oder eben ein Kurs. Unsere Hebi sagte damals es sei bei KS-Kindern wichtig Babymassage zu machen, weil sie so die Grenzen ihres Körpers kennenlernen, die ihnen nicht bei der Geburt bewusst wurden.
Gruß
Jeannine
Re: Meine Freundin hat per KS entbunden... :(
Mist ist natürlich wenn man Vollnarkose hat und ich weiss nicht was mich da getröstet hätte. Doch getröstet hat mich natürlich, dass es meine Lea ohne den KS heute nicht gäbe und das war sehr viel wert, dieser Gedanke.
Den 3. KS hatte ich geplant, weil es sonst so gefährlich gewesen wäre und ich so eine Spinalanästhesie bekam und gleich mein Kind sah, das war 1000 mal besser.
Aber richtig tröstlich ist das auch nicht.
Hör ihr einfach zu, wenn sie reden will.
LG Anette, auch keine richtige Hilfe
Versteh nicht so ganz...
also ich habe schon oft gehört, dass Frauen sich wegen einem ungeplanten KS hinterher schlecht fühlen, als "Versagerinnen" oder sonstwie. Aber auch auf die Gefahr hin, dass ich hier unsensibel erscheine, verstehe ich nicht so ganz, wie das kommt. Vielleicht kann ich es als vaginal Entbundene nicht nachvollziehen, dann erklärt es mir bitte. Sicher wäre ich auch enttäuscht, wenn ich es mir anders vorgestellt hätte. Aber Hauptsache ist doch, Mutter und Kind sind gesund. Früher sind beide oder einer von beiden im Kindbett oder bei der Geburt selbst gestorben. Heute ist die Säuglingssterblichkeit bei uns viel geringer, u.a. wegen dem KS. Oder fängt da schon der Konkurrenzkampf der Mütter an, nach dem Motto: Wer ist die bessere Mutter, die mit oder die ohne KS ?
Gruß, Columbina
PS. Vielleicht hilft Deiner Freundin am meisten, wenn Du sie gar nicht so sehr bedauerst. Lieber Hilfestellung für´s Stillen geben, damit das klappt (soll ja nach KS mit dem Milcheinschuß etwas verzögert sein).
Ich verstehe es.
dass hat mit Konkurrenzkampf nichts zu tun. Ich habe nach dem KS "überlegt", ob ich aus dem Fenster springe oder ob ich Tom zur Adoption frei gebe bze. ob aus der Mischung von Schmerz, Hass, Wut, Verzweiflung und Depression überhaupt noch etwas anderes kommen kann.
Ein KS macht aus Menschen Patienten. Der eine kommt damit besser zurecht als der andere, aber die Narbe bleibt.
Wenn ich was von KS höre, dann habe ich das Gefühl, jemand hackt mir mit einem stumpfen Beil in den Unterleib. Das hat weder FÄ noch Psychotante wegbekommen.
Ich kann Annett sehr gut verstehen, dass sie sich sorgt. Leider habe ich keinen Tipp für sie und vielleicht ist ihre Sorge ja in ihrem Fall ganz unbegründet.
LG Uta
Re: Ich verstehe es.
Ich verstehe es auch...
Dass mir der 2. so viel ausmacht, ist mir erst Anfang diesen Jahres bewusst geworden (da war der KS schon über 7 Monate her und eigentlich war der 2. "schöner" als der erste, da ich noch der OP fitter war und Michel sofort bei mir hatte - und der Milcheinschuss kam auch ganz normal am 3. Tag).
Die rationalen Argumente gegen dieses "Mir-etwas-ausmachen" habe ich mir selbst auch wochenlang zugeredet - und jedem, der fragte, gesagt.
Es hat nichts mit Konkurrenzkampf zu tun - vielleicht etwas mit Versagen, aber eigentlich nicht wirklich.
Ich finde es schwer, das in Worte zu fassen, aber das ist vielleicht etwas, wobei Annett ihrer Freundin helfen kann: die Gefühle in Worte fassen.
LG
Sonja
Verstehe auch..
Ich hatte zwar keinen Kaiserschnitt, aber die Geburt verlief gerade im Endstadium sehr schwer für mich, und die Hebamme war mir auch noch gänzlich unsympathisch. Dann hatte ich noch eine Ausschabung. Dabei wollte ich nach der Geburt eigentlich nach Hause gehen- und dann wurde mein Kind auch noch wegen Vorsichtsmaßnahmen aufs Kinderzimmer gelegt- das war das Allerschlimmste!.....Wenn es anders kommt, als man es sich vorher wünscht, ist es möglicherweise echt schwer,damit zurechtzukommen, v.a. wenn einem das KInd nicht so nah sein kann ( oder könnte, aber durch KS oder wohlmeinende Ärzte nicht ist), wie man es will (nie wieder Provinzkrankenhaus...).Da ist es schön, wenn man einfach mal sein Herz ausschütten kann über das Erlebte.
Viele Grüsse
Aller
Schaut mal...
Gruß, Columbina
Die armen hungernden Kinder in Aftrika
Natürlich gibt es immer Gründe für einen Kaiserschnitt, und immer Fälle, wo ein Kaiserschnitt die bessere Wahl gewesen wäre. Daß er von vielen Frauen so traumatisch empfunden wird hängt vielleicht auch damit zusammen, daß im Krankenhaus generell und in der Geburtssituation im speziellen eine entmündigung stattfindet, die beim Kaiserschnitt noch gesteigert wird. Wenn die Atmosphäre generell anders wäre und die Frauen mit allen notwendigen Informationen versorgt und in ihren Gefühlen und Bedenken ernst genommen würden, könnten sie einen plötzlich notwendigen Kaiserschnitt vielleicht mehr als Notfall zugunsten des Kindes empfinden, und deshalb auch als gute Entscheidung.
Dazu kommt aber vermutlich noch, daß gerade die Zeit direkt nach der Geburt auch sehr wichtig ist für die 'Prägung' von Mutter und Kind aufeinender - und bei KS ist das erst verzögert möglich. Damit sind sicher nicht alle Chancen verpaßt, aber es macht manches schwieriger.
Viele Grüße,
Christine
Re: Die armen hungernden Kinder in Aftrika
LG Uta
Nagel auf den Kopf, vielen Dank!!!
????
warum besuchst du sie nicht und gratulierst ihr zu ihren gesundem Kind???
Warum Ermunterung oder Unterstuetzung????
Petra,
Re: Meine Freundin hat per KS entbunden... :(
inzwischen hast Du Deine Freundin wahrscheinlich schon besucht. Mein Tip wäre, mit ihr herauszufinden, ob sie in Sachen Stillen die richtige Unterstützung bekommt, ob die Schwestern kompetent sind und vor allem: ob man ihr genug ZEIT dazu läßt. Ich hatte ja auch einen KS (am traumatischsten daran war die Zeit danach auf der Wöchnerinnenstation) und fand daran am allerschlimmsten, hilflos ans Bett gefesselt zu sein, und daß sie mir mein Kind ständig unter einem Vorwand wegnahmen und ins Säuglingszimmer brachten (wo sie es heimlich mit Glukoselösung abfüllten!!!). Ich fand schlimm, daß ich jedesmal klingeln mußte, damit es mir jemand aus dem Bettchen in den Arm gab. Und wenn wir in aller Ruhe das Anlegen probieren wollten, kam garantiert gleich wieder so ein Clown ins Zimmer und wollte Blutdruck messen! Wenn ich bat, er möge das später machen, kam er nach 1/4 h schon wieder rein. Der größten Gefallen tust ihr, wenn Du mit ihr überlegst, wie sie am schnellsten da rauskommt - wie man für die erste Zeit zuhause Unterstützung organisieren könnte, so daß sie evtl. früher als geplant heim kann (ab dem 4. Tag ist das vom Risiko her möglich, vielleicht aber nicht von den Schmerzen). Sollte es Probleme beim Stillen geben und sie keine kompetente Hilfe haben, braucht sie dringend eine Hebamme oder Stillberaterin, die zu ihr ins KKH kommt. Darum könntest Du Dich auch kümmern. Ich denke, je früher sie da rauskommt, desto eher verschmerzt sie den KS. Wenn ihr viel am Stillen liegt, unterstütze sie so gut Du kannst, damit das klappt! Auch das kann helfen, den KS anzunehmen. Wenn das auch noch schiefgeht, wird ihr der KS noch mehr ausmachen. Auch sollte man den Wert einer vaginalen Geburt nicht so hochschrauben in dem Fall und ihr nicht das Gefühl geben, daß sie so viel verpaßt hat. Es gibt auch Frauen, die unter schlecht heilenden Dammschnitten leiden und noch lange Beschwerden und solche Schmerzen haben, daß sie die Anfangszeit mit dem Baby auch nicht so richtig genießen können... dann den Schnitt lieber am Bauch. ;-)
LG, Junikäfer
Re: Meine Freundin hat per KS entbunden... :(
Nach 40 Std. wildem Rumgewehe und einer Muttermundöffnung von 2cm!! hatte ich auch einen KS.
Allerdings habe ich Probleme zu verstehen, wieso man da jetzt jemand bedauern muss. Gut, ich habe Söhnchen erst nach 20 min. wiederbekommen und konnte 2 Tage nicht lachen, aber wenn ich dann die Mütter mit ihren Rettungsringen unterm Po gesehen habe, fand ich das ganze halb so schlimm. Ich habe die 8 Tage im Krankenhaus genossen - Sohnemann war bei mir auf dem Zimmer und am 2. Tag konnte ich ihn selber aus dem Bettchen heben und anlegen. Ach und gestillt habe ich über 2,5 Jahre. Es hängt auch viel vom Krankenhaus ab. Dort habe ich jede Unterstützung bekommen.
Also gib ihr um Gotteswillen nicht da Gefühl, dass das jetzt sowas fürchterlich schlimmes wäre.
Viel Glück für Deine Freundin.
lg
Sylvia
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